Wurzelbehandlung - zu welchem Zeitpunkt?

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12.08.04
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Hallo miteinander,

mal wieder habe ich eine Frage an euch und hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben. Letzten September wurden meine sechs Amalgamfüllungen entfernt, da ich auf Amalgam reagiere. Später wurde Unverträglichkeit auf mehrere Kunststoffe festgestellt.

Als die Amalgamfüllungen entfernt wurden, stellte der Zahnarzt fest, dass bei zwei Backenzähnen, die später überkront werden sollen, der Nerv offenliegt. Zement wurde in die Öffnungen gefüllt und gemeint, ich solle abwarten, ob sich der Nerv meldet, falls ja, müsste man weiterbehandeln.

Nun ja, der Nerv von beiden Zähnen hat sich immer wieder gemeldet, vor allem einer dieser beiden Backenzähne macht nun schon den ganzen Januar Ärger. Ich war bisher jede Woche beim Zahnarzt. Zunächst wurden die Füllungen abgeschliffen, um zu sehen, ob dies hilft. Außerdem ließ ich mir die Kunststofffüllungen, auf die ich reagiere, letzte Woche entfernen, obwohl ich Schmerzen hatte. Die Zähne wurden somit diesen Monat beansprucht.

Der Schmerz ist kein Schmerz wie von einer Entzündung der Wurzel, beim Kauen habe ich wenig Probleme. Es ist dieses Pochen, das oft auftaucht und zusätzlich dieses Gefühl, dass die Füllung sozusagen zu groß für den Zahn ist, er also nicht damit zurechtkommt. Ich muss gestehen, dass ich allmählich mit diesem Druck im Mund auch nicht mehr zurecht komme.

Gestern habe ich beim Heilpraktiker das Material für die Wurzelbehandlung testen lassen. Es scheint bisher okay. Ich weiß nun allerdings nicht, ob ich weiter abwarten soll, ob sich dieser Backenzahn noch einmal beruhigt oder ob ich ihn Wurzel behandeln lassen soll. Eines weiß ich jedoch: eine teure Krone auf einen Zahn mit offenen Nerv kann ich mir nicht setzen lassen!

Ich habe bereits im Forum gelesen, dass man einem Zahn drei Monate Zeit zur Beruhigung geben lassen soll. Ist es wirklich ratsam, dass so lange durchzuhalten? Und habt ich euch eigentlich tote Zähne oder Zähne mit offenen Nerven überkronen lassen? Wie sind eure Erfahrungen damit?

Lieben Gruß,

Evelyn
 
Bin selbst kein Experte, aber da sich die Experten diesen Forums hier nicht melden, versuche ich dir weiterzuhelfen: Zähne mit offenen Nerv nicht überkronen lassen. Lass den Nerv töten, dann überkronen. Habe selbst tote, überkronte Zähne seit vielen Jahren. Es kann gut gehen, Betonung auf KANN, denn wir wissen schließlich alle, dass es für nichts eine Garantie gibt.
 
Hallo Evelyn,
die Meinungen über Wurzelbehandlungen gehen auseinander. - Ich persönlich würde mir keine Wurzelbehandlung mehr machen lassen, weil alle schief gingen: Ich hatte monatelang Schmerzen und letztlich wurde der Zahn dann doch gezogen.
Auf jeden Fall würde ich keine Krone auf einen Zahn setzen lassen, der nicht ruhig ist. Sondern tatsächlich erstmal abwarten, wie er sich entwickelt.
Das Problem beim Ratgeben ist hier, daß es tatsächlich Wurzelbehandlungen gibt, bei denen die Leute jahrelang Ruhe haben - siehe Monzo. -
Insofern mußt Du wirklich allein entscheiden, was Du tust. - Was ich sicher nicht tun würde, wäre, solche Zähne als Brückenpfeiler für eine Brücke zu verwenden...

Gruß,
Uta
 
Hallo Evelyn,

>Backenzahn ... Es ist dieses Pochen, das oft auftaucht ... habt ich euch eigentlich tote Zähne oder Zähne mit offenen Nerven überkronen lassen?

Kaum jemand, in den Gesundheitsforen.

Gute Informationen zum Thema tote Zähne bzw. "Wurzelbehandlung" findest Du auch bei https://www.toxcenter.de von Dr. Daunderer. Bei Aktuell oder FAQ, in Artikeln über Eiter, ....

Nur wenige Menschen vertragen, auch laut Marianne Mieg (Buch: Krankheitsherd Zähne), viele tote Zähne über viele Jahre. Wie z.B. bei dem starken Raucher der über 90 wird, dürfte dies nur ein Bevölkerungsanteil im einstelligen Prozentbereich vertragen.

Kein Mediziner, ausser Zahnärzten, belässt tote Körperteile. Das sich bei toten Zähnen bildende Kadavergift geht über das Nervenbindegewebe zum Gehirn, schädigt besonders das zum Zahn, entsprechend dem Zahnscheme, zugehörige Organ.

Die Bakterien können den Kieferknochen entzünden.
 
