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In dieser Propaganda wird die Erkrankung CFS in Frage gestellt.
14. März 2014 Gesundheits-Journal | Frankfurter Neue Presse

Die ewige Müdigkeit

Psychotherapie des Chronique Fatigue Syndroms

Angefangen hatte es mit Müdigkeit und Antriebsschwäche, mit nachlassender Lebensfreude und Konzentrationsschwierigkeiten. Björn Weissbecker* fühlte sich ständig erschöpft, Schwindel, Hitzewallungen und eine erhebliche Missmutigkeit kamen hinzu. Er fühlte sich morgens wie gerädert, er schwitzte leicht, hatte starke Blähungen und Muskelkater.

Anfangs glaubte er, seine Beschwerden hingen mit der Unzufriedenheit über seine Lebenssituation und die Beziehung mit seiner Freundin zusammen. Also trennte er sich und zog um. Doch die Symptome nahmen nicht ab. Vielleicht, vermutete er, könnten seine Beschwerden mit Umweltgiften zusammenhängen. Er nahm mehrere Monate Zahnbehandlung auf sich, um alle Amalgamfüllungen zuerst durch Kunststoff und schließlich durch Biogold ersetzen lassen. Nichts davon half. Eigentlich fühlte er sich glücklich und verstand nicht, warum es ihm schlecht ging.

So oder ähnlich klingen viele Vorgeschichten von Patienten, die am Chronique-Fatigue-Syndrom (CFS) leiden, streng abzugrenzen vom sogenannten Fatigue-Syndrom, das Müdigkeitszustände als Folge- oder Begleitkrankheit von Krebs oder Multipler Sklerose bezeichnet. Das Krankheitsbild CFS hingegen wirft mehr Fragen auf, als wir Antworten haben. Ist es tatsächlich ein eigenes Krankheitsbild oder nur ein weiteres Symptom einer Erschöpfungsdepression? Warum tritt es Beschwerden oft losgelöst von aktuellen Belastungen oder chronischen Konflikten auf? Warum scheint es weder medikamentös noch psychotherapeutisch behandelbar zu sein? Könnten Virusinfektionen, Entzündungen durch andere Erreger oder neuroimmunologische Zusammenhänge CFS auslösen?

Über 300000 Betroffene
Mehr als 300000 Menschen leiden in Deutschland unter CFS. Gemeinsam sind allen CFS-Patienten die verzweifelte Suche nach Hilfe und die multiplen medizinischen Abklärungen. Die meisten haben eine Odyssee hinter sich, die von der Suche nach Umweltgiften über Ernährungsumstellungen und Nahrungsergänzungsmitteln bis zu unspezifischen entzündungshemmenden Medikamenten, Immunglobulinen, Cortison oder Interferon reicht. Sie haben eindeutige körperliche Symptome, trotzdem hören sie von vielen Ärzten: „Sie haben nichts, Sie sind gesund.“

Obwohl auch psychotherapeutisch sehr hartnäckig, ist die intensive multimodale psychosomatische Therapie ein wichtiger Schritt in der Behandlung des CFS. Gerade die Möglichkeit, mit Körpertherapien, intensiven kreativen oder Entspannungsverfahren in Verbindung mit physikalischer Behandlung einen Zugang zu dahinterliegenden lebenslangen Beziehungsproblemen zu finden, macht diesen Weg lohnend, wenn auch langwierig. Auch Björn Weissbecker ist ihn gegangen: In Gesprächen wurde deutlich, dass seine Störung mit der unglücklichen Ehe seiner Eltern und dem frühen Selbstmord der Mutter zusammenhing. Mit fünf Jahren war er zunächst zu den Großeltern gebracht und dann von seinem Vater und dessen neuer, philippinischer Frau aufgezogen worden. Über den Tod der Mutter war nie viel gesprochen worden. Weissbecker wurde zunehmend unfähig, passive Wünsche und Bedürfnisse bei sich zuzulassen. Je mehr er sie abwehrte, desto müder wurde er. Mit diesen ersten Erkenntnissen begann seine langfristige psychotherapeutische Behandlung. Für BjörnWeissbecker und viele Betroffene ist sie der einzige Ausweg aus der „ewigen Müdigkeit“.
* Name von der Redaktion geändert
Autor:
Dr. Merkle
Die ewige Müdigkeit | Frankfurter Neue Presse

https://rmnrmm.s3.amazonaws.com/sonderthema/pdf/14_Gesundheitsjournal.pdf (Seite 3)
 
In dieser Propaganda wird die Erkrankung CFS in Frage gestellt.

