Radiofrequenz-Therapie

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Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Dieser Thread ist entstanden aus der Antwort von sanita auf Jonies Posting:
Hallo Liebe Leute,

nachdem ich hier länger nicht mehr im Forum unterwegs war (habe versucht, ein wenig Distanz zur Krankheit zu bekommen und mich mehr mit "gesunden" Dingen gedanklich zu beschäftigen), wollte ich mich jetzt mal rückmelden und fragen, wie so bei Euch der Stand der Dinge ist?!?

Bei mir ist es ein Auf und Ab.
Was ich ganz deutlich spüre ist, dass es mir gut tut, nicht zu arbeiten. Hatte ein paar Wochen Urlaub (einmal 14 Tage und dann nochmal 10 Tage) und jedesmal ging es mir im Urlaub viel, viel besser als zuhause. Ich war immer schon sehr optimistisch, dass jetzt alles gut wird - aber der kleinste Stress haut mich wieder um.
Besonders nervig sind die Sympathikusattacken, die mich schon ereilen können, wenn ich nur ein konzentriertes Telefonat führe. Die können dann einen Tag oder auch zwei dauern. Echt doof. Echt NULL Belastung kann ich ertragen.

Der Schwindel ist besser geworden, die Augen auch leicht besser, aber noch lange nicht so, dass ich locker und flockig umherlaufen könnte.

Dafür sind die Herz-Kreislauf-Beschwerden nach wie vor da (die hatten aber auch mal für ein paar Wochen pausiert).
Habe mir auf anraten meines Physiotherapeuten ein Blutdruckmessgerät gekauft und siehe da - ich habe einen enormen niedrigen Blutdruck, wenn ich aufwache. Dann liegt der bei 90:50 - kein Wunder, dass meine Symptome Vormittags am schlimmsten sind...
Im Laufe des Tages steigt er dann auf 100:60.

Die Psyche leidet auch etwas, da ich immer mehr Angst bekomme vor sozialen Situationen (aus Panik, Schwindel-Attacken zu erleiden und peinliche Aufmerksamkeit dadurch zu erregen), so dass ich mich oft zurückziehe. Aber dagegen auch ankämpfe und immer wieder versuche, mich öffentlichen Situationen zu stellen.

Alles in allem kann ich sagen, dass es mir im Juni und Juli recht gut ging und es jetzt leider wieder etwas bergab geht. Aber verglichen mit vor einem Jahr geht es mir wohl besser (oder komme ich nur besser mit der Krankheit jetzt zurecht?!?).

Das ist mein neuer Zwischenstand.
Wie geht es Euch allen so?
Würde mich freuen, wenn Ihr auch einen kurzen Zwischenbericht geben könntet!

Auch wenn ich nicht mehr so oft hier schreibe - ich denke viel an Euch, denn so viele von uns gibt es nicht und über die Krankheit sind wir irgendwie wie eine weit verstreute Grossfamilie...

Lieben Gruss
Jonie

Gruß
Kate
 
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Hy Jonie,

es hat mich gefreut wieder einmal was von dir zu lesen...
Bei mir ist nach wie vor alles beim Alten - jedenfalls von den Symptomen her.
In der Zwischenzeit war ich bei einem HNO zur Posturografie (Tests für das Gleichgewicht), die hat nun nochmals bestätigt, das meine Probleme "wirklich" sind und von der HWS ausgehen. Er hat mich in eine Klinik ins Schmerzzentrum verwiesen, dort werden nun weitere Tests folgen. (Hier geht man von Schädigungen der Facettengelenke aus - dort sitzen auch rezeptoren die für die Wahrnehmung wichtig sind, wenn die nun immer falsche Signale senden führt das z.B. auch zu diesen Unsicherheits- und Schwindelgefühlen). Diagnostisch werden nunin einem ersten Schritt in verschiedenen Sitzungen diejenigen Gelenke nerval "blockiert", die im Verdacht stehen die Symptome auszulösen. Hat man die Übeltäter dann gefunden werden sie mit gepulster Radiofrequenz für eine gewisse Zeit ausser gefecht gesetzt.
Es soll so 6-9 Monate anhalten. Natürlich werden die muskuläre Problematik, CFS und auch teilweise die Schmerzen dadurch nicht verschwinden, aber ich bin gespannt was es mir bringen wird...

