Sehstörungen, Kribbeln, Migräne - MS?

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30.05.13
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Hallo,

mir wurde von einem Freud das Forum empfohlen um ggf in meinem Krankheitsfall voran zu kommen.
Ich bin männlich und 28 Jahre alt.
Vor ca. 2 Jahr hatte ich immer wieder Schmerzen (mal Druck, mal Stich) in der linken Brusthälfte und bin nach einigen Tagen zum Arzt weil ich mir immer mehr Sorgen um mein Herz gemacht hab.
Ich hatte zu der Zeit fast kein Sport mehr gemacht (aller paar Wochen Basketball) und saß großteils vor dem Rechner.
Der Arzt schob das Problem auf Nerven zurück Überwies mich auf Wunsch jedoch noch zu einem Belastungs-EKG.
Seit dem bin ich fast täglich mit dem Rad gefahren.
Im Januar12 hatte ich an einem Abend beim TV bemerkt, wie ein kleines Stück im Sichtfeld mit einmal fehlte - für ca. 10-15Minuten. Hab es auf Müdigkeit o.Ä. geschoben.
Etwas später hatte ich über ca. 1,5 Wochen Schlafstörungen. Ich wachte immer nach 5-6h auf (normal 8-9h Schlaf) und konnte nicht mehr einschlafen [Schilddrüse, Blutwerte nichts auffällig].
Im März12 entschloss ich mich zu einer Ernährungsumstellung um abzunehmen (92kg auf 179cm).
KH weit gesenkt, Fett- und Proteinanteile dafür erhöht.
Sah in etwa so aus:
Frühstück: Magerquark + Obst und paar Erdnüsse
Mittag: Hähnchenbrust/Fisch/Steak + Salat
Abend: Gemüse + Harzer
Zudem tägliche Rad- oder Laufeinheit von 30-60min.
Hab im Dez11 angefangen immer mal statt mit dem Rad zu fahren zu joggen. Mir tat nach einigen Minuten laufen oft der Rücken im mittleren/oberen Wirbelbereich weh.
Ende März, nach dem Aufstehen, hatte ich mit ein mal eine Sichtfeldeinschränkung. Mittig fehlte ein ganzes Stück von oben nach unten komplett.
Könnte man ggf so darstellen "X" & "A" was ich sehen konnte und "_" was gefehlt hat:
XXXXXXXXXA___AXXXXXXXXX
Zwischen den beiden "A" gab es jedoch keine Lücke, das Sichtbare war ineinander übergehend.
Ich war sehr aufgeregt und wusste nicht was los ist und wollte erst mal an die frische Luft. Beim Schuhschnüren hab ich auch mal je ein Auge zugehalten und merkte das beide Augen betroffen sind.
Als ich die Treppen runter lief fiel mir ein das aufgrund meiner Ernährung ggf eine Mangelerscheinung besteht und bin die Stufen wieder hoch und merkte, wie es vom linken Fuß hoch über die ganze Körperseite in den linken Arm zu den Fingern durchkribbelte, als würde es einschlafen.
Ich habe ein paar Erdnüsse gegessen und dann war alles wieder normal und ich in am Nachmittag Basketballspielen gegangen mit der Meinung das es nur eine Mangelerscheinung gewesen sei.
4 Tage später, wieder kurz nach dem aufstehen hatte ich wieder diesen Sichtfeldausfall. Hab mir dann einen Brief genommen um genauer festzustellen wie viel fehlt. Daber fiel mir auf, dass ich die Buchstaben und auch Worte gut erkannte, aber beim lesen ergaben die Sätze im Kopf keinen Sinn.
Nach einigen Minuten war dann wieder alles normal. Jedoch hatte ich noch den restlichen Tag in der hinteren rechten Kopfhälfte auf einem recht kleinen Bereich Kopfschmerzen.
Da mein Hausarzt an dem Tag keine Sprechzeiten mehr hatte bin ich erst am Folgetag zum Arzt. Dieser schickte mich sofort mich Verdacht auf Schlaganfall in die neurologische Notaufnahme.
Motorische Tests, Blutuntersuchung, EKG und CT waren unauffällig, bin dann auf Wunsch wieder nach Hause, auch wenn der Oberarzt gerne noch weitere Test wie zB MRT gemacht hätte.
Zu Haus las ich dann über Schlaganfall und mir fielen dabei Symptome wieder ein, welche ich in der Aufregung dem Arzt nicht genannt hatte (Sprachstörung (beim lesen), kribbeln durch die linke Körperhälfte) und bin wieder zurück ins Krankenhaus.
Lag dann die ersten Tage (übers WE, wo quasi nichts passierte) auf der Station für Schlaganfälle etc. mit Dauer-EKG. Die Tage wurde Ultraschall der Blutgefäße und des Kopfbereichs gemacht etc. Ich konnte dort aufgrund der Geräusche der Geräte und des harten Bettes immer recht schlecht schlafen.
Erst Mitte der Folgewoche kam ich endlich ins MRT. Dann folgten Pulsmessgerät über 24h, aller 1h(?) Messung, Röntgen des Brustkorbs, Diabetestest, Urinprobe. Am letzten Aufenthaltstag wurde ich von einer Untersuchung zur nächsten geschickt, Ultraschall, EEG und LP.
Bei der LP kam ich grade von einer Untersuchung zurück zur Station und habe mir das Paper nicht mehr durchgelesen, nur kurz Erläutern lassen und unterschrieben.
Am nächsten Tag wurde ich entlassen.
Diagnose: Migräne accompagnee, soll regelmäßig einen Neurologen aufsuchen und einen Kopfschmerzkalender führen. Zudem in linken Nasehälfte einen Polypen.
Am frühen morgen im eigenen Bett mit sehr starken Rückenschmerzen wach geworden, dazu später starke Kopfschmerzen und Übelkeit sobald ich mich aufgerichtet habe und Erbrechen.
Hab mich dann wieder ins KH bringen lassen und lag dort noch ein paar Tage bis ich langsam wieder aufstehen konnte ohne größere Probleme.
Nach 1,5 Wochen wieder entlassen lag ich zu Haus noch einmal fast 2 Wochen bevor ich wieder normal leben konnte.
Also kurz: Nachwirkungen der LP.

