Thiamin (Vitamin B1), Histamin und NO-Stress

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Hallo,

seit etlichen Monaten plage ich mich u.a. mit stark brennenden Schmerzen an Füßen, gelegentlich auch bis zum Knie und gelegentlich auch an den Handflächen. Es fing im Dezember 2009 an, einige Tage, nachdem ich mit der Einnahme von 100mg B1+100mg B6 angefangen hatte. (Außerdem gabs noch massives Herzstolpern, dann eine Angina, gleich danach entzündeten sich gleich drei Zähne...) Mein Neurologe stand ratlos vor der Neuropathie an den Füßen, EMG hat nix ergeben, beim Endokrinologen wurde ein OGGT gemacht (oraler Glucosetoleranztest), der eine Hypoglykämie ergab und ein deutlich erhöhtes Insulin. Die DAO war in Ordnung mit 16 U/l (vor vielen Jahren hatte ich eine HIT=Histaminintoleranz). Ich hatte dann irgendwann gemerkt, dass es ca. 2h nach Benfotiamin deutlich stärker wurde und die Hochdosis von B1 auf eine normale Tagesdosis von 1,5mg runtergefahren. Eine Erklärung für diesen Zusammenhang hab ich aber nicht gefunden, die brennenden/stechenden Schmerzen vor allem an den Füßen gingen auch nicht ganz weg, sondern waren nach dem Aufwachen und abends am stärksten und kamen ansonsten in Ruhe nach Belastung.

Nur beim Fasten war alles weg.

Mittlerweile habe ich festgestellt (via 4 Wochen Dokumentation von Beschwerden, Blutzucker, Nahrungsaufnahme), Blutdruck/Puls), dass die Beschwerden doch histamininduziert sind und ich mich von dem DAO-Wert habe in die Irre führen lassen. Nach einigen Tagen histaminfreier Diät ist verschiedenes deutlich besser geworden (u.a. auch im Kopf nicht mehr so viel Nebel, mehr Antrieb).

Jetzt habe ich doch noch einmal recherchiert, auch weil ich mehrere Leute kenne, die auf höherdosiertes Thiamin (Benfotiamin wie auch Thiaminhydrochlorid) mit Herzrhythmusstörungen, Herzrasen und Kopfschmerzen reagiert haben.

Bin dabei mehrfach auf folgendes gestoßen:
Thiamin ist (offenbar seit längerem bekannt) ein DAO-Blocker.

Quelle im Original:
"When used at 10 mMol concentrations in assays in vitro, seven of 37 chemicals strongly inhibited (> 75% inhibition) rat jejunal mucosa histamine-N-methyltransferase (HMT), while eight of 37 chemicals strongly inhibited rat jejunal mucosa diamine oxidase (DAO). The HMT inhibitors included tyramine, ß-phenylethylamine, tryptamine, octopamine, agmatine, aminoguanidine and nicotine. The most potent DAO inhibitors were aminoguanidine, anserine, carnosine, histamine, agmatine, thiamine, cadaverine and tyramine. Since many of these inhibitors occur together with histamine in spoiled tuna, the inhibition of the two major intestinal histamine-catabolizing enzymes, HMT and DAO, may play a vital role in the chemical potentiation of histamine toxicity."
Quelle

Auf deutsch:
Bei einer Applikation von 10mmol hat sich herausgestellt, dass von 37 Wirktoffen 7 stark (>75%) die HNMT blockieren (Histamin-N-Methyltransferase, Enzym, das Histamin abbaut), und 8 stark (>75%) die DAO (Diaminooxidase, die Histamin abbaut).
HNMT wird blockiert u.a. durch Tyramin, DAO u.a. durch Tyramin und Thiamin (!).

Es gibt noch weitere Quellen, auch zur Blockade der DAO beim Menschen durch Thiamin.

Was bedeutet, dass man, wenn man es eine Weile nimmt, zwangsläufig ein Problem sowohl mit zuviel Histamin entwickelt, als auch eine Histaminintoleranz bei normwertiger DAO (und somit beispielsweise auch wieder verstärkt NO - aber auch eine Menge anderer Symptome.

Bei mir hat das Histamin halt Herzrhythmusstörungen, ein überhöhtes Insulin und diverse Schmerzen verursacht, weil ich wohl ohnehin lebenslang zu einem Übermaß an Histamin leide, aber möglicherweise gibts ja noch mehr Leute hier, die es seit längerem hochdosiert nehmen und Beschwerden haben, die sie nicht einordnen können?

rosmarin
 
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Hallo rosmarin,

das ist interessant, was Du da schreibst. Für Diabetiker ist es eigentlich deprimierend, weil ja Thiamin gut sein soll gegen allerlei Neben-Wirkungen durch Diabetes.

