Argumente für und wider die häufigsten Einwände von Impfgegnern

Aus meiner Sicht hätte ja allein dieser Sachverhalt zwingend dazu führen müssen, dass man das für Menschen daraufhin extrem umfangreich untersucht hätte.

Hat man das?
Vermutlich hat man das. Die Forschung ist tausendmal umfangreicher als das, was in solchen Impfkritikmedien rezipiert wird. Der dort zur Kenntnis genommene Forschungsstand bleibt auch gerne mal irgendwo in den 80ern stehen.

Die DDT-These leidet auch schon mal daran, daß die Polio-Fälle in den USA in zwei Schüben ab 1956 und ab 1960 sehr deutlich zurückgehen*, die DDT-Verwendung aber erst ab 1969/1972 offiziell verboten wurde. Jahresgenaue Zahlen über den Verbrauch gibt es vermutlich nicht, aber daß die Exposition von Kindern 1956 und 1960 abrupt zurückging, obwohl das berühmte Buch von Carsons erst 1962 erschien, kommt mir doch sehr unplausibel vor.

*Die genauen Zahlen hier: https://sciencebasedmedicine.org/wp-content/uploads/2018/11/Part-1-Joel-A.-Harrison-2018-Oct-28.-Wrong-About-Polio-A-Review-of-Suzanne-Humphries-MD-and-Roman-Bystrianyk-“Dissolving-Illusions”-long-version.pdf (S. 32)
 
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Vermutlich hat man das. Die Forschung ist tausendmal umfangreicher als das, was in solchen Impfkritikmedien rezipiert wird. Der dort zur Kenntnis genommene Forschungsstand bleibt auch gerne mal irgendwo in den 80ern stehen.
Der Meinung kannst Du gerne sein - auch der Autor des von mir verlinkten Videos zu Polio muss da wie erwähnt nicht die abschließende unfehlbare Wahrheit gepachtet haben.
Seien Aussagen machen auf mich aber zumindest den Eindruck, das)s sie sich auf mehr Rechercheaufwand stützen als Deine Vermutungen/Meinung.
Die DDT-These leidet auch schon mal daran, daß die Polio-Fälle in den USA in zwei Schüben ab 1956 und ab 1960 sehr deutlich zurückgehen*, die DDT-Verwendung aber erst ab 1969/1972 offiziell verboten wurde.
Finde ich erst mal sehr spekulativ: Erstens halte ich es für wahrscheinlich, dass man zumindest mit solchen im Video gezeigten Aktionen (Einnebeln von Kindern im Schwimmbad und beim Essen mit DDT) auch schon viel früher aufgehört hat.
Und zweitest hatte ich ja schon gesagt, dass man für solche Fragen m.E. unbedingt auch die entsprechenden Diagnoserichtlinien/Empfehlungen aus dem Zeitraum kennen müsste. Ich habe bei solchen zeitlichen Verläufen in verschiedenen Bereichen nicht selten eine Vermischung von Daten unterschiedlicher Erhebungskriterein erlebt. Leider auch häufig ohne, dass das im Artikel/der Grafik vermerkt war.
Jahresgenaue Zahlen über den Verbrauch gibt es vermutlich nicht, aber daß die Exposition von Kindern 1956 und 1960 abrupt zurückging,
wie gesagt - schon die Unterlassung des Kinder-Einsprüh-Irrsinns könnte da einiges bewirkt haben.
 
Erstens halte ich es für wahrscheinlich, dass man zumindest mit solchen im Video gezeigten Aktionen (Einnebeln von Kindern im Schwimmbad und beim Essen mit DDT) auch schon viel früher aufgehört hat.
Aus welchem Grund hältst du das für wahrscheinlich? Welchen Indizien hast du dafür?

Hier findet man im übrigen die verblindete, placebokontrollierte Studie aus dem Jahr 1955, die eine 80-90% Wirkung der Salk-Impfung ergab:

Wie sollte ein solches Ergebnis möglich sein, wenn gleichzeitig alle Kinder (es waren Hunderttausende, also eine riesige Studie) dem gleichen Risiko ausgesetzt waren, mit DDT eingenebelt zu werden?
 
