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Hervorgerufen wird die Stoffwechselerkrankung (Rachitis) durch einen dauerhaften Vitamin-D-Mangel.
Dieses Vitamin ist im Körper zuständig, Calcium und Phosphat im Blut aufnehmen zu lassen, was wiederum unbedingt notwendig ist, um einen gesunden und stabilen sowie festen Knochenaufbau zu garantieren. Erhält der Körper also nicht genügend Vitamin D, können die sich bei Kindern im Wachstum befindlichen Knochen nicht richtig verkalken und bleiben weich. Dies hat zur Folge, dass sich die Knochen bei Belastung verformen. Am schwersten betroffen sind hierbei meist die Wirbelsäule und die Beine. Die unzureichende Mineralisierung des wachsenden Knochens kann zu schweren Missbildungen führen, welche kaum noch zu regenerieren sind.
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In der heutigen Zeit sind Fehlbildungen durch oder Neuerkrankungen an Rachitis in Europa eher selten anzutreffen. Von Geburt an bis zum Alter von einem bis zwei Jahren, erhalten Säuglinge prophylaktisch Vitamin-D-Präparate, um eine Mangelversorgung und deren Folgen zu vermeiden. In den Entwicklungsländern hingegen, wie beispielsweise Afrika, Nordamerika oder wirtschaftlich benachteiligten Teilen der Erde, stellen stets neue Fälle von Rachitis ein Problem dar. Dies liegt mitunter an der grundsätzlichen Mangelernährung und der fehlenden Prophylaxe sowie medizinische Kontrolle.

Welche Ursachen gibt es?
Wie schon erwähnt, ist ein Mangel an Vitamin-D der Auslöser für eine Rachitis. Die Gründe für diese Mangelerscheinung können jedoch durchaus unterschiedlicher Herkunft sein. Hauptsächlich sind eine fehlerhafte Aufnahme der Nährstoffe im Magen–Darm-Trakt, eine Mangelernährung an Eiweißen oder eine fehlende Sonneneinstrahlung auf den menschlichen Körper an der Erkrankung beteiligt. Damit Calcium und Phosphat, wichtige Bestandteile für einen stabilen Knochenaufbau, verstoffwechselt werden können, benötigt der Körper Vitamin-D. Dieses sorgt ebenso dafür, dass diese beiden Mineralstoffe aus dem Darm aufgenommen und über die Nieren wieder vom Organismus zurückgenommen werden können. Leidet der Körper an einem chronischen Mangel an Vitamin-D, kommt es zu einer Störung dieser wichtigen Aufnahme und die Knochen können keine ordnungsgemäßen und notwendigen Verkalkungen bilden. So bleiben sie weich und verformen sich bei Belastung. Der menschliche Körper ist in der Lage, durch die UV-Strahlung der Sonne, dieses Vitamin D über die Haut selbst zu produzieren. Ist ein Mensch also nur sehr geringer bis keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt, wird diese körpereigene Produktion blockiert und ein Vitamin-D-Mangel entsteht. Auch über die Nahrung nimmt der Körper das wichtige Vitamin-D auf. Allerdings ist die Zufuhr über diesen Weg dermaßen gering, dass eine Vorbeugung gegen Rachitis allein durch die Aufnahme von Lebensmitteln nicht ausreicht.
Des Weiteren gibt es seltene Sonderformen der Rachitis, welche nicht durch einen Vitamin-D-Mangel hervorgerufen werden. Eine dieser Formen ist beispielsweise die Phosphat-Mangel-Rachitis. Diese entsteht durch den vermehrten oder chronischen Verlust von Phosphat, welches durch den Urin ausgeschieden wird. Verschiedene vererbbare Krankheiten des Darms oder auch der Nieren, können ebenso Ursache einer Rachitis darstellen, wie die Behandlung durch diverse Medikamente, welche die Calcium-Aufnahme im Darm vermindern oder einen gesteigerten Abbau des Vitamin-D im Körper verursachen.
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Tritt allerdings der Vitamin-D-Mangel erst im Alter auf, kann eine Darmerkrankung der Auslöser sein. Der Mangel an Vitamin-D macht sich vermehrt durch Osteoporose bemerkbar. Die Knochen werden brüchig, porös und instabil. Die Knochensubstanz wird nicht mehr ausreichend mit Calcium versorgt, was ebenfalls zu einer Erweichung des Skeletts führen kann. Diese Erkrankung nennt sich im Erwachsenenalter Osteomalazie. Gehstörungen, Schmerzen und Deformationen der Wirbelsäule sind die Folge. Oftmals kommt es, gerade bei älteren Menschen zu schleichenden Frakturen an Unterschenkeln, Hüfte oder der Wirbelsäule, ohne dass ein Sturz oder sonstige Verletzung stattgefunden hat.
Quelle: https://krank.de/krankheiten/rachitis/


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VITAMIN D UND CALCIUM
Vitamin D und Calcium: Vitamin D steuert die Aufnahme und Verwertung von Calcium. Ein Mangel an Vitamin D kann so auch einen Calcium-Mangel auslösen.
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Lebensmittel mit Calcium
Hier eine kleine Aufstellung Calcium-reicher Lebensmittel zur Beurteilung der eigenen Zufuhr.

Nahrungsmittel Calcium-Gehalt mg/100g
Mohnsamen 1460
Emmentaler 1370
Hartkäse (z.B. Parmesan) 1100
Butterkäse 1000
Gouda 960
Sesam 780
Camenbert 600
Mandel 250
Haselnüsse 225
Amaranth 215
Grünkohl 210
Rucola 160
Spinat 120
Milch 120
Kidneybohnen 100
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https://www.vitamind.net/calcium/

Hier gehört auch noch das Parathormon dazu, das ebenfalls eine Rolle spielt und bei Vitamin D-Mangel erhöht ist:
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Viele Risikopatienten profitieren von einer Vitamin D-Substitution, die entwe- der in den Wintermonaten (November-April) oder ganzjährig durchzuführen ist (1000 Vit-D-Units/die).
Um diese gefährdeten Patienten zu erkennen, ist die Bestimmung von 25-OH-Vitamin D notwendig. Von Januar bis April sind die 25-OH-Vitamin D- Spiegel am niedrigsten. Bereits Werte zwischen 10 und 20 ng/dl zeigen einen leichten Mangel an. Diese Patienten haben oft hochnormale bzw. leicht erhöhte Parathormonwerte (sekundärer Hyperparathyreodismus – HPT). Die erfolgreiche Vitamin-D-Substitution führt zu einem Abfall von PTH. ...
https://labor28.de/fileadmin/user_u...tionen/Laborinfo_122_Vitamin_D_Mangel_l28.pdf

Grüsse,
Oregano
 
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Rachitis (griechisch rhachis, Wirbelsäule) bezeichnet eine Erkrankung des wachsenden Knochens mit gestörter Mineralisation der Knochen und Desorganisation der Wachstumsfugen bei Kindern. Das der Rachitis entsprechende Krankheitsbild im Erwachsenenalter ist die Osteomalazie. Rachitis ist auf eine erniedrigte Konzentration des Calcium-Phosphat-Produktes im Blut und dadurch verursachte hormonelle Gegenregulationsmechanismen zurückzuführen. Die häufige Calciummangel-Rachitis wird meist durch eine erworbene Vitamin-D-Stoffwechselstörung oder eine mangelnde Calciumaufnahme mit der Nahrung hervorgerufen. Sie wird von der seltenen Phosphatmangel-Rachitis unterschieden, die durch einen zumeist vererbten übermäßigen Phosphatverlust über die Nieren verursacht wird. Zu den Symptomen gehören neben Wachstumsstörungen mit Verformungen der Knochen insbesondere Auftreibungen der Knorpel-Knochen-Grenzen an den Wachstumsfugen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Sie besteht in einer Substitution von Vitamin D, gegebenenfalls zusätzlich von Calcium oder Phosphat. Zur Prophylaxe ist es in Deutschland üblich, Säuglingen während des ersten Lebensjahres Vitamin D in einer täglichen Einzeldosis zu verabreichen.
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https://www.biologie-seite.de/Biologie/Rachitis

Grüsse,
Oregano
 
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