Ca. einen Monat darauf hatte ich über ca. eine Woche jeden Nachmittag ein "schwummriges"/dumpfes Gefühl im Kopf, mir war nicht schwindelig.
Ebenso hab ich seit dem immer wieder ein Druckgefühl oberhalb des rechten Augapfels und das Gefühl, dass dieses recht Lichtempfindlich ist (bei Spiegelreflexionen der Sonne zB "Bildpunkte") und hatte gelegentlich Lichtblitze.
War auch schon beim Augenarzt wg des Ausfalls um mich da auch noch mal Checken zu lassen:
Trübungen, welche mich zuletzt auch öfter auffallen, vor allem auf hellen Objekten
links 80%, rechts 70% - zusammen 100% Sehstärke
Merke den Unterschied auch wenn ich je ein Auge zuhalte, ansonsten alles iO.

An einem Abend (Zeitnah zu den "Schwummrigkeiten") hatte ich dann etwas, was ich mit einer klassischen Migräne erstmalig in Verbindung bringen würde. An der Schädeldecke Druck. Dann Panikattacke bekommen und seit dem einen Tinnitus.
HNO sagt Ohren alles iO, war aber auch leichte Entzündung und bekam Betahistin über 10 Tag.
Am nächsten Tag mal wieder, verzweifelt, zum Arzt. Dieser mir dann vorgeschlagen es mal mit Akupunktur zu versuchen und mich an eine Kollegin überwiesen.
Diese meinte ich solle mich auch mal mit Histaminintoleranz befassen. Zudem meinte sie, dass mein chronischer Ausschlag, welcher ich seit der Jugend am rechten Schienbein habe, eine Ursache im Magen-Darm-Bereich haben kann.
Ohr-Akupunktur wollte sie nicht machen, da es zu der Jahreszeit zu Entzündungen führen kann und sie allg. auch lieber direkt mit den Händen an die Stellen geht (Akupressur?). Direkt an meinen Beinen merkte sie Blockaden und "knetete" etc diese weg vor allem im Hals- und Kopfbereich machte sie sehr viel.
Sie meinte ich müsse ggf später noch mal kommen, da sich alles wieder zurück bewegen könne.
Seit dem ging es mir wieder sehr gut. Nur das mit dem Druck oberhalb des Auges und gelegentliches "kratzen" an ähnlicher stelle bei Augen- bzw Lidbewegung.

Mein erster Neurologenbesuch nach ca. 6 Monaten Wartezeit war sehr enttäuschend.
War quasi noch nicht mal komplett durch mit meinen Erläuterungen ging er bereits zur Tür um mich zu verabschieden und ich solle in 6 Monaten wieder kommen und einen Migränekalender führen.

Bin dann von Dtl nach Österreich gezogen und habe mich erst mal um nichts mehr gekümmert, da ich erst mal Ruhe haben wollte und ich sowieso kaum noch Probleme hatte (seit der Akupressur).
Nun hatte ich im Januar wieder einen Gesichtsfeldausfall. Bereits im Schlaf waren an exakt selber Stelle eine Lichterkette, als ich dann direkt aufwachte fehlte dort ein kleines Stück (obere Hälfte, links) in Form eines liegenden "L" und drum herum leichtes flimmern.
Nach ca. 10-15min wieder alles normal. Später am Tag wurde ich mit einmal schnell sehr müde.
Wollte dann doch mal einen neuen Arzt suchen, landete nach einer Naturheilpraxis dann aber doch im KH. Infusion bekommen und auf Bluttestergebnisse gewartet (unauffällig) und dann wieder heim.
War weitere Tage immer mal schwer auf den Beinen nach dem Aufstehen.
Hab mir dann auch einen neuen Hausarzt gesucht als ich wieder Schlafstörungen bekam (Teilweise mehrfach in der Nacht wach und in 1-3h Stückchenweise geschlafen). Dieser nahm sich sehr viel und las den KH-Bericht in Ruhe und meinte dann direkt, dass es für ihn nicht wie eine Migräne klingt und man zB MS noch nicht ausschließen sollte (LP wohl deswegen, aber in einem frühem Stadium kann es ggf noch nicht erkannt werden).
Bei einem Neurologen dann ebenfalls einen Termin geholt, dieser wird im Juli sein.
Die Schlafstörungen zogen sich über 2-3 Wochen hin, 2x wachte ich recht früh auf und bekam Schüttelfrost.
Nun hatte ich wieder einige Zeit Ruhe. Seit kurzem wache ich jedoch gelegentlich in der Nacht mit einem "komischen" Gefühl bzw. kaltem Rücken im mittleren/oberen Wirbelbereich auf.
Die letzten zwei Nächte wieder und die letzte Nacht merkte ich beim aufwachen zudem eine erhöhte Pulsfrequenz und schwitze kurz darauf bei nochmaligem Wach werden.
Fieberthermometer zeigt (zumind. Tagsüber) immer normale Werte an.
Gestern Abend bei einer Pokerrunde merkte ich auch wieder verstärkt "Bildabdrücke" (keine Ahnung wie ich es nennen soll):
wenn ich meinen Blick ein wenig länger auf eine Karte unterhalb der Tischlampe fokosierte und dann weglenkte hatte ich teilweise ganz kurz die fokosierte Kartenaufdruck noch als "Abdruck" gesehen.
Eine Weile nach dem Aufstehen heute hatte ich auch ein Kribbeln in den linkten Fingerspitzen.

Allg. hab ich öfter (aller paar Wochen) das Problem, das mir in der Nacht ein Arm einschläft.
Ebenso hab ich gelegentlich kurz einen weißen kleinen Lichtpunkt im Sichtfeld (blitzähnlich, nur als kleiner Punkt).
Oder im Blickfeld auch mal nen schwarzen kleinen Fleck (auf heller Fläche sichtbar), sobald dann da hin fokosiere ist er weg.

