Hallo,
auch wenn dieser Thread schon ein paar Tage alt ist, möchte ich über meine Erfahrungen berichten.
Da ich schon recht lange Beschwerden im Rücken, Hals und Nacken habe, sich immer mehr Spannungskopfschmerzen etc. manifestiert haben und alles psychosomatisch sein soll, habe ich nach geeigneten Wegen gesucht.
Frau Dr. Pohl war selbst lange Psychotherapeut, hat mit dem Patient also nur geredet. Nun behandelt sie psychische Probleme eher mit Physiotherapie. Sie beschreibt Zusammenhänge zwischen Verspannungen, Schmerzen, Myogelosen etc und psychischen Elementen wie Angst, Depression...
Nachdem ich das Buch von ihr gelesen hatte, habe ich meinen Körper ganz anders wahrgenommen. Ich habe die harten Muskeln nun gespürt, im Nacken, Kiefer, Rücken, Bauch, Oberschenkel, Brust. Bei Stechen in der Herzgegend habe ich nach schmerzenden Punkten (Triggerpunke) gesucht und immer gefunden. Nach Behandlung ist der Schmerz dort nicht mehr spürbar, auch nicht das Stechen in der Brust, um nur mal ein Beispiel zu benennen (erkläre mir so den Auslöser meiner ersten Panikattacke). So konnte ich mir nun immer mehr meine diffusen Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu der spannenden Kopfhaut erklären und behandeln. Viele muskuläre Verspannungen habe ich so und in Zusammenarbeit mit meinem Manualtherapeuten wieder in den Griff bekommen.
Auslöser der Verspannungen sind bei mir instabile Kopfgelenke, wie nun endlich diagnostiziert. Der fehlende Halt durch defekte Bänder wird durch erhöhten Muskeltonus in dem Bereich versucht auszugleichen. Im Laufe der Zeit breitet sich das dann wohl im ganzen Körper aus, wie selbst erlebt.
Ich kann die Therapieform nur empfehlen, noch dazu da sie wirksame Elemente wie Feldenkrais als auch PMR aufgreift.
Das Tension-Myoneural-Syndrome nach Sarno ist im Zusammenhang mit Schmerzen auch sehr interessant. Sein Ansatz ist, die Schmerzen richten nur die eigene Aufmerksamkeit auf den Körper und sollen so von der Verarbeitung langjährig verdrängter negativer Emotionen ablenken. Diese können psychisch so schmerzhaft sein, dass wohl lieber körperliche Schmerzen in Kauf genommen werden. Er empfiehlt die Suche und Auflösung danach, wobei meist kein Psycho-Therapeut erforderlich ist. Man solle sich weiter aktiv bewegen und Vermeidungsstrategien abbauen. Er beschreibt die dabei ablaufenden physiologischen Zusammenhänge sehr gut und glaubhaft, so wie Dr. Pohl.
LG, WerniMD