Toleranz / Intoleranz

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:mad: Jezt hatte ich ganz viel geschrieben, das ganze abgesendet, und weg war alles! :mad:

Deinen philosophischen Darlegungen stimme ich zu, Mike. Ich habe noch ein bißchen im Netz herumgesucht und eine recht gute Beschreibung von Toleranz/Intoleranz gefunden, aus bewährtem Munde: https://www.unesco.de/c_bibliothek/tol_erklaerung.htm
Toleranz bedeutet Respekt, Akzeptanz und Anerkennung der Kulturen unserer Welt, unserer Ausdrucksformen und Gestaltungsweisen unseres Menschseins in all ihrem Reichtum und ihrer Vielfalt.

Toleranz ist nicht gleichbedeutend mit Nachgeben, Herablassung oder Nachsicht. Toleranz ist vor allem eine aktive Einstellung, die sich stützt auf die Anerkennung der allgemeingültigen Menschenrechte und Grundfreiheiten anderer.

Intoleranz zeigt sich oft in Form von Marginalisierung schutzloser Gruppen und ihrer Ausgrenzung von sozialer und politischer Partizipation, verbunden mit Gewalt und Diskriminierung. Nach den Bestimmungen der Erklärung über Rasse und Rassenvorurteile "haben alle Personen und Gruppen das Recht, verschieden zu sein"

Ein gewisses Problem habe ich mit dem Wort "Idiosynchrasie". In der Homöopathie wird es im Sinne von "Affinität" verwendet, also Verwandschaft, Nähe, Zuneigung.

Das scheint mir der Verwendung in der dermatologischen Testung zu widersprechen:
oraler Provokationstest auf Idiosynchrasie)
https://asthmazentrum.cjd.de/public/unser_angebot/medizinische_betreuung/konzept_neurodermitis.php , wo eher "Unverträglichkeit" gemeint ist (?).

hereditäres Angioödem..... Hawthorne beschreibt die Todesart als eine Idiosynchrasie, die jeweils in einem Zustand seelischer Spannung zum Ausbruch kam und zum Tod führte
https://www.med.uni-giessen.de/psychosomatik/konsil/deter.htm .
Hier geht es um psychosomatische Hintergründe von Krankheiten. Sinn scheint mir hier in etwa zu sein "latente Krankheit" ? :?

Meistens ist es ja so, daß man - kaum hat man sich mit einem Thema/Zustand/Wort näher beschäftigt - ständig auf dieses Thema stößt. Das hoffe ich jetzt mal von "Idiosynchrasie", damit ich diesen Begriff wirklich verstehe :) .

Gruss,
Uta
 
für alle Neueinsteiger ist aus einem Eintrag im Forum"Histamin Intolleranz" und dieser Antwort folgende Erklärun von mir vorausgegangen:

kloeine Abhandlung für Uta und alle die mitlesen...

Intolleranz

hieß früher Idiosynkrasie und stand in der Mitte zwischen Eukrasie (der richtigen, gesunden, normalen Säftemischung) und der Dyskrasie (der gestörten Säftemischung, der Krankheit).

Es beschreibt im allgemeinen den Zustand der Über-Empfindlichkeit was auch immer gegenüber. Intolerant oder idiosynkratisch kann man auf einen bestimmten Reiz reagieren. Fern eines Immunsystems (so glaubt man verstanden zu haben) bildet sich die Idiosynkrasie und dabei eintfernt sich dann auch wieder dir Intolleranz, wird der Reiz entfernt. Die Unberechenbarkeit bzw. der erste Kontakt und deren Folgen prägen das Bild der allgemein sprachgebrauchlichen Intolleranz und Ihrer komplexen Schichten.

Alles was uns betrifft, ist komplex, Komplexität ist unser Schicksal. Und in diesem Satz findet sich alles und auch die Intolleranz.

Die Intolleranz wächst aus zwei Wellen zu einem Produkt.

Die erste mögliche Welle entsteht in der Empathie die dann über die Sympathie zur Tolleranz führt. Und können wir den Stimulus nicht aufrecht erhalten ist die einzige sinnvolle Maßnahme zur Regulation die Intoleranz. Es stellt sich die Frage was reguliert werden muss wenn das Objekt oder Subjekt unverändert bleibt bzw. muss es möglicherweise mitschwingen wenn es tolleriert werden will ? Weil alles lebet in Rhythmen wie das Leben selber.

Die zweite mögliche Welle ist Akzeptanz die durch beharrliche Wiederholung in eine Pseudoform des Wissens aus eigener Erfahrung (die nicht stattgefunden hat) wird und am Ende resultiert aus einer kleinen Wippe heraus die nur wenig verlagert werden muss eine (leider) einschnackende Mechanik die Intolleranz heisst.

Als Beispiel für Fall 1 (der Intolleranz aus der Tolleranz) könnte man jegliche Form der Beziehung nehmen und beobachten und bei Fall 2 (der Intoleranz aus der nicht stattgefundenen Erfahrung) alle Dinge von denen wir vermeindlich "wissen" das Sie gefährlich oder giftig oder tödlich sind, wie und gesagt wurde.

das war's mal als kleine Abhandlung für Uta zum Thema Intolleranz aus meiner Sicht!
 
