Zöliakie - Diagnose

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Allgemeines

Woraus besteht die Zöliakie- bzw. Sprue-Diagnostik www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif
  1. Antikörperbestimmung anhand eines Bluttests
  2. Dünndarmbiopsie bzw. Duodenoskopie
  3. Positives Ansprechen auf eine glutenfreie Ernährung
Was muss ich vor den Untersuchungen beachten www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Bevor mit den Untersuchungen begonnen wird, ist dringend zu beachten, dass mit der Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung noch nicht www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/xx_neenee.gif begonnen werden darf, da sonst die diagnostische Aussagekraft negativ beeinflusst wird. Die glutenfreie Ernährung kann recht schnell dazu führen, dass die entscheidenden Antikörper im Blutbild fehlen und die Dünndarmschleimhaut das charakteristische Bild nicht mehr aufweist. Aufgrunddessen kann eine Zöliakie bzw. Sprue nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden.


Der Bluttest

Wie sieht der Bluttest aus www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Um Zöliakie / Sprue zu diagnostizieren, ist zunächst eine Antikörperbestimmung durch einen Bluttest erforderlich, zu dem etwa 1 ml Blutserum benötigt wird.

Welche Bedeutung haben die Antikörper www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Zöliakie / Sprue ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die sog. "B-Zellen", Antikörper produzieren. Diese Antikörper richten sich gegen körpereigenes Gewebe und schädigen es. Während einer Immunantwort der B-Zellen werden 5 verschiedene Antikörperklassen gebildet, und zwar sind es Immunglobuline (Ig) der folgenden Klassen (Immunglobuline = Antikörper):
  • IgA
  • IgD
  • IgE
  • IgG
  • IgM
Da sich im Magen-Darm-Trakt überwiegend B-Zellen befinden, die IgA bilden, hat die Bestimmung spezifischer Antikörper der IgA-Klasse eine große Bedeutung. Es wird jedoch empfohlen, noch zusätzlich die Bestimmung der IgG-Antikörper hinzuzuziehen, da ca. 2% aller Spruepatienten einen IgA-Mangel aufweisen.

Welche Antikörper werden bestimmt www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

- Nach Ausschluss eines IgA-Mangels: Bestimmung der IgA-Antikörper gegen:
  • Gewebs-Transglutaminase (tTG)
  • Endomysium (EMA)
  • Gliadin (AGA)
- Bei IgA-Mangel: zusätzliche Bestimmung der IgG-Antikörper gegen:
  • Gliadin (AGA)
  • Gewebs-Transglutaminase (tTG)
Erst im Jahre 1997 wurde die Gewebs-Transglutaminase (tTG) als das wichtigste Antigen der Zöliakie-Diagnostik identifiziert, da bei diesem Antigen die Sensitivität sowie die Spezifität besonders hoch ist (Sensitivität : 98,5%; Spezifität: 98%).
  • Sensitivität bedeutet: keine falsch-negativen Tests
  • Spezifität bedeutet: keine falsch-positiven Tests
Reicht die Antikörperbestimmung für die Diagnose aus www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Durch eine Antikörperbestimmung kann nur der Vedacht auf Zöliakie / Sprue geäußert werden.
Die Europäische Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (ESPHGAN) empfielt und neurere Untersuchungen belegen, dass eine 100%ige Diagnose nur durch eine anschließende Dünndarmbiopsie gestellt werden kann.

Muss ich mein Blut regelmäßig untersuchen lassen www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Es ist empfehlenswert, eine jährliche Blutuntersuchung machen und das Blutbild kontrollieren zu lassen. Nur so kann man sicher sein, ob Diätfehler vorliegen und ob der eigene Vitamin- und Mineralstoffhaushalt im Norm-Bereich ist. Ebenso sollte man in regelmäßigen Abständen nach Diabetes untersucht werden.


