Hallo Pita,
> Ich befürchte einfach, dass eine Kamera, die viel zu bieten hat, grösser
> ist und somit die Gefahr besteht, dass man sie nur zu bestimmten
> Gelegenheiten mit dabei hat. So bleiben die Anfänger-Erfahrungen
> vielleicht zu eingeschränkt?
Die Frage ist ein wenig, wohin die Reise gehen soll. Willst du einfach nur Bilder knipsen und brauchst dazu eine Kamera, die möglichst alles selbst macht oder möchtest du früher oder später das Bild wirklich kreativ gestalten.
In letzterem Fall brauchst du bspw. eine Kamera, bei der du manuell Einfluß auf Blende und Belichtungszeit nehmen kannst, denn damit kannst du zwei sehr wichtige Dinge steuern: Die Tiefenschärfe (also grob gesagt, wie scharf oder unscharf der Hintergrund ist) und die Bewegungsunschärfe. Wenn du bspw. einen Wasserfall fotografierst, dann kannst du mit einer kurzen Belichtungszeit das Wasser einfriereren. Wählst du aber eine längere Belichtungszeit, dann wird das Wasser weich und wirkt wie Watte. Wobei Kameras, die diese kreativen Möglichkeiten bieten (die Canon gehört dazu), immer auch einen Automatikmodus und verschiedene Motivprogramme haben, also auch Schnappschüsse machen können.
Man kann das noch weiter treiben: Das, was früher bei der Filmentwicklung in der Dunkelkammer passierte, macht man heute am PC - die Bilder werden digital entwickelt. Man kann dann das Bild nachträglich sehr gut verändern und verbessern. Dafür braucht man dann idealerweise eine Kamera, die die Bilder nicht nur im üblichen JPEG Format auf die Karte schreibt, sondern auch im sog. RAW Format (das entspricht quasi dem noch nicht entwickelten Film). Das können mittlerweile auch viele Kompaktkameras.
> Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass dies ein faszinierendes Hobby ist.
Das kann ich nur bestätigen...
> Und da hängen ja noch ein paar Dinge mit dran, wie z.B. die
> Bearbeitung der Bilder und was der Zweck derselben sein soll.
> Will ich sie ausdrucken, schiebe sie einfach auf meine Festplatte
> oder gar (für mich noch(?

) weit entfernt) Kunst?
Das kann sehr schnell gehen.

Wobei der "fotografische Blick" und die Bildgestaltung ja unabhängig von der Kamera ist. Wenn du wirklich Spaß daran hast, wird vermutlich recht schnell der Wunsch nach einer DSLR Kamera aufkommen, weil da die Möglichkeiten einfach sehr viel umfangreicher sind. Die Kameras haben mehr Möglichkeiten, die Blitzsysteme sind viel leistungsfähiger, die Objektive sind besser und da man sie jederzeit wechseln kann, kann man immer das zur jeweiligen Situaton passende wählen. Eine DSLR ist aber eben nichts zum immer dabei haben - da zieht man dann eher bewußt mit der Kamera los, um seine fotografischen Ideen umzusetzen.
> Das alles muss sich bei mir noch zeigen/entwickeln und so
> tendiere ich dazu "klein" anzufangen - nur... womit

?
Wenn du etwas zum "Immer dabei haben" suchst, ist die schon erwähnte Canon sicher kein Fehler und sie reicht allemal, um die ersten Schritte in Richtung kreatives Fotografieren zu machen. Die Kompakten von Canon haben generell einen guten Ruf (und das sage ich als Nikon Besitzer

). Falls du in Richtung DSLR gehen wollen würdest, dann würde ich für den Einstieg die Nikon D40 empfehlen, die es derzeit sehr preisgünstig gibt.
> Wäre einer meiner beiden Favoriten besser in Sachen Konzert-Fotos?
Konzerte haben schwierige Lichtsituationen und (je nach Band

) schnelle Bewegungen. Häufig ist es dunkel mit flackernden Scheinwerfern. Das ist generell eine sehr anspruchsvolle Situation. Wenn wenig Licht vorhanden ist, muß die Kamera lang belichten. Das führt dann aber dazu, daß die Bewegungen unscharf werden und man das Bild verwackelt. Dreht man die Empfindlichkeit der Kamera hoch (ISO), dann wird das etwas besser, dafür wird die Bildqualität immer schlechter (die Bilder werden dann zunehmend verrauscht). Um wirklich kurze Belichtungszeiten zu erreichen, muß das Objektiv möglichst lichtstark sein und/oder man muß sein eigenes Licht mitbringen und einen leistungsstarken Blitz anschließen. Das können beide Kompaktkameras nicht. Da würde ich die Erwartungen also nicht zu hoch stecken.