Angst / Prüfungsangst

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
Es gibt viele Ängste. Manche sind uns bewußt und machen bestimmte Situationen sehr schwierig:
Flugangst, Höhenangst, Prüfungsängste

Der Übergang zur Phobie scheint mir fließend, und da gibt es dann auch viele:
Soziale Phobie, Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), Tunnelphobie usw.
https://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/LERNTECHNIKORD/Pruefungsangst.htm

  • Was ist Prüfungsangst? Ganz einfach gesagt ist es so etwas wie ein Denkfehler.
    Betroffen davon ist das WAS du denkst (z.B. "ich muß es unbedingt schaffen!"......) und das WIE du es denkst (z.B. was die anderen sagen, Katastrophe in grellen Farben, ....). Beides hat ganz entscheidenden Einfluss auf dich, dein Denken, Fühlen und Tun &endash; natürlich auch auf das, was du bei einer Prüfung oder Schularbeit können sollst.
    Ich stelle mir in (farbigen) Bildern vor, wie ich mein Ziel erreiche!
  • Wie spürst du sie? Es kann sein, dass du schon in der Nacht vor der Prüfung schlecht schläfst, oder du in der Früh nichts mehr essen kannst, dass deine Hände mehr schwitzen, dein Puls schneller ist, du innerlich unruhiger wirst und dergleichen. Dies alles sind Stresssymptome, der Körper reagiert wie auf eine vermeintliche Gefahr.

Grüsse,
Uta
 
Guten tag Uta,

ich selber habe 2 mir bekannte ängste.

Die oben genannte Prüfungsangst,hab ic hwarscheinlich, weil ich in der schule meist immer sehr gute noten hatte, dementsprechend hoch würden die erwartungen der eltern/freunde sein. Bei mir zeichnet es sich oft mit schlaflosigkeit schweissausbrechen und Heisshunger aus, oft krieg ich auch bauchschmerzen oder kopfschmerzen.

Die zweite mir bekannte angst ist die soziophobie.
Zum beispiel an dem vorgeschlagenen forumstreff, könnt ich nie teilnehmen, und wenn ich dort wäre, würd ich mich irgend in ne ecke wo mich niemand sieht verziehen. Ich spüre diese angst, sobald ich aus meinem zimmer geh und auf arbeit gehe, ich habe das gefühl, alle glozen mich an, tuscheln über mich und lachen mich aus,
Im zug sitz ich meist ganz hinten, wos am wenigsten leute hat, und ich trage immer dicke kleider, auch im sommer.
Zurzeit wird diese phobie bei mir behandelt und ich hab auch schon vortschritte gemacht, als die phobie am schlimmsten war, ging ich nichmal arbeiten, oder zum psychiater....

mit freundlichen grüsslein von rudolf
 
Hi, die Flugangst kann man relativ gut einteilen:
Die Angst vorm Fliegen, man ist noch nie geflogen.
Die Angst vorm Fliegen, man ist schon geflogen und hat Angst ohne beim Fliegen etwas Schlimmes erlebt zu haben und
Flugangst, weil man schon mal in gefährlichen Situation war bzw. einen Flug als bedrohlich emfand ohne jemanden dabei hatte, der superängstlich war.

Alle drei Arten der Angst kann man gut mit NLP und Hypnose bearbeiten.
Man kann auch einen "Anker" (Trigger) setzen, den man beim Fliegen nutzt, um ruhig zu werden. Und das ist bei Prüfungsangst - ob von Anfang an oder später entstanden - ähnlich.
Bei Sozialphobie und Klaustrophobie arbeitet man umfassender, z. B. mit Hypno-Analyse. Auf jeden Fall sollte man sich hier professionelle Hilfe holen

.
 
hallo,
das angst ein denkfehler sei würde ich nicht unterschreiben.
emotionen sind ja nicht kognitiv.
emotionen entstehen zunächst als empfindung im körper und werden zu gefühlen "weiterverarbeitet".