Liebe Grüsse, viel Kraft, Mut und GESUNDHEIT wünsche ich dir
bis zum nächsten mal Sanita
 
Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Hallo Sanita,

ja, die Schädigungen der Facettengelenke ist auch eines der Themen, die bei mir immer wieder angesprochen werden. Ich konnte z.B. Zeit meines Lebens extremst knacken mit der HWS bis zur BWS - wenn ich den Kopf nach links geneigt habe, dann hat es mindestens 5 mal richtig laut und stark geknackt rechts und umgekehrt. Schulärzte sagten immer, ja, so sei es halt bei mir. Heute sind wir schlauer...
(Knacken kann ich wegen der verkrampften HWS-Muskulatur jetzt nicht mehr, wohl ein Schutzmechanismus des Körpers.)

Mich würde mal interessieren - hilft das ausser Gefecht setzen auch gegen Deinen Schwindel und Sehstörungen? Oder ist es "nur" eine Schmerzerleichterung?

Bekommst zu Spritzen mit Anaesthetikum in die Facettengelenke? Das ist ja nicht ohne, da muss sich einer sehr gut auskennen...

LG
Jonie
 
Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Hallo Jonie,

also ich stehe noch ganz am Anfang.
Der 1. Termin für die DIAGNOSTISCHE Blokade ist diesen Freitag, danach werden noch weitere folgen. Pro Gelenk wird immer 2x
"blokiert" - dabei werden 2 unterschiedlich lang wirksame Anästhethika verwendet. Die Spritze erfolgt unter Röntgenkontrolle. So sollte man dan schlussendlich die "Übeltäter" herausfinden.
Die eigentliche BEHANDLUNG wird dann mittels Radiofrequenz gemacht.
Und soweit ich es verstanden habe sollte es AUCH GEGEN DEN SCHWINDEL etc. helfen. Indem so ja die Rezeptoren in diesen Gelenken ausgeschalten werden und damit die Störung der Sinnesorgane nicht mehr stattfinden kann.

Ich werde dann berichten sobald ich etwas mehr weiss...

Liebe Grüsse Sanita
 
Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Oh ja, bitte berichte mal, was sich da tut. Hört sich interessant an (wenn auch nicht ohne)...
 
Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Die eigentliche BEHANDLUNG wird dann mittels Radiofrequenz gemacht.
Und soweit ich es verstanden habe sollte es AUCH GEGEN DEN SCHWINDEL etc. helfen. Indem so ja die Rezeptoren in diesen Gelenken ausgeschalten werden und damit die Störung der Sinnesorgane nicht mehr stattfinden kann.
Hallo Sanita,
nach Dr. Volle werden die Sinneseindrücke der Augen auf die des Gleichgewichtsorgans kalibriert. Das Kopfgelenk als Gleichgewichtsorgan liefert dabei die basale Information. Ist diese fehlerhaft, fraktioniert die gesamte Wahrnehmung und das ZNS wird durch permanente Korrekturrechnungen überfordert. So weit diese Theorie.
Wenn du die "Rezeptoren in diesen Gelenken" ausschalten lässt, fehlen dem ZNS basale Informationen der Raumorientierung. Es ist gut, wenn dadurch der Schwindel weg ist. Aber wie fühlt sich das dann an? Welche Konsequenz hat das auf die Merkfähigkeit visuell wahrgenommener Motive?
Mich würde das dringend interessieren. Berichte bitte, wenn es so weit ist.
 
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Hallo Rudi,

ja das mache ich.
Ich bin mir auch nicht sicher wie, was und ob es was bringt.
Laut meinem Arzt kommt der Körper aber besser damit klar, wenn ihm ein Teil seiner Wahrnehmung genommen wird - weil es ja auch nur ein kleiner Teil eines grossen komplexen System ist - als wenn immer ein Teil fehlermeldungen "reinfunkt".

Aber mehr wenn ich dann mehr aus eigener Hand zu berichten weiss...

LG Sanita
 
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Rudi Ratlos schrieb:
Wenn du die "Rezeptoren in diesen Gelenken" ausschalten lässt, fehlen dem ZNS basale Informationen der Raumorientierung. Es ist gut, wenn dadurch der Schwindel weg ist. Aber wie fühlt sich das dann an?
Genau den Gedanken hatte ich spontan auch, Rudi.
sanita schrieb:
Laut meinem Arzt kommt der Körper aber besser damit klar, wenn ihm ein Teil seiner Wahrnehmung genommen wird - weil es ja auch nur ein kleiner Teil eines grossen komplexen System ist - als wenn immer ein Teil fehlermeldungen "reinfunkt".
Aber der Aspekt scheint ja bedacht worden zu sein und es hört sich an, als wenn dem Arzt auch Erfahrungen vorliegen. Möglicherweise braucht es auch eine Anpassungsphase, in der sich z.B. (nach Volle) die Augen neu kalibrieren müssen. Zu den Gleichgewichtsorganen gehört übrigens auch das Vestibularorgan im Innenohr (siehe Thread über otoneurologische Untersuchung), nach Wikipedia ist es beim Menschen sogar der wichtigste Teil (siehe: Gleichgewichtsorgan ? Wikipedia). Demnach hat der Körper da einige "Ausweichmöglichkeiten", wenn etwas nicht funktioniert.

