Was ist eigentlich gesunde Ernährung? Was braucht unser Organismus, damit er bis in das hohe Alter perfekt funktionieren kann?
Die nachfolgenden Informationen entstammen Fachbeiträgen der russischen Medizin.
Es beginnt mit einigen Grundsätzen, die man beachten sollte:
Die gesunde Ernährung des Menschen besteht aus möglichst vielfältigen, vollwertigen und frischen Lebensmitteln. Diese Ernährungsweise schließt Lebensmittelzusatzstoffe, insbesondere Konservierungsstoffe, Appetitanreger, Geschmacksverstärker und künstliche Aromen aus.
Für die Aufrechterhaltung der Gesundheit braucht er die ausgewogene Zuführung von Vitaminen und Mikroelementen.
Das Vitamin A ist notwendig für eine gute Sehkraft, die Aufrechterhaltung des normalen Zustandes der Haut und der Schleimhäute. Menschen mit einem Mangel an Vitamin A leiden oft an Sehschwäche und Nachtblindheit. Ebenfalls kann es zu einer Herabsetzung der Knochendichte kommen, die Knochenwände werden fein und brüchig. Die reichhaltige Quelle für dieses Vitamin können Leber, Nieren, Herz und andere Lebensmittel tierischer Herkunft sein. Außerdem ist es in Pflanzen, der Leber einiger Meerfische und Tiere als Provitamin A enthalten, das im Organismus des Menschen zum Vitamin A umgewandelt wird. Einen reichen Gehalt am Provitamin A haben Möhren und Kohlgemüse wie Weißkohl, Kohlrabi, Spinat, Blumenkohl, Sauerkraut oder auch Brokkoli. In etwas geringerem Umfang ist es auch in Früchten und Beeren enthalten.
Das Vitamin В1 (Thiamin) ist für die normale Arbeit des Nervengewebes, der Muskeln und des Herzens notwendig. Es unterstützt das Zersetzen der Brenztraubensäure, die sich bei der Verbrennung der Kohlenhydrate bildet, und verhindert damit deren schädliche Einwirkung auf den Organismus. Der Mangel an Vitamin В1 führt zu Störungen bei den peripheren Nerven der Gliedmaßen, zu Unregelmäßigkeiten im Herz-Gefäßsystem und zur Entstehung von Ödemen. Äußerlich zeigt sich der Mangel an Vitamin В1 in Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Gewichts- und Appetitverlust, Schwäche, Apathie und Depression. Bei niedriger Temperatur wächst das Bedürfnis nach dem Vitamin В1 und mit zunehmender Fettaufnahme sinkt es. In bedeutender Anzahl befindet sich das Vitamin В1 in Lebensmitteln aus Getreide und Bohnen, in Hefen und inneren Organen der Tiere.
Das Vitamin В2 (Riboflavin) verbessert den allgemeinen Zustand des Organismus, besonders des Auges, des Mundes und der Haut. Beim Mangel an Vitamin В2 sinkt das Gewicht, es wird Schwäche empfunden und es tritt ein Kneifen in den Augen auf. Weitere Erscheinungen können blutgerötete Augen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Rötung der Zunge und Risse in den Mundwinkeln sein. Vitamin В2 ist in pflanzlichen- und tierischen Lebensmitteln enthalten, besonders reich sind Milchlebensmittel, Backhefen und Bierhefen. Heftig wächst das Bedürfnis nach Vitamin B2 bei niedriger Temperatur und starkem Sonnenschein.
Das Vitamin В6 (Pyridoxin) ist im Organismus notwendig für die Verdauung, den Eiweiß- und Fettstoffwechsel und es verhindert Nerven- und Hauterkrankungen. Hauptmerkmale seines Mangels sind Reizbarkeit, Hautausschlag und verzögerte Reaktionen der Muskulatur. Besonders reich enthalten ist das Vitamin B 6 in Hefen, Weizenkeimlingen, Leber, Fisch, Rindfleisch und Bohnen.
Das Vitamin B9 (Folsäure) ist für die Gesundheit des Menschen auch sehr wichtig. Bei großem Mangel oder völlig fehlend in der Nahrung, erkrankt der Mensch an Blutarmut, was zu Störungen bei der Erythrozytenbildung im Knochenmark führt. Besonders reich enthalten ist das Vitamin B9 in Leber, Hefen und grünen Blattgemüsen.
Das Vitamin В12 (Cobalamin) ist notwendig für die Bildung und Regeneration der roten Blutkörperchen, die im Knochenmark gebildet werden. Es verhindert die Anämie und einige Erkrankungen der Leber, verbessert den Appetit bei Kindern und ist ein Stärkungsmittel für Erwachsene. Im Organismus zeigt sich der Mangel dieses Vitamins durch chronische Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Besonders reich an Vitamin В12 sind Rindsleber und Nieren, aber auch in Milch und Eiern ist es enthalten.