ein weiterer hilfreicher ansatz (in bezug auf done´s ausführungen) ist es, für fast alle menschen, bestimmte atemübungen zu machen, die auf die entspannung des zwerchfell zielen.
wenn man zugleich noch mit visualisierungen arbeitet lassen sich in der regel ängste gut lösen.
ich habe dies auch bei alten, chronischen ängsten mit gutem erfolg durchgeführt.

dem wortstamm nach kommt angst ja von enge.
auf der zellulären ebene passiert auch genau dies:
die zellen verengen sich, die atmung wird reuziert, zwerchfell spannt sich an.

durch besagte übungen, die leider schlecht forumkompatibel sind weils nen anleitenden beobachter braucht, können diese reaktionen gemildert bis neutralisiert werden.


lieber gruß
andreas
 
Hallo Rudolf,
da hast Du es ja nicht gerade einfach. Solche Ängste können das Leben schwierig machen und aus lauter Angst vor der Angst wird vieles nicht mehr getan, was man eigentlich gerne tun würde.
Du schreibst, daß die soziale Phobie bei Dir zur Zeit behandelt wird? Wie wird sie behandelt? - Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück dabei.

Die Möglichkeiten, die Done und Holon nennen, sind bestimmt hilfreich. Aber ich denke, man sollte sich Hilfe suchen, mit der man diese Techniken macht und übt. Bei dieser Hilfe könnte zunächst das Problem sein, daß sie zB. NLP nicht kennt oder ausübt oder nur gegen private Bezahlung. Schade, daß so viele interessante Techniken auf diesem Gebiet nur für einen halbwegs gefüllten Geldbeutel zu haben sind. Oder erst dann in einer Klinik, wenn die Ängste schon sehr lebenseinschränkend geworden sind.

Die möglichst plastisch-lebendige Vorstellung einer angstmachenden Situation (erlebte oder erwartete Panikattacke, realer oder gefürchteter Verlust eines geliebten Menschen, traumatisches Erlebnis, bevorstehendes Ereignis) und deren Bewältigung kann durch folgendes Vorgehen gefördert werden:


1. Setzen Sie sich zu Hause in einen bequemen Lehnstuhl und schließen Sie die Augen. Stellen Sie sich vor, Sie schalten Ihren Fernsehapparat ein und schauen sich einen "Angstfilm" an, einen Videofilm einer für Sie typischen Angstsituation (ähnlich wie Sie sich auch ein Urlaubsvideo anschauen würden). Sie haben dabei die Fernsteuerung in der Hand, um den Film je nach Bedarf steuern zu können.

Lassen Sie diesen Film mehrfach vor Ihren Augen ablaufen, bis zum Ende. Mit der Fernsteuerung können Sie diesen Film jederzeit vor- und zurückspielen bzw. anhalten, um ein Standbild zu erhalten. Sehen Sie sich selbst im Film, d.h. erleben Sie sich als distanzierter Beobachter. Entdecken Sie, dass Sie nur dann intensive Angst bekommen, wenn Sie sich selbst nicht mehr im Film sehen, sondern plötzlich als mitten drin im Geschehen erleben, wie wenn der Film gerade jetzt gedreht würde.

Vergegenwärtigen Sie sich beim Anschauen des "Angstfilms" dann, wenn Angst aufkommt, dass Sie zu Hause sitzen und sich das Angstgeschehen nur im Film ereignet. Nehmen Sie Ihre momentane Körperposition im Lehnstuhl wahr und spüren Sie die Fläche, auf der Sie sitzen, die Lehne, die Ihren Rücken abstützt, und den Stoff, den Ihre Hände berühren. Beobachten Sie den Raum, in dem Sie sich befinden, um das Hier-und-Jetzt zu betonen gegenüber der als vergangen oder zukünftig vorgestellten Angstsituation.

