Schlechte Wundheilung

Ich habe mal versucht, mich zu den Aminosäuren-Mängeln zu erkundigen.

Citrullin wird im Darm aus Glutamin gebildet. Da mein Glutamin Wert gut normal ist, würde ich einen Hinweis auf ein Problem mit dem Darm vermuten. Allerdings wird Citrullin zu Arginin, der Wert ist widerum normal. Wobei man Arginin, wie ich das verstehe, auch über die Nahrung aufnehmen kann, also scheint die Ernährung nicht das Problem zu sein, sondern ein Problem mit der Umwandlung im Darm zu bestehen.

Histidin muss über die Nahrung aufgenommen werden. Falls es im Darm Probleme gäbe, könnte das trotz ausreichender Ernährung auch einen Mangel erklären. Es ist notwendig für die Hämoglobin-Produktion, das Immunsystem, die Hautgesundheit, Magensäure Produktion, Bildung von Gewebe und Entzündungshemmung.

Ornithin ist notwendig für den Harnstoffzyklus, hilft bei der Entfernung von Ammoniak aus dem Körper und notwendig für das Stickstoffgleichgewicht. Laut Wikipedia Stickstoffbilanz ein Laborwert, aus dem sich der Proteinstoffwechsel beurteilen lässt.

Taurin wird aus Acetylcholin und Pantothensäure gebildet (keine Werte dazu) Wichtig für die Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts in den Zellen. Aufrechterhaltung vom Immunsystem, Fettverdauung und beugt Entzündungen vor. Steigert den Ferrtitinspiegel. Taurindefizit hat mit Übergewicht, Typ-2 Diabetes, und hohen Glucosewerten zu tun.

Ließt sich für mich so, als könnte man damit schon einige meiner Symptome erklären.
 
Mir ist noch eingefallen, dass ich während der Langzeitmessung mit dem Sensor mal Melatonin genommen hatte, abends einmalig zum schlafen. Kommt vielleicht 2-3x im Jahr vor, dass ich sowas nehme. Und die nächsten etwa 2 Tage zeigte der Blutzucker Sensor die ganze Zeit einen Unterzucker an.
Dazu fällt mir ein, daß der Blutzucker anscheinend mit schlechtem/zu wenig Schlaf ansteigt. Vielleicht hast Du mit dem Melatonin besser, früher und länger geschlafen?

Vorher waren es 2x 1000mg von dem Metformin, und weil der BZ eben immernoch leicht erhöht war, wurde dann einfach die Dosis weiter erhöht. Als bei der nächsten Laborkontrlle der Nüchtern BZ immernoch bei 100 war (dazu auch eine Entzündung der Pankreas und leicht verschlechterte Nierenwerte) wurde vom Arzt einfach nichts gemacht.
Weisst Du, daß man mit der Einnahme von Metformin in einen B12-Mangel geraten kann? B12 sollte also regelmäßig untersucht werden und ggf. substituiert. Allerdings ist B12 aus dem Blutserum nicht zuverlässig. Besser ist, das Holotranscobalamin oder die Methylmalonsäure zu messen. Evtl. muß man diese Werte selbst bezahlen.


Metformin hat Einfluß auf den Stoffwechsel. Bei einer Histamin-Abbau-Problematik sollte man sehr vorsichtig damit sein:

Falls Du das Metformin aufgrund einer Histamin-Problematik nicht verträgst, könnte das eine ständige Entzündung und Entzündungsbereitschaft bedeuten.
Es wäre sicher gut, wenn Du deshalb versuchen würdest, Deinen Blutzucker über eine entsprechende Ernährung stabil und im Normbereich zu halten.

Ist Dein Arzt Diabetologe oder einfach ein Hausarzt?
Je nach Alter haben sich auch die Normwerte geändert ...


Grüsse,
Oregano
 
seit ca. 2020 war nach einer größeren Operation aufgefallen, dass ich quasi keine wirkliche Wundheilung hatte.

Die Wunde hätte nach circa 3 Monaten verheilt sein sollen, war aber nach weiteren Jahren immernoch nicht verheilt.

Vor über 12 Jahren hatte ein Zahnarzt eine Wurzelbehandlung gemacht und den toten Zahn wieder eingesetzt. Nach über einem Jahr wackelte der Zahn immer noch und war nicht festgewachsen. Soweit ich mich erinnere, hatte ich dann mit D3 angefangen und der Zahn war innerhalb von Tagen fest und ist es bis heute.