ZITAT
...Weissbecker wurde zunehmend unfähig, passive Wünsche und Bedürfnisse bei sich zuzulassen. Je mehr er sie abwehrte, desto müder wurde er. Mit diesen ersten Erkenntnissen begann seine langfristige psychotherapeutische Behandlung. Für BjörnWeissbecker und viele Betroffene ist sie der einzige Ausweg aus der „ewigen Müdigkeit“.


meine Frage: und dann wurde er plötzlich gesund und aktiv, oder bekam dann eine Psychiatrische Diagnose die ihm die Berechtigung zu einer Rente gab ?
:idee:

was mich noch stört, ich bin nicht mehr einfach müde oder habe all die anderen extremen Beschwerden bis zu 24Std. wie die ersten Jahre, sondern kann im jetzigen Stadium einfach immer noch weniger machen als bevor ich krank wurde, zudem kommen die Beschwerden nun ganz klar nach Anstrengung und Stress - oder sonstigen nicht beeinflussbaren stark belastende Faktoren
Aber langsam kann ich immer mehr machen aber Stress mit den Behörden und Aemtern lassen mich immer wieder zusammenbrechen.
liebe Grüsse
Béatrice
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich ein Autor* hinter einem halben Namen versteckt, seine Fachrichtung verschweigt und dann noch nicht einmal in der Lage ist, den Krankheitsbegriff orthografisch korrekt wieder zu geben ("Chronique-Fatigue-Syndrom"), dann sagt das sehr viel über seine Qualifikation aus.

*handelt es sich evtl. um diesen Dr. Merkle aus Frankfurt?

Grüße!

edit: Ja, der zweite Link von Rauke gibt die Antwort. Es handelt sich tatsächlich um den Verdächtigen Dr. Wolfgang Merkle (Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychiatrie, Psychoanalyse, Spezielle Schmerztherapie). War wohl besser, dieses Detail zu verschweigen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genau. In der Online-Version steht als Autor nur sein Nachname.

Wenn man dann auf den 2.Link geht, erhält man als PDF-Datei das Gesundheitsjournal,
die Beilage der Frankfurter Neuen Presse vom 14. März 2014.
Dort ist der Artikel auf der 3. Seite zu lesen.
Dr. med Wolfgang Merkle ist dort auch abgebildet und seine Bereiche
(psychosomatische Medizin etc.) werden aufgezählt.

Auch die Klinik in Frankfurt ist angegeben.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass jemand der an CFS erkrankt ist, den Weg zu ihm sucht.
Der Artikel ist auch so schlecht und selbstgefällig, dass man schon am Anfang merkt, worauf er hinauslaufen soll.
Das Schlimme ist aber, dass wieder mal in der Öffentlichkeit ein falsches Bild von CFS verbreitet wird.

Der Artikel in dieser Beilage ist nicht gerade ein Renommee für die Frankfurter
Neue Presse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz meine Meinung!

Das ist schlicht und ergreifend eine dummdreiste Unverschämtheit von einem angeblichen selbsternannten "Fachmann" der von allem möglichen Ahnung zu haben vermag, aber davon jedenfalls Nullkommanientenadanothing!!!

Der Typ ist mir sogar echt zu dumm und grenzenlos selbstverliebt um mir richtig über zu sein.

Eine blasierte Frechheit ist das und nichts anderes.

Tarajal :)
 
meine Frage: und dann wurde er plötzlich gesund und aktiv, oder bekam dann eine Psychiatrische Diagnose die ihm die Berechtigung zu einer Rente gab ?
:idee:
Hallo Karde,

lass mich mal kurz überlegen, wie das wohl ausgegangen ist.:idee:
Vermutlich fand Björn Weissbecker diesen einzigen Ausweg aus der „ewigen Müdigkeit“ und war dann nach sehr vielen Psychotherapiestunden bei Dr. Merkle geheilt.:rolleyes:
(So könnte die Märchenstunde über CFS enden.)