Versuchen Sie irgendeine Schlüsselerfahrung zu definieren, die Sie zumindest durch ein Sinnesorgan sicher in der Gegenwart verankert, z.B. Ballen der Hand zu einer Faust, Blick auf ein bestimmtes Wohnzimmerbild, Hören Ihrer Lieblingsmusik im Hintergrund oder der Stimme einer vertrauten Person, Summen einer bestimmten Melodie, Zwerchfellatmung mit Heben und Senken Ihrer Hände auf der Bauchdecke, Spüren des Lehnstuhls, in dem Sie sitzen, Riechen des Wohnzimmergeruchs, Schmecken des Getränks, das Sie gerade trinken.

Wenn fast unaushaltbare Angst aufkommt, können Sie den Film vorübergehend leiser oder dunkler drehen bzw. kurz ausschalten, jedoch nur dann, wenn Sie vorher bereit sind, nach einer kurzen Erholung den Film wieder einzuschalten, als Ausdruck dafür, nicht zu flüchten. Wenn Sie einen bestimmten "Angstfilm" sehr bildhaft ablaufen lassen können, können Sie die jeweiligen Szenen auch laut kommentieren, wie wenn Sie diese einem Zuseher neben Ihnen beschreiben würden. Das Sprechen kann Ihnen während des Sitzens helfen, starke Anspannungen über die Mundbewegungen abzuführen.

Wenn Sie diese Technik einigermaßen sicher beherrschen, können Sie sich vorstellen, dass der vorher gesehene "Angstfilm" gerade gedreht wird, mit Ihnen als Hauptdarsteller(in), d.h. Sie wechseln in die Teilnehmerposition über.

Schlüpfen Sie in Ihren Körper, wie Sie ihn bisher im Film gesehen haben, und erleben Sie sich so, als ob die Ereignisse gerade eben stattfinden würden. Bei bestimmten traumatischen Erlebnissen (z.B. Vergewaltigung, Verbrechen, schwerer Unfall) sollten Sie dieses Vorgehen jedoch nicht allein anwenden, sondern nur in Anwesenheit eines Therapeuten oder zumindest einer vertrauten Person, um bei Bedarf Unterstützung zu haben. Dann können Sie Ihr Erleben noch vertiefen, indem Sie die Ereignisse in der Ich-Form beschreiben ("Ich sehe ... höre ... spüre jetzt ..."). Sie können diese Schilderung auch auf Tonband festhalten und später immer wieder anhören, um sich besser daran zu gewöhnen.

Bei Bedarf wechseln Sie wieder in die Beobachterposition über und verankern Sie Ihr Erleben im Hier-und-Jetzt. Wenn Sie in mutiger Weise neuerlich in das Wiedererleben des belastenden Ereignisses einsteigen, tun Sie dies mit den seither gewonnenen Sichtweisen und Erfahrungen, d.h. Sie fügen den sich aufdrängenden Angstvorstellungen neue Elemente hinzu, so dass Sie trotz der realen Hilflosigkeit dennoch irgendwie stärker wirken.

Zur weiteren Stärkung Ihres Selbstvertrauens können Sie abschließend den Film in der Beobachter- und Teilnehmerposition wiederholt so ablaufen lassen, als würden Sie eine ähnliche Situation in der Zukunft erleben, wo es Ihnen allerdings gelingt, eine andere positivere Bewältigungsstrategie anzuwenden und eine Wiederholung der traumatischen Ereignisse der Vergangenheit zu verhindern
www.panik-attacken.de/selbsthilfe/kognitive.html

Panikattacken, Angststörung, Panikstörung, Phobie, Sozialphobie, Platzangst, Zwangsstörung, Psychosomatik, Angststörungen, Angsterkrankung, Angstkrankheit, Angst, Ängste, Panik, Phobien, Agoraphobie, Hypochondrie, somatoforme Störungen, funktionelle