Ob das für Benfotiamin auch gilt?
PRESSEMITTEILUNGEN - Vitamin B1-Verluste bei Diabetikern fördern Nerven- und Organschäden - Thiamin, Benfotiamin, Mengen, Thiaminmangel, Körper, Vitamin, Stuttgart, Diabetikern, Folgeerkrankungen, Effekte, Prof, Thiaminvorstufe, Fachgesellschaft, Nah (blogspan.net/presse/vitamin-b1-verluste-bei-diabetikern-fordern-nerven-und-organschaden/mitteilung/171130/)

Grüsse,
Oregano
 
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Ja, es gilt auch für Benfotiamin (ist ja auch eine Thiaminverbindung). Ich selbst hatte die Symptome bei Benfothiamin (nachdem ichs ja anfänglich vertragen hatte) deutlich schneller (d.h. nach etwa 2h), als nach Thiaminhydrochlorid (teils erst am nächsten Tag).

Bei einer befreundeten Ärztin beispielsweise fing es schon nach ca. 10 Tagen an, dass ihr Herz stolperte, später kamen dann schwere Kopfschmerzen dazu. Beides ging dann tatsächlich erst weg nach völligem Absetzen und jetzt ist es so, dass sie selbst auf niedrigdosierte Gaben (4,8mg) ganz extrem reagiert, dass sie mittlerweile gar nix "komplexes" mehr nehmen kann. Ihr tun dann gleich auch die Gelenke weh und sie hat die von Pfeiffer bei Histaminstörungen so nett als "Störungen im Gedankenablauf" beschriebenen Erscheinungen. Ohne B1 ist alles wieder weg, wir haben es gründlich ausgetestet, weil ich's nicht glauben wollte.

Hab die Info ja erst gefunden, weil ich mir die Beschwerden nicht erklären konnte und dann bei meinen Recherchen darauf stieß.

Ich kenn die ganzen Vorteile von B1 für Diabetiker, Alkoholiker, weiß, dass es wichtig ist für die Neurotransmitter, den Kohlehydratstoffwechsel etc. - aber offenbar kann es für Menschen mit bestimmten Problemen bzw. eben bei längerer Anwendung im Hochdosisbereich kritisch werden.

rosmarin
 
Hallo Rosmarin ,

was heisst denn jetzt hier : Hochdosisbereich ?

Ich habe erst das normale B1 , später dann das Befotamin genommen. Keine Wechselbeziehung zur HIT zu bemerken. Aber ein paar Tage ohne , und ich habe nachts wieder taube Hände bekommen, muss aber nicht daher kommen.

LG K.
 
Hallo,
Benfotiamin nehme ich schon seit mehr als zwei Jahren, erst 300 mg und seit einem Jahr 900 mg tgl.
Histaminprobleme habe ich auch, jedoch scheinen sie in der Zeit nicht zu-, sondern abgenommen zu haben. Herzrhythmusstörungen kenne ich nur zu gut, sie werden durch Stress und durch Lageveränderungen der HWS ausgelöst.
Nun gut, Benfotiamin ist seit 3 Tagen alle, die Ersatzlieferung verzögert sich, also werde ich die Pause nutzen um zu sehen, ob sich hier etwas verändert. :)
 
Wenn die DAO "ausgebremst" wird und sich dadurch mit der Zeit ein höheres Histamin "ansammelt", ist das ja etwas, was nicht in zwei Tagen behoben ist. Der Thiamin-Spiegel sinkt nicht innerhalb von einem Tag und ich vermute, dass bei einer Hemmung der DAO letztere dann auch weniger gebildet wird (weil nicht verbraucht). Und nach dem Absetzen von Thiamin wird ja nicht automatisch auch mehr Histamin freigesetzt, so dass es zunächst zu gar keinen Reaktionen kommen muss.