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Die DDT-These leidet auch schon mal daran, daß die Polio-Fälle in den USA in zwei Schüben ab 1956 und ab 1960 sehr deutlich zurückgehen*, die DDT-Verwendung aber erst ab 1969/1972 offiziell verboten wurde.
Aber vor dem Verbot ging man schon sorgsamer damit um.
Ist Corona jetzt auch zurückgegangen, weil so viel geimpft wurde oder wäre es ohne Impfen nicht auch von selber zurück gegangen?
Jetzt wäre ja die Gelegenheit, den Impfstatus bei Erkrankungen und Verstorbenen zu erfassen, gibt ja 20 % Kontrollgruppe der Ungeimpften - will man aber plötzlich nicht.
 
Aus welchem Grund hältst du das für wahrscheinlich? Welchen Indizien hast du dafür?
Ich kann es auch noch eindeutiger schreiben: Es ist meine Meinung/Vermutung. Indizien: Keine.
Das ist zwar m.E. in der Aussage nix anderes als das, was ich geschrieben hatte - aber gerne auch noch mal deutlicher.
Es ist eine rein spekulative Überlegung, ob nicht auch schon seit Begin solcher Sprühaktionen Kinder zum teil Beschwernden/Husten hatten und Eltern sich zunehmen beschwert haben könnten.
Hier findet man im übrigen die verblindete, placebokontrollierte Studie
Das Placebo ist leider nicht präzise angegeben worden: "die andere Hälfte, die als strenge Kontrolle diente, erhielt eine Lösung mit ähnlichem Aussehen, die keinen Einfluss auf die Immunität gegen Poliomyelitis haben sollte."
In Anbetracht der Tatsache, dass bei Impfstoffzulassungsstudien als "Placebo" neben Kochsalzlsg. auch ein Gemisch mit Adjuvantien zugelassen ist, müsste man auch diesen Punkt genauer klären.
aus dem Jahr 1955, die eine 80-90% Wirkung der Salk-Impfung ergab:

Immerhin fanden Autopsien statt - zum Teil auch mir nur histologischer Befundung. Immerhin wurden wohl Fälle mit "unpassenden Schnitten" aus Rückenmark und Hirn nicht mitgezählt.
Wenn man natürlich schon damals bei Blutproben und Autopsien auf DDT und andere verbreitete Pestizide mit untersucht hätte, hätte man diese Frage m.E. schon damals ganz gut klären können.

Wie sollte ein solches Ergebnis möglich sein, wenn gleichzeitig alle Kinder (es waren Hunderttausende, also eine riesige Studie) dem gleichen Risiko ausgesetzt waren, mit DDT eingenebelt zu werden?
Da sehe ich jetzt nicht zwangsläufig einen Wiederspruch - dazu müsste man in Erfahrung bringen, ob das mit der "Kinerder-Einsprühung" echt landesweit und fast überall verbreitet war. Wäre ja auch denkbar, dass solche extremen Aktionen nur die Ausnahme waren.

Aber auch bei dieser Studie bleibt m.E. als Hauptproblem: Die angegebene "Wirkung von 80-90% bezieht sich ausschließlich auf den Anstieg von Antikörpern.
 
In Anbetracht der Tatsache, dass bei Impfstoffzulassungsstudien als "Placebo" neben Kochsalzlsg. auch ein Gemisch mit Adjuvantien zugelassen ist, müsste man auch diesen Punkt genauer klären.
Das ist wichtig, um die Sicherheit eines Impfstoffs korrekt zu beurteilen, aber nicht für die Wirksamkeit. Oder denkst du, es gibt Adjuvantien, die auch allein die Fallzahlen um 80% senken können?

Da sehe ich jetzt nicht zwangsläufig einen Wiederspruch - dazu müsste man in Erfahrung bringen, ob das mit der "Kinerder-Einsprühung" echt landesweit und fast überall verbreitet war. Wäre ja auch denkbar, dass solche extremen Aktionen nur die Ausnahme waren.
Das würde sich bei einer so hohen Zahl an Probanden rausmitteln. Es wurde ja so gemacht, daß in großen Landesteilen alle Grundschulkinder in die Studie einbezogen wurden.

Aber auch bei dieser Studie bleibt m.E. als Hauptproblem: Die angegebene "Wirkung von 80-90% bezieht sich ausschließlich auf den Anstieg von Antikörpern.
Nein. Lies mal in Chapter III, es geht um den Unterschied der Fallzahlen in den verschiedenen Gruppen.

