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Durch Zufall gefunden: "Preisblatt für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Gültig ab 2008" Kommunale Wasserwerke Leipzig
Quelle: KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig - Preise
Um 1 Kilogramm Quecksilber über das Abwasser los zu werden, muß ich also exakt 2.661,91 Euro bezahlen. Es ist ganz legal. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, daß die Leipziger Abwasserbehandlungsanlage nicht in der Lage ist, Quecksilber herauszufiltern. Und es spielt ebenfalls keine Rolle, in welcher Form das Quecksilber vorliegt. Es darf auch das hochgiftige Methylquecksilber sein:
Für die obengenannte Summe von 2.661,91 Euro kann ich also mehr als ein Kilogramm dieser tödlichen Substanz entsorgen (der Preis gilt für 1kg Quecksilbergehalt, Methylquecksilber enthält aber zusätzlich 2 Kohlenstoffatome und 6 Wasserstoffatome). So etwas bezahlt ein durchschnittlicher Betrieb aus der Portokasse. Die Entsorgung über einen Fachbetrieb für die Beseitigung gefährlicher Stoffe kostet vermutlich ein Mehrfaches. Abgesehen davon, was eine wirksame Filteranlage kosten würde...
Erhebt sich nun noch die Frage, wie hoch denn nun der Grenzwert ist, bis zu dem quecksilberverseuchtes Abwasser als normales Abwasser gilt. Leider habe ich über Leipzig nichts gefunden. Dafür bin ich in Darmstadt fündig geworden. Dort beträgt der Grenzwert 0,05mg/l.
Quelle: TUD : DEZERNAT IV - Auszug aus der Abwassersatzung der Stadt Darmstadt
1 Kubikmeter darf dort also ganz legal bis zu 50mg Quecksilber enthalten. Und somit kann ich ganz legal 1g Quecksilber bzw. mehr als 1g Methylquecksilber in 20 Kubikmeter Abwasser entsorgen, ohne extra dafür zu bezahlen. Und bei einem Großbetrieb mit 20.000 Kubikmeter Abwasser dürfen es dann auch schon wieder 1kg sein.
Manche Städte gewinnen ihr Trinkwasser aus dem Uferfiltrat von Flüssen. Ansonsten landet das Quecksilber spätestens mit dem Fisch wieder auf unserem Teller.
Prost bzw. guten Appetit!
Liebe Grüße
Günter
Quelle: KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig - Preise
Bei Quecksilber steht: 2.661,91 Euro/kgFür die Überschreitung der Grenzwerte für normal verschmutztes Schmutzwasser werden bei folgenden Parametern Zuschläge zum Schmutzwasserpreis erhoben:
Um 1 Kilogramm Quecksilber über das Abwasser los zu werden, muß ich also exakt 2.661,91 Euro bezahlen. Es ist ganz legal. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, daß die Leipziger Abwasserbehandlungsanlage nicht in der Lage ist, Quecksilber herauszufiltern. Und es spielt ebenfalls keine Rolle, in welcher Form das Quecksilber vorliegt. Es darf auch das hochgiftige Methylquecksilber sein:
Quelle: www.gerstel.com/images/GST_Aktuell_35.pdfAugust 1996. Bei der Herstellung eines Quecksilberstandards für die NMRSpektroskopie tropfte Karen Wetterhahn (Foto) eine winzige Menge Dimethylquecksilber auf die linke Hand. Die Toxikologin und Professorin am Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire wusste um die extreme Giftigkeit der metallorganischen Verbindung, war sie erst einmal in den Körper eingedrungen. Die Toxikologin wiegte sich allerdings in Sicherheit, schließlich trug sie Latexhandschuhe. Wohl aus diesem Grunde maß Karen Wetterhahn der Übelkeit und dem Erbrechen, das sie kurz darauf heimsuchte, keine besondere Bedeutung bei. Ein Fehler, wie sich zeigen sollte.
Fünf Monate nachdem ihr Dimethylquecksilber auf die linke Hand getropft war, hatte Karen Wetterhahn Schwierigkeiten, sich zu artikulieren. Die Toxikologin litt unter Hör- und Sehproblemen. Bewegung und Orientierung im Raum fielen ihr zusehends schwerer. Das zentrale Nervensystem stürzte in ein heilloses Chaos. Nach drei Wochen fiel Karen Wetterhahn ins Koma, vier Monate später war sie tot – gestorben im Alter von nur 48 Jahren an einer Quecksilbervergiftung. Da Dimethylquecksilber im Körper nur langsam abgebaut wird, kommt es in der Regel zwangsläufig zu einer Akkumulation von Quecksilber. Im Blut von Karen Wetterhahn fanden die Pathologen die achtzigfache tödliche Dosis des Schwermetalls. Das Quecksilber habe ihr Gehirn zerfressen, als hätten Termiten monatelang daran genagt, wird einer ihrer Ärzte in der Zeitschrift National Geographic zitiert. Weder Latex, PVC noch Neopren-Handschuhe konnten die Aufnahme des Dimethylquecksilbers durch die Haut in den Organismus verhindern. Bis zum Tod von Karen Wetterhahn wurde Dimethylquecksilber als Referenzsubstanz in toxikologischen Experimenten benutzt. Inzwischen kommen weitaus ungefährlichere Quecksilbersalze in der NMRSpektroskopie als Referenz für Quecksilber zur Anwendung.
Für die obengenannte Summe von 2.661,91 Euro kann ich also mehr als ein Kilogramm dieser tödlichen Substanz entsorgen (der Preis gilt für 1kg Quecksilbergehalt, Methylquecksilber enthält aber zusätzlich 2 Kohlenstoffatome und 6 Wasserstoffatome). So etwas bezahlt ein durchschnittlicher Betrieb aus der Portokasse. Die Entsorgung über einen Fachbetrieb für die Beseitigung gefährlicher Stoffe kostet vermutlich ein Mehrfaches. Abgesehen davon, was eine wirksame Filteranlage kosten würde...
Erhebt sich nun noch die Frage, wie hoch denn nun der Grenzwert ist, bis zu dem quecksilberverseuchtes Abwasser als normales Abwasser gilt. Leider habe ich über Leipzig nichts gefunden. Dafür bin ich in Darmstadt fündig geworden. Dort beträgt der Grenzwert 0,05mg/l.
Quelle: TUD : DEZERNAT IV - Auszug aus der Abwassersatzung der Stadt Darmstadt
1 Kubikmeter darf dort also ganz legal bis zu 50mg Quecksilber enthalten. Und somit kann ich ganz legal 1g Quecksilber bzw. mehr als 1g Methylquecksilber in 20 Kubikmeter Abwasser entsorgen, ohne extra dafür zu bezahlen. Und bei einem Großbetrieb mit 20.000 Kubikmeter Abwasser dürfen es dann auch schon wieder 1kg sein.
Manche Städte gewinnen ihr Trinkwasser aus dem Uferfiltrat von Flüssen. Ansonsten landet das Quecksilber spätestens mit dem Fisch wieder auf unserem Teller.
Prost bzw. guten Appetit!
Liebe Grüße
Günter