Wie ich es bei mir beobachtet habe:
Bei mir war es so, dass Thiamin/Benfotiamin zunächst gegen die Histaminsymptome (bei mir u.a. Übelkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Mißempfindungen) geholfen hat. Sank dann der Thiaminspiegel, kamen sie allerdings um so stärker wieder. Dann hab ich halt wieder was genommen, woraufhin sie wieder kurz verschwanden um dann um so stärker wiederzukommen. Es wurde so eine Art Spirale daraus, bis ich bei 500-600mg Benfotiamin angekommen war und zugleich nix mehr ging, wenn ich nicht alle zwei Stunden eine Tablette "eingeworfen" hab. Ich hab dann kurz gefastet, um via Regulationsschub da wieder rauszukommen und alles wurde viel besser. Dann habe ich festgestellt, dass einige Zeit nach der (Wieder)Einnahme die Beschwerden wieder anfingen, hab dann mit verschiedener Dosis probiert und letztendlich festgestellt, dass ich einfach weder Thiamin noch Benfotiamin vertrage.

Hab dann keine Erklärung gefunden, die Reste der brennenden Schmerzen und die dabei entstandenen tauben Bereiche waren ja noch da - hab überlegt, ob Hypoglykämie, hohes Insulin, Zinkmangel, Mangel an IGF-1 irgendwie Neuropathien machen etc. Mittlerweile weiß ich ja, dass das Ganze Histamininduziert ist und der Wegfall von Histamin (u.a. beim Fasten) halt auch alle Beschwerden eliminiert.

Bei den anderen (von mir beobachteten Fällen) weiß ich es nicht ganz so detailliert, sondern einfach nur, dass sie es halt nicht vertragen haben und davon Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufprobleme bekommen hatten.

Kullerkugel: schrieb:
was heisst denn jetzt hier : Hochdosisbereich ?

Hochdosis würde ich ab 25mg definieren. Zwischen 1,6 und 25mg wäre dann eine erhöhte Zufuhr. Aber das ist jetzt meine subjektive Einteilung. Für andere beginnt der Hochdosisbereich vielleicht erst bei 50mg, keine Ahnung.

Rudi Ratlos: schrieb:
Herzrhythmusstörungen kenne ich nur zu gut, sie werden durch Stress und durch Lageveränderungen der HWS ausgelöst.

Stress bewirkt auch eine Histaminausschüttung - und auch eine Sympathikus"anregung" durch eine instabile HWS macht das ;)

Es reagiert ja auch jeder anders:
Bei dem einen führt Stress direkt zur Adrenalinausschüttung (Flucht/Angriff) und der Blutzucker steigt, bei anderen wieder zur Histaminausschüttung (aktiviert Immunabwehr), das Insulin steigt und der Blutzucker sinkt bis zur Hypoglykämie (die dann auch zum Adrenalin führt, aber ggf. auch nicht).
In diesen Mustern sind ja sehr viele individuelle Variablen...

rosmarin
 
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:idee: Wie machen das dann die Japaner? Mit ihrem rohen Fisch und ihrer Knoblauchsuppe (Benfotiamin) müssten sie alle Krebsrot herumlaufen.
 
"Die Dosis macht das Gift." ;)

Es gibt offenbar Wahrheiten, die auch nach Jahrhunderten noch schwierig scheinen ;)

Im übrigen - eine Mahlzeit ist keine hochdosierte Einnahme.

Rudi Ratlos: schrieb:
Mit ihrem rohen Fisch und ihrer Knoblauchsuppe (Benfotiamin)

Und die Knoblauchsuppe mit dem Fisch erzeugt im übrigen Allithiamin - es handelt sich zwar um eine chemisch verwandte Verbindung, aber durchaus nicht die gleiche.

rosmarin
 
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Danke rosmarin für das einstellen der Infos und Beobachtungen. :)

also ich habe sehr, sehr wahrscheinlich auch ein Histaminproblem. Und wenn, dann schon seit Jahren. Eventuell kamen meine Kotzattacken (einmal sogar drei Tage hintereinander, konnte nicht mal Wasser trinken!) auch daher. Und die anderen Gifte, mit denen ich zu kämpfen habe, kamen sowieso zum großen Teil über die defekte Darmschranke. Wobei das Histamin auch die Darmschleimhäute durchlässiger macht...

Blöderweise sind die Symptome ganz ähnlich einer Allergie.

Und das niedrige ATP führt dann wieder zu einem niedrigeren Darmschrankenprotein, was ja ATPabhängig ist.

Und mit dem B1 Hochdosis soll ja allmählich auch das ATP angehoben werden. Zum Glück habe ich jetzt nicht so ein schlimmes Brennen. Aber die Darmprobleme und die nächtliche Tachiykardie stören meinen Schlaf und ich wache öfters auf. Und der schlechte Schlaf ist ein ziemlich sicherer Weg, sich vorzeitig ins Grab zu bringen :mad:

Meine DAO wird zurzeit untersucht, nur bei deren Blockierung bleibt der Spiegel ja schön hoch. Und dann muß ich dem weiter nachgehen.