Tolleranz und Intoleranz sind so Wörter die man nicht im Duden oder Brockhaus nachschlagen muss, da Sie seit Kindheit an Teil jeglicher Betrachtung sind und man wächst mit Ihnen. Die daraus wachsende Frage, wachsen Intollerant und Tolleranz mit den Erfahrungswerten bleibt hier offen. Also vergrößert sich der Rahmen (nur dieser?) mit jeder Situation/jedem Kontakt die/den wir wahrnehmen dürfen oder dem wir ausgesetzt sind. Wird diese Begriff jedoch im Rahmen einer Bedrohungslage (Induktion von aussen) verwendet stellt sich die Frage ob hier der Begriff überhaupt richtig gewählt ist. Respekt, Akzeptanz und Anerkennung erwibt man sich und es braucht Zeit und es stehen Faktoren offen zur Betrachtung die JEDER wahrnehmen kann. Im Rahmen einer sog. Intolleranz eines bestimmten Stoffes gegenüber ist die Intolleranz etwas spontanes. Eben war Sie noch nicht da und plötzlich ist Sie da. Keine Form von Signalisierung und die Erdnuss, die gestern noch okay war, wird zu einem tödlichem Genuss. Im "richtigen Leben" also unter beobachtbaren Gegebenheiten versuchen wir die Penetration zu unterbinden indem wir den Abstand suchen (Kontakt verringern/Abstand vergrößern) oder es ganz vermieden. Die sog. "Vermeidungsstrategie" von der wir dann nie erfahren ob sich die Lage geändert hat. Ist die Auswahl groß genug können wir wechseln da es auch andere "Nüsse" gibt die genauso schmecken und ähnlich aussehen aber halt anders sind. :D Da stellt sich die Frage was unterscheidet das eine von dem anderen. Sehr oberflächlich betrachtet eigentlich garnichts. Beide sind rund, ähnliche Farbe und fast gleicher Geschmack. Also muss es mehr geben als nur pauschal z.B. das "Histamin" oder seine Unverträglichkeit. Vielleicht könnte man sogar (recht gewagt) daraus schliessen, das wir zu unserem Schutz alle "allergisch" oder "strukturiert intollerant" sind, es aber für den Moment der Verweildauer auf diesem Planeten unterdrücken können. Im Alter lässt die Abwehr nach und wir sterben einfach an der Intolleranz die dann nicht mehr unterdrückt werden kann. Ein gewagtes aber schlüssiges Modell für jegliche Form der Erkrankung. Damit wäre übrigens die Aussage die im alten Thread etwas weiter oben stand auch erklärt. "Intolleranz ist etwas tödliches" wenn ich es noch richtig im Kopf habe.

Philosophisch lassen sich Intolleranz und Tolleranz sogar ein Wesen einhauchen da es scheinbar wesentlicher Bestandteil von allem zu sein scheint.

In der Homöopathie wird es im Sinne von "Affinität" verwendet, also Verwandschaft, Nähe, Zuneigung.

Zusammenfassend scheint sich definieren zu lassen, das Tolleranz an der Schnittstelle nach aussen existiert und einen Bezug braucht. Lassen wir es für heute Abend einmal dabei und schauen ob noch andere Ihren Teil beizusteuern haben und ob wir am Ende ein Produkt in der Hand halten, das wir in der WikiPedia veröffentlichen können.

gute Nacht...

Mike



[geändert von Mike am 07-20-05 at 03:53 PM]
 
Den gibts ja schon!

Aus aktuellem und persönlichem Anlöass wollte ich eigentlich einen Thread zum Thema TOLERANZ eröffnen. Dann habe ich festgestellt, dass es ihn schon gibt und möchte ihn hiermit wiederbeleben!

Und zwar zielt meine Frage in die Richtung von religiöser Toleranz und (christlichem) Fundamentalismus.

Hier habe ich mal ein paar Zitate zum Thema aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz#Politik_und_Religion) geholt:

"Der Ausdruck Toleranz bezeichnet die soziale, kulturelle und religiöse Nichtverfolgung von Einzelnen oder Gruppen, deren Glaubens- und Lebensweise vom etablierten religiösen oder gesellschaftlichen System abweichen.

Autoritäre Systeme praktizieren das der Toleranz Entgegengesetzte: die Intoleranz. Toleranz als gutmütige "Duldung" ist aber nicht gleichbedeutend mit Übereinstimmung und stellt die Vorstufe zur Akzeptanz dar.

Toleranz im Sinne eines "Toleranzbereiches", umfasst einerseits die Vollmacht zur Sanktionierung des Abweichlers und andererseits die bewusste Entscheidung, davon Abstand zu nehmen. Sie wird normalerweise bei gewaltlosem, auf Einigung zielendem Verhalten geübt. Toleranz kann Gewalt vermindern.

Im weiteren soziologischen Sinn gilt, dass "Intoleranz" und Konformität Gewalt und soziale Destabilisierung bewirken. "Toleranz" ist folglich die Schaffung eines Spielraums für Menschen abweichenden sozialen Verhaltens und anderer Normen. Toleranz richtet sich nur auf Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit ausgeschlossen sind. Anders als die Masse, die gegen das Abweichende rigide vorgeht, erforderte die "Toleranz", dass andersgeartete Parteien oder Gruppen diesbezüglich leiblich wie seelisch nicht behindert werden.

Wer der Idee der Toleranz ablehnend gegenübersteht oder der Ansicht ist, diese komme übermäßig zur Geltung, kann den Ausdruck Tolerantismus verwenden, wie zum Beispiel die Kaiserin Maria Theresia, welche sich damit gegen die Duldung von Nichtkatholiken (Protestanten und Juden) wandte."


"Politik und Religion
Historisch gesehen war die politische und religiöse Toleranz der wichtigste Aspekt der Toleranz, da Unterschiedlichkeiten in politischen und religiösen Systemen zu zahllosen Kriegen, Verfolgungen und anderen Verbrechen geführt haben. Die Philosophen und Autoren der Aufklärung, besonders Voltaire und Lessing verhalfen wohl der religiösen Toleranz nachdrücklich zum Durchbruch und waren von großem Einfluss auf die westliche Gesellschaft (siehe Pluralismus). Sie vermochten jedoch nicht mit entsprechender Beharrlichkeit den bedeutsamen Bereich der politischen Toleranz auszubauen. Wohl ist der Mangel an religiöser Toleranz gegenwärtig für viele Probleme in der Welt verantwortlich, politische Meinungsverschiedenheiten haben jedoch Hunderte Millionen Todesopfer allein im zwanzigsten Jahrhundert gefordert."
 
