Hallo Prema,
Du hast einen lustigen Verschreiber produziert: Dr. Mutter gibt Deferroxamin insbesondere Alzheimer Patienten. Es macht mir Spaß, ihn mir vorzustellen, wie es es ihnen insgeheim verabfolgt.
Die von Dir zitierte (sehr niedrige) Dosis ist bei mäßig ausgeprägter Hämochromatose ausgezeichnet wirksam. Hab ich über knapp drei Jahre hin miterlebt bei einer Frau, bei der wegen Anämie kaum Aderlässe möglich waren. Trotzdem ist ihr Ferritin jetzt stabil in der Mitte des Referenzbereichs und Al unter der Obergrenze. Allerdings hat sich ihr stark erhöhter Hg-Spiegel nicht verändert. (Sie konnte sich bisher nicht zu einer geordneten Ausleitung entschließen.) Ihr Befinden hat sich eher verschlechtert, vor allem emotional und mental.
Bei Daunderer finden sich die (für mich etwas kryptischen Sätze: "Bei etwa gleichermaßen erkrankten Patienten fanden wir, dass bei der Therapie die Ausscheidung von Aluminium durch das typische Alumiumantidot Desferrioxamin (Desferal) und DMPS als Antidot zur Schwermetallintoxikation in etwa gleichermaßen hoch ist. Die Patienten beschreiben die Therapie mit DMPS jedoch als wirkunngsvoller. . . . Die gute klinische Wirkung des DMPS kann dadurch erklärt werden, dass sich Aluminium an die Amalgambestandteile anlagert. Bei rechtzeitigem Erkennen ist hier auch eine Therapiemöglichkeit bei verminderter Gedächtnisleistung, bevor sich das irreversible Vollstadium eines Morbus Alzheimer herausbildet."
Seit langem gibt es die Beobachtung, daß die Prävalenz von Alzheimer größer ist in jenen englischen Grafschaften, in denen das Trinkwasser mehr Al enthält. Nach neuerer Auffassung gilt jedoch dieser Zusammenhang nur bei gleichzeitiger Hg-Belastung.
Tröstlich ist, daß man Al relativ leicht vermeiden kann. Es ist "in Impfstoffen, Küchengeschirr, Backpulver, Deodorants (!), Heilerde (!), Zeolith und z.T. in Kochsalz als Streuhilfe enthalten ... auch in Mitteln gegen überhöhte Magensäure (z.B. Maaloxan) ... Al aus Trinkwasser spielt eine Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung, wenn Quecksilber den Weg "gebahnt" hat. ... Die Al-Aufnahme ins Gehirn kann durch gleichzeitige Säureaufnahme gefördert werden" (Mutter, S. 82).
Übrigens, die Substanz heißt Deferroxamin; der Handelsname ist Desferal.
Alles Liebe,
Windpferd