Ich finde es schon fahrlässig, wenn ein Arzt eine neuroimmunologische Krankheit „ewige Müdigkeit“ nennt und als einzigen Ausweg eine langfristige psychotherapeutische Behandlung empfiehlt.

Dir alles Gute! Hoffentlich schaffst Du es, Dich zwischenzeitlich zu erholen.

Liebe Grüße
Rauke
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Rauke
bei mir gibt es ja immer wieder Amtspersonen und Nachbarn die glauben zu wissen was für mich gut wäre - ohne CFS/ME überhaupt zu kennen oder es ernst zu nehmen. So ist aktuell auch wieder etwas "im Tun".

Liebe Grüsse und alles Gute
Béatrice

was ich aber auch merke, dass ich Strategien entwickelte um mit den Beschwerden umgehen zu können und teilweise gehören sie auch in vermindertem Masse zum aktuellen Leben und ich pass mich an. Ich bin ja schon überglücklich dass ich Dinge machen kann, die ich jahrelang nicht schaffte. ZB. machte ich mir letzte Woche eine Pizza und konnte die mit Messer und Gabel essen - ebenso ein anderes Essen. Nun für andere scheint das normal zu sein, und Pizza kann man gut mit den Händen essen, aber ich konnte viele Jahre nicht beide Hände zum Essen benutzen, da funktionierte irgend eine Koordination im Hirn nicht. Darum kam immer alles so auf den Teller dass es mit Löffel oder Gabel gegessen werden konnte.
 
Ich habe inzwischen eine immense Wut auf diese Ignoranten. Erst neulich stellte schon wieder einer dieser Halbgötter ein falsches Gutachten aus!! Obwohl ich genügend Berichte zu CFS mit hatte. Das Gutachten enthielt Verallgemeinerungen wie "eine psychische Ursache wird von den Patienten meist verneint" und "Frauen sind häufiger betroffen"
Klar ist, der Typ ist kränker als ich. Aber was tun gegen sie???
Wenn es nur irgendwas gäbe, ihm an den Karren zu fahren, würd ichs tun. Die Gesetze müßten dringend geändert werden. Solange diese Leute keine Sanktionen zu erwarten haben, wird dieses unwürdige und menschenverachtende Werk so weiter seinen Lauf nehmen! Man ist so hilflos und ausgeliefert.

In unserer Tageszeitung kam auch mal ein Artikel von einem Arzt. Ich schrieb einen Leserbrief, den sie natürlich nicht veröffentlichten.

Grüße an Euch alle,
Wilhelmine
 
Ganz meine Meinung! Das ist schlicht und ergreifend eine dummdreiste Unverschämtheit von einem angeblichen selbsternannten "Fachmann" der von allem möglichen Ahnung zu haben vermag, aber davon jedenfalls Nullkommanientenadanothing! Der Typ ist mir sogar echt zu dumm und grenzenlos selbstverliebt um mir richtig über zu sein. Eine blasierte Frechheit ist das und nichts anderes. Tarajal :)
erst jetzt gelesen, echt krass sowas ...:mad: nur das mit den Steigbügelhaltern habe ich noch nicht verstanden...:confused:
 
Vor einigen Wochen war ich bei einem neuen Arzt, denn ich brauche am neuen Wohnort einen Hausarzt in der Nähe und ich hatte Fussprobleme, erzählte ihm dass ich CFS/ME habe.. über eine Stunde sprach ich mit ihm darüber...
CFS/ME.. .hat er nicht gewusst was es ist, nie vom Krankheitsbild gehört.

Gestern war ich in einem grösseren Spital, mein früherer Hausarzt überwies mich an den Orthopäden/Chirurgen wegen Hüftproblemen und weil die IV bezüglich einer evtl. Kostenübernahme für Einlagen/Fussbeschwerden eine Meinung eines Facharztes wollte.
Auf der Ueberweisung bei meinen Diagnosen stand unter anderen CFS... da fragte er mich "was ist das, nie davon gehört"

phu... es ist echt schwierig

allen viel Kraft und Durchhaltevermögen.

liebe Grüsse
Béatrice
 
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