Post Polio Syndrom

Datura

in memoriam
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09.01.10
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Hallo, diese Seite könnte für alle, die unter unerklärlichen Müdigkeiten, Schwäche, Schlafstörungen, Muskelschmerzen leiden, interessant sein:

POLIO Selbsthilfe e. V. | Gemeinsam sind wir Poliobetroffenen stark! | Post-Polio-Syndrom | Ausführliche Beschreibung des Post-Polio-Syndroms

Einerseits kann es jahrzehnte nach einer eindeutig durchgemachten Polio zu den Spätschäden kommen, die nach langer Zeit der Stabilität auftreten können.

Andererseits kann es diese Verlaufsformen der Polio geben:

Die subklinische Poliomyelitis, auch asymptomatische oder inapparente genannt. Sie entspricht der stillen Feiung und zeigt keine Krankheitszeichen.
2.Die abortive Poliomyelitis, eine abgeschwächte Form ohne beweisend charakteristische Krankheitszeichen.
3. Die nichtparalytische bzw. aparalytische Poliomyelitis mit hinweisenden spezifischen Krankheitszeichen ohne Lähmungserscheinungen.
4. Die paralytische Poliomyelitis mit typischen Krankheitszeichen, vor allem Lähmungserscheinungen.

POLIO Selbsthilfe e. V. | Gemeinsam sind wir Poliobetroffenen stark! | Post-Polio-Syndrom | Zur Häufigkeit des Post-Polio-Syndroms

Das Auftreten von PPS liegt für die paralytischen Fälle mit einem Risiko von etwa 70 Prozent bei 19 000 bis 38 000 Betroffenen und für die aparalytischen Fälle mit einem Risiko von 40 Prozent bei 11 000 bis 22 000 Betroffenen.

Die abortiven Fälle können ebenfalls zum Post-Polio-Syndrom führen (10./17./18.). Unter der Annahme eines Risikos von etwa 20 Prozent läuft das auf eine Zahl von 528 000 bis 1 067 000 Betroffenen hinaus.

Demzufolge ist in Deutschland gegenwärtig noch mit einer PPS-Häufigkeit von insgesamt 558 000 bis 1 105 000 Fällen zu rechnen. So muss also von einer wesentlich höheren Zahl an PPS-Erkrankungen ausgegangen werden als bisher angenommen wurde.

Das heißt, wenn in den Zeiten , als die Polio noch häufig war (vor 1962), jemand sich unerkannt infiziert hat und nur sowas grippeähnliches hatte, dieser auch nach Jahrzehnten an dem PPS erkranken kann. Das ist schwer nachzuweisen, kann man nur rückschließen, wenn in der Familie oder der Verwandtschaft jemand erkrankt war.

Es wurde jahrzehntelang mit Lebendimpfstoff geimpft. Die Zahl derer, die nach einer Impfung Polio bekommen haben, ist nicht bekannt, die meisten werden wohl nicht als Impschaden gemeldet worden sein. Auch dadurch kann man PPS bekommen. Da wäre zu überlegen, ob man nach einer Impfung eine schwere Reaktion hatte.

Es gibt einige wenige Ärzte, die sich auskennen.

Viele Grüße
Datura

Ach so, ich denke, dieses Post Polio Syndrom kann man ohne weiteres als CFS bezeichnen nach durchgemachter Virusinfektion, wie es ja auch für andere durchgemachte Virenerkrankungen diskutiert wird, vor allem die Viren, die Nerven schädigen.
 
Datura, vielen Dank für deinen Beitrag und dass du uns an deinen ausführlichen Recherchen teilhaben lässt.
Dein Motto passt wirklich unter deinen Beiträgen und ist sehr bereichernd.:)

Ich habe bisher nur oberflächlich von dieser Problematik gehört, und mir ist ein Fall bekannt, wo sich die Mutter durch den Stuhl des geimpften Kleinkindes angesteckt hat. Ich möchte nicht wissen, wieviele unendeckte Fälle es gibt....:rolleyes:

Die Lebendimpfung war doch diese Schluckimpfung.
Das kam damals noch in der Werbung, wenn mich nicht alles täuscht.

"Kinderlähmung ist grausam und Schluckimpfung ist süß".....:schock:

LG, Angie
 
Danke, Datura :).
Wenn ich mir so überlege, wer am ehesten von einem Postpolio-Syndrom betroffen sein könnte, so sind das doch wahrscheinlich ältere Jahrgänge ,die noch selbst Polio hatten oder nach den frühen Impfungen in den 50iger Jahren evtl. Impfschäden davon getragen haben?

Die Diagnose "Postpolio-Syndrom" an sich ist ja schon nicht einfach. Aber dann gibt es auch noch mögliche Differentialdiagnosen, die auch nicht einfach zu klären sind:

Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch müssen auch
Radikulopathien, Arthrosen, Neuropathien (wie das Karpaltunnelsyndrom),
ulnare Neuropathien sowie andere Neuropathien, die durch den langjährigen Gebrauch von Gehhilfen oder Rollstuhl und schlechter Körperhaltung entstehen, als Ursachen der erneuten Paresen ausgeschlossen
werden.

