Hallo zusammen!
Ich lese auch mit, liebe Hexe. ;-)
Ich denke nicht, dass Frauen dieses allen Frauen gemeinsame, "besondere" Minderwertigkeitsgefühl haben.
Männer haben ebenso Minderwertigkeitsempfinden. Sie spüren es nur anders und oft in anderen Bereichen.
Frauen werden sich ihres Minderwertigkeitsgefühles möglicherweise schneller bewusst.
Je nach Sozialisation, Herkunftsfamilie und Lebensereignissen zeigen sich diese Empfindungen in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. (Beziehungen, Arbeitsumfeld, etc.)
Minderwertigkeitsgefühle beinhalten doch in der Hauptsache zwei Hauptängste:
- Die Furcht zu scheitern, zu versagen
- Die Furcht, so wie ich gerade bin, nicht liebenswert zu sein, (das kann jeder nachprüfen, wenn er seinen Empfindungen nachspürt)
Wie wir uns empfinden wird geprägt durch Bezugspersonen und Hauptumfeld unserer Kindheit und Jugend.
Neurobiologisch gesprochen: Die Erlebnisse, Inputs unserer Kindheit graben tiefe Furchen in unser Gehirn.
Ein Grundmuster im Fühlen, Denken und folglich im Handeln entsteht.
Da wir alle als Kind Liebe /Zuwendung zum Überleben brauchen (hätten wir nicht ein Mindestmaß daran erhalten, so hätte keiner von uns überlebt) entwickeln wir Strategien um möglichst viel davon von unseren Eltern, Geschwistern und unserem Umfeld zu erhalten.
Der Mangel an Liebe kann krank machen.(Und später der Mangel an Selbstliebe)
Emotionen wie dauerhafte Furcht und Aggression, Grübeleien, Selbstzweifel und auch Abwertungen der eigenen Person, lösen im Körper Stressreaktionen aus.
In der PNI (Psychoneuroimmunologie) werden diese Gebiete in jüngerer Zeit mehr und mehr erforscht.
In seiner Arbeit mit dem Amygdala Retraining (für Menschen m. immunologischen Problemen, persistierenden Stressreaktionen, Angsterkrankungen, Fibromyalgie) widmet Ashok Gupta nicht ohne Grund einen großen Bereich diesen Prägungen aus der Kindheit.
Sie finden in Arealen des Gehirns statt, die sowohl in emotionale, wie auch immunologische und endokrine Abläufe involviert sind.
Unsere entwickelten Strategien fasst Ashok Gupta unter folgenden Persönlichkeitstypen zusammen:
Achiever (Leistungstyp)
Diese Menschen versuchen ihre tiefen Selbstzweifel durch übermäßige Leistungsanforderungen an sich im Beruf oder Privatleben zu kompensieren.
Extremeres Beispiel wäre hier der Manager mit 14 Stunden Tag, der sich und seine körperlichen/seelischen Bedürfnisse lange übergeht.
Er geht über alle Grenzen und erleidet am Ende einen Herzinfarkt oder einen körperlichen Zusammenbruch.
Manche davon übergehen auch andere rücksichtslos.
Erfolg ist ihre „Liebe".
Helper (Helferpersönlichkeit)
Das sind die Menschen, welche gelernt haben, dass sie in der Hauptsache dann einen Wert haben, wenn sie anderen helfen.
Sie stellen meist andere an erste Stelle und übergehen ihre eigenen Bedürfnisse.
Sie helfen mitunter bis zur totalen Erschöpfung
Wenn sie gebraucht werden, fühlen sie sich bestätigt und geliebt.
Approval Seeker (Der Zustimmung Suchende/ Erlaubnis Suchende/ Gefälligkeits Suchende)
Diese Menschen schwimmen mit dem Strom um keinen Unwillen zu verursachen.
Sie haben Angst in Konflikte zu geraten,
Wenn sie eigene Meinungen äußern, geraten sie in Furcht, sobald diese von der Meinung der Umgebung abweichen.
Sie sind gedanklich sehr damit beschäftigt, was andere über sie denken könnten.
Sie fühlen sich nur geliebt, wenn andere ihnen sagen, dass sie gut, nett, erwünscht, hübsch, umgänglich usw. sind.
