STARR
Diese Operationsmethode (Stapler TransAnal Rectum Resection = transanale Enddarmverkürzung mittels Klammernahtgerät) kann ohne einen Bauchschnitt den Enddarm verkürzen, wenn ein zu langer oder zu tief getretener Enddarm vorliegt. Insbesondere verschiedene Formen der Verstopfung lassen sich so behandeln. Ausserdem der Analprolaps, der Rektumprolaps und die Rektozele.
Bei einer kombinierten Beckenbodeninsuffizienz ist die Methode eventuell in Kombination mit anderen Behandlungsmaßnahmen geeignet.
Vor der Operation ist eine ausgiebige Diagnostik notwendig, um die richtige Indikation festlegen zu können. Der Schließmuskel muss intakt sein und es darf keine andere Ursache für eine Obstipation vorliegen. Deshalb sind Rektoskopie, Sphinkterdruckmessung und Defäkographie oder auch Magnetresonanzdefäkographie unverzichtbare Untersuchungen, bevor eine solche Operation durchgeführt wird.
Dass eine ausführliche Befragung der Patienten und eine Untersuchung des Beckens durchgeführt wird, versteht sich von selbst. Auch wenn die Operationsindikation gefunden ist, ist es unter Umständen sinnvoll zuerst eine Therapie zu versuchen, die die Becken- und Analmuskulatur kräftigt.
Bei der STARR wird das Klammernahtgerät ähnlich wie beim LONGO-Verfahren durch den After in den Enddarm eingeführt und der vorher markierte, zu lange Rektumanteil wird mit Fäden in das Klammernahtgerät eingezogen.
Danach wird das Stück Darm (im Gegensatz zum LONGO-Verfahren wird die gesamte Darmwand entfernt und nicht nur die Schleimhaut) ausgeschnitten und der Darm mit Klammern wieder vernäht.
Meist wird an der Vorderwand des Enddarms und an der Hinterwand des Enddarms ein Stück entfernt. Etwa 5 Zentimeter können problemlos entfernt werden. Die Operation wird in Rückenmarkbetäubung oder Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa eine halbe Stunde.