Hier eine Grafik, die die verschiedenen Inzidenzen im Vergleich von geimpft (schwarz) und Placebo (weiß) zeigt (S. 40):

1732222849657.png
Und das, obwohl der Impfstoff damals aufgrund der Herstellungsverfahren überhaupt nicht standardisiert war und manche Chargen eine schlechte Wirksamkeit hatten.
 
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Ich kann es auch noch eindeutiger schreiben: Es ist meine Meinung/Vermutung. Indizien: Keine.
Das ist zwar m.E. in der Aussage nix anderes als das, was ich geschrieben hatte - aber gerne auch noch mal deutlicher.
Es ist eine rein spekulative Überlegung, ob nicht auch schon seit Begin solcher Sprühaktionen Kinder zum teil Beschwernden/Husten hatten und Eltern sich zunehmen beschwert haben könnten.
Bezüglich Symptomatik finde ich Berichte von Überlebenden sehr interessant - ich hab heut unterwegs "Hörspiel" gemacht - (findet man unzählige zum Thema im Netz/auf YT). Die wenigsten hatten Krankheitssymptome. Ganz selten, dass Fieber/Infektsymptomatik spürbar war.

IMMER in der schönen, warmen Jahreszeit (sobald es gegrünt hat!).

Die meisten sind aufgewacht oder wollten zB aus dem Sitzen aufstehen und hatten von jetzt auf gleich 0 Kontrolle über ihre Beine oder sonst. neurologischen Symptome.
Da gibt es Erzählungen von "sehr zurückgezogen gelebt - nur Familie und riesen Farm. Und eines Tages am Feld - Beine weggesackt und seit dem gelähmt" oder "sonniger Tag, auf Decke gelegen/gelesen, Mutter hat gerufen, weil sie Hilfe brauchte - Beine haben Aufstehen nicht mehr ermöglicht".

Interessant fand ich "Familiensymptome" - es gab etliche Erzählungen, wo nur 1 Person in der Familie was hatte. Rest hat sich nicht "angesteckt". Oder tlw. alle Familienmitglieder in mehr oder weniger der selben Stunde Symptome - zB nach gemeinsamem Ausflug/Urlaub (unterschiedlich schwere Symptome - aber der gleichzeitige Beginn ist imho eher seltsam. Wir sind nur zu 3 im Haushalt und haben glaub ich noch keinen einzigen Infekt in 11 Jahren gleichzeitig bekommen. Zu Vergiftung würde das gleichzeitige Timing imho besser passen (alle auf vergiftetem Feld oder in vergiftetem Garten gesessen, was vergiftetes gegessen - dann vermutl. auch Bauchschmerzen/Durchfall, weil der Körper was loswerden wollte).
Die Schilderungen passen auch von der Inkubationszeit nicht zusammen - für Polio mehrere Tage. Da ist es imho nicht plausibel, dass alle in der Familie am selben Tag/zB am Tisch sitzend, zeitgleich Symptome entwickelt haben.

Von der Symptomatik wären Übelkeit, Fieber, Durchfall, Magen-, Hals-, Kopf-, Muskelschmerzen (bei Polio) zu erwarten.
Sehr schwere Fälle, mit lebenslanger Lähmung hatten tlw. nichts davon - einfach nur "tote Nerven". Von jetzt auf gleich. (kein schwarz/weiß - es gab auch "Fieberfälle", aber eben auch jene, die es "einfach so" erwischt hat).

Wenn das ImSys gegen Viren gekämpft hätte, hätten Betroffene imho irgendwas spüren müssen. Körperabwehr wäre aktiv geworden (Fieber etc.).
Aber anscheinend gab es bei vielen erst Symptome, nachdem die Myelinschicht "durch" war/die Nerven blank lagen.
Meinem Hausverstand nach, verlaufen Viruserkrankungen anders.
(wie schon geschrieben bei Interesse einfach auf YT Berichte von Betroffen anhören).

