Wie lange dauert es, bis Mitochondrien wieder fit werden? Was
Hallo Zephir,
bei mir lag die Mitochondrienschädigung an diversen Ereignissen, die dann durch hohe mitochondrienschädigende Antibiotikagaben zur totalen Schwäche mutierte. Wie es mit dem Gendefekt ist, darüber weiß ich leider gar nichts. Ich habe aber gesehen, dass Dr. Kuklinski dazu geschrieben hat:
https://web.archive.org/web/2018051...nski.info:80/publikationen/polymorphismus.pdf
Wenn du keine Infos dazu findest, vllt. kannst du es einfach vorsichtig angehen oder einfach mal Dr. K. fragen?
Wie ist das bei dir? Baust du aufgrund der Disposition kontinuierlich ab oder liegen da auch Ereignisse zugrunde, die die Mitochondrien schwächen? Ich frage mich, ob da die gleichen Erkenntnisse gelten wie bei einer sekundären Mitochondriopathie, etwa dass Methylcobalamin die Mitochondrien repariert und dass Kokosöl mit seinen mittelkettigen Fettsäuren die Energiebereitstellung verbessert. Das sind Maßnahmen, die mir spürbar geholfen haben als ich sehr stark betroffen war.
Bei mir war es so, dass ich kein solches Training gemacht habe solange ich sehr geschwächt war. K. schrieb ja auch bereits, man darf ein stark geschwächtes System nicht überfordern, weil gerade in den mitochondrienreichen Organen die Verstärkung der Energieschwäche fatale Folgen haben könnte im Extremfall. Das hat mir aber mein Körper schon deutlich signalisiert und ich konnte mich gar nicht anstrengen.
Auch kann man nicht sagen, dass ich das spätere Training auf gut Glück gemacht habe sondern eher versehentlich und mit der Befürchtung, dass ich mich jetzt gerade in eine fatale und lange KO-Runde katapultiere (ich musste ja gegen die einbrechende Dunkelheit anradeln und hatte keine andere Wahl). Da war ich aber immerhin bereits in der Lage, überhaupt gewisse Anstrengungen wieder als angenehm zu empfinden und zu verkraften, so dass gewiss kein bedrohlicher Energiemangel bestand. Ohne diese "Panne" hätte ich mich freiwillig aber nie
so angestrengt, weil man ja weiß wie es einem danach immer geht und das dann als schädlich empfindet. Insofern war das eher ein glücklicher Zufall zum richtigen Zeitpunkt.
Die Anstrengungsintensität richtet sich nach dem Befinden, so habe ich es auch bis dahin gemacht. Mit allmählicher Steigerung im Einklang mit zunehmender Belastbarkeit. Das heißt, bei großer Schwäche sind bereits aufstehen und kurze Gänge innerhalb der Wohnung genug Anstrengung und man kann sogar davon nachhaltig beeinträchtigt sein (mehr als man schon ist). Man sollte laut Kuklinski jedoch immer ein bisschen Bewegung haben, je nach Leistungsfähigkeit. Das kann geringfügige Hausarbeit sein oder kleine Spaziergänge. Bei Bettlägrigkeit wenigstens mal die Beine zu heben oder die Arme oder dergleichen. Das kann dann aber auch bereits genug sein. So allmählich steigert sich das dann mit zunehmender Energie, auch wenn das langsam sein kann. Man macht es am besten nach Gefühl. Nichts erzwingen.
Zur Zeit der großen Schwäche habe ich GAR NICHTS gemacht, bin nur in der Hängematte gelegen bis zu meinem nächsten Arbeitseinsatz und machte die orthomolekulare Therapie mit hochdosiertem Methylcobalamin etc. Nach den Arbeitseinsätzen (mittlere Anstrengung) war ich den Rest des Monats platt. Diesem Erholungsbedürfnis habe ich strikt nachgegeben bis ich wieder soweit war, dass ich zusätzlich spazieren gehen konnte. Anstrengungen führten immer zu mehrtägigen Phasen größerer Energielosigkeit. Z.B. 2 Tage Arbeitseinsatz führten zu einer Woche Erholungsbedarf und zu zwei weiteren Wochen Unlust und Antriebslosigkeit. Während des Gefühls dieser stärkeren Energielosigkeit habe ich mich nie freiwillig irgendwelchen Anstrengungen unterworfen, die meinen Level überschritten hätten.