Ein "Lehrstück" in religiöser Toleranz

Nathan der Weise
(Gotthold Ephraim Lessing) Sie ist zum Beispiel hier zu finden: https://www.internetloge.de/arst/ringpa.htm


- Ausschnitt -



Die Ringparabel


Vor grauen Jahren lebt' ein Mann in Osten,
Der einen Ring von unschätzbarem Wert
Aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein
Opal, der hundert schöne Farben spielte,
Und hatte die geheime Kraft, vor Gott
Und Menschen angenehm zu machen, wer
In dieser Zuversicht ihn trug. Was Wunder,
Daß ihn der Mann in Osten darum nie
Vom Finger ließ; und die Verfügung traf,
Auf ewig ihn bei seinem Hause zu
Erhalten? Nämlich so. Er ließ den Ring
Von seinen Söhnen dem geliebtesten;
Und setzte fest, daß dieser wiederum
Den Ring von seinen Söhnen dem vermache,
Der ihm der liebste sei; und stets der liebste,
Ohn Ansehn der Geburt, in Kraft allein
Des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses werde. -
Versteh mich Sultan.

SALADIN:
Ich versteh' dich. Weiter!

NATHAN:
So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn,
Auf einen Vater endlich von drei Söhnen;
Die alle drei ihm gleich gehorsam waren,
Die alle drei er folglich gleich zu lieben
Sich nicht entbrechen konnte. Nur von Zeit
zu Zeit schien ihm bald der, bald dieser, bald
Der dritte, - sowie jeder sich mit ihm
Allein befand, und sein ergießend Herz
Die andern zwei nicht teilten, - würdiger
Des Ringes; den er denn auch einem jeden
Die fromme Schwachheit hatte, zu versprechen.
Das ging nun so, solang es ging. - Allein
Es kam zum Sterben, und der gute Vater
Kömmt in Verlegenheit. Es schmerzt ihn, zwei
Von seinen Söhnen, die sich auf sein Wort
Verlassen, so zu kränken. - Was zu tun? -
Er sendet in geheim zu einem Künstler,
Bei dem er, nach dem Muster seines Ringes,
Zwei andere bestellt, und weder Kosten
Noch Mühe sparen heißt, sie jenem gleich,
Vollkommen gleich zu machen. Das gelingt
Dem Künstler. Da er ihm die Ringe bringt,
Kann selbst der Vater seinen Musterring
Nicht unterscheiden. Froh und freudig ruft
Er seine Söhne, jeden insbesondre;
Gibt jedem insbesondre seinen Segen, -
Und seinen Ring, - und stirbt. - Du hörst doch,
Sultan?

SALADIN:
(der sich betroffen von ihm gewandt).
Ich hör', ich höre! - Komm mit deinem Märchen
Nur bald zu Ende. - Wird's

NATHAN:
Ich bin zu Ende.
Denn was noch folgt, verstht sich ja von selbst. -
Kaum war der Vater tot, so kömmt ein jeder
Mit seinem Ring, und jeder will der Fürst
Des Hauses sein. Man untersucht, man zankt,
Man klagt. Umsonst; der rechte Ring war nicht
Erweislich; - (nach einer Pause, in welcher er
des Sultans Antwort erwartet)
Fast so unerweislich, als
Uns itzt - der rechte Glaube.

SALADIN:
Wie? das soll
Die Antwort seine auf meine Frage? ...

NATHAN:
Soll
Mich bloß entschuldigen, wenn ich die Ringe
Mir nicht getrau' zu unterscheiden, die
Der Vater in der Absicht machen ließ,
Damit sie nicht zu unterscheiden wären.

SALADIN:
Die Ringe! - Spiele nicht mir mir! - Ich dächte,
Daß die Religionen, die ich dir
Genannt, doch wohl zu unterscheiden wären.
Bis auf die Kleidung, bis auf Speis' und Trank!

NATHAN:
Und nur von seiten ihrer Gründe nicht. -
Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte?
Geschrieben oder überliefert! - Und
Geschichte muß doch wohl allein auf Treu'
Und Glauben angenommen werden? - Nicht? -
Nun, wessen Treu' und Glauben zieht man denn
Am wenigsten in Zweifel? Doch der Seinen?
Doch deren Blut wir sind? doch deren, die
Von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe
Gegeben? die uns nie getäuscht, als wo
Getäuscht zu werden uns heilsamer war? -
Wie kann ich meinen Vätern weniger
Als du den deinen glauben? Oder umgekehrt. -
Kann ich von dir verlangen, daß du deine
Vorfahren Lügen strafst, um meinen nicht
Zu widersprechen? Oder umgekehrt.
Das nämliche gilt von den Christen. Nicht? -

SALADIN:
(Bei dem Lebendigen! Der Mann hat recht.
Ich muß verstummen.)

NATHAN:
Laß auf unsre Ring'
Uns wieder kommen. Wie gesagt: die Söhne
Verklagten sich; und jeder schwur dem Richter,
Unmittelbar aus seines Vaters Hand
Den Ring zu haben. - Wie auch wahr! - Nachdem
Er von ihm lange das Versprechen schon
Gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu
Genießen. - Wie nicht minder wahr! - Der Vater,
Beteu'rte jeder, könne gegen ihn
Nicht falsch gewesen sein: und eh' er dieses
Von ihm, von einem solchen lieben Vater,
Argwohnen lass': eh' müss' er seine Brüder,
So gern er sonst von ihnen nur das Beste
Bereit zu glauben sei, des falschen Spiels
Bezeihen; und er wolle die Verräter
Schon auszufinden wissen; sich schon rächen.