Erschreckend, wie traumatisch das Liegen in der eisernen Lunge gewesen sein muss. Die ganze Zeit am Rücken (damit die schlechteste Position für die Lunge), extrem laut. Betroffene berichten, dass sie vor Erschöpfung immer wieder weggedriftet sind, aber kaum schlafen konnten in der Zeit.
Dazu noch die eisernen Lungen in großen Sälen - also viel Elend, keinerlei Rückzugsmöglichkeit.
On top durften sie ihre Eltern nicht sehen.
Also zu den sonstigen Symtomen noch eine Grenzerfahrung der ganz besonderen Art. :oops:

(mein Vater wurde als Kleinkind dank Masern 3 Wochen in Isolation ins Spital gesteckt und durfte in der Zeit seine Eltern nur 1x/Woche durch Glasscheibe sehen. Seine Mutter wollte sich nur Rat vom Arzt holen wegen Ausschlag - mein Vater wurde gegen ihren Willen einkassiert und in Isolation gesteckt. Das hat ihn fürs Leben geprägt. Spital war für ihn fürs restl. Leben ein absolutes no-go (er hat zB mit Mitte 80 einen Herzschrittmacher bekommen und sich gleich nach der OP selbst entlassen 😅. So schnell konnten die gar nicht schauen. Die Masern-Erkrankung selbst war seiner Erinnerung nach nicht dramatisch. Seine Schwestern, wurden später daheim "versteckt" mit Masern, damit sie nicht auch ins Spital mussten.)

Wir erinnern uns - den gleichen Wahnsinn gab es in Ansätzen während des C-Kasperletheaters. (Hygienelager in Australien. Planung von Isolierzentren in div. Ländern. Richtlinien, wie man Kleinkinder im eigenen Heim in extra Raum isolieren sollte. Neugeborene, die ihren pos. getesteten Müttern weggenommen wurden usw.)

Nein, wir vergessen nicht! 😡

"die andere Hälfte, die als strenge Kontrolle diente, erhielt eine Lösung mit ähnlichem Aussehen, die keinen Einfluss auf die Immunität gegen Poliomyelitis haben sollte."
Um Studie (Impf- vs. Kontrollgruppe) zu beurteilen, müsste man imho auch genau schauen, wie nachfolgende Krankheitsfälle diagnostiziert/eingeordnet wurden. (was waren die Kriterien? Gab es Lumbualpunktion? Bzw. wie wurde Polio diagnostiziert? Wie viele neurologische Erkrankungen gab es in beiden Gruppen über den gesamten Zeitraum und wie wurden diese zugeordnet/anhand welcher Kriterien? Gab es da zB Trennung in "Poliomyelitis" und "nicht-Polio" Myelitis? bzw. andere Kategorie, wie Guillan Barre etc.? Deswegen: Symptomatik bzw. ALLE neurologischen Symptome in BEIDEN Gruppen (unabhängig von der "diagnostizierten Ursache") wären wichtig.)

Dilemma damals war generell, dass mit der Einführung der Impfung ziemlich zeitgleich die Kriterien geändert wurden. Statt 1 Woche wurde der symptomatische Zeitraum mEn auf 4 Wochen verlängert. Damit sind die Zahlen automatisch um jene zurückgegangen, deren Symptome <=3 Wochen waren.
Und da die wenigsten Dauerschäden hatten, sind allein durch diese Änderung die Zahlen massiv abgefallen.
Das wurde der Impfung "angerechnet".
Dazu kam (wie ja hier ohnehin schon von einigen angemerkt wurde, und in den verlinkten Quellen nachzulesen ist)., dass differenzierter untersucht wurde/mit den Jahren die Diagnosemöglichkeiten verfeinert wurden - und wie auch im von dir verlinkten Video gut beschrieben, entsprechend symptomatische in andere Kategorien "zugeteilt" wurden.

Exkurs: bei FSME war es ähnlich. Die Gesamtzahl an Meningitis hat sich durch die flächendeckende Impfung in Ö nicht wirklich geändert durch die Impfung. Es war dann eben keine FSME mehr sondern eine "sonstige" ME. Und damit ist die Impfung gut dagestanden.
Die Zahlen kann man sich sogar noch selbst beim statitstischen Zentralamt raussuchen.