Hallo Monzo, Uta und Klaus,

vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt mir neue Denkanstöße gegeben. Eine Entscheidung wegen der Zahnschmerzen habe ich immer noch nicht getroffen, doch allzu lange warten sollte ich nicht mehr damit...

Schönes Wochenende,

Evelyn
 
meine lieben, klaus hat absolut recht! und ich habe meine meinung über tote zähne schon x-mal geschrieben! bei mir: 1. sanierung kostete fr. 20.000.-- - sah toll aus, alles tiptop saniert mit nun 7 toten, wurzelbehandelten zähnen! dachte, noch ein bisschen ausleiten, dann bin ich wieder eine gesunde frau! denkste, die probleme fingen erst an! schmerzen überall! per zufall kam mir das buch von rosmarie mieg in die hände- das gelesene überzeugte mich, da meine schmerzen mit den toten zähnen übereinstimmten! alle ziehen lassen- ab dann wurde ich gesund! meine absolute überzeugung: je kränker, desto radikaler muss saniert werden! keine toten zähne, kein metall! es kann doch nicht sein, totes material im mund zu haben! ein beispiel dazu: frau bei mir in beratung- brustzahn war tot mit eiterherd an der wurzelspitze. kurz vor meiner beratung war sie beim frauenarzt- knoten in der brust! zum glück kam sie vor einer brustoperation zu mir- zahn ziehen lassen - knoten weg!!!! soweit meine meinung zu toten zähnen! wurzelbehandlungen bringen den zahnärzten viel geld- denn patienten aber, latente störherde! die entscheidung wbs oder nicht, kann ich niemandem abnehmen! wichtig für mich, die hilfesuchenden auf die gefahren aufmerksam machen! mit lieben grüssen susy
 
Hallo zusammen,

ich war heute beim Zahnarzt, weil es von den Schmerzen her nicht mehr ging. Inzwischen tut alles weh, und der Zahnarzt meint, ich hätte eine Nervenentzündung, da an den Zähnen ansich alles in Ordnung wäre. Außerdem würde sich der Zement, der zum einen vor vier Monaten, zum anderen vor zwei Wochen, eingesetzt wurde, bereits rauswaschen.

Ich bekam Antibiotikum verschrieben, das ich über sieben Tage nehmen soll. Auch wenn ich Antibiotikum nicht gut vertrage, habe ich vorhin die erste Tablette eingenommen. Nächste Woche habe ich einen neuen Termin, mal sehen, wie es dann geht und vor allem, was jetzt geschieht...

Auf die Frage nach den offenen Nerven und ob ich eine Wurzelbehandlung machen oder gleich die Zähne ziehen lassen sollte, meinte der Zahnarzt: Wurzelbehandlung, das andere sei übertrieben. Muss gestehen, fühle mich dort nicht mehr wohl, wobei ich zuvor so angetan war, weil die Amalgamsanierung anscheinend sehr gut verlief und die Praxis sogar im TV vorgestellt worden war (wegen Angstpatienten). Nun bin ich jedoch entmutigt, glaube allerdings auch, dass ich momentan nicht die Kraft habe, einen besseren Zahnarzt in meiner Gegend zu suchen.

Schönen Gruß,

Evelyn
 
Hallo Evelyn,
das ist ja eine schmerzhafte Situation :mad: ... Hoffentlich wird es schnell besser.
Wenn Du jetzt den ZA nicht wechseln kannst - egal, warum nicht - könntest Du es ja so machen: Du läßt (ungern) doch eine Wurzelbehandlung machen, damit wenigstens dieser Nervenschmerz aufhört. Denn wenn ein Zahn die Ursache der ganzen Nervenschmerzen ist, dann ist es erstmal wichtig, daß die Schmerzen aufhören. Allerdings würde ich dem ZA ganz klar sagen, daß Du den Zahn gezogen haben willst, wenn die Schmerzen nach der Wurzelbehandlung nicht innerhalb von3 Monaten spätestens aufgehört haben.
Vielleicht könntet Ihr Euch so einigen?

Hast Du eine Möglichkeit, Akupunktur im Kopfbereich zu bekommen? Mir hat die wenigstens ein bißchen geholfen, als ich angeblich eine Trigeminus-Neuralgie hatte. Das war zwar keine, aber immerhin hat die Kasse deshalb die Akupunktur übernommen ;) .

Gruß,
Uta
 
Hallo Uta,

war gestern bei meinem Heilpraktiker und habe eine Akupunktur, die gegen Trigeminus-Neuralgie ist, bekommen. Leider hat sie nur kurz den Schmerz wirklich genommen, aber es war entspannend, wenigstens für ein paar Stunden durchatmen zu können.

Mein Heilpraktiker testete das Antibiotikum, das ich nehme, und meinte, es sei sinnlos. Es wurde ebenfalls getestet, ob ein Vitamin B Mangel vorherrscht, aber auch hier negativ. Der Heilpraktier meint, der eine Backenzahn mit dem offenen Nerv, auf dem die Zementfüllung sitzt, wäre Schuld. Nun nehme ich das Antibiotikum weiter, weil ich es nicht absetzen will, da ich das früher schon gemacht habe. Das Antibiotikum schlägt jedoch auf meinen Kreislauf, also kommt ein Eingriff an den Zähnen (außer es wird ganz schlimm) erst nach Beendigung der Einnahme für mich in Frage, das wäre nächste Woche, so wie der Zahnarzt es geplant hatte.