Die Dünndarm- bzw. Zwölffingerdarm-Biopsie (Duodenoskopie)

Was passiert bei dieser Biopsie www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Unmittelbar vor der Untersuchung muss man einen vom Arzt verabreichten Saft trinken, der den Schaum in den oberen Verdauungsorganen auflöst, damit der Arzt "klare Sicht" hat. Während man sich anschließend in Seitenlage befindet, wird ein biegsames Endoskop (ca. 9 mm dünn) durch die Mundhöhle in die Speiseröhre, den Magen bis hin zum Zwölffingerdarm (erster Abschnitt des Dünndarms) geschoben. Um krankhafte Veränderungen besser erkennen zu können, wird etwas Luft in die Verdauungsorgane geblasen. Anschließend werden mehrere kleine Schleimhautstückchen oberflächlich von verschiedenen Stellen der Dünndarmschleimhaut entnommen, die nach der Untersuchung unter einem Mikroskop nach folgenden Kriterien betrachtet werden:
  • Zerstörung der Darmzotten (totale/subtotale Zottenatrophie)
  • Abflachung der Dünndarmschleimhaut (Mukosa)
Während die Gewebeentnahme für den Patienten völlig schmerzfrei ist, wird die Biopsie selbst oftmals als unangenehm empfunden. Man kann sich daher vor der Untersuchung eine Beruhigungs- und/oder Schmerzspritze geben lassen. Zusätzlich kann man sich für den Würgereiz beim Einführen des dünnen Schlauches ein Spray als Rachenbetäubung geben lassen.

Die Biopsie kann unabhängig vom Krankheitszustand und Lebensalter des Patienten durchgeführt werden, da sie völlig ungefährlich ist. Es besteht sogar schon die Möglichkeit, nach Absprache des Arztes, die Biopsie ambulant durchführen zu lassen.

Was muss ich vor der Biopsie beachten www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif
  1. Damit die oberen Verdauungsorgane frei von Speiseresten sind, muss man am Untersuchungstag nüchtern sein.
    Nüchtern heißt, dass man mindestens 5 Stunden lang vor dem Eingriff keine Speisen oder Getränke zu sich nehmen darf.
  2. Die Einnahme von Medikamenten sollte unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden.
Was muss ich nach der Biopsie beachten www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif
  1. Wenn man eine Rachenbetäubung, Beruhigungs- und/oder Schmerzspritze bekommen hat, darf man mindestens eine Stunde nach der Biopsie nichts essen oder trinken.
  2. Da nach einer Beruhigungs- und/oder Schmerzspritze die eigene Reaktionszeit und Wahrnehmung beeinträchtigt ist, darf man 24 Stunden lang nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.
  3. Nach der Biopsie kann es zu leichten Schluckbeschwerden, brennendem Gefühl im Rachenraum, Brechreiz und Blähungen (durch verbliebene Luft im Magen und Dünndarm) kommen.
Muss ich eine Biopsie machen lassen www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Der Bluttest mit einer anschließenden Dünndarm-Biopsie ist nach dem heutigen medizinischen Stand die einzige und sicherste Methode, eine Zöliakie / Sprue zweifelsfrei zu diagnostizieren. Wird nach der Biopsie eine glutenfreie Diät begonnen und die Symptome des Betroffenen gehen daraufhin erkennbar zurück, handelt es sich zu 100% um Zöliakie / Sprue.

Muss ich regelmäßig eine Biopsie machen lassen www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif

Während in den 70er Jahren noch 3 Biopsien verlangt wurden (eine zu Beginn, eine vor und eine nach Glutenbelastung), um die Diagnose Zöliakie / Sprue zu bestätigen, ist heutzutage nur noch eine Biopsie notwendig. Zusätzlich gilt das positive Ansprechen auf die glutenfreie Diät als Beweis. Weitere Biopsien sind nur noch dann erforderlich, wenn gastrointestinalen Symptome auftreten.


Welche Diagnosen sind möglich www.zoeliakie-treff.de/zoeliakie/images/smiles/zoeliakie48.gif
  1. Biopsie positiv, Antikörpertests positiv :
    Diagnose Zöliakie / Sprue ist sicher.
  2. Biopsie negativ, Antikörpertests negativ:
    Diagnose Zöliakie / Sprue ist ausgeschlossen.
  3. Biopsie positiv, Antikörpertests negativ:
    Diagnose Zöliakie / Sprue wahrscheinlich, aber nicht sicher.
    Kontrollbiopsie nach 6 Monaten glutenfreier Diät.
  4. Biopsie negativ, Antikörpertests positiv:
    Es liegt eine Glutenüberempfindlichkeit vor (potenzielle Sprue).
    Kontrollbiopsie nach nach 3 bis 6 Monaten Glutenbelastung
    (bei Auftreten von gastrointestinalen Symptomen früher).
Weitere Informationen zur Duodenoskopie
Quelle:
https://www.zoeliakie-treff.de/

Gentest

90 % der Patienten haben das Gen HLA-DQ 2, das die Oberflächeneigenschaft bestimmter Zellen bestimmt. Die restlichen Patienten haben das Gen HLA-DQ8. Das HLA-Gen sitzt auf Chromosom 6.
Insgesamt sind 20 – 25 % der Normalbevölkerung HLA-DQ2 positiv. Von diesen entwickeln allerdings nur ca. 2% im Laufe ihres Lebens eine Zöliakie. Daher erlaubt der Gentest nur weitgehend den Ausschluss der Diagnose Zöliakie und kann daher bei schwieriger Diagnostik miteinbezogen werden.
Man kann damit lediglich bei negativem Befund ausschließen, dass eine Zöliakie vorliegt oder entstehen wird. Welche weiteren Faktoren zur Entstehung einer Zöliakie/Sprue führen, wird noch erforscht.

Quelle:
https:///genetische-veranlagung.386.0.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
kLEINE eRGÄNZUNG ZUI DEM SEHR GUTEN UND AUSFÜHRLICHEN TEXT:

Es ist absolut möglich, dass man keine Zölliakie hat und trotzdem kein Gluten verträgt!!!
Zölliakie wird erst dann anerkannt, wenn die erwähnte Biopsie positiv ist.
Häufig ist die aber negativ und zb nur der IgG Antikörpertest hoch positiv!!

Ausserdem ist eine morphide Belastung des gehirns und Darms durch unverwertete Gluten möglich, welche nicht auf einer allergischen reaktion beruht!
 
Wir halten einen anderen Test für interessanter als die Serologie: Den LTT-Gluten Test. Damit gelang es uns, einige Fälle von atypischer Zöliakie, nachzuweisen die mit keiner anderen Methode zu identifizieren waren.

Lieben Gruß
Thorsten Hollmann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ihr
Auch mir geht es nach jahrzehntelanger Leidenszeit seit einem Jahr ohne Gluten, Kasein und die meisten Kohlenhydrate besser als jemals zuvor.
Ich habe meine Verdauungsprobleme jetzt endlich bis auf sehr seltene Nebenwirkungen im Griff.
Weitere Untersuchungen werde ich sicher nicht machen lassen, da ich mit diesen bisher nicht die großen Erfolge verbuchen konnte.
Alles, was ich heute über meine Verdauungsorgane weiß, resultiert aus eigenen Überlegungen und Recherchen im Internet.
Die Ärzte haben mir nur in sehr geringem Umfang geholfen.
Selbst nach der Diagnose von Laktose-, Fruktose-, Histaminintoleranz wurde mir nur zu einer Diät geraten.
Dass es da einen Grund für die Erkrankung des Darmes geben muß, wurde nie diskutiert.
Ich habe ihn scheinbar jetzt selbst gefunden.
Ärzte haben mir über meine Beschwerden schon so viel Mist erzählt, dass ich es aufgegeben habe, den Arzt zu finden, der eine Ahnung hat von der Behandlung meiner "Befindlichkeitsstörungen".
Die Ahnungslosigkeit der Ärzte gipfelte immer in den "psychosomatisch bedingten Erkrankungen".
Leider vergeht mir inzwischen das Lachen über solchermaßen stumpfsinnigen Blödsinn.
Schön, wenn es Ärzte gibt, die solchen Beschwerden auf den Grund gehen wollen, ich hatte nie das Glück.
Ich kann nur jedem raten, die gluten- und kaseinfreie Diät zu probieren.
Das erspart einem oft die unangenehmen Untersuchungen.

Liebe Grüße
Gaby
 
Mir geht es jetzt ein wenig besser, da werde ich mich auch wieder mal zu Wort melden.

Erst mal herzlich willkommen an Herrn Hollmann, ich werde der Einfachheit halber mal Thorsten und Du sagen, weil das im Forum so üblich ist.

Auch ich bin von den Ärzten enttäuscht und kann von einigen negativen Erfahrungen berichten, aber es hat keinen Zweck, da auf jemanden loszuhacken, der hier im Forum schreibt - auf die man böse ist, die schreiben hier nicht im Forum. Also schlage ich vor, nicht alle Wut auf den Thorsten loszulassen sondern es zu würdigen, wenn sich jemand mit der Thematik befasst.

Der LTT-Test wird viel bei Zahnersatzmaterialien verwendet, warum nicht auch bei Gluten. Schließlich sind aussagekräftige Tests wünschenswert, sonst probiert man ewig rum. Wer andererseits sich schon glutenfrei ernährt und damit gute Erfahrungen macht, kann eigentlich auf Tests verzichten, da auch der LTT-Test hochwahrscheinlich die Glutenzufuhr notwendig macht, wer kein Gluten isst, hat auch keine Antikörper.

Wer auf die Internetseite vom Thorsten geht, sollte sich nicht wundern: die hat einen mit 45 Sekunden sehr langen Refresh zur eigentlichen Startseite.

Schließlich braucht man die Ärzte/Heilpraktiker. Ich stehe jetzt vor dem Problem, dass im Juli das Erziehungsgeld für unseren Sohn ausläuft, und dann haben wir nur noch EU-Rente und Hartz IV, und da stellt die glutenfreie Ernährung eine große Belastung dar. Ich versuche schon, zu sparen, wo ich kann.
Einerseits gucke ich zur Zeit nach preisgünstigen Produzenten in Tschechien, habe jetzt schon eine Bestellung laufen, wo das Kilo glutenfreies Mehl nur 2 Euro kostet.
Andererseits werde ich wieder zu Kreuze kriechen und mal meiner Hausärztin auf den Nerv gehen, ob die so gut ist und mir eine atypische/latente Zöliakie attestiert, denn da gibt es bei Hartz IV 60 € Mehrbedarfszuschlag - das sind 20 % vom Gesamtbedarf, und das ist eine ganz schöne Menge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich zur Biopsie nicht wirklich durchringen. Bei mir waren die IgG-Antikörper gegen Gluten stark erhöht. Dann wurde mir empfohlen, die Endomysium- und Gliadin-Antikörper zu testen. Hier lang keinerlei Erhöhung vor. Vielleicht eine reine Unverträglichkeit? Vielleicht sogar eine nur vorübergehende Unverträglichkeit?

Ich habe sogar mal gelesen, dass die IgG-TEst nicht immer sehr aussagekräftig sind, da die Werte auch dann überhöht sind, wenn man in den letzen Wochen von einem Lebensmittel sehr viel gegessen hat.

Was meint Ihr?

Magen- und Darmprobleme habe ich keine. Habe ich nie gehabt. Mein Hauptproblem ist CFS und Haarausfall.
 
Vielen Dank, rohi, für diese Zusammenstellung. Das ist super und wird bestimmt auch meinen Doc erfreuen.
Gruss,
Uta
 
Hier noch eine Seite zur Zöliakie/Sprue:
Bei Kindern heißt sie Zöliakie, erkranken Erwachsene wird sie als Sprue bezeichnet. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten, das Bestandteil vieler Getreidesorten ist. Diese Unverträglichkeit bleibt ein Leben lang bestehen. Etwa jeder 1000. Deutsche ist von dieser Krankheit betroffen, 70% davon sind Frauen. Zöliakie bzw. Sprue wird nicht vererbt, wohl aber die Anlage dazu. Man spricht von einer genetischen Disposition.

Oft wird die Zöliakie erst sehr spät erkannt

Bis eine Zöliakie oder Sprue eindeutig erkannt wird, machen manche Patienten einen jahrelangen Krankheitsverlauf durch. Die Symptome wie Durchfälle, Blähungen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, bei Kindern auch Gedeihstörungen, Übellaunigkeit und Bauchschmerzen werden oft nicht richtig eingeordnet. Letzte Sicherheit bringt dann erst eine Probeentnahme (Biopsie) der Dünndarmschleimhaut.

Zöliakie-Patienten müssen ein Leben lang auf glutenhaltige Nahrung verzichten

Wenn die Diagnose Zöliakie gestellt ist, hilft nur eins: Eine Ernährungsumstellung mit lebenslangem Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel. Die Devise heißt fortan: es dürfen nur noch glutenfreie Nahrungsmittel auf den Speiseplan gelangen. Eine Therapie mit Medikamenten gibt es leider nicht dagegen.

Bei Zöliakie löst Gluten im Dünndarm eine Entzündung aus

Patienten mit Zöliakie haben eine Gluten-Unverträglichkeit. Gluten setzt sich aus den Eiweißbestandteilen Gliadin und Glutenin zusammen und kommt in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel und Grünkern vor. Es ist der Stoff, der beim Backen dafür sorgt, dass der Teig zusammenhält, daher auch der deutsche Name: Klebereiweiß. In Reis, Hirse, Mais und Buchweizen ist dagegen kein Gluten enthalten. Glutenfreie Kost enthält also ausschließlich nur diese Getreidesorten und Mehle, die aus ihnen gewonnen wurden.

Was geschieht bei Zöliakie oder Sprue?

Das eigentlich harmlose Gluten wird vom Immunsystem Zöliakie-Kranker als etwas Feindliches angesehen und wie Bakterien oder Viren angegriffen. Die Antikörper richten sich dabei nicht nur gegen das Gluten, sondern auch gegen körpereigene Substanzen und das ist bei dieser Krankheit die Dünndarmschleimhaut. Zöliakie bzw. Sprue wird aus diesem Grund zu den sogenannten Autoimmunkrankheiten gezählt, da das Immunsystem sich gegen den eigenen Körper richtet.

Die Rückbildung der Dünndarmzotten als Wurzel des Übels

Die Dünndarmschleimhaut eines Gesunden ist von vielen Fältchen, den so genannten Darmzotten ausgekleidet. Durch die Zotten ist die Oberfläche des Darms enorm vergrößert und kann so die Nahrung gut aufspalten und aufnehmen. Bei Zöliakie bewirkt der Kontakt der Dünndarmschleimhaut mit dem Eiweiß Gluten Entzündungen der Darmzotten mit nachfolgender Abflachung und sogar gänzlichem Abbau. Die Nährstoffe wie Fette, Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente können nicht mehr in ausreichender Menge vom Darm aufgenommen werden und es kommt zu den typischen Durchfällen, Blähungen und Mangelerscheinungen.

Gesunder Dünndarm: Abbildung

Dünndarm bei Zöliakie: Abbildung

Weitere Informationen zum Thema
Symptome / Diagnose bei Zöliakie und Sprue

Behandlungsmöglichkeit bei Zöliakie und Sprue

Fragen und Antworten bei Zöliakie und Sprue
https://www.stoffwechselerkrankungen.net/cms/?f=6&n=10&ns=480&sn=35&
 
Hallo Uta,

die Zusammenstellung ganz oben habe ich doch kopiert, das dürfen wir nicht mehr, muss ich mal löschen/umschreiben/aufs Wiki verweisen, ist aber schon eine Weile alt.

Hallo Katharina,

ob eine Biopsie notwendig ist, kann ich nicht einschätzen, was sagt denn Dein Arzt?

LTT ist glaube keine normale Kassenleistung, eher Privatversicherung.
Wenn Du aber schon auf IgG getestet bist, kannst Du Dir doch LTT sparen, IgG sind die betroffenen Antikörper, LTT ist das Testverfahren (neben glaube ELISA und RAST und was es sonst noch gibt), da werden auch nur IgG-Reaktionen erfasst. (Zum Unterschied IgG - IgG siehe Wiki.)

Zur Aussagekraft: Ich sehe die IgG-Tests als Hinweis. Wenn Du alle Nahrungsmittel diätisch durchprobieren willst, die jemals bei irgendwem Probleme gemacht haben, wirst Du nie fertig. Der IgG-Test gibt Dir einen Anhaltspunkt, wo Du anfangen sollst. Ausschlaggebend ist immer noch, ob eine Diät was bringt.

Bei CFS denke ich sofort an die morphinen Stoffe im Gluten, also wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als mal über eine Zeit eine glutenfreie Ernährung auszuprobieren. Erfahrungen mit Autismus/ADHS zeigen (schon Pfeiffer schreibt darüber), dass man gleichzeitig auch auf Kasein verzichten muss (Eiweiß in der Milch), also Milch und Milchprodukte, sonst wirkt es nicht.
Und nicht so viel Schokolade und wenn möglich kein Glutamat/Hefe.
Wenn Du drauf reagierst, bekommst Du Entzugserscheinungen.
Lege Dir also ein Packung Schmerztabletten hin.
Wenn Dus gar nicht aushältst: auf keinen Fall Gluten! Als mildes Beruhigungsmittel (sozusagen Methadon) Käse aus reiner Schafs/Ziegenmilch.