DDT Hype war (leicht überprüfbar) um den Dreh in den stärksten Polio Jahren groß. Man findet Werbung/Spots, in denen es sogar für den Einsatz in Kinderzimmern und Küche besungen/beworben wird. Hausfrauen, die mit einer Hand Teig rühren, mit der anderen DDT rumsprühen... 🫣

Bevor es dann ab den 1970ern verboten wurde (je nach Land mal früher, mal später), gab es davor mehr und mehr Warnungen - ich vermute die Menschen wurden vorsichtiger. (ähnlich wie Glyphosat heute).
(Privaten wurde es schneller verboten. Landwirtschaft durfte ein wenig länger.)
Allein das wäre logische Erklärung, dass Lähmungen durch DDT Vergiftung immer mehr zurück gingen.
(und nein, weder hier noch davor schrieb ich jemals, dass DDT die einzige Möglichkeit ist, die Myelinscheiden auflöst).
Aber wenn es aussieht wie ein Huhn, gackert wie ein Huhn, könnte man zumindest drüber nachdenken, dass es ein Huhn ist... statt sich auf exotische, ausgefallene Theorien einzulassen.

lg togi
 
ich denke nicht, dass die Impfung Polio ausgerottet hat, Polio ging zurück, weil man DDT durch ein anderes schwächeres Mittel ersetzt hat. Danach hat man bei Lähmungen einfach von Multiple Sklerose gesprochen, der schwächeren Form von Polio - neues Gift- neue Krankheit.
Die erste Frau meines Vaters starb nach der zweiten Polioimpfung, sowas gibt´s halt dann auch. Sie ließ meinen Vater mit zwei kleinen Kindern zurück (meine zwei Stiefgeschwister).

Und zum Ausrotten: Dr. Richard Bruno war Leiter des Post-Polio-Syndroms in Englewood (NJ) Hospital.
Er beschreibt in seinem Buch, wie die durch die Impfung ausgerotteten Polioviren die Enteroviren vermehrten, in das Rückenmark und Gehirn eindringen können und CFS/ME auslösen können, eine Zusammenfassung ist hier:


https://rense.com/general92/polio.htm "Polio wurde durch den Impfstoff NICHT ausgerottet

 
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Aber wenn es aussieht wie ein Huhn, gackert wie ein Huhn, könnte man zumindest drüber nachdenken, dass es ein Huhn ist... statt sich auf exotische, ausgefallene Theorien einzulassen.
Nun ja, wir haben hier zwei auffällige Rückgänge der Polio-Fallzahlen um 1955 und um 1960. Nun gibt es zwei Theorien:
- die Hausfrauen haben 1955 und 1960 ihren DDT-Konsum zurückgeschraubt, obwohl es keinerlei Indizien dafür gibt und das Buch von Carsons erst 1962 erschienen ist
- der Grund ist die Impfung, denn die Kinder wurden ab 1955 mit dem einen und ab 1960 mit dem anderen Impfstoff geimpft (das ist belegt) und es gibt mindestens eine riesige placebokontrollierte Studie, die einen deutlichen Unterschied in der Inzidenz bei den Gruppen zeigt.
Welche Theorie ist die exotischere?

Ich denke, euer Fehler ist, daß ihr nicht historisch denkt. Ihr wißt, wie giftig DDT ist, folglich kommt es euch völlig natürlich vor, daß eine Hausfrau 1955 das auch geahnt haben müßte. Aber woher soll sie? Und warum gerade 1955 und nicht 1952?

Und noch eine Anmerkung: Die zwei Rückgänge der Fallzahlen erklären sich nicht durch die Neudefinition von Polio seit 1951. Durch diese Neudefinition wurden auch die Todesfälle nicht weniger. Die Tabelle der Fallzahlen (inkl. nach neuer/alter Definition 1951-1953) hier: https://sciencebasedmedicine.org/wp-content/uploads/2018/11/Part-1-Joel-A.-Harrison-2018-Oct-28.-Wrong-About-Polio-A-Review-of-Suzanne-Humphries-MD-and-Roman-Bystrianyk-“Dissolving-Illusions”-long-version.pdf (S. 32)

es ist auch gar nicht möglich, Viren auszurotten
Doch, es ist möglich. Das Pockenvirus wurde ausgerottet, und bei Polio wurden zwei von drei Typen für ausgerottet erklärt. Es gibt Viren, die keine Reservoire in Wildtieren haben.
 
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@Malvegil
Was du hierbei, vermutlich, nicht auf dem Schirm hast, ist der zusätzlich verschleiernde Faktor, dass die Definition von "Polio" drastisch geändert wurde entgegen dem frühen 20. Jhdt.
Was man auf ersten Blick für bare Münze ansehen möchte, ist es allein darum schön häufig nicht.