Dazu muss ich aber anmerken, dass ich damals noch nicht wusste, dass meine Arbeitsmaterialien und meine Wohnexpositionen die Mitochondrien zusätzlich schwächten, weil ich MCS habe und im Wohnzimmer hohe Formaldehydkonzentrationen waberten, während ich munter von schädlichen Waschmittel- und sonstigen Ausdünstungen umgeben war. Ich fühlte mich unterwegs (selbst beim arbeiten) immer besser als daheim, und das lag wohl u.a. auch an den Wohngiften und weil ich dann viel an der frischen Luft bin. Ohne diese Belastungen hätte ich mich vermutlich schneller regeneriert.
Solange ich nur spazieren gehen und mich nicht weiter anstrengen konnte habe ich die gemächlichen Spaziergänge sehr ausgedehnt (habe deswegen extra Geocachen angefangen und bin so Waldrunden gegangen). Also keine Anstrengung aber das sehr ausdauernd und lange, ganze Nachmittage über mehrere Stunden (war übrigens kein Problem mit Proviant und ketogener Ernährung).
Dann erst begann ich langsam wieder Rad zu fahren, nur ganz locker, und nur so wie es mich nicht anstrengte. Die Erholungsphasen verkürzten sich allmählich auf 2 bis 3 Tage - unabhängig davon, ob die Anstrengung Arbeit oder eine Radrunde war. Das habe ich in einem zurückliegenden Beitrag bereits beschrieben.
Zu dem Zeitpunkt als ich die erste richtige Überanstrengung (Stacker-Training) mit dem Rad gemacht habe, die ja versehentlich passiert ist, war mein Energiestatus so, dass ich mit kontinuierlichen, ganz leichten Anstrengungen problemlos klar kam, Überschreitungen jedoch noch 2 bis 3 Tage Energieschwäche nach sich zogen.
Erst danach (nach der Überanstrengung) hatte sich das verkürzt auf überraschenderweise nur noch einen Tag und hatte sogar einen bedeutendenen Energiezuwachs ab dem übernächsten Tag zur Folge. Erst dann habe ich es systematisch gemacht und es ging dann recht schnell, dass ich immer fitter wurde.
Bei der aktiven Form des Mitochondrientrainings ist man vllt. besser geschützt vor Überforderung, weil der Energielevel vorgibt wieviel man sich zumuten kann ohne überlastet zu sein. Man muss nur drauf hören und sich zu nichts zwingen bis zu einem gewissen Level. In der Kammer ist das evtl. anders (kann ich nicht beurteilen). Das käme darauf an wie schnell sich die gesunden Mitochondrien teilen und wieviele defekte Mitochondrien "hops" gehen bei einer Anwendung, was sich möglicherweise gar nicht feststellen lässt.
Also am besten nach Gefühl machen und langsam beginnen und allmählich steigern. Gut beobachten, man muss sich damit wohl fühlen. Es darf niemals eine gröbere Verschlechterung geben (also dass sich die Erholungszeiten im Anschluss verlängern oder man sich deutlich schlechter fühlt). Wie gesagt: man muss sich darüber klar sein, dass bereits sehr geringe Anstrengungen und einfache Bewegung ein Training darstellen können, und auch wenn es wenig ist, nützt es (aber was zuviel ist, kann eben auch da schaden). So kann man meiner Mng. nach eigentlich nichts falsch machen.
Sehr wichtig bzgl. Mitochondrien sind auch die zusätzlichen Schadfaktoren, die ja stets zutreffen können und die unbedingt überprüft werden müssen (als z.B. MCS und alle relevanten Xenobiotika, Wohngifte, Schimmel oder mitochondrienschädigende Medikamente etc.). Das alles kann (und tut es meist auch) Mitochondrien schädigen, und zwar recht prompt und zu latenter Energielosigkeit u. a. führen.
Ich habe selbst kürzlich noch einen "Schädling" festgestellt, obwohl ich bereits recht firm und schadstoffarm in Sachen MCS unterwegs bin. Das war die gedruckte Tageszeitung, die ich seit längerer Zeit erstmals wieder am Samstag vormittag bei meinem Arbeitspäuschen lesen wollte. Prompt wurde ich müde und schlapp obwohl ich vorher fit und aktiv war. Lag an der Zeitung. Das war früher immer so: Beim Kaffee die Zeitung gelesen und morgens ewig nicht in die Gänge gekommen. Seit ich e-paper lese ist das anders geworden.
Viele Grüße
Lealee