Was mir ganz wichtig scheint: Wenn jemand von einer Angst spricht (was ja an sich schon Überwindung kostet), dann sollte man diesem Jemand vor allem das Gefühl geben, daß man diese Angst glaubt und ernstnimmt. Sätze wie "Ach was, das ist doch alles halb so schlimm/sowas kenne ich gar nicht, das gibt's doch nicht/stell' Dich nicht so an/ so ein Blödsinn!" helfen herzlich wenig; im Gegenteil: damit geht das Vertrauen flöten, was oft erst recht in die Angst treibt, weil das isoliert.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun können Sie mit der eigentlichen Selbsthypnose beginnen. Atmen Sie tief ein und wieder aus. Optimal wäre eine Zwerchfellatmung – sie erkennen sie daran, dass sich beim Atmen die Bauchdecke hebt. Die Zwerchfellatmung kommt ganz natürlich, wenn man sich entspannt. Versuchen Sie also nicht, irgend etwas zu erzwingen – lassen Sie den Atmen einfach fließen und atmen Sie weiter tief in den Bauch.
www.panik-attacken.de/selbsthilfe/kognitive.html

Überhaupt eine interessante Seite zum Thema Hypnose/Selbsthypnose

Gruss,
Uta
 
hallo,
das angst ein denkfehler sei würde ich nicht unterschreiben.
emotionen sind ja nicht kognitiv.
emotionen entstehen zunächst als empfindung im körper und werden zu gefühlen "weiterverarbeitet".

Hallo Holon,

na das ist dann wohl eine Anschauungs- oder Einstellungsfrage....:) .
Ich denke auch, dass Angst am leichtesten als körperliche Empfindung wahrgenommen wird. Die Entstehung passiert, meiner Ansicht nach davor und da hat die kognitive (auch vorbewusste) Interpretation, schon eine Menge mit zu tun!

Herzliche Grüße von

Leòn
 

Anhänge

  • RET - Bild neu.doc
    23.5 KB · Aufrufe: 10
hi leon
emotionen funktionieren ja nicht logisch, rational.

es hat mit spontanen reaktionen zu tun die sich ja keinesfalls wegerklären lassen.
ansonsten würde es ja reichen einem phobiker zu erklären das alles ok ist!
wäre ja toll wenn das was brächte.
das nuzt erfahrungs gemäß aber gar nichts!

angst spielt sich ja in weiten teilen in bereichen ab auf die wir keinen direkten zu griff haben.
einstellungssache würde ich das nicht nennen.
die bewertung ist ja nicht als überlegung abgespeichert sondern als unbewußte, reflexhafte reaktion.
das umprogammieren per hypnose hat auch schon vielen leuten geholfen.
eindeutig, stimmt uta.

das gute an der atemtechnik ist, sie kann bei bedarf sogleich eingesezt werden und funktioniert auch nachhaltig.
darum arbeite ich eigtl. immer mit dieser methode.
wie gesagt klappt mit etwas geduld auch bei schon chronischen ängsten.
es unterbricht einen kreislauf wie mir scheint sehr wirksam.

lieber gruß
andreas
 
... immer vorausgsetzt, es gibt keine rein materiellen Gründe für diese Ängste.
Ich bin z.B. jahrelang in den Bergen herumgeklettert und hatte überhaupt keine Probleme mit Schwindel.
Dann kam das Amalgam + Gold, später auch noch Palladium. Auf einmal hatte ich schon Schwindel, wenn ich sah, wie jemand über einen schmalen Steg über eine Schlucht ging. Da half Atmen und andere Übungen aber auch gar nichts.

Und da steckte auch kein Glaubenssatz dahinter. Es kam einfach so und verschwand auch einfach so.

Mit welchen Leuten arbeitest Du, Holon? Ich meine: aus welchen Gründen kommen sie zu Dir in eine Therapiesitzung?