In diesem Rahmen werden auch eine Reihe von Zusatzuntersuchungen durchgeführt. Hierzu zählen je nach Symptomatik:
Elektromyographie, Elektroneurographie, Röntgen- und/oder Computer- (CT) und/oder Magnetresonanztomographie
(MRT) sowie gegebenenfalls Liquoruntersuchungen. Auch elektroneurographische Untersuchungen (NLG, Nervenleitgeschwindigkeitsmessung) können wichtige Hinweise ergeben. Finden sich hier beispielsweise deutliche Hinweise auf eine Schädigung von sensiblen Nervenfasern, die also Gefühlsinformationen von Haut und Gelenken in Richtung Rückenmark leiten, so ist eine andere Erkrankung
als ein Post-Polio-Syndrom anzunehmen und diesbezüglich die Diagnostik zu erweitern, um gezielt behandeln zu können. Durch CT oder MRT können zunehmende Schwächen, beispielsweise bedingt durch Raumforderungen
im Bereich der Lendenwirbelsäule mit Druck auf Nervenwurzeln ausgeschlossen werden.
Eine durch ein Post-Polio-Syndrom hervorgerufene Atemstörung kann im Schlaflabor abgeklärt werden. Aber auch andere internistische Erkrankungen, wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Anämien oder eine Herzinsuffizienz
sind auszuschließen. Auch an depressive Störungen mit resultierender Schwäche muss gedacht werden, Patienten mit einem Zustand nach Poliomyelitis können natürlich genauso wie Gesunde an einer
Depression erkranken. Die Häufigkeit des Auftretens unterscheidet sich zwischen beiden Gruppen aber nicht.
Information über die Geschichte der Polio-Schutzimpfung

Da kann man sicher froh, sein, wenn man an einen guten und interessanten Arzt gerät.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Oregano, die Lebendimpfung wurde bis 1999 durchgeführt:

Aus diesem Grund wird der Schluckimpfstoff gegen Polio seit 1999 in Europa nicht mehr verwendet, da es nach Ausrottung der Polio in Europa vereinzelt zu Polioerkrankungen durch diese Schluckimpfung kam.[1]

Schluckimpfung

Und vereinzelt? :D:D:D:D

Ich selbst kenne eine Frau, die hat die Schluckimpfung trotz Erkältung aufgeschwatz bekommen, hat Kinderlähmung bekommen, nicht gemeldet.

Stimmt, ab 62 wurde in der BRD geimpft, danach sinkt die Poliokurve rapide ab, aber eben die Lebendimpfung und stimmt, nachweisen kann mans nicht.

Aber ich finde es wichtig, dass man darum weiß, dass man in seiner Erinnerung zurückgehen kann - Mensch, ich war doch nach meiner Schluckimpfung so krank (hat keiner ernst genommen), und jetzt gehts mir so Scheiße, vielleicht ist das ja die Folge? Und auch wenn mans nicht offiziell anerkannt bekommt, es kann helfen, Ruhe zu finden, nicht mehr zu verschiedenen Ärzten zu rennen, einen Arzt durch die Selbsthilfe finden, in eine Gruppe gehen und sich Unterstützung holen.

Es gab 1959 eine ziemliche Epidemie. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere daran, dass er/sie in der Zeit krank war, aber eine Polio nicht erkannt wurde, z.B. sowas:

Die abortive Poliomyelitis, eine abgeschwächte Form ohne beweisend charakteristische Krankheitszeichen.

Sowas hatte meine Schwester, ich hatte Kinderlähmung ohne ausgeprägte Lähmungen (mit 16).

Ja, man kann sich dodausschlussdiagnostizieren, da müssen Könner ran und es gibt so wenige.

Wenn man nämlich will, dass auf keinen Fall eine PPS diagnostiziert wird in der Folge einer Impfung, ist es ein leichtes , denjenigen depressiv zu schreiben.

Wie Angie schrieb, konnte man sich auch ohne weiteres an einem Impfling anstecken, das ist so, die Viren werden durch den Darm ausgeschieden, deshalb hat man sich auch so leicht in Flüssen und Seen und Schwimmbädern angesteckt.

Datura

Und PS die Leute, die Kinderlähmung vor der Impfung bekommen haben, sind 50 und älter, also noch nicht soooo alt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie Angie schrieb, konnte man sich auch ohne weiteres an einem Impfling anstecken, das ist so, die Viren werden durch den Darm ausgeschieden, deshalb hat man sich auch so leicht in Flüssen und Seen und Schwimmbädern angesteckt.
Daran erinnere ich mich noch gut: wir sind immer im Rhein geschwommen, und auf einmal war das wegen der Polio-Impfung verboten. Eine Klassenkameradin hatte Polio in einer leichten Form.