SALADIN:
Und nun der Richter? - Mich verlangt zu hören,
Was du den Richter sagen lässet. Sprich!

NATHAN:
Der Richter sprach: Wenn ihr mir nun den Vater
Nicht bald zur Stelle schafft, so weis' ich euch
Von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel
Zu lösen da bin? Oder harret ihr,
Bis daß der rechte Ring den Mund eröffne? -
Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring
Besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen;
Vor Gott und Menschen angenehm. Das muß
Entscheiden! Denn die falschen Ringe werden
Doch das nicht können! - Nun: wen lieben zwei
Von Euch am meisten? - Macht, sagt an! Ihr schweigt?
Die Ringe wirken nur zurück? und nicht
Nach außen? Jeder liebt sich selber nur
Am meisten? - O, so seid ihr alle drei
Betrogene Betrüger! Eure Ringe
sind alle drei nicht echt. Der echte Ring
Vermutlich ging verloren. Den Verlust
zu bergen, zu ersetzen, ließ der Vater
Die drei für einen machen.

SALADIN:
Herrlich! herrlich!

NATHAN:
Und also, fuhr der Richter fort, wenn ihr
Nicht meinen Rat, statt meines Spruches, wollt:
Geht nur! - Mein Rat ist aber der: ihr nehmt
Die Sache völlig wie sie liegt. Hat von
Euch jeder seinen Ring von seinem Vater:
So glaube jeder sicher seinen Ring
Den echten. - Möglich; daß der Vater nun
Die Tyrannei des einen Rings nicht länger
In seinem Hause dulden wollen! - Und gewiß;
Daß er euch alle drei geliebt, und gleich
Geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen,
Um einen zu begünstigen. - Wohlan!
Es eifre jeder seiner unbestochnen
Von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch um die Wette,
Die Kraft des Steins in seinem Ring' an Tag
Zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut
Mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun,
Mit innigster Ergebenheit in Gott
Zu Hilf'! Und wenn sich dann der Steine Kräfte
Bei euern Kindes-Kindeskindern äußern:
So lad' ich über tausend tausend Jahre
Sie wiederum vor diesen Stuhl. Da wird
Ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen
Als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der
Bescheidne Richter.


Mehr dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nathan_der_Weise
 
Toleranz von Wolfgang Böhm
https://www.freimaurerei.com/beitraege/beitraege_09/inhalt.html

II. Begriffsbestimmung
Der Begriff "Toleranz" wurde im 16.Jahrhundert in der Bedeutung von "dulden" bzw. "gewähren lassen" dem lateinischen Wort "tolerare" entlehnt. Somit kann man den Begriff der Toleranz mit "Duldsamkeit gegenüber abweichenden Überzeugungen" definieren, siehe Riepling, 1982.
Aus dieser schlichten Definition ist der jedoch noch etwas anderes ableitbar : das lateinische Wort "tolerare" bedeutet nämlich auch "ertragen". Denkt man an dieser Stelle weiter, so stellt man fest, daß man jedoch nur etwas ertragen muß, wenn dieses, was man ertragen soll, auch in irgendeiner Form einen selbst belastet.
Eine Aufwertung des Begriffes Toleranz ergibt sich, wenn man das Wort "tolerare" nicht mit dem Begriff ertragen übersetzt, sondern bereits einen Schritt weiter geht und eine Definition im Sinne von "dulden" anzieht.

2
Etwas dulden bzw. ertragen kann man nun aber auch im Sinne von "sich in die Umstände fügen" verstehen - was dann in die Gleichgültigkeit einmündet - , jedoch auch als ein ertragen bzw. dulden von Umständen, die nicht zwanghaft auf einem lasten. Das "sich fügen in die Umstände", also einem äußeren Druck nachzugeben, kann man nach meiner Überzeugung nicht als Toleranz bezeichnen.
Wenn einem eine Angelegenheit nicht interessiert und man ihr weitgehend gleichgültig gegenübersteht, so ist es leicht - da man ja keine innere Anteilnahme hat - die Sachen so laufen zu lassen, wie sie zur Zeit opportun erscheinen. Mit dem Begriff und dem Wesen der Toleranz hat dies jedoch nicht zu tun; vielmehr gelten hier die Begriffe Opportunismus und Gleichgültigkeit.
Die Ausübung von Toleranz setzt unabdingbar voraus, daß ein Lebensumstand oder ähnliches akzeptiert, ertragen bzw. geduldet wird, ohne das derjenige, der dies tolerieren soll, dazu durch einen inneren oder äußeren Umstand dazu genötigt bzw. gezwungen wird. Erst dieses Verhalten ist als Toleranz im eigentlichen Sinne zu verstehen.
Tolerant im eigentlichen und echtem Sinne kann folglich nur derjenige sein bzw. handeln, der subjektiv in seiner Entscheidung über einen Lebensumstand frei ist, dem dieser Lebensumstand nicht gleichgültig ist und der bereit ist, in seinen bisherigen Lebensgewohnheiten und -einstellungen zumindestens teilweise Abstriche bzw. Konzessionen zu machen.
Mit dem vielzitierten Wort von Voltaire hat man den Begriff der Toleranz wohl am besten umschrieben : " Ich teile ihre Ansicht zwar nicht, ich werde mich aber stets dafür einsetzen, daß sie diese ungehindert äußern dürfen."
 
Beispiele für friedliches Miteinander und Achtung der gegenseitigen Religion und Kultur, gibt es in der Geschichte häufiger. Ich denke da nur an das konstruktive Miteinander von Muslimen, Juden und Christen in Andalusien, an die Akzeptanz des angestammten Glaubens im Osmanischen Reich - z.B. Serbien/Montenegro usw. !

