ARD alpha: Themen zur Genetik bzw. Epigenetik u. Proteom

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ARD alpha zeigt heute, 30.9.2019:


20:15 Vererbte Narben
Generationsübergreifende Traumata
Familiengeheimnisse, frühe Prägungen von Angst und Gewalt, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress oder Druck und zementierte Glaubenssätze - all das wirkt sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, quälende innere Leere, Alpträume und psychosomatische Erkrankungen.

Ein Vierjähriger wird von Sirenenalarm aus dem Schlaf gerissen. Die Eltern sind nicht da. Panisch verlässt er das Haus und flüchtet unter eine Brücke - und das mitten im Frieden. Seine Mutter kann sich das nicht anders erklären, als dass er ihre erlebte Angst vor Bomben im Krieg sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat. Dabei wollten die Eltern ihre Kinder bewusst angstfrei erziehen.

Ein Algerier in Paris hat gleich mehrere Traumafolgestörungen seiner Vorfahren übernommen, sogar noch aus dem Ersten Weltkrieg. Eine junge Frau deckt den von Generation zu Generation wiederholten Kindesmissbrauch innerhalb ihrer Familie auf. Familiengeheimnisse, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress und zementierte Glaubenssätze wirken sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken.

Diese entwickeln dann Symptome, als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: unerklärliche Ängste, Beziehungsstörungen, Albträume und psychosomatische Erkrankungen. Und sie inszenieren die Schrecknisse der Eltern und Großeltern unbewusst immer wieder neu. Die schlimmsten Verursacher von Traumafolgestörungen und deren Übertragung auf die nachfolgenden Generationen sind Kriege. Sie produzieren Schmerz, Verlust und großes Leid auch bei den Kriegskindern, obwohl ihnen doch die Gnade der späten Geburt zuteil wurde.

Die Wissenschaftsdokumentation von Liz Wieskerstrauch zeigt in einfühlsamer Weise aktuelle Forschungsergebnisse wie beeindruckende Fallbeispiele und eröffnet einen Zugang zu dem komplexen Thema, der familiäre Phänomene unter neuem Licht erscheinen lässt.
https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/ausstrahlung-1906168.html

21:10 alpha-thema Gespräch: Faszination Epigenetik
Vom Gedächtnis der Gene
Mit den Erkenntnissen der Epigenetik ist klar geworden: Umwelt und Anlage sind keine Gegenspieler. Die Wirkung der Erbanlagen des Menschen wird vielmehr unmittelbar beeinflusst durch die Erfahrungen, die ein Individuum macht, wie z.B. durch seine Umweltbedingungen. Diese hinterlassen Markierungen an Genen, die zum An- oder Abschalten von DNA-Sequenzen führen. Die Experten in unserem Gespräch, Professor Dr. Johannes Huber, Mediziner und Theologe, und Dr. Peter Spork, Neurobiologe und Wissenschaftsautor, erklären, warum sie darin sowohl eine Chance wie eine Verpflichtung für Individuum und Gesellschaft sehen. Das "alpha-thema Gespräch: Faszination Epigenetik - Vom Gedächtnis der Gene" moderiert Mirjam Kottmann.
https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/programmkalender/sendung-2495440.html

21:40 Der Proteom-Code
Dem Geheimnis des Lebens auf der Spur
18:35 Uhr Der Proteom-Code
Dem Geheimnis des Lebens auf der Spur | ARD-alpha

Forscher aus der ganzen Welt arbeiten derzeit mit großem Aufwand daran, das vollständige Baumaterial des Menschen kennenzulernen: das Proteom - die Gesamtheit der Proteine. Die Gene beinhalten den Bauplan, aber die Proteine bilden den Körper - und auch die Krankheiten. Sie sind die wahren Akteure des menschlichen Organismus. In dieser Dokumentation beschreiben führende Forscher in Amerika, Europa und Asien ihre Forschungsreise, deren Erkenntnisse in den nächsten zehn Jahren zu zahlreichen neuen Therapien und Heilerfolgen führen könnten.
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https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=284872145550901

Grüsse,
Oregano
 
Hmmm,
ob es neben genetischer Erinnerung noch weitere Varianten gibt?
Ein Vierjähriger wird von Sirenenalarm aus dem Schlaf gerissen. Die Eltern sind nicht da. Panisch verlässt er das Haus und flüchtet unter eine Brücke - und das mitten im Frieden. Seine Mutter kann sich das nicht anders erklären, als dass er ihre erlebte Angst vor Bomben im Krieg sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat. Dabei wollten die Eltern ihre Kinder bewusst angstfrei erziehen.
Während eines Dorffestes gab es im ganzen Land Probealarm. So auch auf dem Festgelände. Klein Togi, damals knapp 1,5, war völlig aufgelöst und wollte mich unbedingt in Richtung eines Kellers schieben.
Die übliche (viel lautere) Mittagsirene hat ihn noch nie gestört (weder vor noch nach dem Ereignis).

