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Doch so sinnvoll und hilfreich diese Mittel für die Diagnostik sind, können sie leider mit ihrem extrem hohen Jodgehalt die Schilddrüse völlig aus dem Takt bringen. Zwar verträgt eine gesunde Schilddrüse die Jodmengen bei einer Kontrastmitteluntersuchung ohne Weiteres, doch riskant wird es bei sogenannten heißen Knoten, die häufig auch unentdeckt vorliegen können. Erst mit einer vorbereitenden Medikamenteneinnahme ist die Untersuchung gefahrlos möglich.
Heiße Knoten sind regelrechte „Jodsauger“: Sie nehmen das Spurenelement unkontrolliert auf und produzieren damit mehr Schilddrüsenhormone, als der Körper benötigt. Diese Schilddrüsenüberfunktion macht sich dann meist mit Beschwerden bemerkbar: Der Betroffene leidet unter Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen oder ungewolltem Gewichtsverlust. Doch die heißen Knoten können auch eine Weile im Verborgenen „schwelen“ — mit einer normalen Jodzufuhr liegen die produzierten Hormonmengen noch im Normalbereich, und der Betroffene merkt zunächst nichts.
Bei einem plötzlichen starken Überangebot an Jod, einem so genannten „Jodexzess“, kommt es jedoch zu einer überschießenden Produktion von Schilddrüsenhormonen. Am häufigsten wird dies durch jodhaltige Röntgenkontrastmittel oder jodhaltige Desinfektionsmittel ausgelöst. Auch Augentropfen, Meeresalgenpräparate oder bestimmte Medikamente (z. B. Amiodaron) können große Mengen Jod enthalten.
Der so ausgelöste „Gipfelsturm“ der Schilddrüsenhormone kann zu einer sogenannten thyreotoxischen Krise führen, einer plötzlichen extremen Überfunktion. Symptome dieser Hormonvergiftung sind ein extrem hoher Puls, Herzrhythmusstörungen, Fieber, Zittern, Ruhelosigkeit, starke Durchfälle, Verwirrung und Bewusstseinsstörungen. In Extremfällen kann diese Krise bis zum Koma führen und sogar tödlich enden.
Da auf die wichtige Untersuchung nicht verzichtet werden kann, gilt es, vorher für ausreichenden Schilddrüsenschutz zu sorgen:
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