Jetzt bliebe noch die Frage: wenn man die Histaminsymptome einigermaßen ertragen kann, (Naja, die Symptome im Kopf sind auch nicht lustig) sollte man mit B1 Hochdosis noch etwas weitermache, um zu einer besseren Kohlhydratverwertung und zu einem besseren ATP zu kommen, oder schädigt ein langfristig erhöhter Histaminspiegel irgendwas irreversibel???

Was ist jetzt schlimmer, der Teufel oder der Beelzebub :schock:

VG, Brigitka
 
Liebe Brigitka,

danke für deine Erfahrungen.
Das mit den Kotzattacken kenn ich auch - auch das mit dem Nicht-mehr-Wasser-trinken-können. Der kleinste Schluck Wasser löst sofort wieder Brechreiz aus, ebenso jede Bewegung.

Also bei mir treibt leider das Histamin das Insulin hoch (ist physiologisch so) - das Ergebnis ist Unterzuckerung (Hypoglykämie), weil mein Blutzucker dann nicht mehr so richtig hochkommt und mein Adrenalin (Gegenreaktion) offenbar auch nicht so reichlich sprudelt. Wenn ich dann Kohlehydrate nehme, sinkt der Blutzucker nur noch tiefer. Ich muss also zum einen ständig essen (LOGI, mit GLYX nicht über 25), was aber das geringere Problem ist. Was mich mehr beunruhigt, ist, dass das hohe Insulin auch Schäden verursacht (als Verursacher der berühmten amyloiden Plaques :mad:)

Andere langfristige/dauerhafte mögliche Schäden von zuviel Histamin sind mir eigentlich nicht bekannt.

Aber etwas anderes:
Wenn der Körper Histamin ausschüttet, ist das ja aus seiner Sicht eine Immun-/Abwehrreaktion und verbraucht jede Menge Energie. Und wenn man dann ohnehin einen Energiemangel hat - oder wird der ATP-Mangel davon nicht tangiert?

Im übrigen:
Warum probierst du es nicht mal hiermit - ATP INJEELE forte von Heel (PZN 1813478) - triggert ATP und bei einem behobenen Vitamin-D-Mangel, wenn kein Phosphat mehr durch erhöhtes PTH ausgeschwemmt wird, sollte es auch funktionieren.
Die Zusammensetzung:
Adenosinum triphosphoricum D6, D10, D30, D200?

Die Verwertung von B1 lässt sich übrigens auf ähnliche Weise optimieren und vielleicht braucht man dann gar nicht mehr diese hohen Dosen?

Weder Teufel noch Beelzebub ;)

rosmarin
 
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Hallo zusammen,

das ist ein sehr interessantes Thema.

Ich habe momentan auch mit Histaminproblemen zu kämpfen, zumindest liegt die Vermutung nahe.

Bei mir kommt es durch Gabe von B3 (Niacin) und auch versch. Kräuterextrakte zu Beschwerden (starke Kopfschmerzen, Brennen am Körper, Übelkeit und Müdigkeit) aber meist nach längerer Einnahme sprich nach ein paar Tagen und verstärkt durch Bewegung.
Mir hilft dann meistens VitaminC und Calzium, ein bißchen zumindest.:eek:)

Interssant wie Rosmarin schreibt, dass es sich um eine Immun-Abwehrreaktion
handelt. Vielleicht triggert der Körper die Histaminausschüttung selbst bei vorliegen von Erregern bsw. Borrelien, Viren...da die Durchblutung hochgefahren wird, sowie auch das IS zur Abwehr?:idee:

Dr. Klinghardt provoziert angeblich die Histaminauschüttung mit Niacin und auch B1 bei seinen Patienten, die unter Erregern leiden.

Viele Grüsse, Angie
 
Hallo Angie,

es ist sehr interessant, was du von Dr. Klinghardt beschreibst - also scheint es doch noch weitere Hinweise darauf zu geben, dass B1 den Histaminspiegel erhöht.
(Ich vermute, dass in dem Fall die Zielstellung ist, den Kampf gegen Erreger wieder zu aktivieren und damit ein degeneratives Stadium wieder in ein akutes zurückzuführen - mit dem Ziel, dem Erreger den Garaus zu machen.)

Was deine Erfahrungen betrifft - es klingt so, als wäre es irgendwas von den Kräuterextrakten, das bei dir Histaminausschüttungen triggert. Die Symptome klingen schon danach, finde ich.