Was den Eröffnungsbeitrag betrifft: Hat von euch allen ernsthaft niemand bemerkt, dass das RKI die zitierte Frage überhaupt nicht beantwortet? Sondern mit einer Erklärung allgemeiner Methodik kontert aber sich nicht zum Kern der Frage äußert, ob diese überhaupt angewandt wird?
Ein bisschen so, als würde man bei der betrieblichen Hygieneprüfung nach konkreter Einhaltung der Standards bei einem abgepackten Schokokuchen fragen und als Antwort kommt dann "Gebacken wird schon seit über 10.000 Jahren. Der Backprozess beinhaltet die Vermischung von Mehl und Wasser und weiteren Komponenten...".
Muss da niemand von euch innerlich brechen?
Beispiel:

RKI:
2: Keiner der behaupteten krankmachenden Erreger wurde bisher gesehen, isoliert und als existent bewiesen.
Ohne Erreger keine Impfung – so lautet eine Art Grundgesetz der Mikrobiologie...

Peace out.
 
Die Primärquellen müsstest du bei Interesse heraussuchen.
M.W. ist es so:
Statistischer Rückgang von Poliofällen war bereits drastisch bevor Mitte der 50er Jahre die Massenimpfungen begannen.
(?)Zeitgleich wurden die erforderlichen Bedingungen für einen als Polio klassifizierten Krankheitsfall erheblich verschärft (>2 Monate dauernde Paralyse anstatt zuvor auch nur 1-2 Tage währende vorübergehende Paralyse).
Erheblicher Zusammenhang (zeitlich + Intensität) zwischen Poliofällen und der Verwendung von Chlorbenzol und DDT (neurotoxische Pestizide) z.B. verstärkt ab 1945. Anreicherung in Körperfett und fetthaltigen Lebensmitteln. Für Säuglinge und Kinder wegen noch unausgebildeter Barrieren der Nervenzellen besonders prekär.
Bereits damals kritisiert, publiziert, vor US-amerikanischem Kongress ausgesagt. Schädigt bei Tieren das Rückenmark.
"Post-Polio" als erneuter Krankheitsausbruch bei älteren Erwachsenen mit Wiedereinführung von DDT & Pestiziden in den 90ern assoziiert.
In Indien ca. 2010 großartige Deklaration von Polio-Eradikation (Wildtyp) durch WHO usw. Wegen der Lebend-Schluckimpfungen jedoch so viele impfinduzierte Poliofälle wie noch nie zuvor.
Übermäßig hohe Anzahl schlaffe Lähmungen bei Kindern, die wie Polio sind, aber nicht als solches erfasst werden sondern als ALS, amyotrophe Lateralsklerose u.a.

Peace out.

Zitat Zitieren
 
Meines Wissens war das nicht zeitgleich. Ich schrieb ja schon:
Und noch eine Anmerkung: Die zwei Rückgänge der Fallzahlen erklären sich nicht durch die Neudefinition von Polio seit 1951. Durch diese Neudefinition wurden auch die Todesfälle nicht weniger. Die Tabelle der Fallzahlen (inkl. nach neuer/alter Definition 1951-1953) hier: https://sciencebasedmedicine.org/wp-content/uploads/2018/11/Part-1-Joel-A.-Harrison-2018-Oct-28.-Wrong-About-Polio-A-Review-of-Suzanne-Humphries-MD-and-Roman-Bystrianyk-“Dissolving-Illusions”-long-version.pdf (S. 32)

Das halte ich schlicht für falsch:
Statistischer Rückgang von Poliofällen war bereits drastisch bevor Mitte der 50er Jahre die Massenimpfungen begannen.
 
Nur zur Klarstellung: Die von Greenberg erläuterte geänderte Definition von Lähmungsfällen hat
eine beträchtliche Anzahl von Lähmungsfällen eliminiert, bis zu 30.000 in der ersten Hälfte der
Hälfte der 1950er Jahre; aber eine beträchtliche Anzahl von Lähmungsfällen blieb bestehen und in den
den folgenden Jahren, basierend auf der revidierten Definition, nach der Einführung des
Definition nach Einführung des Impfstoffs weiter zurückging, bis es keine mehr gab.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs ist also - ungeachtet der Behauptungen mancher - eindeutig und unbestreitbar belegt.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Bitte @Malvegil , dir muss doch auffallen wie schlampig dort dieser Autor gegen einen scheinbar in Teilen nicht minder schlampigen Urtext einer anderen Autorin argumentiert. Allein diese unzulässige Folgerung im letzten Teilsatz des obigen Zitats. Meine Güte.
Das halte ich schlicht für falsch:
Also als Allermindestes besagt das in dem von dir bereitgestellten Link Zuvorgehende doch, dass allein die Polio-Definitionsänderung (andere Umweltfaktoren oder andere Definitionsänderungen außen vorgelassen) schon etwa genau so wirksam wie die Polioimpstoffe war in der "Krankheitsbesiegung".