Hier die bedeutenden Grundlagen des Korans für ein friedfertiges Miteinander:


"... Der Islam verbietet das Unheil
Gott hat Unmoral, Rebellion, Grausamkeit, Aggressivitنt, Mord und Blutvergieكen verboten.
"...Diejenigen, die das Bündnis mit Gott lِsen, nachdem es geschlossen war, und zerreiكen, was Gott zu verbinden geheiكen hat, und Unheil auf Erden stiften - sie erwartet Zurückweisung, Entfremdung und eine üble Wohnstatt..." (13: 25)
"...und suche mit dem, was dir Gott gegeben hat, die Heimstatt des Jenseits, ohne deinen Anteil an dieser Welt zu vergessen. Und tu Gutes, so wie Gott dir Gutes tat, und richte nicht Unheil an auf Erden; siehe, Gott liebt nicht die, welche Unheil stiften!..." (28: 77)
"...Und helft einander in Rechtschaffenheit, Frِmmigkeit und Gottesfürchtigkeit und helft einander nicht in Sünde und Gewalttنtigkeit. Und fürchtet Gott..." (5: 2)
oben



Der Islam verteidigt Toleranz und Redefreiheit
Eines der wichtigsten, unantastbaren Menschenrechte ist die Glaubensfreiheit. Der Islam garantiert, nachdem er den Menschen die Grundsنtze der religiِsen Vorstellung darlegt, dieses Recht und untersagt seinen Anhنngern, ihre Mitmenschen zum Glauben zu zwingen. Er versucht, die Menschen nicht mit materiellen Argumenten zu überzeugen, und schon gar nicht mit Drohungen und Gewalt. Zwang ist unvereinbar mit der Religion. Denn erstens ist die Religion abhنngig vom Glauben und Willen, und diese wنren sinnlos, wenn sie dem Menschen aufgezwungen würden. Zweitens haben Glaube und Anbetung nur dann Wert, wenn sie allein Gott gegenüber erwiesen werden. Drittens sind Wahrheit und Irrtum durch Gottes Barmherzigkeit so klar dargelegt worden, dass kein Zweifel über die Glaubensgrundsنtze bei irgeneinem Menschen guten Willens zurückbleiben sollte. Und viertens wird uns Gottes Behütung unablنssig zuteil, und in Seinem Plan ist es stنndig beschlossen, uns aus den Tiefen der Finsternis ins Licht zu führen.
"...Kein Zwang im Glauben! Klar ist nunmehr das Rechte vom Irrtum unterschieden. Wer die falschen Gِtter verwirft und an Gott glaubt, der hielt sich bereits am sichersten Griff, bei dem es kein Abreiكen gibt. Und Gott ist allhِrend, allwissend..." (2: 256)
Der Glaube ist wie ein starkes Band, das nie zerreiكt. Wer sich an ihm festhنlt, geht niemals vom richtigen Weg, der zu Gott führt, ab.- Gott hِrt, was die Zungen aussprechen und weiك auch, was die Herzen verbergen. Der Glنubige, der dies erkennt, hütet sich vor Ungerechtigkeiten im Tun und Denken. Und hنlt sich an das Gebot Gottes fest:
"...Gut und Bِse sind nicht gleich. Wehre das Bِse mit dem ab, was besser ist; Und schon wird der, zwischen dem und dir Feindschaft herrschte wie ein guter Freund werden..." (41: 34)
oben



Der Islam verbietet die Tِtung unschuldiger Menschen
Gott hat offenbart, dass eine Person zu tِten eine ebenso groكe Sünde ist, wie alle Menschheit zu tِten. Niemand, der die Vorrechte Gottes respektiert, würde einem einzigen Mensch Schaden zufügen. Diejenigen, die glauben, dass sie Gerechtigkeit und Bestrafung in dieser Welt entgehen werden, werden nie der Rechenschaft entgehen kِnnen, das sie in Anwesenheit Gottes am Jüngsten Tag ablegen müssen. Deshalb achten die Glنubigen, die wissen, dass sie nach ihrem Tode Gott gegenüber Rechenschaft ablegen müssen, die Gebote Gottes.
"...Und die wahren Diener des Allbarmherzigen sind jene, die sanftmütig auf Erden einhergehen, und wenn die Unwissenden sie ansprechen, sagen sie: "Friede!"... Und die, die keine Gِtter neben Gott anbeten, und die keine Seele tِten, die zu tِten Gott verboten hat, es sei denn nach dem Recht,... Und wer dies aber tut, den soll Strafe treffen. Vervielfacht wird seine Strafe am Tag der Auferstehung sein und in Verachtung soll er ewig darin verweilen..." (25: 63-69).
"...Wir haben euch wie zuvor den Kindern Israel vorgeschrieben: Wer einen Menschen tِtet, dann ist es, als ob er die gesamte Menschheit getِtet habe. Und wer einen Menschen das Leben rettet, dann ist es, als ob er die gesamte Menschheit das Leben gerettet habe..." (5: 32).
oben



Der Islam ist die Religion der Gerechtigkeit
"...Ihr, die den Glauben verinnerlicht habt! Steht in Gerechtigkeit fest. Die Verbrechen Anderer verführe euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Gott. Siehe, Gott kennt euer Tun..." (5: 8)
"...Ihr, die den Glauben verinnerlicht habt! Steht in Gerechtigkeit fest und seid Zeugen Gottes, und wenn es gegen euch selbst wنre oder eure Eltern und die Verwandten, ob es ein Reicher ist oder ein Bedürftiger, Gott ist ihnen ein besserer Beschützer, also folgt nicht dem eigenen Wunsch, damit ihr gerecht handeln kِnnt, und ob ihr es verdreht oder euch abwendet, so ist Gott ja immer dessen kundig, was ihr tut..." (4: 135)
"...Gott gebietet, Gerechtigkeit zu üben und Gutes zu tun und Freigebigkeit gegen den Verwandten, und Er verbietet Abscheulichkeit, Unrecht und Ungehorsam. So ermahnt Er euch, auf dass ihr ermahnt werden mِget. Und haltet den Bund Gottes, den ihr eingegangen seid..." (16: 90,91)
oben