Selbes Fest, 1 Jahr später, somit Klein Togi mittlerweile 2,5. Wieder Probealarm im ganzen Land.
Wieder völlig hysterisches Kind das versucht mich in Richtung Kellertreppe eines (nahegelegenen) Hauses zu stoßen/zu ziehen. Diesmal konnte er sich genug artikulieren um etwas von Flugzeugen zu erzählen. Ich dachte er meint das Ringelspiel vom Fest....
(erst viel später hab ich gecheckt, dass es neben der Lautstärke der Sirenen ja eine Bedeutung gibt.. :eek:))

Es gab noch viele Vorfälle "in der Art" - irgendwann hat es mir keine Ruhe gegeben und ich hab recherchiert und das hier gefunden: https://www.amazon.de/einmal-erwachsen-Kinder-erinnern-frühere/dp/3939373532

Mit 3-4 Jahren hat er mich dann in einem kleinen Ort durch den wir zufällig durchgefahren sind in die Turmgasse gelotst und wollte mir sein Haus zeigen, wo sein Baby auf ihn gewartet hat.
Wir kannten den Ort nicht. Ich wusste definitiv nicht, dass es dort eine Turmgasse gibt.
Unsere Familien (auch Ururur...) stammen definitiv nicht aus der Gegend.

Kinder bis ca. 7 sollen oft "solche" Erinnerungen haben (die in unserem Kulturkreis einfach als "lebhafte Phantasie" ausgelegt werden). Viele fragen wo die andere Mama ist bzw. ob sie noch einen Mama haben. Oder wo die Schwester/der Bruder/der Hund usw... ist. Erst mit ca. 7 Jahren sind sie wirklich in "diesem Leben" angekommen.

Noch ein skurriles Detail - er weigert sich beharrlich seit jeher uns "Mama" und "Papa" zu nennen - er nennt uns beim Vornamen. (es gibt niemanden im Umfeld der es auch so handhabt).
Er hat es damit erklärt, dass wir schon viel öfter in seinem Bauch waren/seine Kinder waren, als er unseres und er fände es daher unpassend uns Mama und Papa nennen zu müssen. Nur weil er beschlossen hat in diesem Leben als kleiner zorniger Junge auf die Welt zu kommen, heißt das nicht, dass wir alles besser wissen als er (seine Worte mit ca. 4 Jahren).
Zumindest das Klugscheisserle-Dasein hat er von mir. ;) :)))

HypnosetherapeutInnen gehen oft mehrere Leben "zurück" um Traumata/Glaubenssätze aufzulösen.
Man wird (anscheinend?) nicht oft innerhalb der gleichen genetischen Linie wiedergeboren.
Also bin ich gespannt, wie sich die diesbezügliche Forschung weiterentwickeln wird. :popcorn:

lg togi
 
Ein Podcast zum Thema „Der Einfluß von Traumata auf unsere Gene“:
... Ein Trauma kann Menschen nachhaltig beeinflussen. Sie verändern sich im Umgang mit ihren Mitmenschen, denken und fühlen plötzlich anders. Doch können traumatische Erlebnisse sich auch genetisch verankern. Das haben Forscher und Forscherinnen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München herausgefunden. Sie haben beobachtet, dass manche Menschen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, chemische Veränderungen an einem bestimmten Gen aufweisen. ...

Von SPEKTRUM gibt es ein Sonderheft zu epigenetischen Themen:


Grüsse,
Oregano
 
Zur Lösung solcher ererbter Traumata gibt es verschiedene Methoden u.a.:

...

Wichtig ist dabei, daß sich Therapeut und Klient verstehen und nicht immer wieder die alten Traumata herauf geholt werden.

Grüsse,
Oregano
 
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