Ich nehme seitdem täglich 2x 5.000 IE mit je 200 ug K2 (als Beispiel) nach dem Essen mit Fett. Fett ist wichtig, da D3 nur fettlöslich (nicht wasserlöslich) ist und sonst nicht vom Darm aufgenommen werden kann.
 
Ich halte die Aussage in der Literatur, Taurin sein nicht essentiell für überholt. Ich halte das für semi-essentiell - und zwar verstärkt mit zunehmendem Alter. Ich würde das als Einzelsubstanz supplementieren. Zur Bedeutung im Bereich Infektabwehr gibt es hier im Forum auch was zum Thema N-Chlortaurin (Taurin wird als Ausgangsstoff dafür benötigt).

Ich persönlich würde mich in der Situation mit Methylenblau beschäftigen. Das kann man auch als Gel auftragen. U.U. mit 660nm (Infrarot-LED) photodynamisch aktivieren.

Alle bisher hier diskutierten Mangelprobleme natürlich auch unbedingt auffüllen. Als D3-Wert würde ich mindestens den 3-fachen Serumwert anstreben. Da bist Du meiner Meinung nach im extremen Mangel.
Auch unbedingt K2 und Magnesium dazu nehmen.

Interessante Studien dazu:
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4202507/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35840009/
 
Vielleicht hast Du mit dem Melatonin besser, früher und länger geschlafen?
Kann durchaus sein, und dann hätte ich ggf. ja keine Insulinresistenz (wogegen ja auch die Werte tagsüber sprechen würden).

Weisst Du, daß man mit der Einnahme von Metformin in einen B12-Mangel geraten kann?
Falls Du das Metformin aufgrund einer Histamin-Problematik nicht verträgst,
Ja das weiß ich beides, meine Hausärztin (Internistin) offenbar leider nicht.

Das B12 wurde auf meine Anmerkung hin mal mitbestimmt, aber eben auch nur der B12 Wert, der normal war. Und weil das normal war, wurde es dann auch nicht mehr gecheckt.

Den Zusammenhang mit dem Histamin kenne ich auch, dass das Metformin Einfluss auf das DAO hat. Weder Ernährung noch Bewegung hatte einen positiven Einfluss auf den Nüchternzucker. Auch nicht low carb und auch nicht Keto. Im Gegenteil, wenn ich abends KHD reich gegegssen hatte, dann hatte ich morgens keinen erhöhten Nüchternzucker.

Ich würde das als Einzelsubstanz supplementieren.
Es geht mir aber eher um die Ursachen, solche Mängel haben auch Gründe. Und ganz ehrlich, ich will nicht noch mehr Tabletten nehmen, dann käme ich bald auf 10 verschiedene Tabletten täglich, wenn ich einfach alles substituiere wo es mangelt. Aber davon ist keine Ursache gefunden.
 
Es geht mir aber eher um die Ursachen, solche Mängel haben auch Gründe.
Die Gründe können individuelle (insbesondere genetische) Stoffwechselbesonderheiten sein -- bestimmte Synthesewege sind aktiver, andere weniger aktiv als im Durchschnitt. Das kann dann dazu führen, daß jeder von uns an bestimmten einzelnen Nährstoffen mehr oder weniger braucht als der Durchschnitt.
 
Es geht mir aber eher um die Ursachen, solche Mängel haben auch Gründe. Und ganz ehrlich, ich will nicht noch mehr Tabletten nehmen, dann käme ich bald auf 10 verschiedene Tabletten täglich, wenn ich einfach alles substituiere wo es mangelt. Aber davon ist keine Ursache gefunden.
Taurin nehme ich als Pulver ins Müsli - keine Tablette. 10 Tabletten/Kapseln täglich wären für meine Maßstäbe zudem wenig - die Schwelle kann natürlich ein jeder für sich selbst festlegen.
Natürlich kommen für einen niedrigen Taurinspiegel auch andere Gründe in Frage: Zinkmangel, B6-Mangel. Wenn man da auch auf Tabletten verzichten will, würde ich mich aber irgendwann auf eine Abwärtsspirale in den Abgrund einstellen.

Genetische Faktoren - wird man kaum beeinflussen können.