Der Islam befiehlt Barmherzigkeit
Gott befiehlt den Glنubigen einander zur Geduld und zur Barmherzigkeit zu ermahnen, damit sie Rettung und Gnade empfangen und das Paradies erlangen.
"...Wir haben den Menschen zum Erdulden erschaffen. Meint er denn, dass niemand Macht über ihn habe? Er mag sagen: Ich habe in Unmengen verschwendet. Meint er denn, dass niemand ihn sieht? Haben Wir denn nicht für ihn zwei Augen gemacht, und eine Zunge und zwei Lippen, und ihm die beiden Wege aufgezeigt? Doch er hat nicht den schweren Weg ins Paradies eingeschlagen. Und weiكt du, womit sich der schwere Weg bewنltigen lنsst? Die Befreiung eines Sklaven; Oder die Speisung an einem Tag der Hungersnot, eines Waisenkindes, zu dem Verwandschaftsbande bestehen, oder eines Bedürftigen in Not; Und dann war er von denjenigen, die den Glauben verinnerlichten und zur Geduld aufrufen und einander zur Barmherzigkeit ermahnten. Dies sind die Weggenossen der Rechten..." (90: 4-18)
oben



Kein heiliger Krieg im Islam
Kriege sind alles andere als heilig. Der "Heilige Krieg" hat nichts mit dem Islam zu tun. Dieser Begriff kommt im Koran und in allen islamischen Traditionen überhaupt nicht vor. Ursprünglich stammt dieser Begriff wohl aus dem Mittelalter, der Zeit der Kreuzzüge, als man im christlichen Abendland aufrief zu einer Kriegsfahrt in den Orient, auch damals gegen den Islam und die Muslime. Das nannte man einen "Heiligen Krieg". Wie wir heute wissen, waren diese Kreuzzüge alles andere als "heilig".
oben



Der Dschihad
Das Wort Djihad stammt aus dem Arabischen aus dem Stamm "Dja ha da".
In der arabischen Sprache bedeutet dies: Anstrengung, Mühe haben, Mühewaltung.
Im Islamischen Sprachgebrauch bedeutet dieses Wort: Die gesamte Mühewaltung, die man mit ganzem Einsatz, nach persِnlicher ـberwindung von Angst, Eigeninteresse und Egoismus, aufbringen kann ohne Gegenleistung zu erwarten oder Lohn zu verlangen weder materieller noch anderer Art (der islamische Ausdruck heiكt: "Für den Antlitz Gottes").

Somit beschreibt dieses Wort eine besondere Qualitنt irgendeiner Handlung und nicht eine Handlung selbst.
Nach dem Propheten umfasst dieses Wort also verschiedenes: Es fنngt an mit freiwilliger Humanitنrer Arbeit, Anonyme Spenden für die Armen, Studium in fernen Lنndern, das Wort der Wahrheit und des Rechts vor einem ungerechten Herrscher zu sprechen, immer wenn kein Lohn - nicht einmal für den guten Ruf des Moslems - erwartet wird...."

https://www.moslem.at/islam.htm
 
Leòn (sitzt und sinniert)

Wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, was in diesen Threads Fundamentalismus, Alttestamentarische Speisevorschriften, Feinstoffliches Ich, und ich glaube auch im Thread Selbsterfüllende Prophezeihung geschrieben wurde, denke ich, dass es immer wieder um die Frage nach der Toleranz geht. Um die Bereitschaft anderen zuzuhören und die Positionen zu würdigen. zu würdigen und somit zu tolerieren - insoweit zu respektieren. Es geht nicht um Zustimmung, nicht um teilen der Meinung, ja nicht einmal um VERSTEHEN!

Natürlich geht es auch um die Frage nach den Grenzen der Toleranz (siehe oben). Nun, falls es die absolut geben muss .... Ich kann ja die Person und damit die Würde des anderen weiterhin respektieren....auch wenn ich die Taten mißbillige...kann ich das immer?

Ein nachdenklicher Leòn wünscht allen ein schönes langes Wochenende.
 
Lieber León, wenn meine Wahrnehmung mich nicht trügt, waren sie gegenüber dem triebhaften Teil ihres Mitteilungsbedürfnisses zu tolerant - und zwar bevor sie in ihre sinnierende Phase gelangten. Ihre Erregung und ihr Engagement allerdings kann ich sehr gut verstehen.

Ausführungen über den Islam - wertvoll! Für mich wären sie ein Thema, wenn wir nach Ursachen suchen, die subtile Ängeste berühren. Voltaire, ein Superzitat, aber wer kann sich derart feinsinnige Gedanken leisten in einer Zeit, die von Verwirrung und Polarisierung geprägt ist? Politisch erleben wir Reformen, die immer zu spät kommen - und wie sieht es in unserem Inneren aus? Wenn stellen wir uns auf einen Zeitgeist ein, der längst das Kommando übernahm? Und wie stellen wir uns darauf ein? Erleben wir uns nicht allzu oft als beschränkt in unserer Wandlungsfähigkeit? Was ich erlebe ist, daß Differenzierung nötig ist: man muß stets auf der Hut sein, unterscheiden wo einerseits Anpassung nötig ist und wo andererseits Beharrungsvermögen gefragt ist. Und sich fragen: ist das der wirkliche Mainstream, der uns als solcher verkauft wird?

So, ich lese jetzt erstmal die anderen von Sie angeführten Threads (bei Ihnen hat´s ja mal "geschnackelt"),

möchte aber schon mal sagen dürfen: was Mike am 20.7.2005 schrieb, stimmt mich nachdenklich, ...

