Vorsicht mit Fencheltee wegen des Estragol-Gehalts?

Ohje und Fencheltee ist mein Lieblingstee...

Da bist Du nicht die Einzige, denke ich. Für mich ist diese Studie unvollständig.

Es gibt auch in der Wissenschaft Tugenden, die erfüllt sein wollen, wenn es darum geht, ein umfassendes Bild zu erstellen:


Als Tugenden der wissenschaftlichen Forschung nennt Karl Jaspers Sachlichkeit, Hingabe an den Gegenstand, besonnenes Abwägen, Aufsuchen der entgegengesetzten Möglichkeiten, Selbstkritik, Vorsicht im endgültigen Behaupten, das Prüfen der Grenzen und der Art der Geltung unserer Behauptungen, das Hören auf Gründe, das Verstehen sowie das Mitdenken auf dem Standpunkt eines jeden anderen.[6]

Das Abwägen, der entgegengesetzten Möglichkeiten, dass wird leider oftmals nicht gemacht, denn Studien kosten Geld. Die vorsorgliche Warnung ist einerseits gut gemeint, aber sie hat auch zwei Seiten.
In Georgien wird zum Beispiel oftmals Estragon verwendet. Auf dem Markt wird er viel verkauft. Es gibt auch eine Limo mit Estragon, die dort gerne getrunken wird und die bei uns an Popularität zunimmt. Erst wenn man herausfindet, warum Menschen gesund bleiben, die ihr Leben lang viel Estragol konsumiert haben und die trotzdem nie Leberkrebs bekommen haben, dann wäre die Studie für mich vollständig.


Ich habe meine Mutter interviewt. Ich bekam fast täglich 50 ml Fencheltee ins Fläschchen. Ihre Mama hat das auch so gemacht. Angeblich hat es mir geholfen. :)

Wieviel trinkst Du denn vom Fencheltee und seit wieviel Jahren? Ich habe von Müttern gelesen, die täglich fast zwei Liter getrunken haben, in der gesamten Stillzeit . . .

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Studie und die vorsorgliche Warnung viele extrem verunsichert hat. Bis zu drei Tassen am Tag darf man ja trinken.;)
 
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Ich habe auch viel Stilltee mit Fenchel getrunken.

Ich las irgendwo, kann aber die Seite gerade nicht finden, dass das Übergießen mit kochendem Wasser auch einen Effekt auf das Estragol hat und das quasi etwas neutralisiert - könnte das sein?
 
Das Abwägen, der entgegengesetzten Möglichkeiten, dass wird leider oftmals nicht gemacht, denn Studien kosten Geld.
Ich möchte die Forschung mal in Schutz nehmen. Es ist heutzutage so, daß Erkenntnisse in unglaublich kleinen Häppchen gewonnen werden. Die Studien widmen sich immer nur kleinen Spezialfragen. Natürlich könnte man sich wünschen, man könnte eine Frage mal ein für allemal in allen ihren Dimensionen klären. Aber dafür fehlen einfach die Methoden. Hier in diesem Fall müßte man eine große und repräsentative Zahl an Menschen (sagen wir mal: 10000) über Jahrzehnte begleiten, in denen man ihren Estragolkonsum nicht mit Fragebögen herauszufinden versucht, sondern mißt. (Eine große Zahl an Probanden braucht man, wenn man schwache und langfristige Effekte feststellen will. Um herauszufinden, ob eine Tasse Zyanid tödlich ist, reichen 10 Probanden. Aber schon für den Zusammenhang Rauchen-Krebs braucht man Tausende von Probanden.) Und dann muß man ihren Gesundheitszustand (= mögliche Folgen des Estragolverzehrs) über Jahrzehnte hin in allen Aspekten ermitteln, um eine statistische Analyse machen zu können, ob also eine Korrelation besteht. Das wäre unglaublich aufwendig und teuer, und das für einen vermutlich gar nicht schädlichen Stoff? Wer soll das bezahlen?
 
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Das stimmt natürlich, Malvegil. Es wird keine Lösung dafür geben, nicht mit jetzigen Methoden. Deshalb schrieb ich, es ist zweischneidig.;) Auf der einen Seite erfüllt man eine gewisse Vorsorge und auf der anderen Seite schürt man Ängste, die vielleicht unbegründet sind. Es trifft beides zu. Das ist kein befriedigender Zustand, liegt aber leider in der Natur der Sache selbst.

Ich habe auch viel Stilltee mit Fenchel getrunken.

Ich las irgendwo, kann aber die Seite gerade nicht finden, dass das Übergießen mit kochendem Wasser auch einen Effekt auf das Estragol hat und das quasi etwas neutralisiert - könnte das sein?

Möglich ist einiges. Ätherische Öle sind leicht flüchtig. Vielleicht kann es wegen des kochenden Wassers etwas verdampfen. :unsure:
 
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