Zu den Vitaminen der Gruppe B gehört auch das Cholin, welches früher als Vitamin B4 bezeichnet wurde. Es aktiviert die Gehirnfunktion und ist einer der wichtigsten Stoffe für die Verarbeitung, die Verflüssigung und den Transport der Fettmoleküle in der Leber und in anderen Teilen des Organismus. Ohne das Cholin kann in der Leber eine gefährliche Ansammlung von Fett entstehen und sich eine Fettleber herausbilden, ebenfalls können Nierenversagen und Blutungen auftreten. Seine Abwesenheit in der Nahrung zeigt sich in Vergesslichkeit, Depressionen, Angstzuständen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Ohrensausen und Verstopfung. Cholin ist besonders in Fleisch, Quark, Käse, Sojabohnen, Kohl und Spinat enthalten.
Das Vitamin C (Ascorbinsäure) bildet die Kollagen, ein Strukturprotein des Bindegewebes. Bei seiner Abwesenheit in der Nahrung erkrankt der Mensch längerfristig an Skorbut und einer Schwächung des Bindegewebes. Der menschliche Organismus kann das Vitamin C nicht selbst produzieren oder bevorraten. Es muss ihm daher täglich über die Nahrung zugeführt werden. Am meisten ist das Vitamin C in Gemüse, Früchten, Kraut und Beeren enthalten. Diese Nahrungsmittel sollten roh gegessen werden, da durch die thermische Bearbeitung das Vitamin C zerstört wird.
Das Vitamin D reguliert im Organismus den Kalzium- und Phosporhaushalt und ist an der Mineralisation des Knochens beteiligt. Bei seinem längerfristigen Mangel im Organismus entwickelt sich die Rachitis, die Knochen verlieren den Kalk und werden weich. Gesunde Erwachsene können ihren Bedarf an Vitamin D bei ausreichender Einwirkung von Sonnenlicht durch die eigene Herstellung im Körper decken. Die Zufuhr mit der Nahrung hat nur eine geringere Bedeutung. Das Vitamin D ist besonders reich in Fischleber, frischen Eiern, Vollmilch sowie in Fetten und Ölen mit ungesättigten Fettsäuren enthalten.
Außer den Vitaminen braucht der Organismus solche natürlichen Mineralien, wie Kalzium, Phosphor, Magnesium und Mangan.
Das im Organismus vorkommende Kalzium befindet sich zu 99 Prozent in den Knochen und Zähnen. Es ist ein wichtiges Mineral für die Knochenmineralisation. In großer Menge ist Kalzium auch in den Muskeln und im Blut anwesend. Innerhalb der Zellen ist es am Prozess der Erregung von Muskeln und Nerven, des Glykogen-Stoffwechsels, der Zellteilung sowie an der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone beteiligt. So wirkt es regulierend auf die Blutmenge, setzt die Erregbarkeit des Nervensystems und der Muskeln herab und erhöht die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels. Charakteristische Merkmale, die auf einen Mangel an Kalzium im Organismus hinweisen können, sind eine erhöhte nervöse Erregbarkeit und Reizbarkeit, die Gewohnheit zu häufigen Bewegungen von Händen und Beinen, verschiedene Formen der Zuckung und das nervöse Abbeißen der Nägel. Die natürlichen Quellen des Kalziums sind sehr vielfältig, besonders reich sind Milch, innere Organe der Tiere, Eier, Blattgemüse, Nüsse, Keimlinge, Kohl, Möhren, Rüben, Gurken und Apfelsinen.
Phosphor ist im Skelett des Menschen vorhanden und es spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Besonders reich an Phosphor sind Leber, Nieren, Herz, Fischtran, Fisch, Käse, Weizen, Roggen, Kohl, Gurken, Salat, Sojabohnen und Erbsen.
Das Magnesium muss mit der Nahrung täglich zugeführt werden. Es hat wichtige Funktionen bei der Knochenbildung und für die Muskeln. Auf einen Magnesiummangel im Organismus können Wadenkrämpfe hinweisen. Natürliche reichhaltige Quellen für das Magnesium sind Bohnen- und Getreidekulturen, Gurken, Nüsse, Keimlinge, Honig, Avocado, Spinat, Rosinen und gedörrte Pflaumen. Die meisten Menschen nehmen das Magnesium mittels alkoholfreier Getränke und Brot auf.
Das Mangan dient der Wirbelsäule als Transporteur des Sauerstoffs zu den Bandscheiben und den Knorpeln, die keinen eigenen Blutkreislauf haben. Ein Manganmangel führt zur Herabsetzung der Enzymaktivität im Organismus.
Manganreich sind Leber, Eigelb, Geflügel, innere Organe der Tiere, natürliche Käse, Nüsse, Vollkornprodukte, Keimlinge, Erdbeeren, Kakao, Meerwasserpflanzen, Salat, Sellerie, Zwiebeln, Bohnen aller Arten und Bananen. Sehr reich an Mangan ist auch die Kartoffelschale.