Schilddrüsenunterfunktion

Diabetes mellitus

Was ich an der Stelle nicht nachvollziehen kann: Wenn mich solch eine lange bestehend Wunde belasten würde, dann würde ich ja erst mal alle bekannten Mangelzustände mit NEMs versuchen zu beseitigen. Auch wenn das dann 50 Tabletten sein sollten.
Wenn die Wunde dann im Zuge dieser Begleittherapie abheilt wäre das für mich der Zeitpunkt, die Anzahl der Präparate wieder zu senken.
Dann nochmal irgendwann Kontrolle des Blutbildes - dann kann man ja immer Feintuning betreiben.

Für jede chemische Substanz, die man nimmt, gilt ja im Grunde das gleiche: Es gibt weder einen Antibiotika-Mangel noch einen Methylenblau-Mangel. Auch keinen Chemotherapeutikum-Mangel.

Im Fall einer Erkrankung muss dann halt jeder für sich entscheiden, welche Maßnahmen er an sich selbst temporär oder dauerhaft zulässt.

Und wenn sich in Deinem Fall der Alterungsprozess als Hauptgrund für einen reduzierte Taurinsynthese festmachen lässt: Wie möchtest Du dann mit dieser Ursache/Teilursache umgehen? Anti-Aging-Therapien gibt es natürlich viele. Aber ob eine dabei ist, bei der auch die Taurinsynthese wieder angekurbelt wird in Deinem konkreten Fall?. Ok - da läuft wohl auch viel über Infusionen, dann braucht es u.U. an der Stelle keine weiteren Tabletten.
 
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Kann ich garnicht nachvollziehen, wie oft und intensiv ihr hier noch D3 unter die Nase reiben wollt.
Soll das die Wundheilung plötzlich magisch richten, oder was? Dann könnte Sie das oder Cortisonsalbe direkt auf die Wunde schmieren. Letzteres wurde bestimmt schon großzügig ärztlich verordnet, darf man vermuten.

Laut Schilderung wurde im Behandlungsverlauf alles weiter verschlimmert und ein großer Anteil der Leiden sei somit iatrogen verursacht und in Teilen auch iatrogen erhalten.

Was wird denn für eine Immunsuppression eingenommen? Höchstwahrscheinlich ist das ziemlich unbekömmlich. Das würde ich angesichts solcher Erfolgslosigkeit und an meiner Stelle in den zugehörige Abfall werfen.

Allein Pentoxifyllin würde ich anstattdessen erwägen wegen dessen vorrangiger Wirkung auf bessere Gewebedurchblutung und somit zur Heilungsbegünstigung auch sogar von Ulzerationen (Geschwüren). Eventuell als topische Rezeptur (gibt es nicht fertig) zum Auftragen auf die Haut.

Wenn die Energiegewinnung aus Fett und Eiweiß so schlecht klappt (berichtete Verschlechterung von Befinden und von Nüchternblutzucker bei kohlenhydratarmer Ernährung) hängt vermutlich etwas im Ketonkörper-Stoffwechsel.

Das Ferritin war 2022 bei bereits vorliegenden Beschwerden gut: Am Eisen herumzuschrauben wird wohl darum auch nicht bedeutend sein.

Der Vitamin-B12 Wert 406 ng/l ist niedrig und kann dort noch in Ordnung sein. Erfahrungsgemäß können von so einem Ausgangswert aber schon spürbare Besserungen in Wachheit und Nervenkostüm mit 2-3 subkutanen B12-Injektionen bewirkt werden.

Das Gesamteiweiß im Serum ist mit 6,9g/dL eher unteres Mittelmaß aber bei Weitem nichts, was so eine Wundheilungsstörung erklären würde.

Gibt es denn noch Probleme mit den Schleimhäuten der oberen Atemwege? Verdauungsstörungen? Übelkeit? Gefühlsstörungen?

Schlechte Wundheilung, Hyperglykämie mit nicht-reaktiver IR, trockene/wunde Haut, Energiemangel wie vor Allem eingeschränkte Leber-Glykogenspeicher und Glukoneogenese aus Fetten und Eiweißen, damit einhergehende Gewichtszunahme in Fettgewebe, Müdigkeit/Schläfrigkeit (bis jähzornig?), reduzierte körpereigene Cortisolproduktion der Nebennieren bei gleichzeitig ungleichmäßig erhöhter Cortisolempfindlichkeit, proentzündliches Immunsystem bei gleichzeitiger Funktionseinschränkung desselben und mittelschwere bis schwere Akne:​