Zusammenfassend scheint sich definieren zu lassen, das Tolleranz an der Schnittstelle nach aussen existiert und einen Bezug braucht. Lassen wir es für heute Abend einmal dabei und schauen ob noch andere Ihren Teil beizusteuern haben und ob wir am Ende ein Produkt in der Hand halten, das wir in der WikiPedia veröffentlichen können.

... bzw. das, was dann nicht mehr folgte: Beteiligung an einem sehr vernünftigen Ansatz für eine Lösung (Entgiftung) auf der feinstofflichen Ebene.

Vielleicht mag das jetzt besser gelingen, wo einige Mitarbeiter/Mitleser mehr sensibilisiert sind.


Gruß Wolfgang
 
Guter León, was ist los mit Sie? Einerseits verknüpfen Eure Durchlaucht die Fäden von mehreren Threads und haben das Bild eines wärmenden Pullovers vor Augen - andererseits zeigen Sie sich gefesselt von einem Konflikt der Kulturen, an den man meiner Meinung nach ja auch erst einmal glauben muß, oder? Wer hat denn ein Interesse am Kampf der Kulturen? Doch nicht die Menschen, die wollen nur einigermaßen überleben und ein bißchen Glück erheischen. Ergo: mir reicht es, mit Moslems und anderen Kulturträgern friedlich zusammenzuleben, dazu braucht es meinen erhobenen Zeigefinger oder missionarische Ambitionen nicht.

Auf Kreta lebte ich im Kreise Orthodoxer Christen. Als ich an meinem Bestimmungsort angekommen war, wurde ich recht schnell gefragt, wie ich es mit Gott halte. Der Sprache nicht mächtig, im Englischen unsicher, zeigte ich nur auf das Anhängsel an meiner Kette, die ich damals als "Landkarte" trug: Jesus am Kreuz. Das reichte aus, um einer von ihnen zu werden. Damit, daß sie Ostern als ihren höchsten Feiertag feierten, hatte ich keine Probleme - und Weihnachten saß ich mit meinen Freunden in der geheizten Kneipe. Schnell lernte ich, daß ich Raki bestellen mußte, um als Beilage mein Abendbrot zu bekommen. Was ist Kultur? Eine Art (geistiger) Kultur ist für mich, sich in eine bestimmte Kultur einzufügen, die Gebräuche anderer nicht nur zu tolerieren, sondern sie auch möglichst mit ihnen zu teilen.

Uta und Mike haben hier ein wichtiges Thema beim Wickel. Es könnte ein Schlüssel sein, sowohl für Krankheit als auch für Gesundheit. Derzeit ist der Stand, daß verschieden Begriffe herumschwirren (Empathie, Affinität, Toleranz usw.). Anstatt mal zu versuchen, Beziehungsfallen den verschiedenen Ebenen (Geist-Emotion.Körper) zuzuordnen, kommt von Sie ein Wittgenstein-Link. Seien Sie nicht angefressen, aber bitte, machen Sie ein Thema auf, in dem es um kulturell/religiöse Verträglichkeiten/Unverträglichkeiten geht.

Was ich mir wünschen würde: daß unser Link durch Internet geistert und angeklickt wird, wenn es darum geht, Lösungen für zentrale Probleme zu finden.

Zur Sache eine These: wenn auf der körperliche Ebene durch Interaktion mit dem Feinstofflichen System eine Toleranz besteht, kann sich ein "Seelisches" Gift körperlich als Vergiftung zeigen. Entsprechend: Intoleranz ist ein emotionaler Erreger, der einem biologischen Erreger aktivieren kann.

Auf dieser Ebene, die Uta und Mike so gut belebten, ist mit mir weiter zu diskutieren.

Heil-Sein ist die Abwesenheit von Unheil?

Schönen Sonntag Wolfgang
 
Worte der Weisheit

Ja, da hat der gute Herr Jensen mal wieder weise Worte unter sich gelassen.
Ich weiß auch nicht, welcher Dschinn mich da geritten hat. www.my-smileys.de/smileys2/devilchilli.gif
Vor lauter Begeisterung vom Toleranzgedanken hat sich Leòn dazu verstiegen, jemandem den Islam zu erklären, der seine eigenen Vorstellungen gar nicht überprüfen möchte. Oder wenn doch, dann so geschickt in der Lage war, diese Absicht zu verbergen, dass ich sie nicht entdecken konnte.

Bevor ich noch intolerant werde, www.my-smileys.de/smileys2/overpape2.gif verabschiede ich mich lieber vom Fundamentalismus - ich meine natürlich von dem entsprechenden Thread. Ich hatte ihn ohnehin mit einer anderen Zielrichtung ins Leben gerufen.

www.my-smileys.de/generator/signs3/30932de74ea4800b4ba9135f7cf8d17a.png

Und nun zu Sie, Herr Jensen:

"Zur Sache eine These: wenn auf der körperliche Ebene durch Interaktion mit dem Feinstofflichen System eine Toleranz besteht, kann sich ein "Seelisches" Gift körperlich als Vergiftung zeigen. Entsprechend: Intoleranz ist ein emotionaler Erreger, der einem biologischen Erreger aktivieren kann.
Auf dieser Ebene, die Uta und Mike so gut belebten, ist mit mir weiter zu diskutieren. Heil-Sein ist die Abwesenheit von Unheil?"


Ob ich aber, der ich ja eher ein stofflicher Grobi (bitte nicht mit "Grober Stoffel" verwechseln!), denn ein sinniger Feingeist bin, mit den feinsinnigen, feinstofflichen Themen umzugehen weiß, vermag ich kaum zu bejahen, mein hochgeehrter Herr Jensen. Wo es feinen Stoff gibt, wissen die Holländer und die arabischen Tuchhändler sowieso besser als ich!
www.my-smileys.de/smileys2/lach.gif

Ihnen und allen anderen noch einen sonnigen 1. Maifeiertag,

herzlichst www.my-smileys.de/smileys2/00009175.gif
León
 
Toleranz / Intoleranz

Immerhin hast Du es ja geschafft, León, drei ganze Tage mit Deinem Thema zu kooperieren, sozusagen auf Tuchfühlung zu bleiben.