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, warum steht hier die Meinung, dass sich NLP nur gut gefüllte Geldbeutel leisten können? Schon mal nachgeschaut, wieviel eine Sitzung kostet und wieviel Sitzungen man im Durchschnitt braucht, auch wenn man es selbst bezahlt - Gesundheit ist unbezahlbar und für mich ist ganz klar, dass ich es mir wert bin etwas für meine Gesundheit zu tun.
Natürlich kann man zur Verhaltenstherapie gehen, dann bezahlt es die Krankenkasse, das ist auch vollkommen in Ordnung. Auch das sollte man tun.
Aber nehmen wir an, wie hier vorgeschlagen, ich lerne Atemübungen, die helfen, lerne Selbsthypnose und noch andere Verhaltenshilfen und mir geht es gut oder mindestens besser, dann hat sich es schon gelohnt und die Krankeheitsfolgekosten sind wesentlich geringer.
Wenn ich weiß, dass ich z. B. mit NLP innerhalb von kürzester Zeit meine Allergie lindern bzw. heilen kann, dann nehme ich es in Angriff. Es ist zumindest bei mir so, ich würde lieber auf einen Kurzurlaub oder einen ganzen Urlaub verzichten, wenn ich wüsste, dass meine Gesundheit in Ordnung kommt.
Und es gibt nun mal Möglichkeiten, Phobien, Panikattacken und Allergien in den Griff zu bekommen. Und wenn man es geschafft hat, hat man mehr Gesundheit, Lebensqualität und auch mehr Zeit, weil die Krankheitstage schwinden.
 
Im Prinzip hast Du natürlich Recht, Done.
Nur gibt es leider auch Menschen, die gerade mal so über die Runden kommen mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung stehen. Extra-Ausgaben sind da nicht mehr drin. Wenn dann noch Krankheit dazu kommt, sieht es erst recht düster aus.
Gruss,
Uta
 
Es gibt viele Ängste. Manche sind uns bewußt und machen bestimmte Situationen sehr schwierig:
Flugangst, Höhenangst, Prüfungsängste

Der Übergang zur Phobie scheint mir fließend, und da gibt es dann auch viele:
Soziale Phobie, Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen), Tunnelphobie usw.
https://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSBLAETTERORD/LERNTECHNIKORD/Pruefungsangst.htm

Grüsse,
Uta

Es erscheint mir wichtig, erneut zum Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukehren. Nachdem ich während Jahrzehnten Jahr für Jahr die Oberklassen vor allem in Mathematik/Physik zu unterrichten hatte, um diese dann durch die Abschlußprüfung zu bringen, wage ich zu behaupten, daß niemand eine Prüfungsangst zu haben braucht. Durch eine geeignete systematische Prüfungsvorbereitung vermag man die einem Anvertrauten dergestalt zu fördern und zu fordern, daß diese vor beliebigen Prüfern nicht nur in den Fächern, in denen man diese selbst unterrichtet hat, sondern auch in anderen Prüfungsfächern, Spitzenleistungen hinlegen.

Sehr früh habe ich damals meinen Schülern gesagt: "Wenn Ihr später auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben wollt, müßt Ihr einfach besser sein als die anderen: Ihr müßt mehr wissen, jederzeit auf alles gefaßt sein, entsprechend auftreten und Euer Wissen präsentieren." Und genau dies habe ich dann mit diesen trainiert. Sie haben sich daran gewöhnt, ständig ihr gesamtes Fachwissen parat zu haben, Prüfungsarbeiten in der halben Zeit als normal zu bearbeiten, bei mündlichen Prüfungen locker und dennoch sorgfältig und präzise zu argumentieren.

Als bei einer mündlichen Abschlußprüfung in Mathematik ein als Beisitzender fungierender Kollege nicht glauben wollte, daß diese wirklich so gut sind, habe ich ihn darum gebeten, die Prüfung selbst in die Hand zu nehmen und zu prüfen, was er wissen möchte. Sehr schnell hat er dann die Prüfung wieder an mich zurückgegeben.