Hast Du eigentlich mal KPU nachgeprüft? Da ist eine IgG-Reaktion auf Gluten sehr häufig.
 
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Hallo zusammen,

der LTT weist Typ-IV-Sensilbilisierungen nach, das sind "zellvermittelte Reaktionen", bei denen spezifische T-Lymphozyten gebildet werden. Im LTT wird die Proliferation ("Vermehrung") dieser spezifischen T-Lymphozyten nach Stimulation mit dem potenziellen Allergen nachgewiesen bzw. überprüft. Mit IgGs oder anderen IgXs hat das nichts zu tun. (Die IgG-vermittelten Allergien bezeichnet man glaube ich als Typ-III, aber da bin ich nicht sicher.)

Der LTT auf Zahnersatzmaterialien wird seit einiger Zeit nicht mehr als Kassenleistung durchgeführt (de facto ist das so, die Labore verweigern es - ob das der gesetzlichen Lage entspricht, weiß ich nicht mal, ich hörte auch schon anderes). Bei Allergien, die den Patienten bei Allergenkontakt gefährden, könnte das anders aussehen. Zitat Dr. Bieger: "In der Diagnostik der Medikamentenunverträglichkeit hat der LTT sich als unverzichtbar erwiesen". Aus: https://herms.gmxhome.de/dentalmetalle.pdf

Also lohnt sich im Einzelfall eine Nachfrage, denke ich.

Grüsse
Kate
 
Ich habe gerade noch mal bissel rumgelesen zu Allergien, hier ist mal ein Link, wo unten ausführlich was zu LTT steht, aber ich steige langsam aus, was es alles für verschiedene Reaktionen gibt.
Da bleibe ich lieber bei meinen morphinen Stoffen, da kann ich die Wirkung aus praktischer Erfahrung beschreiben.
 
Bei CFS denke ich sofort an die morphinen Stoffe im Gluten, also wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als mal über eine Zeit eine glutenfreie Ernährung auszuprobieren. Erfahrungen mit Autismus/ADHS zeigen (schon Pfeiffer schreibt darüber), dass man gleichzeitig auch auf Kasein verzichten muss (Eiweiß in der Milch), also Milch und Milchprodukte, sonst wirkt es nicht.
Und nicht so viel Schokolade und wenn möglich kein Glutamat/Hefe.
Wenn Du drauf reagierst, bekommst Du Entzugserscheinungen.
Lege Dir also ein Packung Schmerztabletten hin.
Wenn Dus gar nicht aushältst: auf keinen Fall Gluten! Als mildes Beruhigungsmittel (sozusagen Methadon) Käse aus reiner Schafs/Ziegenmilch.

Hast Du eigentlich mal KPU nachgeprüft? Da ist eine IgG-Reaktion auf Gluten sehr häufig.

Hallo Rohi,

habe den HPU-Test bei Dr. Kemsteeg machen lassen:

Hemopyrrollactamcomplex: 0,72

Interpretation laut Unterlagen:

<3 nmol/l HPU nicht vorhanden
0,3 - 0,6 nmol/l HPU vorhanden, vermutlich Träger
0,6 - 1,0 nmol/l HPU vorhanden, Träger
1.0 - 2,5 nmol/l HPU Positiv
2,5 - 4,0 nmol/ HPU stark Positiv
> 4.0 nmol/l HPU sehr stark Positiv

Ich bin also noch nichtmals im positiven Bereich. Trotzdem scheint HPU latent vorhanden zu sein...

Kann es da bereits tatsächlich eine Verbindung zur Glutenempfindlichkeit geben?

Ob ich bei diesem geringen Wert es vielleicht doch mal mit einer HPU-Medikation versuchen sollte?
 
Hallo Katharina,

ich sehe dich schon als mit HPU konfrontiert. Bei chronischen Beschwerden verändert sich oft das Ausscheidungsmuster, da wird die Hauptmenge HPU nicht am Morgen, sondern am Abend ausgeschieden, das kann man durch einen 24-h-Urintest feststellen, oder Du probierst mal das Depyrrol aus - doch am Besten rufst Du mal die Frau Quooss an vom KEAC, die kann Dich super beraten zum weiteren Vorgehen (Tel.: 05851-602769, Dienstag von 8.15 bis 11.30 Uhr
Mittwoch von 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr).