Es fällt ihnen oft sehr schwer in der Anwesenheit anderer sie selbst zu bleiben, ohne das als stressend zu empfinden. Und ebenso Stress auslösend ist die Anstrengung so zu sein, wie gefühlt vom Umfeld erwünscht.
Es gibt noch einen vierten Typ, den Ashok - zumindest im Amygdala Retraining - auslässt:
Das Victim. (Opfermentalität)
Diese Menschen erleben innerlich dann einen Wert, wenn sie andere beschuldigen und für ihren Zustand verantwortlich machen.
Bestätigende Reaktionen, sowie Mitgefühl und Mitleid, geben ihnen das Gefühle der Liebe.
Hier muss man aufpassen: Wer zum Opfer wurde, braucht tatsächlich diese Bestätigung von außen.
Mitgefühl oder auch Mitleid sind wichtige menschliche Reaktionen.
Aber vielleicht kennt der eine oder die andere Menschen, die ständig und für alles ein Gegenüber als verursachend und schuldig erklären."Wäre mein Mann, meine Frau, mein Kind nicht so wie es ist, würde es mir schon längst besser gehen!". Diese Menschen bleiben oft in Anklagen stecken und verändern nicht wirklich ihre zugrunde liegenden Probleme.
Wir alle haben solche Anteile, manchmal auch Mischformen davon.
Sie sind zunächst einmal nichts Schlechtes.
Wenn sie aber in starkem Maß unser Leben vorgeben, dann wird es problematisch.
Die tiefen Prägungen der Kindheit lassen sich umlernen.
Bei leichteren Beeinträchtigungen geht das schnell.
Bei schweren, mitunter traumatisierenden Erlebnissen, kann es länger dauern.
Wenn man 50 Jahre in traumatisierten Bahnen denken und fühlen musste, wird es nicht ganz einfach sein.
Es lohnt sich aber.

Es erfordert "nur" den Willen zur Selbstfürsorge und permanentes Üben.
Das Video handelt u.a. von den von mir beschriebenen Typen:
Wie Minderwertigkeitsgefühle, Unsicherheiten entstehen, was sie beeinflusst und wie man sie umlernt. Ebenso findet man im Video neben der New Groove Technique eine geführte Arbeit mit dem „inneren Kind".
Ashok Gupta hat damit mMn. eine sehr wertvolle, sehr gründlich wirkende Sache geschaffen und zur Verfügung gestellt.
Ich bin nie einer Methode begegnet, die so grundlegend Verhaltensweisen, Denkmuster und ganze Emotionsketten aus der Kindheit und Jugend umprägen kann. (New Groove Technique ist nur ein Beispiel davon)
Es ist ein fortlaufender Prozess, der permanente Kurskorrektur bedeutet. Er lässt aber auch ahnen, was nach jahrzehntelang eingeschliffenen Denkweisen/Verhaltensweisen noch veränderbar ist.
Leider ist das Video nur auf Englisch.
Extra Video zur New Groove Technique findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=uOQPYntMBHU
Das ganze Paket inklusive wunderschöner Meditationen findet man hier:
Meaning of Life Experiment - Meditation App
Mitunter entsteht daraus auch spirituelles Wachstum, so man sich auf den Weg machen möchte.
Liebe Grüße von Felis
P.S : Sport ist gut, reicht aber nicht aus, um in ganz innere Bereiche vorzudringen
Ich war, wie Wildaster auch, eine totale Sportskanone.
Das war klasse um die Jungs abzuhängen, die Mädels meist sowieso.
Aber es konnte nie die wirklich nagenden Selbstzweifel ausräumen.
Was Wildaster beschreibt, als sie ihre Liebe kennen lernte, kann ich nur bestätigen: wenn wir der Liebe begegnen, bekommen wir den Eindruck davon, wie es hätte sein können, hätten wir wirklich genug Selbstliebe entwickeln können.
Beides sind sehr große Geschenke
Schlimm wird es dann, wenn der geliebte Mensch stirbt.
Oder die Beziehung zerbricht.
Wenn man aber Selbstliebe entwickeln kann (und das lässt sich „lernen"), wird man weniger abhängig werden von der Liebe, Bestätigung durch das „Außen“.