Nach Schilderung in einem anderem Forum meldete sich ein User mit etwas ähnlichen Problemen, welcher seit Jahren auf der Diagnosesuche ist.
Er meinte ich solle mich auch mal auf Borreliose untersuchen lassen und das eine Diagnose allg. sehr langwierig und ggf ergebnislos sein wird.
Zu Borreliose fiel mir nur ein, dass ich mal als Kind eine Zecke in der Kniekehle hatte und nachdem meine Mutter diese nicht komplett raus bekam beim Arzt rausgeschnitten wurde.

Ich habe mir nun wieder vorgenommen meine Ernährung umzustellen (komplett auf Junkfood verzichten, zuletzt wieder öfter den Lieferdienst geordert), viel Gemüse, etwas Obst, wenig bis keine Teigprodukte. Tierprodukte nur selten bis gar nicht und viel Hülsenfrüchte etc.
Hatte mich vor Umstellung im März12 bereits viel mit befasst um zu entscheiden wie ich vorgehe. War da bereits sehr überrascht, wie leicht mir die Umstellung gefallen ist.
Ebenso werde ich endlich wieder regelmäßig das Rad raus holen. Nach dem Umzug sehr stark vernachlässigt. Inzw. bin ich von 82kg wieder auf 90kg hoch.


Vielleicht kann mir hier Jmd noch ein paar Tipps geben wie ich weiter vor gehen kann bzw. was mir fehlen könnte?

Vielen Dank schon mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo classic42,

Folgendes fällt mir spontan ein:

1) Zu viele Proteine in der Nahrung sind nicht unbedingt gesund, können sogar schaden.

2) Schlecht behandelte Zähne können neurologische Beschwerden verursachen. Wie ist der Zustand Deiner Zähne allgemein und insbesondere oben rechts in der Nähe des rechten Auges sowie links in der Nähe des linken Nasenpolypen?

3) Eventuelle Probleme in der Wirbelsäule (Bandscheiben, eingeklemmte Nerven etc.) sollten auch untersucht werden. Sie können zu neurologischen Ausfällen führen.

Grüße, Miglena
 
Hallo classic42!

Soeben habe ich deine Krankengeschichte gelesen. Bei dir wurde ja nun schon wirklich viel untersucht, und dennoch nichts gefunden! Für mich tönt dies alles sehr verdächtig nach einer chronischen Infektion/Entzündung! Dabei würde ich davon ausgehen, dass dein Hirn/Schädel sowie die Augen am meisten betroffen sein dürften. Aber natürlich auch andere Organe/Gewebe/Körperbereiche.

Es gibt viele Erreger, welche Beschwerden, wie du sie hast, verursachen können. Ja, Borrelien sind ein Beispiel. Und gerade wenn du dich an einen Zeckenstich erinnern kannst, würde ich dem unbedingt nachgehen. Weiter möglich wären z.B. auch Chlamydia Pneumoniae oder evt. auch Mycoplasma Pneumoniae. Es gibt sicherlich noch mehrere Erreger. Hast du auch irgendwelche Beschwerden im Verdauungstrakt? Primär würde ich am Ehesten einen „intrazellulären bakteriellen Erreger“ verdächtigen.
chronischer Ausschlag, welcher ich seit der Jugend am rechten Schienbein habe
Wie sieht dieser Ausschlag aus? Kannst du diesen bitte beschreiben? Hast du diesen stets oder nur sporadisch?

Alles Gute und liebe Grüsse
 
Hallo classic42,

was mir noch einfällt: auf Borreliose würde ich auf jeden Fall testen lassen. Man merkt ja gar nicht immer, wenn man einen Zeckenbiß oder Insektenstich hat.
LYME-BORRELIOSE - Diagnostische Hinweise und Richtlinien für die Therapie

Da auch Schilddrüsenprobleme zu Augenproblemen führen können, würde ich auch die Schilddrüse gründlich beim Facharzt untersuchen lassen:
TSH, fT3, fT4, TPO-Ak, TG-Ak, TRAK, Ultraschall
www.schilddruesenguide.de - Der unabhängige Internetwegweiser zu Erkrankungen der Schilddrüse

Grüsse,
Oregano
 
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