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Vererbte Narben - Generationsübergreifende Traumafolgen
Dokumentation Deutschland 2017 | arte, 02.09.2017 21:40 Uhr
Wissenschaftsdokumentation von Liz Wieskerstrauch
Die Doku enthält aktuelle Forschungsergebnisse und beeindruckende Fallbeispiele und "eröffnet einen Zugang zu dem komplexen Thema, der familiäre Phänomene unter neuem Licht erscheinen lässt."
Vererbte Narben - Generationsübergreifende Traumafolgen - arte | programm.ARD.de
Zwei aus meiner Sicht interessante Äußerungen von Fachleuten in der Sendung:
Der Hamburger Kinder-Traumatherapeut Andreas Krüger nennt (ab ca. Minute 2:30) 4 Möglichkeiten der transgenerationellen Weitergabe:
Zur Wirksamkeit von Traumatherapien sagt Prof. Elisabeth Binder, Direktorin des Max-Planck-Institut für Psychiatrie München (ca. ab Minute 45:26) - Hervorhebungen von mir:
Dokumentation Deutschland 2017 | arte, 02.09.2017 21:40 Uhr
Wissenschaftsdokumentation von Liz Wieskerstrauch
Die Doku enthält aktuelle Forschungsergebnisse und beeindruckende Fallbeispiele und "eröffnet einen Zugang zu dem komplexen Thema, der familiäre Phänomene unter neuem Licht erscheinen lässt."
Quelle für beide Zitate:Familiengeheimnisse, frühe Prägungen von Angst und Gewalt, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress oder Druck und zementierte Glaubenssätze - all das wirkt sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, quälende innere Leere, Alpträume und psychosomatische Erkrankungen.
Vererbte Narben - Generationsübergreifende Traumafolgen - arte | programm.ARD.de
Zwei aus meiner Sicht interessante Äußerungen von Fachleuten in der Sendung:
Der Hamburger Kinder-Traumatherapeut Andreas Krüger nennt (ab ca. Minute 2:30) 4 Möglichkeiten der transgenerationellen Weitergabe:
- Epigenetische (am tiefsten liegender Mechanismus): Vererbung von Stressregulation
- Weitergabe von Stresskrankheit (z.B. PTBS) von der beschädigten Mutter an das Kind
- Unreflektierte Weitergabe einer Ideologie von Gewalt von einer Generation zur nächsten
- unbewusste Übertragungsmechanismen
Zur Wirksamkeit von Traumatherapien sagt Prof. Elisabeth Binder, Direktorin des Max-Planck-Institut für Psychiatrie München (ca. ab Minute 45:26) - Hervorhebungen von mir:
Die Sendung ist derzeit noch online unter: youtube.com/watch?v=4OxHiuNG8mYDa gibt's ganz wenige Studien bisher, die zeigen konnten, dass z.B. bei Patienten mit posttraumatischer Belastungssstörung, die mit Psychotherapie behandelt werden... dass es da zu Veränderungen in der Epigenetik auch kommen kann. Und das sind jetzt Studien, um tatsächlich zu sehen: können wir durch Interventionen, durch Unterstützung, diese epigenetischen Veränderungen entweder rückgängig machen oder andere epigenetische Veränderungen, die dann sozusagen Gegenspieler sind, induzieren.
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