Histamin gehört sozusagen als Standardbestandteil zum Abwehrritual des Körpers - er tut, was er kann ;), mitunter auch unangemessen (z.B. bei psychischen Stress).

U.a. wehrt sich so auch bei starker Schlacken-/Giftausscheidung, wenn die Stoffe nicht schnell genug ausgeleitet werden können. Das können Säuren sein (bei Übersäuerung), diverse Endotoxine, einfach nur ungewohnte thermische Reize etc.

Allerdings: Bist du sicher, dass die gemeinsame Gabe von Vitamin C und Calcium in dem Fall sinnvoll ist (das eine macht sauer, das andere basisch)? Calcium (insbesondere Calciumcitrat) hilft nach meiner Erfahrung ganz gut gegen einige Histaminsymptome - Vitamin C senkt den Histaminspiegel ausschließlich dann, wenn man vorher einen Mangel hatte und es senkt ihn auch nicht über den einfachen Ausgleich des Mangels hinaus (schreibt schon Pfeiffer, einer der Väter der Orthomolekularen - hohe Dosen VC sind wirkungslos, ebenso bewirkt Folsäure Verschlechterung).

Aber vielleicht würde es dir auch einfach schon helfen, die Ausleitung (Leber/Nieren) zu verbessern? Oder die Kräuter zu reduzieren? Welche Kräuter nimmst du?

rosmarin
 
Zuletzt bearbeitet:
Im übrigen:
Warum probierst du es nicht mal hiermit - ATP INJEELE forte von Heel (PZN 1813478) - triggert ATP und bei einem behobenen Vitamin-D-Mangel, wenn kein Phosphat mehr durch erhöhtes PTH ausgeschwemmt wird, sollte es auch funktionieren.
Die Zusammensetzung:
Adenosinum triphosphoricum D6, D10, D30, D200?

Heel bietet einiges an homöopathischen Zubereitungen, die direkt in den Zitronensäurezyklus eingreifen. U.a. bieten Sie auch potenzierte B-Vitamine an.

Ich wäre damit aber vorsichtig, da ich der Meinung bin, das man damit keinen Mangel beseitigen kann, sondern nur Blockaden lösen kann.

Also erst Speicher auffüllen (1-2 Wochen) und dann deblockieren und dann weiter auffüllen.

Gruss Haschel...
 
Also erst Speicher auffüllen (1-2 Wochen) und dann deblockieren und dann weiter auffüllen.

Das ist schon klar ;)
Nur geht es ja hier explizit um eine Blockade (mit B1 die ATP-Blockade durchbrechen - war vielleicht nicht exakt genug beschrieben).

Und natürlich sollte man das nicht im Alleingang machen, sondern jemanden haben, der sich damit auskennt und einschlägige Erfahrungen hat.

Aber ich halte es für sinnvoll, auch mal die Option der (sehr effizienten, wenn richtig gehandhabten) Kombination von stofflich und homöopathisch zu erwähnen, weil man damit die Verwertung gerade bei einer Hochdosis-Therapie sehr gut optimieren (und eventuelle Nebenwirkungen reduzieren) kann.
Wenn man beispielsweise Coenzyme Comp. von Heel nimmt, sind dann gleich alle wichtigen Komponenten - darunter auch die Vitamine - des Zitronensäurezyklus dabei...

rosmarin
 
Hallo Rosmarin,


Was deine Erfahrungen betrifft - es klingt so, als wäre es irgendwas von den Kräuterextrakten, das bei dir Histaminausschüttungen triggert. Die Symptome klingen schon danach, finde ich.

Ja, ich vermute auch, dass zum Teil die Kräuter dafür verantwortlich sind, aber auch die Toxine selbst, die durch das Absterben der Erreger entstehen.
Ich finde es nur manchmal sehr schwierig zu unterscheiden, welche Symptome von der HIT oder welche auf die Erreger zurückzuführen sind.:confused:

Allerdings: Bist du sicher, dass die gemeinsame Gabe von Vitamin C und Calcium in dem Fall sinnvoll ist (das eine macht sauer, das andere basisch)? Calcium (insbesondere Calciumcitrat) hilft nach meiner Erfahrung ganz gut gegen einige Histaminsymptome - Vitamin C senkt den Histaminspiegel ausschließlich dann, wenn man vorher einen Mangel hatte und es senkt ihn auch nicht über den einfachen Ausgleich des Mangels hinaus (schreibt schon Pfeiffer, einer der Väter der Orthomolekularen - hohe Dosen VC sind wirkungslos, ebenso bewirkt Folsäure Verschlechterung).