Damit sei zusammengefaßt: Selbst schwächer begabten Menschen kann man ein derartig positives Selbstwertgefühl vermitteln, daß diese eine jede Prüfung souverän bestehen. Dies läßt sich aber nur in einem ehrlichen, partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Lehrer und Lernendem verwirklichen, anders nicht.

Alles Gute!
Gerold
 
Hallo Gerold,

da haben Deine Schüler aber Glück mit Dir gehabt. Herzlichen Glückwunsch!

Bei mir war es eher andersherum: Unser Mathe- und Physiklehrer war so schrecklich, daß bis auf ein paar 1er-Schüler alle Angst vor ihm hatten. Wer noch keine Angst vor Mathe und Physik hatte, bevor wir ihn bekamen, bekam sie nun.
Noch heute - viele Jahre nach dem Abitur - träume ich davon, daß ich das Mathe-Abi wiederholen muss. Ich wache jeweils schweißgebadet auf und bin froh, daß das ein Traum war. Und diese Träume habe nicht nur ich sondern auch andere aus dieser Klasse.

Es kommt also wohl nicht nur auf die Motivation an sondern auch darauf, wie sie bei den Schülern ankommt.
Dies läßt sich aber nur in einem ehrlichen, partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Lehrer und Lernendem verwirklichen, anders nicht.
Das gefällt mir sehr. Und ich denke, daß das auch sehr gut funktioniert.

Gruss,
Uta
 
Hallo Gerold, dich würde man sich als Lehrer wünschen - für die eigenen Kinder und für sich selbst auch. So viel Glück hatte ich nicht immer, aber ich habe mir einfach vor jeder Prüfung vorgestellt, dass meine Prüfer wohlwollend sind und bin dann so in die Prüfung gegangen - egal, wie die Wirklichkeit war.

Es gibt aber Menschen, die super gut sind, alles wissen und gut gelernt haben. Leider sind sie in der Prüfung so entsetztlich aufgeregt, ängstlich oder völlig daneben und können nicht beweisen was in ihnen steckt und das ist absolut schade.

Und hier gibt es eben Möglichkeiten die Prüfungsangst zu bearbeiten - mit ihr tanzen, so nenne ich das für mich.
Dazu gehört eben z. B. Mentaltraining, Verhaltenstherapie oder NLP / Hypnose. Was ist es mir wert, mein Leben besser unter Kontrolle zu haben.

@ Uta - es ist heute absolut nicht notwendig mit Prüfungsangst oder Flugangst zu leben und auch für kleine Geldbeutel ist es kein Hindernis sich helfen zu lassen. Es gibt Therapeuten die mit den Kassen abrechnen und dazu kommt noch die Riesenanzahl von Heilpraktikern, die teilweise auch mit den Krankenkassen zusammenarbeiten. Das bedeutet, wenn jemand wirklich Hilfe will und wünscht, dann muß er sich nur noch darum kümmern und ihm wird geholfen. Zu sagen, ich kann es nicht finanzieren ist dann eher ein Zeichen, dass man keine Lust hat, sich Hilfe zu suchen.
 
Hallo Rudolf

Deine Situation hört sich ganz schrecklich an, und ich kann sie zum grossen Teil nachempfinden, da ich selbst unter einer schweren Angststörung leide, die langsam erträglicher wird. Deine Schulzeit war wohl eine Art von Dauertrauma.

Hast Du schon einmal von der EMDR-Methode von Francine Shapiro gehört? Diese Methode wird vor allem bei Trauma angewendet; auch bei Traumen, die weit zurück gehen bis in die Kindheit. Über Google findest Du EMDR-Therapeuten in allen Ländern und Regionen. Einige Therapeuten sind Psychiater und werden von den Krankenkassen bezahlt, zumindest in der Schweiz.
Viel Erfolg und mehr
Leichtigkeit im Leben
wünscht Dir
Kathy
 
Es klingt so leicht, was Du schreibst, Done. Trotzdem kenne ich einige Leute, die trotz allen möglichen Therapie-Ansätzen ihre Ängste/Phobien nicht losgeworden sind. Im Gegenteil: sie sind immer schlimmer geworden und haben sich erweitert. Zunächst war nur die Klaustrophobie da. Inzwischen ist auch Flugangst dabei, Angst vor dem Fahren in der S/U-Bahn, Angst vor dem Zugfahren, Kontrollzwänge sind dazugekommen.

