Rückblickend habe ich ja auch schon einige Diagnosen erhalten und eine Diagnose schadet ja auch meist nicht. Nur wenn es einem gerade schlecht geht, klammert man sich an die Therapieempfehlung, die anhand der Diagnose folgt. Nicht jede Therapie hat dann auch Erfolg, manch eine birgt mehr Risiken als Nutzen. Die Therapieempfehlung sollte man intensiv prüfen, was ja heute dank Internet besser geht.
zB "Diagnose" Neurodermitis -> Ursache Entzündungen (war mal in den 80ern modern) im Körper -> Bilddarm entfernt -> Entzündung durch die OP -> Antibiotikum -> lange Genesungszeit -> keine Veränderung der Neurodermitis
zB "Diagnose" Neurodermitis -> psychosomatisch -> langer Kuraufenthalt: Diese Therapie war super, alle Hautkrankheiten sind verschwunden und anschließend wieder gekommen. Lange rätselte ich warum, denn die psychologische Betreuung empfand ich damals nicht als intensiv. Eher fand ich die Zimmer gut, die Reinlichkeit, die gute Luft, die Gesellschaft, das Essen...
zB "Diagnose" Neurodermitis -> psychosomatisch -> Gespächstherapie -> keine Änderung. Eher Zusatzstress dadurch, dass es nicht so einfach ist, jemanden zu finden. Auch sah ich nie so den Unterschied zu Gespächen im Freundeskreis.
zB "Diagnose" Neurodermitis -> psychosomatisch -> Tagesklinik 3 Monate -> war wie eine Weiterbildung und ich habe einiges begriffen: Bewegung wichtig, Lebensumstände wichtig, sich gut vernetzen wichtig, so dass man bei schlimmen Ereignissen Hilfe hat, also vorrausschauend leben.
zB Diagnose Riss im Meniskus -> OP dringend empfohlen -> OP -> monatelange Genesungszeit mit Humpeln
zB Diagnose Riss im Meniskus anderes Bein -> OP dringend empfohlen -> keine OP -> eigentlich war nur was im Knie verkantet und es löste sich zufällig, obwohl ich ein Jahr damit rumgelaufen bin. Anschließend gemäßigt Sport und Kräftigung. Ich kann alles machen und dieses Knie sowie das andere mucken beide mal, aber es vergeht.
zB Diagnose Ulnarisrinnensydrom -> da kann man nichts machen, außer Nerv operativ in die Armbeuge verlegen (grusel) -> keine OP, da ich mir das nicht vorstellen konnte -> 1. Bandage: kein Erfolg, die Oberfläche des Unterarms wurde sogar taub 2. Physiotherapie, aber wegen was anderem: Übungen gegen Fehlhaltung. Ich lernte, dass der ganze Schultergürtel auch die Nerven im Ellenbogen negativ beeinflussen kann. Jedenfalls haben diese Maßnahmen soweit geholfen, dass ich die Arme wieder schmerzfrei benutzen kann.
usw. Ich hätte noch einige Diagnosen oder Überweisung zu einem Spezialisten zwecks Diagnose, aber ich mache gerade Pause. Wenn man älter wird, kann man überall was finden.
Allerdings gehe ich schon in größeren Abständen zu den jeweiligen Ärzten. Wenn ich das aber jedes Jahr konsequent machen würde + die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen + Zahnarzt sowieso wegen Füllungen, dann wäre ich jeden Monat beim Arzt + anschließende Therapietermine. Das finde ich irgendwie zu viel, aber vielleicht bin ich nur bequem?
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Manche Leute gehen auch extra nicht zum Arzt, damit sie keine Diagnosen erhalten, weil sie noch auf eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung hoffen.