Sanita, ich schließe mich den anderen an: Berichte doch bitte. Am besten in einem eigenen neuen Thread mit entsprechendem Titel :) Hier geht das unter...

Gruß
Kate
 
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Habe einen Termin bei Dr. Kuklinski

Aber wie fühlt sich das dann an? Welche Konsequenz hat das auf die Merkfähigkeit visuell wahrgenommener Motive?
Hallo Rudi,

gepulste Radiofrequenztherapie habe ich 2005 machen lassen, leider ohne irgendeine Veränderung/Verbesserung zu spüren, stimmt nicht ganz, ich war um 400,00 Euro leichter. Hoffentlich bin ich da eine Ausnahme, und wünsche allen, die es ausprobieren, viel Erfolg.

Viele Grüße
 
Erst möchte ich nochmals kurz die genaue Vorgehensweise erwähnen.

Bei der Radiofrequenz-Denervation wird mittels Radiofrequenz die Nervenleitung unterbrochen somit können chronische Schmerzzustände unterbrochen werden. Heutzutage geschieht das meistens mit gepulster Radiofrequenz - der Vorteil ist, das der Nerv dabei nicht zerstört wird sondern nur für eine bestimmte Zeit "lahmgelegt".

In meinem Fall geht es um eine Zustandsverbesserung (HWS-Problematik u.A. mit Schwindel, sensorischen Problemen, starke Kopfschmerzen etc.)

In einem ersten Schritt muss nun herausgefunden werden, wo genau die Schädigung liegt.
Facettengelenksdiagnostik
Diese diagnostische Blokade wird pro Gelenk zweimal gemacht. Einmal mit einem kurz wirksamen Mittel und einmal mit einem länger wirksamen Mittel.
Der Patient weiss nicht wann ihm welches Anästhetikum gespritzt wurde, muss den Schmerzindext aber genau protokollieren. So soll sichergestellt werden, dass bei einer eventuell erfolgenden Behandlung auch das richtige Gelenk behandelt wird.

Später mehr
LG Sanita
 
Also ihr lieben!

mal einen kurzen Zwischenbericht. Ich dachte ev. interessiert es ja wie sich die diagnostische Blockade (bei mir) anfühlt.

Ich hatte nun meine ersten 2 Blockaden (C2/C3). Das erste Mal, war zwar recht unangenehm - leicht schmerzhaft, alles in allem aber zum Aushalten.
Zuerst wird das Röntgengerät ganz genau eingestellt, das heisst ab diesem zeitpunkt darf man sich nicht mehr bewegen.
Dann bekommt man eine oberflächliche Lokalanästhesie (Stich, brennen), danach fühlt man die weitere Prozedur nur noch bedingt (jedenfalls äusserlich). Man kann es sich vorstellen, wie wenn der Zahnarzt einen Zahn zieht - man merkt, dass herummanipuliert wird, es zieht und drückt etc. ist aber nicht schmerzhaft. (Allerdings ist es unangenehm da sensible Stelle, die eh schon lädiert ist.)
Je weiter die Nadel dann eindringt desto unangenehmer wird es. Am Wirbelknochen direkt ist es dann schon schmerzhaft. Nach einigen Minuten ist dann aber alles vorbei.
Schon beim Aufsitzen hatte ich ein Gefühl als ob jemand meinen Kopf stark nach hinten ziehen würde.
Und das Aufstehen ist mir sehr schwer gefallen.
Das Gleichgewicht war total ausser Kontrolle - das heisst ich torkelte stark und musste von 2 Personen gehalten werden. Schwindelgefühl an und für sich hielt sich aber in Grenzen.
So legt man sich am besten mal hin und wartet ab, bis sich der Körper an das Ganze gewöhnt hat.
Am Anfang muss man alle 0,5h protokollieren wie sich die Schmerzintensität/ die verschiedenen Schmerzen verändern oder nicht.
Eine gute Stunde nach der Blockade konnte ich nach hause, war aber noch leicht unsicher auf den Beinen.