Ich habe keine Ahnung, was dieser Mensch noch anfangen könnte, um weiter zu kommen und wenigstens einen Teil seiner Ängste loszuwerden.

Gruss,
Uta
 
Hallihallöchen Uta:wave:

Ja etwa alle zwei wochen hab ich einen therminmit meinem therapeuten. mit dem geh ich dan irgendwohin wos viele leute hat, dann bekomm ich ne aufgabe. zum beispiel letzten donnerstag: Ich sollte in ein restaurant gehen und kontakt mit anderen aufnehmen und ein gespräch führen. das ganze wird gefilmt, da ich später auf dem videoband aus einer anderen perspektive sehen kann, dass mich niemand anstarrt/auslacht. solche dinge helfen oft eine zeitlang, aber das gefühl kommt oft ziemlich schnell wieder. Und zu einem wirklichen gespräch ist es auchnicht gekommen...


hallöle Kathy

vielen dank,

ich bin mir sogar ziemlich sicher, das sich meine angst aus einem trauma meiner kindheit entwikellt hat, deshalb bin ich dir sehr dankbar für die infos!

mit grüsschen an alle von rudolf
 
beim nochmal lesen fiel mir auf, dass ich nicht klar unterschieden hatte zwischen sogenannter "neurotischer" angst oder phobien und der natürlichen gesunden angst die ja ein lebenswichtiger schutz für uns ist.
da in unserer zeit ja ein recht hoher druck besteht z.b. in bezug auf schulabschlüße und beruf ist eine gewisse angst oder besorgtheit ja normal und ok.
es ist aber wichtig daraus gezielte handlung zu machen und nicht zu erstarren. denn hier beginnt dann die grenze zu dem was dann zu einer krankmachende angst werden kann.
es gibt grob gesagt 3 grundlegende reaktionen auf bedrohung:
flucht
angriff
erstarren
bei aufgaben die uns zunächst übergroß erscheinen hilft meißt wohl "angriff" also das reinkien. erstarren ist aber leider neben der flucht in ablenkung ect. eine häufige und, in diesem fall, selten hilfreiche reaktion.

lieber gruß
andreas
 
Hallo Andreas

Deine Ausführungen treffen zu auf einigermassen psychisch gesunde Menschen in angst-auslösenden Situationen, haben aber mit einer schweren Angststörung nichts zu tun.

@ Rudolf
mir fällt gerade noch eine Trauma-Therapie ein, die in Deutschland und in der Schweiz angeboten wird. Du findest sie im Internet unter "Brainjoin". Ich habe leider keine persönlichen Erfahrungen, da ich in meiner Nähe keinen Therapeuten gefunden habe. Allerdings hat man mir Gutes berichtet.
Viel Glück
Kathy
 
Hallo Holon,

die"gesunde"Angst kennt hier wohl jeder, und es ist gut, daß es sie gibt, denn sie warnt ja auch vor Situationen, die bedrohlich sein können. Wenn diese "gesunde" Angst nicht mehr funktioniert, kann das ganz schön "ungesund" werden. Das zeigt sich ja z.T. durch die enthemmende Wirkung von Alkohol, Drogen usw.

Die Angst, um die es mir geht, ist die Angst, die das Leben sehr schwierig macht, weil sie es immer mehr einschränkt. Der Übergang zur Phobie ist in diesem Fall gleitend.

Hier eine große Seite zu Angst und Phobie, u.a. mit drei Tests , mit denen man angeblich herausfinden kann, wie es mit der eigenen Angst aussieht:
Angst-Tests


Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben