Schmerzbehandlung mittels Neuraltherapie

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Die überraschende Entdeckung

Die Neuraltherapie wurde von den Brüdern Huneke im letzten Jahrhundert entdeckt. Die Schwester der Beiden litt immer unter Kopfschmerzen und bekam von ihren Brüdern immer wieder Schmerzmittel intravenös verabreicht. Aber immer ohne großen Erfolg.

Eines Tages aber verschwanden die Kopfschmerzen wie durch ein Wunder. Die Brüder forschten nach, was sich verändert hatte und stellten fest, dass sie eine Spritze verwendet hatten, in der noch Reste eines Lokalanästhetikums waren – Procain.

Von diesem Moment an behandelten sie die Schwester und viele andere Patienten mit Procain und stellten die verwunderlichsten Ergebnisse fest.
Im Laufe der Zeit wurde diese Methode immer weiter verfeinert und Neuraltherapie nach Huneke genannt.

Unterscheidung zweier Methoden

Bei dieser Therapieform gibt es zwei unterschiedliche Komplexe.

Die erste Methode ist die lokale Behandlung mit Procain. Das bedeutet, man spritzt Procain oder ein anderes Lokalanästhetikum wie Lidocain dorthin, wo es weh tut, bzw. an die entsprechenden Nerven oder die sogenannte Headsche Zone.
Allein diese Behandlung kann schon oft ausreichen, um den Organismus aus einem Teufelskreis heraus zu bringen und sein Gleichgewicht wieder zu finden. Diese Methode wird oft von erfahrenen Praktikern angewendet, z. B. die Quaddelbehandlung.

Die zweite Behandlungsmethode der Neuraltherapie ist eigentlich das Wunder.
Hier werden durch sogenannte diagnostische Injektionen die sogenannten Störfelder ausfindig gemacht und ausgeschaltet. Ein Störfeld kann jede Stelle im Organismus werden, die ein Trauma erlitten hat. Das können Narben, alte Entzündungsstellen oder Frakturen sein.

Diese Stellen schaffen es nicht, sich wieder in ihren alten Ruhezustand zurück zu versetzen und senden sozusagen immer wieder Störsignale aus. Diese Störsignale können vom Organismus nicht mehr entsprechend verarbeitet werden und es kommt an familiären oder erworbenen Schwachstellen zu Symptomen, deren Ursache eigentlich von einer ganz anderen Stelle im Körper ausgeht.

Deswegen ist die Anamnese so wichtig, denn oft gibt es schon durch einen zeitlichen Zusammenhang Hinweise auf die Ursache.
Immer ernst zu nehmen sind juckende Narben oder wenn sich nach einer Operation Schmerzen an einer anderen Stelle aufgebaut haben. So zum Beispiel Kopfschmerzen nach einer Gehirnerschütterung, Knieschmerzen nach einer Mandeloperation oder Halswirbelsäulenschmerzen bei immer wiederkehrenden Zahnproblemen.

Sogar Sekundenphänomene möglich

Der Neuraltherapeut spritzt diese Stellen an und oft ergeben sich dann die sogenannten Sekundenphänomene. Indem man das Störfeld kurzfristig aus dem Regulationskreis herausnimmt, hat der Körper wieder die Chance, in sein altes Gleichgewicht zu kommen.

Stellen Sie es sich folgendermassen vor:
Sie möchten Radio hören. Allerdings ist ein Föhn eingeschaltet, wodurch Sie ein Rauschen wahrnehmen. Sie wechseln den Sender und regulieren die Lautstärke. Aber kein Knopf, den Sie bedienen, ermöglicht Ihnen ein störungsfreies Hören. Das klappt erst, wenn der Föhn ausgeschaltet wird. Betrachten Sie immer das Ganze und seien Sie sich bewusst, dass Störungen von ganz woanders her einen gewichtigen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden haben können, als Sie dies vielleicht vermuten.

Die Neuraltherapie erfordert ein genaues Befragen und die Mitarbeit des Patienten, da natürlich die Injektionen immer auch ein wenig wehtun. Aber der Erfolg gibt einem oft recht und dann sind alle Ängste schnell vergessen.

Ein besonderes Erlebnis in meiner Praxis

In einer Praxis in Bad Griesbach hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis:

Am vorletzten Tag meiner Stippvisite räumte ich Krankenakten auf, und mein Blick fiel auf eine sehr dicke Akte einer Patientin. Im ersten Satz der Akte stand: »Nach einer Abrasio langsam beginnende Halbseitenlähmung.« Nach einer Ausschabung der Gebärmutter vor 20 Jahren hatte die Patientin eine Odyssee bei unzähligen Ärzten und Professoren hinter sich, von denen ihr niemand helfen konnte, wie es schien.

Sensibilisiert durch meine Ausbildung, läuteten bei mir sofort alle Alarmglocken: Da stand im ersten Satz bereits die Diagnose. Das gibt’s doch nicht!, dachte ich. Mir war sofort klar: Da hatte sich nach der Operation im Unterleib ein »Störfeld« aufgebaut. Ich war mir völlig sicher und rief die Frau in meinem Eifer als junger Arzt kurzerhand an. Ich erklärte ihr, dass ich glaubte, ihr helfen zu können, aber nur noch einen Tag in Bad Griesbach sei. Sie war natürlich sehr skeptisch und winkte ab: »Ich habe so viele Professoren konsultiert, keiner konnte mir helfen. Was glauben Sie als einfacher Landarzt denn tun zu können?«

Ich argumentierte mit der »neuen Methode«, beharrte auf meinem Wissen, und am nächsten Morgen trugen ihr Mann und ihr Sohn sie zu mir in die Praxis im ersten Stock. Den Rollstuhl hatten sie vor dem Eingang geparkt, einen Aufzug gab es nicht. Ich setzte eine Injektion rechts und links neben der Gebärmutter in den sogenannten Frankenhäuserschen Plexus, und was dann geschah, war unglaublich. Die Frau konnte ihr gelähmtes Bein wieder fühlen und es bewegen. Wir alle trauten unseren Augen kaum. Wir waren fasziniert, was da vor sich ging: Wir wurden Zeuge eines immer wieder auftretenden Sekundenphänomens. Dieses Ereignis machte mich vom Interessierten zum feurigen Verkünder der Neuraltherapie.

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Dr. Norbert Kriegisch

leitet eine Praxis für Ganzheitsmedizin, Naturheilverfahren und Störfeldsuche in München.
Er ist u.a. Autor des Bestsellers »Die besten Hausmittel von A – Z«.

Ein Kommentar in “Schmerzbehandlung mittels Neuraltherapie

Melaxu Januar 24, 2019
Bei mir persönlich waren immer wiederkehrende Zahnprobleme bzw. Schmerzen etwas, womit ich schon längere zeit Probleme hatte. Da würde ich auch so etwas wie die Neuraltherapie ausprobieren. Danke aber, dass sie solche Dinge gut für Kopfschmerzen eignen. Ein Freund von mir hat öfters mal Kopfschmerzen. Finde es aber gut, dass jeder Patient individuell behandelt wird, also vor der Behandlung auch befragt wird. Darauf lege ich auch bei anderen Behandlungen Wert.

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