TSH 0, 01 - Hausarzt aufgeregt

Themenstarter
Beitritt
19.11.11
Beiträge
117
Hallo!

Jetzt muss ich mal wieder fragen....
Ich nehme nun schon seit über 2 Jahren L-Thyroxin 50 morgens und Novothyral 50 morgens und mittags. Meine Werte sind relativ stabil seitdem.

Meine Werte vom März:
TSH: 0,01 mU/l (0,3-4,0)
fT3: 2,7 ng/l (1,7-3,7)
fT4: 10,6 ng/l (7,0-14,8)

Nun bestimmt mein Hausarzt zwar inzwischen ohne zu murren die freien Werte mit, beurteilt auf dem Befund aber nur das TSH. Er will mit mir über mein viel zu niedriges TSH reden, wurde mir ausgerichtet.
Wenn ich meine freien Werte bei einem Rechner eingebe, komme ich eher auf zu niedrige Ergebnisse und eine Dosiserhöhung....

Wie seht ihr das? Bin ich gut eingestellt? Ich bin inzwischen so verunsichert (und aus familiären Gründen so gestresst), dass ich keine Meinung mehr dazu habe, sorry.

Grundsätzlich muss ich erwähnen, dass meine Schilddrüse bis auf einen nicht relevanten Rest entfernt ist. Und meine Symptome passen sowieso nicht. Ich bin erschöpft, nehme nicht ab, obwohl ich sehr auf meine Ernährung achte, habe aber fettige Haare und leicht mal einen schnellen Puls usw. Aber das war auch nicht anders, als ich mal ein TSH bis 15,5 hatte. Daran kann ich mich nicht orientieren, leider.

Ich bräucht einfach mal fachkundigen Rat. Mein Hausarzt ist nett und deswegen will ich ihn auch nicht vergraulen, aber ein Schilddrüsenexperte ist er nicht.

Vielen lieben Dank!

Gertraud
 
Hallo Gertraud,

ganz allgemein halte ich Hausärzte nicht unbedingt für die optimalen Betreuer bei Schilddrüsenproblemen nach einer SD-Op. Wenn Du die Möglichkeit hast, z u einem guten Endokrinologen zu gehen, wäre das meiner Meinung nach besser.

... Ob und mit welcher Dosis Schilddrüsenhormone ein Patient nach einer Operation substituiert werden muss, hängt von der Menge des resezierten Schilddrüsengewebes ab, sagt Professor Dagmar Führer von der Universität Leipzig. Nach einer Hemithyreoidektomie wegen eines benignen Befundes ist zunächst keine Substitution erforderlich, sofern der verbleibende Schilddrüsenlappen ein Volumen von mehr als 10 ml hat.

Nach größeren Eingriffen sei eine gewichtsadaptierte Startdosis von 1,6 bis 1,8 µg Levothyroxin pro Kilogramm Körpergewicht (kg KG) täglich sinnvoll, so Führer beim Wiesbadener Schilddrüsen-Symposium von Merck Serono. Das gelte bei einem mittleren Körpergewicht von 70 kg. Bei Personen, die weniger als 60 kg wiegen, wird eine höhere Anfangsdosis von etwa 2,1 µg/kg KG täglich gewählt, bei Übergewichtigen mit mehr als 100 kg etwa 1,4 µg/kg KG täglich.

Bei einem TSH über 4 mU/l ist eine Substitution indiziert.

Vier bis sechs Wochen nach der Operation sollte der TSH-Wert überprüft werden. Liegt er außerhalb des Referenzbereiches von 0,25 bis 4 mU/l, muss die Substitution mit T4 angepasst werden. Ein idealer Zielwert für TSH unter Substitution liegt nach Angaben von Führer zwischen 0,8 und 1,0 mU/l. Wurde die Substitution mit T4 angepasst, sollte der TSH-Wert nach vier bis sechs Wochen erneut geprüft werden. Bei stabil eingestellten Patienten reicht zur Langzeitkontrolle der Substitutionstherapie meist eine TSH-Messung pro Jahr.
...
https://www.aerztezeitung.de/medizi...ange-tsh-kontrolle-nach-schilddruesen-op.html

Substituierst Du denn z.B. T4?