Bei diesem Thema geht wohl auch weniger darum, den Worten "fremder" Menschen Adjektive beizumessen.

Darf nun zu einer angemessenen Thematisierung weiter beitragen.

Wenn ich das richtig verstehe: Toleranz und Intoleranz sind Begriffe (Beschreibungen von Verhalten), die sowohl für die körperliche als auch die psychische Ebene gelten. (???)

Toleranz/Intoleranz sind sowohl Ursache (im körperlichen Bereich) als auch Wirkung (als Folge einer mentalen Einstellung - Geist)

Theorie: bin ich "unangemessen" tolerant, heißt, ich lasse zu, habe eine notwendige (fremde) Grenze nicht beachtet oder eine eigene Grenze nicht beschützt - als Folge dann körperlich: mein Immunsystem wird geschwächt (je nach Bedeutung der Grenze mehr oder weniger)

Bevor ich hier weiter "fasel", wäre es schön, wenn jemand anderes versucht, den "Zyklus Intolerant" zu beschreiben - oder einer mir sagt mal klar, ich sei ein Idiot.

Schreiben ist ja wie "Schweden", der Mittelweg zwischen "Reden ist Silber, schweigen ist Gold".

Einen schönen Tag mit Grund zum Feiern wünscht Wolfgang
 
Toleranz - Intoleranz

Nicht, das Ihr glaubt, ich hätte nichts anderes zu tun, oder das Wetter sei mir zu gut - mir fällt ein Thema in "Archtypen der Seele" ein:

Demnach gibt es verschiedene (7) Entwicklungsziele. Das eine lautet

Ablehnen

Es hat zwei Aspekte, die als + und - dargestellt werden, jedoch nicht positiv und negativ bedeuten sollen. Sie heißen - Vorurteil und + Urteilskraft. Der Unterschied dürft klar sien, oder?

Ein weiterer Aspekt - der Gegenpart ist demnach

Akzeptieren

Auch er hat 2 Aspekte - Liebenswürdgkeit und + Güte.

Gruß Wolfgang
 
Wolfgang Jensen schrieb:
Toleranz - Intoleranz

...mir fällt ein Thema in "Archtypen der Seele" ein:

Demnach gibt es verschiedene (7) Entwicklungsziele. Das eine lautet

Ablehnen

Es hat zwei Aspekte, die als + und - dargestellt werden, jedoch nicht positiv und negativ bedeuten sollen. Sie heißen - Vorurteil und + Urteilskraft. Der Unterschied dürft klar sien, oder?

Ein weiterer Aspekt - der Gegenpart ist demnach

Akzeptieren

Auch er hat 2 Aspekte - Liebenswürdgkeit und + Güte.

Gruß Wolfgang

Dem, verehrter Herr Jensen, kann ich nur zustimmen. Toleranz / Intoleranz haben mit Aversion und Adhäsion zu tun und gegebenenfalls mit sich daraus erbenden Konflikten.

Gruß von
Leòn
 
Für mich drängt sich nun auf, verehrtes León, folgende Beziehung zu knüpfen:

Intoleranz drückt sich auf der emtionalen Ebene aus durch ein Verhalten. Der betroffene Mensch nimmt eine Position ein, vertritt Standpunkte, die lebensfeindlich sind. Kann sich diese Haltung auch im körperlichen Bereich reflektieren?

Ich: respektiere Menschen, habe Achtung vor jeder Lebensleistung.

Ich: habe keine körperlichen Symptome, weder Allergien noch Lebensmittelunverträglichkeiten - ich vertrage mich mit allen Menschen. Ich muß mich nicht mit Menschen versöhnen, weil ich mich gar nicht erst entzweien lassen. Mein Schirmherr ist Liebe, und von der läßt sich auch mein Körper leiten.

Danke, daß ich das mal sagen durfte.

Gruß Wolfgang
 
Hallo miteinander

Habe das Gefühl, es wird vorbeigeredet. Klar widerspricht man sich, wenn man nicht dasgleiche unter einem Ausdruck versteht.

Mir gefiel folgened Kurzdefinition von Leon recht gut:
"Mit dem vielzitierten Wort von Voltaire hat man den Begriff der Toleranz wohl am besten umschrieben : " Ich teile ihre Ansicht zwar nicht, ich werde mich aber stets dafür einsetzen, daß sie diese ungehindert äußern dürfen.""
Eine Einschränkung habe ich dazu aber noch. Die Ansicht muss friedlich sein und nicht auf einer Lüge aufbauen.
Ohne diese Einschränkung ist jeder, der zB die VERBREITUNG DES nAZIGEDANKENGUTES NICHT FÖRDERT (WIE vOLTAIRE ES BESCHRIEBT) untolerant.

Man kann meine Einschränkungen natürlich auch als falsche Definition bezeichnen, muss sich dann aber fragen, ob Toleranz grundsätzlich positiv ist.
Man war zB zu lange tolerant gegenüber Hitler.

Für mich ist klar: Für Wahrheit und gegen Gewalt muss Stellung bezogen werden und steht klar vor Toleranz unabhängig wie man Toleranz interpretiert.

Aber habe das Gefühl, dass in der heutigen Zeit im Westen oleranz das Zauberwort sein soll, welches über all dem anderen steht, über der Wahrheit und auch über latente Gewalt und Ungerechtigkeiten
 
Ach ja, Lüge und Wahrheit

Hallo, Beat,

die Beurteilung, ob etwas auf einer Lüge aufbaut oder nicht, ist doch eher subjektiv und nicht immer objektiv beurteilbar.... .

Gruß León
 
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