Hallo julisa,
feststellte, dass die regional richtige also traditionelle Ernährung anscheinend ganz entscheidend über unsere Gesundheit entscheidet. Dass es eben nicht die richtige Ernährung für alle Menschen gibt, sondern von Region zu Region bzw. Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.
Das ist nicht ganz richtig. Er stellt nicht fest, daß für jeden eine andere Ernährung richtig ist, sondern daß die Krankheiten dann Einzug halten, wenn die Menschen von ihrer traditionellen Ernährung auf eine zivilisatorische Ernährung übergingen. Es geht dabei nicht darum,
was die Menschen essen, sondern darum
sie es essen. Der über Gesundheit und Krankheit bestimmende Faktor war nicht die jeweilige individuelle Ernährung, sondern die Tatsache, daß die Nahrung weitgehend unverarbeitet verzehrt wurde. Im Gegensatz zur zivilisatorischen Ernährung, die ja die gleiche Nahrung liefert, aber eben in konservierter Form.
Du kannst das auch bei anderen Forschern nachlesen, bspw. bei Roos, der den gleichen Effekt im Gomser Tal beobachtete. Das Gomser Tal war sehr abgeschieden und wurde deshalb spät von der Zivilisation erreicht. Mit Aufkommen der Zivilisationskost aßen die Menschen dort auch nichts anderes als vorher, aber sie aßen es nun als Konserven und Präparate. Man verzehrte nach wie vor Brot - aber nicht mehr einmal im Monat auf der Dorfmühle selbst gemahlen, sondern Brot aus Mehlkonserven (Auszugsmehl) hergestellt. Prompt hielten damit die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten Einzug.
Doch, das hat auch etwas mit Fleisch zu tun. Wir brauchen Fett, Kohlenhydrate (primär mal Gemüse) und Eiweiß, damit unser Stoffwechsel Energie herstellen kann. Wir brauchen alle drei, damit das optimal funktioniert.
Es sind ja auch alle drei Nährstoffe in pflanzlicher Nahrung enthalten. Und ja - auch pflanzliche Nahrung enthält alle Aminosäuren und ja, der Eiweißanteil reicht problemlos aus, um den Eiweißbedarf zu decken.
Und wo ein jeder von uns seinen Ursprung hat, das weiß keiner mehr.
Das spielt im Grunde gar keine Rolle, denn die Krankheiten, um die es geht, gibt es praktisch erst seit rund 120 Jahren. Wir müssen also gar nicht so weit zurückschauen.
Und es gibt Stoffwechseltypen, die Eiweiß brauchen, um nicht zu übersäuern, die also Fleisch essen müssen, damit sie gesund sind (ich bin so einer).
Nein. Der Stoffwechsel funktioniert bei jedem Menschen in identischer Weise. Ein Citratzyklus ist immer ein Citratzyklus, ob nun beim Inuit, beim Reisbauern in China, bei dir oder bei mir. Natürlich passen sich die Abläufe in ihrer Gewichtung der jeweiligen Ernährungssituation an, aber sie
bestimmen nicht die notwendige Ernährung, sonst wäre der Mensch schon vor Jahrtausenden ausgestorben.
Es stimmt nicht, dass Eiweißkonsum immer für eine Übersäuerung sorgt. Im Gegenteil eben, mancher braucht es ganz dringend. Aber eben in kleinen Mengen!!!
Natürlich braucht jeder Mensch Eiweiß - vorzugsweise in nativer Form. Die erhält er aber problemlos über die pflanzliche Nahrung, die ja im Gegensatz zum Tier traditionell unerhitzt verzehrt werden kann.
Es gibt keine Übersäuerung, jedenfalls nicht als Krankheitsursache. Die Übersäuerung ist ein theoretisches Erklärungsmodell, weil man sich anders die Entstehung von Krankheiten nicht erklären kann. Wenn es zu einer Übersäuerung kommt, dann nur, weil die Puffersysteme des Organismus gestört sind und das hat natürlich Ursachen, die nicht im Verzehr säurebildender Nahrung liegen. Sonst wären die Inuit lange ausgestorben, denn wenn ein Volk massiv säurebildende Nahrung zu sich nahm, dann die Inuit mit ihrem hohen Fleischverzehr. Außer der dadurch induzierten Osteoporose waren die Inuit mit ihrer traditionellen Ernährung aber pumperlgesund. Bis der weiße Mann mit dem Lagerfutter kam...
Richtig, das sagt Weston Price auch. Vor allem der Zucker in den Mengen, in denen er heute gegessen wird ... jetzt kommt wieder Weihnachten und überall steht das süße Zeug ... das macht krank, langsam und stetig (nicht jeden trifft es, so mancher kann auf seinem Körper rumtrampeln bis zum Schluß und er hält durch ...
Doch, es trifft im Grunde schon jeden. Nur treten noch nicht bei jedem die Beschwerden noch zu Lebzeiten auf. Das dürfen dann die Kinder ausbaden, weil sich das leider vererbt. Deshalb haben wir ja heute leider auch schon immer mehr Kinder mit Rheuma, Diabetes, Herzinfarkt, usw...
Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten treten erst mit einer sehr langen Verzögerung auf, weil der Organismus die Mängel lange Zeit ausgleichen kann. Cleave&Campbell sprachen in dem Zusammenhang von der Regel der 20 Jahre. Durch die Vererbung gilt das heute aber nicht mehr, weil keiner von uns unbelastet ist. Wir tragen alle die Ernährungsfehler von fünf Generationen mit uns herum.
finde ich erstaunlich manchmal wie gut dieses Wunderwerk Mensch immer noch ausbalanciert und wenn er fast nur noch Zigarettenqualm bekommt (Helmut Schmidt), aber an denen sollte man sich besser nicht messen.)
Der Organismus balanciert das nicht aus - nur ist bei jedem die individuelle Konstitution anders. Die Kette reißt immer am schwächsten Glied zuerst.
Ich brauche Fleisch, um gesund zu sein.
Das trifft dann zu, wenn man die vegetarische Ernährung falsch gestaltet. Fleisch liefert bspw. B-Vitamine, die normalerweise die Vollkornprodukte liefern würden. Wer das Fleisch wegläßt und sich weiter von Auszugsmehl ernährt, verschlimmert also zwangsläufig den ohnehin vorliegenden Mangel. Da der Organismus dann auch einen Heißhunger auf Fleisch entwickelt - immerhin benötigt er die Stoffe dringend - interpretiert man das oft, als könnte man ohne Fleisch nicht leben. Ernährt man sich von echten Vollkornprodukten und meidet den Fabrikzucker passiert das nicht.
Da hast Du natürlich Recht. Es müsste sich daher jeder selbstverantwortlich um seine Gesundheit bemühen. Und statt in den Urlaub zu fahren, vielleicht besser das Geld in hochwertige Lebensmittel zu investieren, anstatt beim Aldi Fertigfutter zu kaufen. (Die, die das Geld dazu noch haben.)
Die meisten investieren das Geld dann später zwangsläufig in Arztrechnungen und Medikamente. Ich investiere dann lieber vorher, bleibe weitgehend gesund und gebe meine Rente für angenehmeres aus...