Grüsse,
Oregano
 
Huhu,
wenn TSH einmalig so niedrig war, würde ich nächsten Test abwarten. (es ist normal, dass
der Körper in Stressphasen (Krankheit etc.) SD Hormone runterregelt, um den Körper zu entschleunigen.
Kann also einfach sein, dass er zum Zeitpunkt des Tests genug T4 hatte (und deswegen über TSH die T4 „Bestellung“ auf fast 0 war.

Ich würde über Unterstützung der Nebennieren versuchen mehr Energie zu bekommen (Nebennierencocktail: Natrium, Vit C, Kalium).
Haarausfall: Eisen, D3, Zink, Selen, Jodmangel (Körper braucht auch ohne SD Jod) ...

lg togi
 
Hallo!

Vielen Dank für die Antworten.

@Oregano: Ich war, als die TSH-Werte viel zu hoch waren, bei einem Schilddrüsenprofessor und in einer großen Endokrinologenpraxis. Ich bekam keine Antworten dort und auch keine Hilfe. Geholfen wurde mir damals hier im Forum. Seitdem nehme ich T3 und die freien Werte sind stabil im Normbereich. Aber der Hausarzt konzentriert sich halt auf das TSH....

@togian: Das TSH ist schon lange niedrig, aber halt nicht so niedrig. Wobei der Stress im letzten Jahr gewaltig war (Bruder Schlaganfall, Mutter Herzinfarkt). Langsam wird er weniger, aber die Sorge ist immer noch da.

T4 bekomme ich sowohl über Novothyral, als auch über L-Thyroxin. Und da ich ja keine Schilddrüse mehr habe, die man stimulieren kann, und eine Umwandlungsstörung noch dazu, denke ich, dass die freien Werte entscheidend sind. Die Dosierung hab ich mir letztlich selbst zusammengebastelt, anhand der Laborwerte. Aber nun bin ich halt verunsichert, weil der Hausarzt so unzufrieden ist. Obwohl die freien Werte doch gut sind, oder? Kann man da das TSH nicht vernachlässigen?

Ich bräuchte Argumente....

Ich nehme diverse Nahrungsergänzungsmittel, da Mängel bekannt sind.

LG,
Gertraud
 
Hallo Gertraud,

ich kann jetzt nur kurz und von daher keine Recherche machen. Aber ich meine tatsächlich, so etwas
Und da ich ja keine Schilddrüse mehr habe, die man stimulieren kann, und eine Umwandlungsstörung noch dazu, denke ich, dass die freien Werte entscheidend sind.
auch mal gelesen zu haben.

Der TSH-Wert verändert sich im Übrigen auch durch die Einnahme der Medikamente. Bei mir ist er allein durch Jod-Einnahme in physiologischen Dosierungen um ca. 1 mU/l gesunken von vormals um die 1,8 auf 0,8 - dazwischen war ein einzelner Ausreißer nach unten von 0,3 kurz nach Beginn der Einnahme - ohne dass sich die freien Hormone verändert haben. Die haben nur zunächst einen gewissen Spung nach oben gemacht und das Verhältnis hat sich verändert, dann hat es sich wieder eingepegelt wie vorher. (Die die SD ist gleichzeitig kleiner geworden, die "Struma uninodosa" ist weg.) Vielleicht magst Du das selbst nochmal anrecherchieren...

Der Nuklearmediziner, der bei mir die letzten Ultraschalluntersuchungen durchgeführt hat, ist auch endokrinologisch gebildet (ich meine, dass seine Habilitation ein endokrinologisches Thema hat) und erzählte mir, dass er mal über TSH geforscht hat. Dabei hätte sich gezeigt, dass allein eine schlechte Nacht den Wert vorübergehend erheblich erhöhen kann ;) Er gebe da nicht viel drauf. Mein Hausarzt allerdings schon... es scheint ein typisches "Hausarzt-Syndrom" zu sein, allerdings liest man auch an anderer Stelle immer noch, eine Stufendiagnostik sei sinnvoll, bei der zunächst nur TSH untersucht wird.

Auch ich würde wohl an Deiner Stelle - neben einer kleinen Recherche (s.o.) - den Wert einfach noch einmal wiederholen in einer gewissen Zeit.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, ihr lieben...
Ich glaube, ich muss ihn einfach mal wieder daran erinnern, dass ich keine Schilddrüse mehr habe.
Und dass die freien Werte ja perfekt im Normbereich liegen.
LG,
Gertraud
 
Oben