Lieber Rotchaep,
wünsch Dir einen liebevollen Tag.
Find ich erstmal gut, daß Deine Frau so konsequent ihren Weg geht
und Du nun absolut sicher weißt, da mit ihr nicht zu spaßen ist.
Erst als sie die, ich schreib das jetzt mal einfach so, "rote Karte" zog,
hast Du Dir Gedanken darüber gemacht, wie Du Dich in Deiner
Beziehung anders einbringen kannst.
Und erwarte nun nicht von ihr, daß sie sofort ihre Konsequenzen,
die sich aus Eurem Zusammenleben bei ihr ergaben bzw. ergeben
haben, fallenläßt und Dir vor Glück um den Hals fällt.
Es ist schon merkwürdig, erst dann mit einem so großen Rosen-
strauß und so einer Umkehrung Deines Verhaltens zu beginnen,
nachdem sie ganz klar gesagt hat, wie sie nun weiterleben will.
Aus dem Zusammenleben mit Dir, weiß sie, welche Seiten Du an
ihrer Seite gelebt hast.
Und es gab all die Monate vorher von Dir keinerlei akzeptable
Reaktion bzw. Reaktionen von Dir, die ihre Entscheidung hätte
anders ausfallen lassen können.
Es gibt hier bei uns ein so wertvolles Sprichwort: Eine Schwalbe
macht noch keinen Sommer.
Ein riesengroßer Strauß Rosen, auch wenn dieser noch so liebevoll
gemeint ist, und so eine große Umkehr zum Thema: beputzen
und bekochen und die Vereinbarungen die ihr nach einem
vierstündigen Gespräch geführt habt, machen in diesem Winter
noch keinen Liebessommer.
Du hast Dich für den Beputz- und Bekochmodus mit Eigenverantwortlich-
keit nicht gezeigt und es ihr überlassen.
Ich würd das mal wieder als:typisch Mann bezeichnen wollen.
Und erwarte nicht nach Deinem Veränderungsprozeß, daß Deine
Frau nun sofort das tut, was Du von ihr verlangst. Es ist sehr,
sehr wertvoll, daß Du es innerlich geschafft hast, selber einen
gewissen Anteil an Eigenverantwortung für das Beputzen und
Bekochen, also die Bewältigung des Haushaltes zu übernehmen.
Nur sei an dieser Stelle die Frage durchaus gerechtfertigt, was Dich
von Anbeginn Eurer Ehe davon abgehalten hat, dieses Teil des
Lebens, was auch Dein Leben ist, auf Deine Frau abzuwälzen?
Es scheint mir da ach wieder eher typisch Mann zu sein, sich für
diesen Anteil im Leben nicht verantwortlich zu fühlen und ihn
der eigenen Frau zu überlassen.
Ich bin der Ansicht, daß Mann, ganz allgemein formuliert, sich
für diesen Bereich seines Lebens nicht verantwortlich fühlt und es
seiner Frau, seiner Lebensgefährtin überläßt und sich erst dann
dazu bereit erklärt, wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist"
oder "wenn es angebrannt ist".
Es ist absolut wertvoll und auch gut, daß Deine Frau nicht sofort
von ihrem konsequenten Verhalten abweicht. Sie weiß ja nicht,
wie zuverlässig Du nun Deine Kehrtwendung beabsichtigst zu leben
und inwiefern Du wirklich ganz tief in Deinem Innersten wirklich
ernsthaft bereit bist, ihr zur Seite zu stehen und treu zu Deinen
Worten und Taten zu sein.
Deine noch so liebgewordenen Absichten, so hoffe ich es zumindest
für Dich, können recht schnell in Dein altes Verhalten wieder abkippen.
Vor allem dann, wenn Du nicht das bekommst, was Du von Deiner
Frau haben willst.
Und im Moment willst Du, daß sie bleibt.
Und das kannst Du nicht erzwingen.
Das Einzige wirklich wahre Liebevolle, so sehe ich das momentan,
was durchaus nützen könnte und sie von ihrem Vorhaben evtl.
abbringen könnte ist, daß sie Dich als absolut treu zu seinem
Wort stehenden Mann erlebt und als Mann, der bereit ist,
für einen Teil seines eigenen Lebensbereiches Verantwortung zu
übernehmen.
Es ist typisch für die heutige Zeit, daß Männer in einer gewissen
Art und Weise bereit sind, für den Haushalt die Verantwortung
zu übernehmen. Das machen sie jedoch erst dann wirklich
treu sich selber gegenüber, wenn die Frau an ihrer Seite mit
Konsequenzen droht und bereit ist, diese umzusetzen.
Vorher kommen Männer nicht in die Puschen.... sie sehen die
Konflikte, die es im Alltag gibt, sind aber nicht bereit, sich damit
auseinanderzusetzen. Eine Bereitschaft, diesen Konflikten zu
begegnen und Lösungen dafür zu finden, gibt es erst bei
konsequentem Verhalten der Ehefrau/Lebensgefährtin. Ich würd
mal wieder sagen: typisch Mann.
Leb jeden Tag Deine Verantwortung in Lebensbrereichen, die bis-
lang Deiner Frau überlassen wurden. Bei denen Du bislang immer
nur gefordert hast.
Und Du weißt, welche Lebensbereiche in Eurer Beziehung und
Deinem Familienleben, Du ihr überlassen hast, ohne danach zu
schauen, wie sie sich dabei fühlt.
Ich wünsch Dir alles Liebe dabei, daß auch wirklich mit Herzenswärme
und Herzensgüte zu schaffen.
Du hast keine andere Alternative.
Wenn Du Dich nicht daran hälst, wird sie das machen, was sie Dir
gesagt hat.
Und beschwer Dich nicht darüber, da sie sich so verhält.
Du hattest von Beginn Deiner Beziehung die Möglichkeit, das zu tun,
was Du nun zu tun bereit bist.
Du schreibst, daß es wohl für Deine Frau immer noch nicht so ist, wie sie
es gerne hätte.
Du bist nicht dafür da, um es so zu erledigen, wie sie es denn nun gerne hätte.
Trag Deine Eigenverantwortung in Deiner Ehe/Lebensgemeinschaft und
Deinem Familienleben.
Du mußt selber dahinter stehen, sonst bringt das nichts.
Ich wünsch Dir weiterhin alles Liebe
und hoffe von ganzem Herzen und wünsch Dir das auch, daß Du
unabhängig von Deiner Frau zu Deinen Versprechungen stehst.
D.h. egal, wie sie sich Dir gegenüber verhält.
alles Liebe
flower4O