Lies mal diesen Text zu Gluten durch, da ist Dein Fall fast erwähnt.
Es gibt also einen Zusammenhang, aber nur statistisch, ohne dass man die genaue Ursache kennt. Während ich mich sonst eigentlich auf das KEAC verlasse, muss ich in einem Punkt konträr gehen: ich würde in jedem Fall eine glutenfreie Ernährung empfehlen. Einem Stoff, der Menschen aus der Gesellschaft ausschließt wie die Autisten, ist alles zuzutrauen.
 
Ob Biopsi, IgA Allergietest oder LTT Test, negativ heisst immer noch nicht, dass man es verträgt. Der umstrittene aber hilfreiche IgG Test müste man dann auch noch machen. Und schlussendlich noch den Peptidetest auf Opiate, den aber nur 2 Labors weltweit gut machen können. Und angeblich gibt es sogar da, eine kleine Minderheit, wo dieser test falsch negativ ist.

Ein Versuch ist bei gastronialen und/oder psychischen Problemen immer angebracht, da schliesse ich mich Rohi voll an
 
Hallo Gabi
klar, Du brauchst den LTT nicht. Aber jahrelang war es nahezu unmöglich, zu beweisen, dass es eine atypische Zöliakie überhaupt gibt
Lieben Gruß

Thorsten
 
Hallo Rohi,
ja völlig richtig, wer mit glutenfreier Ernährtung gute Erfahrung gemacht hat, braucht die LTT-Tests nicht, zumal die Lymphozyten kein endloses Gedächtnis haben. Ich habe mich im Laufe der letzten 20 Jahre sehr viel mit der Objektivierung von Nahrungsunverträglichkeiten beschäftigt. Die klinischen Ökologen in USA arbeiteten mit Epicutantests. Diese Allergenen Extrakte waren aber hier nicht verfügbar und insofern war das alles nicht nachvollziehbar. Danach kam eine Ära der Blutuntersuchungen unter dem Mikroskop zusammen mit definierten Allergenextracten. Diese Tests waren technisch viel zu anfällig. Daneben gab es immer schon IgE basierte Allergietests, die aber fast nie die gewünschten Ergebnisse lieferten, da es sich ja zumeist nicht um akute, sondern um verzögerte Allergien handelte. Danach kamen IGG Labortests, zum Beispiel der CYTOLISA. Letzterer liefertt nach wie vor interessante und vorv allem hilfreiche Ergebnisse und hat bis jetzt große Bedeutung, auch wenn führende Allergologen ihn strikt ablehnen. Dennoch gibt es internationale wissenschaftliche Arbeiten, die den Wert beim Colon irritabile, dem Reizdarm, belegen. Eine völlige neue Dimension ist aber nun der Lymphozyten Transformations Test, der etwas über 100 € kostet und vermutlich keine Kassenleistung ist. So genau weiß das aber auch nicht.
- Gliadin-IgA
- Endomysium-IgA und
- Endomysium-IgG
sind sinnvolle aber nicht notwendige Ergänzungen.
Herzlichen Gruß, Thorsten
 
Hallo Katharina,
Du bist ganz genauso ein Fall, bei dem ein LTT auf Gluten Licht ins Dunkel bringen würde. Zusammenhänge mit CFS wurden in der Tat beschrieben. Beim Haarausfall würde ich ja doch eher an hormonelle Störungen denken.
IGG Nahrungsantikörper sind extrem langlebig, selbst nach neun Monaten Karenz können die noch vorhanden sein. Alles Gute, Thorsten
 
Hallo Thorsten

Interessant Deine Zusammenfassungen. Damit Du den absoluten Rundblick hast, solltest Du aber noch den Peptidetest bzw die opiate Wirkung von Gluten und Milch kennen, welche etwas ganz anderes als eine Unverträglichkeit ist, aber bei psychischen beschwerden sehr häufig und wichtig ist. Rohi hat es gut auf seiner page beschrieben auch wenn die Anzeichen die dort angegeben sind, meist bei den Betroffenen nur teilweise zutreffen: Die GFCF-Diät - auf natürlichem Weg zu Optimalgewicht und Wohlbefinden
wissenschaftliches dazu ist bei der Quellenangabe gut angegeben
 
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