Ich muss gestehen, dass ich nicht verstehe, warum mir der Zahnarzt Antibiotikum verschrieben hat, auch wenn er es mir erklärt hat: Das Antibiotikum ginge gegen die Entzündung der Nerven an. Mein Heilpraktiker meint, gegen Nervenentzündung sei Antibiotikum vollkommen sinnlos, auch ich habe nirgends davon gelesen, dass dies dagegen eingesetzt wird. Ich bin von dem Zahnarzt sehr enttäuscht: Ich habe seit Anfang des Jahres diese Nervenschmerzen, war inzwischen vier mal dort, und jedes Mal gibt es einen neuen Grund, warum nicht an die Ursache gegangen wird.

Eine wichtige Frage zur Wurzelbehandlung habe ich an euch: Soll der Zahn nach der Behandlung offen sein oder geschlossen werden? Der Heilpraktiker meint, auf jeden Fall offen, wegen der Neuralgie, Leute aus meiner Umgebung meinen aus eigener Erfahrung hingegen, das wäre nicht möglich wegen der Nahrungsaufnahme etc. Was meint ihr?

Schönen Gruß,

Evelyn
 
hi @Evelyn,
bin eigentlich auch gegen vorschnelles zähne-ziehen, aber so wie du deine leidensgeschichte erzählst, da erinnert sie mich doch sehr an meine eigene.
also ich habe auch alles probiert um so einen zahn zu retten. ich habe es sogar soweit
getrieben ihn lange zeit offen zu lassen bis er sich immer weiter entzündete und
anfing heftig zu eitern. trotz anfänglicher besserung musste er dann doch raus,
als ich vor schmerzen nicht mehr klar denken konnte. naja, auf jeden fall ging der zahn
dann auch nicht mal mehr normal zu ziehen, mein za hatte es über eine halbe stunde probiert, ..und so musste der zahn von der seite her aufgefrässt werden, um ihn raus zu hebeln.
ich sage dir ... das wünsche ich keinem, einen solch entzündeten zahn mit offenem liegenden nerv auffräsen zu lassen. :(
gruss klaus

ps:
antibiotika haben bei meinen wurzelbehandlungen auch gar nichts gebracht, der za hofft da wohl auf eine plazebo effekt, bzw. die entzündung soll sich wohl dadurch nicht weiter ausbreiten... doch von heilung keine spur.

also meine wurzelbehandelten zähne mussten bis auf einen gezogen werden! also bei mir stehts somit 2:1 fürs ziehen; bis jetzt!
 
Hallo Evelyn,
Zahn- und Nervenschmerzen sind etwas ganz Schlimmes, finde ich :mad: . Daß das Antibiotikum hilft gegen die Nervenentzündung kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber vielleicht ist das Verschreiben des Antibiotikums für den ZA eine Möglichkeit, noch ein bißchen mehr an Dir zu verdienen?

Wenn Du also zur Wurzelbehandlung entschlossen bist: da gehen Zahnärzte verschieden vor: die einen reinigen den Wurzelkanal ein paarmal und machen immer nur so einen Deckel drauf, bis die endgültige Wurzelfüllung reinkommt. Die anderen reinigen nur einmal und füllen dann gleich. Die Erfolgs-Chance scheint bei beiden Methoden 50:50; der Erfolg einer Wurzelbehandlung an sich auch etwa...
Ich persönlich habe immer mit dem Deckel zumachen lassen, und der Kanal wurde mehrmals gereinigt. Die Schmerzen waren zunächst auch weg. Allerdings kamen die dann wieder, so daß der Zahn letztlich dann doch gezogen wurde.

Viel Glück,
Uta
 
Hallo,

@ Klaus: Was dir widerfahren ist, ist einfach grausam! Für mich kann es nur eine Warnung sein. Ich hoffe, ich werde die richtige Entscheidung treffen, auch wenn ich immer noch nicht weiß, welche es ist.

@ Uta: Danke für die Erklärung zur Wurzelbehandlung. Wie oben erwähnt weiß weiterhin nicht, wie ich verfahren soll, schwanke noch hin und her.

@ alle: Meine Schmerzen liegen ganz oben, rechts und links hinten, unter dem Zahnfleisch. Da, wo es ständig pocht und drückt, tut es außerdem weh, wenn man mit der Zahnbürste kräftig entlang fährt. Es ist nichts dick and diesen Stellen, es blutet auch nichts. Diese Stellen sind unter den Zähnen mit den offenen Nerven und der Zementfüllung darauf. Kann der Druck und Schmerz einzig von dem Nerv kommen oder gibt es noch andere Möglichkeiten, die auf dem Röntgenbild nicht zu sehen sind?

Herzlichen Gruß,

Evelyn
 
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