Das 2. Mal war viel schlimmer von den Schmerzen her.
Auf der linken Seite hatte ich während der Prozedur so starke Schmerzen, dass mir die Tränen zuvorderst standen. Angefangen hatte es mit einem Elektrisierungsgefühl, ausgehend von der manipulierten Stelle bis hinaus in den Arm. Danach fingen die Schmerzen an und wurden immer stärker.
Auch auf der rechten Seite hat es mich kurz elektrisiert - aber nur lokal. Dann hat er wohl noch einen Triggerpunkt erwischt. Jedenfalls fühlte ich den Typischen Muskeltwitch und Schmerz, den ich aus der Triggerpunkttherapie kenne. Das war aber nicht halb so schlimm wie auf der anderen Seite.
Das Schwindelgefühl war auch nicht sehr stark, und ich konnte (beinahe und SEHR vorsichtig) alleine gehen. Allerdings blieb diesesmal das Torkeln und Schwanken viel länger bestehen als beim ersten Mal.
Die Schmerzen wurden nur bedingt besser - sobald ich in ungünstige Positionen oder Bewegungen gewechselt habe waren sie wieder da, und teilweise recht stark.
Auch am Abend, nach der 2. Blockade hatte ich sehr starke Schmerzen auch in Ruhe und den Kopf drehen oder so ging gar nicht, weil es mir jedesmal eine ins Genick "geschlagen" hat.

So ist wohl doch etwas länger geworden mein Bericht;)

Liebe Grüsse, bis zum nächsten Mal :wave: Sanita
 
Vielen lieben Dank für den ausführlichen und sehr interessanten Bericht!

Auweia - das hört sich ja nicht so toll an...

Ich hoffe, Du hast die Auswirkungen der zweiten Blockade bald gut überstanden.

Spürst Du denn schon eine Verbesserung was Gleichgewicht, Schwindelattacken und Sehstörungen angehen?

Lieben Gruss
Jonie
 
Hallo Sanita,
auch von mir noch einen großen Dank für diese Beschreibung.

War nachdem die Wirkung nachließ alles wieder wie früher?
Kanntest du das Elektrisierungsgefühl schon, oder bist du elektrosensibel?
 
@Jonie - die Wirkung dieser Blokade hält nur kurze Zeit vor einige h, danach ist es wieder wie zuvor. Allerdings hatte ich kurz vor der
1. Blokade eine Veränderung wahrgenommen. Normalerweise krieg ich durch die kleinste Abweichung von der ganz Aufrechten starke Kopfschmerzen, und plötzlich konnte ich ganz viele Positionen machen ohne allzugrossen Probleme - ausser Übelkeit (Kopfschmerzen verschwanden sehr schnell wieder, wenn ich zurück in die Aufrechte ging)
Nun nach der 2. Blokade hatte ich abends sehr starke Probleme auch in einigermassen guten Positionen.
Jetzt ist es eigentlich wieder "normal". In aufrechter Position geht es einigermassen gut (meistens), in abeichenden Haltungen beginnen sehr schnell Kopfschmerzen, teilweise Schwindel, Übelkeit oder auch Atemproblematik...
Sehproblematik ist seit einiger Zeit schon um einiges besser. Hatte schon lange keine Mouches volantes, oder "Halluzinationen", Bewegungen wo keine sind etc. (Die Scharfstellung bei Wechsel zwischen Nah und Fern bereitet jedoch öfters starke Mühe, oder auch das Dämmerungssehen könnte noch besser sein, auch flimmernde Bilder etc. sind unangenehm...)
Für eine definitive Verbesserung muss man dann die Behandlung mit Radiofrequenz abwarten. Aber eben dafür müssen wir jetzt zuerst die zu Behandelnden Gelenke herausfinden. Im Moment weiss ich also noch nicht wie oft ich diese ganze Prozedur uber mich ergehen lassen muss.

@Rudi eigentlich hatte ich sowas eher selten, ich weiss es nur aus der Triggerpunkttherapie, dass wenn man mit dem Nädelchen an den Nerv selbst kommt, es zu solchen Empfindungen kommen kann. Ansonsten hatte ich nach grösseren Manipulationen (z.B. Atlasprofilax eher Neuralgien - die Schmerzen sind dann auch Einschiessend allerdings nicht elektrisierend). Was meinst du genau mit Elektrosensibel in diesem Zusammenhang?

LG Sanita
 
So - ich dachte ich gebe mal wieder einen Zwischenbericht ab...