Ich habe beides nicht gleichzeitig substituiert; das Vit.C über den Tag verteilt und das Calcium am Abend (aus der Not heraus :eek:))

Aber vielleicht würde es dir auch einfach schon helfen, die Ausleitung (Leber/Nieren) zu verbessern? Oder die Kräuter zu reduzieren? Welche Kräuter nimmst du?

Ja, das sehe ich auch so und vielen Dank, dass du mich explizit an die Ausleitung (die zentral wichtig ist!) wieder daran erninnert hast. Das kam ein bißchen zu kurz.

Zur Ausleitung nehme ich Solidago, Hepeel oder auch mal Tees.
Die Kräuter u.a. das Artemesin musste ich ganz absetzen, da das Brennen und die Kopfschmerzen unerträglich wurden.
Manchmal fällt es mir schwer die Symptome der Ursache zuzuordnen :rolleyes:, da es nicht unbedingt zeitnah auftritt und sich die Symptome sehr ähnlich sind.

Hältst du es für möglich, dass Symptome bei einer HIT sich erst über Tage aufbauen können bis zum Auftauchen der Symptomatik?

Heute morgen nahm ich zusätzlich Allergologes Tropfen und langsam wird alles besser. Trotzdem werde ich bei Gelegenheit meinen Histaminspiegel mal messen lassen.


Rosmarin, vielen Dank für deine Anregungen, die mir sehr weitergeholfen haben.:)

Liebe Grüsse, Angie

P.S.Ach ja, da gibt es noch die Katalysatoren des Zitronensäurezyklus in Ampullenform von der Fa. Heel. Angeblich sollte man mit diesen starten, um den Stoffwechsel optimal auf die Aufnahme der Nährstoffe vorzubereiten und auch generell den Zellstoffwechsel zu unterstützen.
 
Ach ja, da gibt es noch die Katalysatoren des Zitronensäurezyklus in Ampullenform von der Fa. Heel. Angeblich sollte man mit diesen starten, um den Stoffwechsel optimal auf die Aufnahme der Nährstoffe vorzubereiten und auch generell den Zellstoffwechsel zu unterstützen.

Es mag sicherlich seine Berechtigung haben, erst die Blockade zu lösen, wobei ich der Meinung bin, erst aufzufüllen, dann wenn die Blockade weg ist, sollte auch gleich Material da sein, das verwertet werden kann. Sonst läuft die 'Maschine' ja auf dem Trockenen...

Gruss das Haschel...
 
Ja, ich vermute auch, dass zum Teil die Kräuter dafür verantwortlich sind, aber auch die Toxine selbst, die durch das Absterben der Erreger entstehen.
Ich finde es nur manchmal sehr schwierig zu unterscheiden, welche Symptome von der HIT oder welche auf die Erreger zurückzuführen sind.:confused:

Nur noch mal kurz zur Erklärung:
Eine Histaminintoleranz beschreibt lediglich die Tatsache, dass Histamin nicht mehr effizient genug abgebaut werden kann. Egal, ob es daran liegt, dass man eine sehr niedrige DAO hat oder ob man zu sensibel reagiert auf Schwankungen oder ob man eine normalen DAO-Wert hat und es einfach zuviel Histamin ist. Außerdem ist die HNMT als Abbauenzym von Histamin genau so wichtig - nur weiß da noch keiner so richtig, wie die zu beeinflussen ist.

Wenn du an sich einen hohen Histaminspiegel hast oder eine niedrige DAO, d.h. wenn die DAO fürs aktuell vorhandene Histamin nicht ausreicht, dann bekommt man die einschlägigen Symptome: von Herzstolpern über Kopfschmerzen bis Juckreiz/Schwellungen u.v.m.

Da die Erreger eine Histaminausschüttung triggern, ist dein Körper in dem Moment halt mit dem Abbau überfordert.

Daher ist dein Versuch einer Unterscheidung praktisch unsinnig - es kommt alles aus der gleichen Ecke ;)

Angie1 schrieb:
Ich habe beides nicht gleichzeitig substituiert; das Vit.C über den Tag verteilt und das Calcium am Abend (aus der Not heraus :eek:))

Da der periphere Histaminspiegel zwischen 8:00 - 20:00 Uhr am höchsten ist, ist eine Calciumgabe (Calciumcitrat) über den Tag verteilt am sinnvollsten. Wenn du es abends nimmst, profitiert zwar der Knochenstoffwechsel, aber morgens ist nix mehr für die anderen Belange da ;)

VC würde ich mal versuchsweise stark reduzieren oder weglassen, weil es bei zuviel "Schlacken" zusätzlich Histamin triggern kann aufgrund der Ansäuerung. (Histamin wird auch durch niedrigen PH-Wert getriggert.)