Das sind alles Erscheinungen typisch bei Vitamin B5 Mangel. Möglicherweise hast Du eine genetische Einschränkung im Vitamin B5 Aufnahme-Protein und die eine und andere Erkrankungsphase hatte dem Fass den Boden ausgehauen.​
Akne-Leidende und deren Hautärzte und Bodybuilder geben ohne Bedenken 4-8g Pantothensäure täglich um die Begrenzung der aktiven Aufnahme zu überwinden. Kann man ausprobieren. Einen B5-Mangel diagnostisch zu quantifizieren ist schwierig und praktisch unmöglich ohne Forschungslabor und geht nicht mit einfachem Bluttest.​
Ein bisschen Vitamin B2 als Kofaktor und 5-10mg Biotin (gleicher Transporter wie B5) und aktives B6 (PLP, zum Hormon- und Eiweiß- und Entzündungsbotenstoffeabbau in der Leber) dazu zur Balance.​
Lokal äußerlich zur Wundheilungsunterstützung evtl. auch:
Wickel oder Bäder mit Chlordioxid.
Oder mehrfach tägliches Besprühen mit kolloidialem Silberwasser falls Infektion wie MRSA.
Oder Ozon-Sauerstoff Begasung (eingetütet). Oder Sauerstoff-Molekularer Wasserstoff Begasung, beides für drastisch verbesserte Durchblutung der kleinen Gefäße.


Gutes Gelingen.
 
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Kann ich garnicht nachvollziehen, wie oft und intensiv ihr hier noch D3 unter die Nase reiben wollt.
ich würde sagen: Immer wieder - bis der Spiegel hoch gegangen bzw. das Thema angekommen ist.
Wobei ich da jetzt kein "unter die Nase reiben" erkennen kann. Ich finde da jede diesbezügliche Thematisierung sachlich bzw. als eigene Meinung gekennzeichnet. Lediglich bei Deiner Thematisierung sehe ich diese Sachlichkeit nicht.
Soll das die Wundheilung plötzlich magisch richten, oder was?
Nicht "magisch" aber faktisch! Ja!
Allein diese Studie ist da m.E. recht klar: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27363929/
Ob das alleine reicht? Keine Ahnung - hat aber doch auch keiner behauptet.
 
Allein diese Studie ist da m.E. recht klar: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27363929/
Ob das alleine reicht?
Danke für den Link.
Deren Ergebnisse zeigten im Mittel 1cm im Durchmesser, 0,5cm in der Tiefe mehr Wundheilung als die Placebogruppe bei diabetischen Fußgeschwüren mit Abzessen und/oder Knochenentzündung (Grad 3) unter systemischer Therapie mit umgerechnet ~ 3500IU D3 pro Tag über eine Dauer von 3 Monaten und ohne darüberhinausreichende Nachuntersuchungen, ob das proportional so weiterheilt oder nicht.
Das ist m. Erachtens über ziemliche lange Zeit ein recht kümmerlicher Zugewinn. Bei totalem Heilungsstillstand oder gar Vergrößerung mag man nach dieser relativen Linderungsmöglichkeit greifen wollen. Ursächlicher Dreh- und Angelpunkt kann das jedoch offensichtlich nicht sein. Hätte ich so ein furchtbares Geschwür; meine Wundheilungsbestrebungen lägen höher.
 
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Deren Ergebnisse zeigten im Mittel 1cm im Durchmesser, 0,5cm in der Tiefe mehr Wundheilung als die Placebogruppe
also die Tiefenreduktion finde ich schon massiv.
und ohne darüberhinausreichende Nachuntersuchungen, ob das proportional so weiterheilt oder nicht.
das würde ich ja genauso kritisieren. Nur: Das in dem Themenkomplex zu wenig Mittel bereitgestellt werden, um ein sauberes Follow-Up zu betreiben kann ja nicht die Aussage zur Folge haben "wirkt nicht" sondern nur "wir waren zu geizig, das weiter zu beobachten und können deshalb dazu nix sagen".
Ich persönlich finde das aber aus einem für mich entscheidenden Grund auch gar nicht so wesentlich: Es handelt sich nicht um ein Medikament mit starken Nebenwirkungen sondern um die Supplementierung aus einem Mangelzustand heraus.

Ursächlicher Dreh- und Angelpunkt kann das jedoch offensichtlich nicht sein.
und das hat hier bitte wer als alleinige ursächliche Lösung des Problems beschrieben?
Und mit Deiner Formulierung bestreitest Du ja sogar, dass das eine Teilursache sein kann.
Hätte ich so ein furchtbares Geschwür; meine Wundheilungsbestrebungen lägen höher.
Meine auch - und? Hat wer was anderes behauptet?
 
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