Und dann beruft sich dieser Autor auf die Stellungnahmen und Aussagen der Impfkommissionen und auf Wikipedia. Das muss dich doch aufhorchen und sehen lassen, dass hier jemand mit wenig Durchsicht, Einsicht, Übersicht aber viel Fleiß in den unteren Erkenntnisebenen im Kreis stochert.
M.M.n. ist man weder beim kritisierten Urtext noch bei dieser von dir zitierten Streitschrift gut bedient.

Peace out.
 
Also als Allermindestes besagt das in dem von dir bereitgestellten Link Zuvorgehende doch, dass allein die Polio-Definitionsänderung (andere Umweltfaktoren oder andere Definitionsänderungen außen vorgelassen) schon etwa genau so wirksam wie die Polioimpstoffe war in der "Krankheitsbesiegung".
Sie hat die Fälle um ca. 60% reduziert (das kann man an den drei Jahren 1951-1953 sehen, für die beide Zahlen vorliegen, nach alter und nach neuer Definition) und die Todesfälle überhaupt nicht.
Danach gingen die Fälle von 15000 auf durchschnittlich 100 zurück und die Todesfälle von 1500 auf durchschnittlich 15.

Das ist nicht "etwa genauso wirksam".

Für die Zahl der Todesfälle spielt die Neudefinition überhaupt keine Rolle:
1732143821176-png.60531
 
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Es gibt verschiedene Thesen, wodurch diese Lähmungen damals ausgelöst wurden. Letztlich handelte es sich dabei wohl wieder einmal ein multikausales Geschehen von Industriegiften, Pestiziden und Schwermetallen. Köhnlein und Engelbrecht schreiben dazu:

Letztlich mag Polio (wie die meisten Krankheiten) durch verschiedene Faktoren bedingt sein. Besonders sinnig scheint jedoch, Vergiftungen durch industrielle und landwirtschaftliche Verschmutzung in Betracht zu ziehen, um zu erklären, warum die Nervenkrankheit erst im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung auftauchte und warum sie sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur im industrialisierten "Westen" wie ein Buschfeuer ausbreitete - in den Entwicklungsländern hingegen nicht.

Die Krankheit erhielt ihren Namen im 19. Jahrhundert, als man sie "Poliomyelitis" nannte, womit man Bezug nehmen wollte auf die für die Lähmungserscheinungen typische Entzündung der Rückgrat-Nerven (eine Myeltitis ist eine Rückenmarksentzündung).Quelle 73 Giftige Schwermetalle wie Blei, Arsen oder Quecksilber wurden verdächtigt, Polio auszulösen. Und die erste Anhäufung von Polio-Fällen ereignete sich 1887 in Schweden - 13 Jahre nach der Erfindung des Nervengiftes DDT in Deutschland und 14 Jahre nach der Erfindung des ersten mechanischen Zerstäubers, mit dem ein Gemisch aus Wasser, Kerosin, Seife und Arsen auf die Pflanzen gesprüht wurde. Quelle 74

Außerdem werden in diesem Kapitel auch etliche Quellen zitiert, wo es um einen unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang und weitere Zusammenhänge zwischen der Impfung und der Erkrankung geht!
 
Und Polioviren existieren dann nicht, obwohl sie nachgewiesen wurden?