Angie1 schrieb:
Zur Ausleitung nehme ich Solidago, Hepeel oder auch mal Tees.

Das solltest du auch auf jeden Fall weiter nehmen.
Ein einfacher Blasen-/Nierentee in größerer Menge wirkt mitunter auch Wunder.

Angie1 schrieb:
Die Kräuter u.a. das Artemesin musste ich ganz absetzen, da das Brennen und die Kopfschmerzen unerträglich wurden.
Manchmal fällt es mir schwer die Symptome der Ursache zuzuordnen :rolleyes:, da es nicht unbedingt zeitnah auftritt und sich die Symptome sehr ähnlich sind.

Hältst du es für möglich, dass Symptome bei einer HIT sich erst über Tage aufbauen können bis zum Auftauchen der Symptomatik?

Siehe oben - es kann sein, dass sich der Histaminspiegel langsam erhöht, weil ja immer wieder was abgebaut wird und dass die Reizschwelle erst überschritten wird, wenn die DAO-Produktion nicht mehr nachkommt oder es einfach zuviel Histamin ist. Dann dekompensiert das Ganze auch schnell mal.
(Ist übrigens nicht selten bei zu forcierter Entgiftung - "Ein starker Reiz schwächt" nun mal) und das ist dann auch nicht mehr "gesund" :mad:

Angie1 schrieb:
Heute morgen nahm ich zusätzlich Allergologes Tropfen und langsam wird alles besser. Trotzdem werde ich bei Gelegenheit meinen Histaminspiegel mal messen lassen.

Weil Allergo Loges halt gegen die Symptome wirkt, die du hast und außerdem natürlich noch ein sog. Umstimmungsmittel mit drin ist, das deinem Körper bei der Regulation hilft :)
Da es dir hilft, solltest du es einfach aktuell dreimal täglich nehmen, bis die Symptome deutlich besser sind.

Angie1 schrieb:
P.S.Ach ja, da gibt es noch die Katalysatoren des Zitronensäurezyklus in Ampullenform von der Fa. Heel. Angeblich sollte man mit diesen starten, um den Stoffwechsel optimal auf die Aufnahme der Nährstoffe vorzubereiten und auch generell den Zellstoffwechsel zu unterstützen.

Wie schon weiter oben beschrieben - man sollte es nicht im Alleingang machen, sicher nicht in einer laufenden starken Reaktion und auch nicht an Anfang, sondern erst nach einer gewissen Aufsättigung, weil es im Mangelzustand u.U. auch den Mangel verstärken kann. Das hat ja auch das Haschel schon geschrieben (während ich grad am antworten war :wave:). Und dann vorsichtig und ggf. einschleichen mit einzelnen Substanzen z.B. mit Phosphorus oder nur Zitronensäure...

Für Histaminprobleme gibts übrigens auch homöopathische und NEM-Behandlungsoptionen wie DAO-Tropfen, eine Kombi von Kupfergluconat und Cuprum met. D6, Histaminum in versch. Potenzen...

Lieben Gruß,
rosmarin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

interessante Diskussion :)

Aber ich halte es für sinnvoll, auch mal die Option der (sehr effizienten, wenn richtig gehandhabten) Kombination von stofflich und homöopathisch zu erwähnen, weil man damit die Verwertung gerade bei einer Hochdosis-Therapie sehr gut optimieren (und eventuelle Nebenwirkungen reduzieren) kann.
Das ist eine gute Anregung, rosmarin. Hat mich auch daran erinnert, dass der auf Kryptopyrrolurie spezialisierte Heilpraktiker Konrad Thome (der auch Forumsmitglied ist - hallo Herr Thome, falls Sie mitlesen 👋), vor Jahren schon in die Richtung geforscht und probiert hat: https://www.symptome.ch/threads/bessere-nutzung-von-naehrstoffen.5841/#post-57306

Wenn man beispielsweise Coenzyme Comp. von Heel nimmt, sind dann gleich alle wichtigen Komponenten - darunter auch die Vitamine - des Zitronensäurezyklus dabei...
Ist das etwas, das Du empfehlen würdest, wenn man wie ich schon länger die typischen Nitrostress-Mikronährstoffe substituiert? Ich habe nämlich auch ein Histaminproblem und möglicherweise ist auch für mich das relativ hoch dosierte Vitamin B1 (300 mg Thiamin-HCl) nicht so gut?