Die beiden Blokaden gaben bei mir keinen richtigen Befund (das heisst die höhe der Blokade war also nicht richtig gewählt -C2/C3)

Da mein Schmerzbild recht vielschichtig ist haben die herren Doktoren entschieden erst einmal mit einer medikamentösen Behandlung mittels Schmerzmittel, die ganze Sache etwas einzugrenzen. Das Mittel heisst Tryptizol und ist eigentlich ein Mittel das in höherer Dosierung gegen Depressionen eingesetzt wird. In niedriger Dosierung kann es gegen Schmerzen, Muskelverspannungen und Schlaflosigkeit helfen. Das Blöde ist als Nebenwirkung kann u.A. Tagesschläfrigkeit auftreten - bei einem ausgewachsenen CFS nicht gerade das, was man braucht.

Die Idee ist, das sich dadurch die Problematik besser eingrenzen lässt und man nochmals versuchen kann die höhe der Blokade zu bestimmen.

Ich denke ja bei mir ist das Problem direkt zwischen 0/C1, diese höhe würde man aber nur bei Ausschluss aller anderer Faktoren behandeln...
Oder aber auch das Problem sitzt nicht nur an einer Stelle desswegen auch die diffuse Schmerzproblematik.

LG Sanita
 
So wieder mal einen Zwischenbericht...

In der Zwischenzeit hatte ich nochmals 2 diagnostische Blokaden diesmal Höhe C1/C2.
Auf dieser Höhe kommt man nur von Hinten ran, das heisst man liegt hier auf dem Bauch und muss desshalb durch mehr Muskel- und Gewebschichten hindurch. Die Schmerzhaftigkeit währenddessen war recht stark beidesmal wie etwa beim 2. Mal C2/C3.
Blöderweise musste er gerade durch die Muskeln durch, die bei mir eh schon zimlich "rumzicken".
Das Interessante war aber, die Wirkung so unmittelbar mitzuerleben. Ich hatte von der Position her sehr starke Schmerzen im Kopf und im Genick - zuerst machte er die rechte Seite und innerhalb weniger Sekunden hatte ich auf dieser Seite überhaupt keine Schmerzen mehr in diesem Bereich. Auf der linken Seite waren die Schmerzen noch sehr stark, gingen dann aber auch weg, als er die Prozedur ausführte.
Danach war mir kaum schwindelig und ich konnte recht schnell wieder nach Hause.
Leider fingen die Schmerzen sehr rasch wieder an sobald ich mich wieder bewegte.
Auch hatte ich am Mittag und am nächsten Tag recht starke Schmerzen, die sich sehr ähnlich anfühlten - meiner meinung nach aber eher durch die "lädierte" Muskulatur hervorgerufen wurden.
Auf die 2. Blockade war ich dann sehr gespannt. Allerdings verlief die nicht gerade optimal.
Schon währenddessenschmerze mich das Genick auf der linken Seite sehr stark - ich denke durch die ganze Manipulation. Und irgendwie fühlte ich mich danach recht schlecht. Und es wurde immer schlimmer. Die ganze linke Gesichtsseite war taub - etwa so wie nach nem Zahnarztbesuch, wenn es so langsam beginnt wieder wach zuwerden, es aber nicht ist (komisch Empfindungen bei Berührungen, keine Warm/Kalt Unterscheidung etc.), ich konnte kaum mehr was höhren und hatte die ganze Zeit das Gefühl ich werde gleich bewusstlos, meine Arme waren wie Gummi und ich konte sie kaum koordiniert bewegen. Kaum öffnete ich die Augen oder versuchte den Kopf zu bewegen war es mir extrem schwindelig. Der Arzt hat dann soweit ich es mitbekommen habe einen Zugang gelegt und mir verschiedene Medis gespritz. Danach wurde ich in das Überwachungszimmer gebracht wo ich mich irgendwie auf ne andere Liege "rollte" - damit ich nicht mehr auf dem Bauch lag. Dieser Zustand zog sich noch ne ganze Weile so hin überdies wurde mir auch noch speiübel. Erst nach ca 2,5 h konnte ich mich wieder mit viel Mühe aufsetzten und die Nachwirkungen (vermehrt Übelkeit, Schwindel, Tinitus, Mouches volantes) merke ich bis jetzt - etwa 2 Wochen danach. Das Gespräch - wie es weiter geht hatte ich bis jetzt noch nicht. Bin nur froh das keine weiteren diagnostischen Blokaden mehr anstehen...