Ursprünglich war das Virus weltweit verbreitet; in den Tropen traten Epidemien ganzjährig auf, in gemäßigten Breiten vor allem im Sommer. In Endemiegebieten ist das Virus unter anderem auch in Abwässern nachweisbar; in der Umwelt soll es mehrere Wochen vermehrungsfähig bleiben. Der einzige natürliche Wirt und damit das einzige bekannte Reservoir ist der Mensch. Daher scheint eine Ausrottung durch Impfung möglich. Tatsächlich ist das Polio-Wildvirus vom Typ 2 (WPV2) bereits seit 1999 nicht mehr nachgewiesen. 2007 gab es weltweit 1310 Fälle von Poliomyelitis durch Wildviren. Im Jahr 2008 war das Virus nur noch in Nigeria, Indien, Pakistan und Afghanistan endemisch.[12][13] 2012 wurde in Nigeria Polio-Wildvirus 3 (WPV3) das letzte Mal nachgewiesen. 2015 wurde Typ 2 durch die WHO als ausgerottet erklärt. Am Welt-Poliotag 2019 erklärte die WHO auch Typ 3 für ausgerottet.[14]


Und Zeidler, ein Österreicher hat das zwar synthetisiert, aber

Zeidlers Doktorarbeit an der Universität Straßburg unter Leitung von Adolf von Baeyer hatte einen rein chemisch-wissenschaftlichen Hintergrund. Zeidler hat die Bedeutung der von ihm synthetisierten Substanz nicht erkannt und auch deren Anwendung nicht mehr erlebt. Die insektiziden Eigenschaften des DDT wurden erst mehr als 60 Jahre später durch Paul Hermann Müller erkannt.

Polio wurde erstmals im 18. Jhdt beschrieben, es gab 1840 sogar bereits ein Buch darüber:

Poliomyelitis wurde klinisch erstmals im 18. Jahrhundert von dem englischen Arzt Michael Underwood (1736–1820) beschrieben.[11] Genauer dargestellt wurde die Krankheit vom Schwarzwälder Orthopäden Jakob Heine, der 1840 ein Buch mit dem Titel Beobachtungen über Lähmungszustände der unteren Extremitäten und deren Behandlung herausgab.[12] Was er beschrieb, nannte er in der zweiten Auflage von 1860 Spinale Kinderlähmung. Der schwedische Arzt und Forscher Karl Oskar Medin (1847–1927), der den epidemischen Charakter der Krankheit erkannte, knüpfte an die Erkenntnisse Heines an. Daher rührt die weitere Bezeichnung der Kinderlähmung als Heine-Medin-Krankheit.


Ich hatte auch meine Mutter gefragt, die in ihrer Jugend in ihrem Dorf viele Poliofälle miterleben musste. Und das war ein kleines Bergdorf, dort wurde nicht mit DDT oder Pestiziden/Schwermetallen hantiert, jeder kannte jeden. Trotzdem war es ein schlimmer Ausbruch, der erst durch die Impfung aufhörte. Die Einwohner waren damals erleichtert und heilfroh, dass es die Impfung gab, so meine Mutter.
 
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Und die erste Anhäufung von Polio-Fällen ereignete sich 1887 in Schweden - 13 Jahre nach der Erfindung des Nervengiftes DDT in Deutschland
DDT wurde erst seit 1939 als Insektizid hergestellt, vorher wußte man nur, daß es das Molekül gab, aber es wurde nicht produziert und nicht verwendet.
Die insektizide Wirkung wurde allerdings erst 1939 von dem Schweizer Paul Hermann Müller entdeckt. Voher kann es also nicht als Insektizid eingesetzt worden sein.
 
Und wir haben noch einen Österreicher, Karl Landsteiner, der den Nobelpreis erhalten hat, weil er das Blutgruppensystem entdeckt hat. Außerdem hat er sich mit Infektionskrankheiten beschäftigt und als erstes Ricksettia gezüchtet. Kann also nicht ganz unfähig gewesen sein.

Während dieser Zeit [an der Wiener Universität] veröffentlichte er viele medizinische Arbeiten, unter anderem über die Übertragung der Kinderlähmung. Landsteiners Leistung – zusammen mit Erwin Popper – war [1908] die Entdeckung des Poliovirus, womit der endgültige Nachweis gelang, dass Kinderlähmung eine infektiöse Krankheit ist. Bewiesen wurde dies durch die Injektion von Rückenmarksflüssigkeit eines an der Krankheit verstorbenen Kindes auf Affen und die darauf folgende Übertragung von einem Tier zum nächsten.
Das müßte ja sogar den Kochschen Postulaten Genüge tun.

Titel der Publikation: K. Landsteiner, E. Popper: Übertragung der Poliomyelitis acuta auf Affen. In: Zeitschrift für Immunitätsforschung und experimentelle Therapie, Band 2 (1909), S. 377–390
 
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