Hältst du es für möglich, dass Symptome bei einer HIT sich erst über Tage aufbauen können bis zum Auftauchen der Symptomatik?
Dazu hat rosmarin schon etwas geantwortet, das mir plausibel erscheint. Ich kann zudem aus eigener Erfahrung und der einer Freundin bestätigen, dass sich ein Histaminproblem langsam hochschaukeln kann (meine Freundin bekommt dann extreme Neurodermitis an den Händen, die bei histaminarmer Ernährung sofort abheilt).

Gruß :)
Kate
 
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Hallo zusammen,

danke für dieses Thema rosmarin :).

Dabei ist bei mir auch die Lampe angegangen. Ich benutze ab und zu das Präparat Neuro-Ratiopharm. Hups hoffentlich keine Werbung! Naja, jedenfalls
setze ich es spätestens nach 1 Woche ab, da ich nach und nach zum Glühwürmchen werde. Inhaltsstoff B1 100 mg + B6 100 mg.

Ich habe diese Histaminausschüttung eigentlich immer mit B6 in Verbindung gebracht. Aber es kann natürlich auch am B1 liegen, welches damit die Aussage von Rosmarin untermauert.

Also erst 1 Woche Speicher auffüllen, dann Pause. Wie lange ? Liegen hier schon Erfahrungswerte vor?

Grüße
Kayen
 
Hallo Kayen,

@Kayen
das ist interessant - ich hatte auch N***-Ratiopharm (weil ich mir meine Hochdosis-B-Komplex-Kombi aus Einzelpräparaten zusammengestellt hatte, damit ich ggf. rausbekomme, was wie wirkt und auch besser die Dosis steuern kann) und genau damit fing es dann auch an, so ganz übel zu werden.

Hatte damals ewig recherchiert, ob es irgendwelche Nebenwirkungen mit B1 hochdosiert gibt und nirgendwo etwas gefunden - bei mir allerdings wars ganz eindeutig. Und bei zwei Bekannten auch. Mittlerweile hör ich nur immer mal am Rande in Gesprächen, dass noch jemand mal B1 in höherer Dosis nicht vertragen hat - offiziell ist es ja praktisch nebenwirkungsfrei.

Was genau meinst du mit Glühwürmchen? Röte, Hitze, Juckreiz, Brennen, Schwellung?

Wenn man etwas einzelnes gezielt auffüllen will, hat sich bei mir (und Bekannten) über Jahre folgende Strategie bewährt: 1 Woche stofflich (muss nicht mal Hochdosis sein, sollte aber so sein, dass alle notwendigen Cofaktoren auch dabei sind - bei B6 z.b. auch B2/B3 etc.) und dann beginnen mit potenzierter Form (in der Regel D6) und eine Weile parallel nehmen.

Ein Beispiel für einen einzelnen "Stoff":
1 Woche B1 in einer Dosis von 20-50mg täglich + ein etwas höher dosiertes B-Komplex (z.B. eine 300% Depot-Version) sowie thiaminreich essen (je nachdem ob man noch eine Unverträglichkeit hat, variabel). Dann beginnt man 1x tgl. mit 7-10 Glob. Thiaminum hydrochloricum D6 und kombiniert das 2-3 Wochen täglich, danach kann man das jeden 2. Tag machen und ggf. weiter reduzieren.

@Kate
Für die Leute, die jetzt mit 100-1000mg/Tag leben, würde ich aus meiner Erfahrung empfehlen die Verwertung mit 10 Glob. Thiaminum hydrochloricum D12 optimieren und dann schaun, ob man wirklich noch soviel braucht. (D12 oder höher reguliert eher in beide Richtungen, d.h. wenn zuviel, dann wirds besser eingependelt.)

(Ich mach das derzeit so mit B6, Zink und Kupfer.)

Coenzyme Comp. von Heel würde ich sicherheitshalber langsam aufbauen.
Ggf. einleitend mit Phosphorus, dann Phosph. + Citrokehl (= nur Zitronensäure) und dann Coenzyme Comp. (Damit das hier nicht zu OT wird, Fragen zu Details vielleicht besser via PN?)
Ich hab, wie gesagt, mit diesem Ansatz sehr gute Erfahrungen gemacht und bin mittlerweile von den aus meiner Sicht extrem hohen Dosierungen runter und komme bei HPU auch mit 25mg B6, 25mg Zink wieder gut klar.

rosmarin
 
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