Liebe Grüsse Sanita
 
Oh je lang, lang ists her. Schon lange wollte ich mal wieder über meine weitere Behandlung informieren.

Nach den diagnostischen Blockaden (2x C2/C3 und 2x C1/C2) haben wir uns entschlossen die Radiofrequenzbehandlung C1/C2 auszuprobieren - obwohl die 2. Blockade in dieser Höhe nicht auswertbar gewesen ist (aufgrund einer versehentlichen Rückenmarksanästhesie) ;) Die erste diagnostische Blokade war ja recht vielversprechend ausgefallen.

Die erste Radiofrequenzbehandlung, war von den Schmerzen her etwa vergleichbar mit den Diagnostischen. Schon schmerzhaft aber aushaltbar, während der Behandlung selbst fühlt es sich so in etwa an wie wenn man pro Sekunde 1-2 kleine elektrische Schocks bekommt, das ist spührbar im ganzen Verlauf des betreffenden Nerves. Es ist ein merkwürdiges Gefühl und dauerte so in etwa 1-2 Minuten. So etwa 2 Tage ging es mir von den Schmerzen leicht besser, danach bekam ich eine starke Verschlimmerung für gut 2 Wochen. Trotz der Verschlimmerung der Schmerzen ging es mir aber vom Schwindel erst deutlich besser. (Konnte beim Strichgangtest 5-6 Schritte machen, davor kaum einen). Leider hielt es nicht an 3 Wochen später war alles wieder beim alten.

Der Arzt riet mir die ganze Prozedur leicht abgewandelt zu wiederholen um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Das Problem bei dieser ganzen Sache ist, dass die Sonde zwar am Nerv liegt (das spührt man), ihn aber unter Umständen nicht ganz genau trifft. Die Sonde sendet die Frequenz kegelförmig aus. Liegt sie nun nicht ganz genau über dem Nerv sondern leicht Seitlich, geht ein Teil der Behandlung daneben. Die Wirkung verfliegt.

Am Anfang der 2. Sitzung lief es auch noch ganz gut, aber als er die Sonde zu drehen begann um den Wirkungskreis zu erhöhen fing die Tortur an. Erst war es vom Gefühl her ganz ähnlich wie bei den normalen Radiofrequenzbehandlungen - also schnelle kleine Strohmstösse durch den Nerv. Die waren allerdings so stark das es wirklich schmerzhaft war. Desswegen hat er abgebrochen und wollte etwas zurückgehen. Da bekam ich EXTREME Schmerzen. Ich hab am ganzen Körper gezittert, die Tränen liefen runter und das gemeine ist du darfst dich in keinem Fall bewegen! Ausserdem hat er dann den Nerv lange zeit nicht mehr gefunden er also immer weiter "stochern" musste. Ich war heilfroh, dass wir an diesem Tag nur eine Seite gemacht haben. Mehr hätte ich nicht mehr durchgestanden.
Die Wirkung war: erst Verbesserung des Gleichgewichtes, Schmerzen gleich bleibend.
Leider bekam ich gleich danach auch noch eine starke Erkältung mit sehr starkem Husten - was für meinen Hals nicht gerade so optimal ist. Im Endeffekt hats wieder nichts gebracht.

Nun standen 2 Optionen im Raum: Gleiche Prozedur wiederholen oder eine Thermo Behandlung. Bei der Thermo Sache ist das Blöde, dass es 1. schwieriger durchzuführen ist, zu Narbenbildung führt, zu Sensibilitätsstörungen führen kann, und es auch bloss etwa 9 Monate hält wie die Radiofrequenz.
Im Moment kann ich mich für keine der beiden Methoden entschliessen. Radiofrequenz hab ich 2x ausprobiert - hat jeweils nur ganz kurz was gebracht - soll ich das nun so alle 2 Monate wiederholen? - sicher nicht!
Auch die 2. Prozedur muss man für den Rest des Lebens mehr als einmal Jährlich wiederholen - mit der genannten Narbenbildung in diesem sensiblen Gebiet auch nicht so toll, wenn man erst 35 Jahre alt ist, ausserdem soll die Sensibilitätsstörungen für einen Teil der Patienten sehr schwierig zu ertragen sein und wenn was daneben geht hat man starke Probleme für die 9 Monate die das ganze hält. Ausserdem hab ich auch keine Garantie, das es mir wirklich was bringt.

Also wer ich erst mal weiter sehen, ob ich was anderes finde was mir doch mal noch helfen wird...
Liebe Grüsse Sanita
 
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