Grüsse,
Oregano
 
Es ist ja auch so dass nicht wenige diese Impfung für den (mit) Auslöser der Borreliose verantwortlich machen.
Und wenn man sich so die Symptome anschaut........
 
Therakk, hier gehts um das Post Polio Syndrom, und zwar ganz besonders darum.

Unser Forum ist voll von Berichten über Ausbruch oder Verschlimmerung der Borreliose nach Impfungen. Das ist das tückische an der Borreliose, sie kann lange Jahre symptomlos verlaufen, obwohl man infiziert ist und mit einer Infektionskrankheit im Leib darf eigentlich nicht geimpft werden und es kann eben durch die IMpfung zu einem Gau kommen.

Und stimmt, die Symptome ähneln sich durchaus, es gehen eben beide Keime ordentlich an die Nerven. Aber es ist ein Fehler , nur auf die Symptome zu starren oder nur auf die Blutwerte. Eine gründliche Anamnese und Verlaufsbeobachtung ist bei beiden Krankheiten wichtig, außerdem sind natürlich ein paar Blutwerte (ordentlich u8nd sorgfältig) wichtig und es müssen bei beiden Krankheiten Könner ran und man kann auch Läuse und Flöhe haben.

Ach so und könntest Du dafür

Es ist ja auch so dass nicht wenige diese Impfung für den (mit) Auslöser der Borreliose verantwortlich machen.

bitte 'ne Quelle nennen? Wer genau sind nicht wenige?

Grüße von Datura
 
Wenn man liest, nach wie langer Zeit das Postpolio-Syndrom auftreten kann, wundert es, daß es überhaupt entdeckt wird:

...
Die akute paralytische Poliomyelitis ist eine Virusinfektion, die akut zu einem Untergang von Vorderhornzellen des Rückenmarks führt. Im Rahmen eines fieberhaften Infekts treten innerhalb weniger Tage Lähmungen auf, die im leichtesten Fall nur einige wenige Muskelgruppen betreffen, im schwersten Fall jedoch tödlich durch Versagen der Atemmuskulatur verlaufen können. Während bis zur Einführung des Polioimpfstoffes regelmäßig Epidemien eine Vielzahl von Opfern forderten, gehört inzwischen die akute Poliomyelitis in der westlichen Welt zu den seltenen Erkrankungen. Auch weltweit ist die Zahl akuter Erkrankungen stark rückläufig. In einer globalen Kampagne wird inzwischen die Ausrottung der Polio angestrebt. Für 1998 wurden der Weltgesundheitsorganisation 2294 Erkrankungsfälle gemeldet, 2001 noch 483, 2010 dagegen wieder 1349 (mit Fällen in Europa!). Dabei darf nicht übersehen werden, dass auch in Deutschland noch zehntausende Überlebende der Polioepidemien leben.

Wird die akute Krankheitsphase überlebt, können sich die Lähmungen durch Aussprossen von Nervenfasern und Größenzunahme der Muskelfasern innerhalb von mehreren Jahren teilweise zurückbilden (s. Abbildung). In den letzten Jahren musste allerdings bei einer großen Anzahl von Überlebenden der großen Polioepidemien festgestellt werden, dass nach einer stabilen Phase von mindestens 15 Jahren, meist 20-30 Jahren, erneut Symptome auftreten können. Dabei kann es sich sowohl um alte, während der akuten Krankheitsphase vorhandene, als auch um neue Symptome handeln. Als Überbegriff für diese bei Poliopatienten neu aufgetretenen Störungen wurde der Begriff „Postpoliosyndrom" geprägt.
...
Als medikamentöse Begleittherapie werden vor allem die folgenden Substanzen eingesetzt:

L-Carnitin (z.B. Biocarn®):
Diese Substanz verbessert die Energieverwertung durch die so genannten Mitochondrien.
Creatin: Hat eine Schlüsselfunktion im Energiestoffwechsel der Zellen und kann zu einer Leistungsverbesserung der Muskulatur führen.
Mestinon®: Diese Substanz verbessert die bei Zustand nach Polio oft gestörte Übertragung zwischen Nerv und Muskel. Bei höheren Dosierungen nimmt allerdings häufig die Neigung zu Muskelkrämpfen und das Muskelzucken („Faszikulieren") zu. Da dieses Medikament unter Umständen zu einer weiteren Belastung der vorgeschädigten Nervenzellen führen kann, sollte die Therapieentscheidung durch einen in der Behandlung von Muskelkranken erfahrenen Neurologen getroffen werden.
Amitriptylin (z.B. Saroten®) und andere Antidepressiva: Auch wenn keine depressive Symptomatik vorliegt, können diese Medikamente chronische Schmerzen günstig beeinflussen und auch zu einer Antriebssteigerung führen.
Immunglobuline: Wurden in Einzelfällen mit positiven Effekten auf Kraft und Schmerzen eingesetzt. In kontrollierten Studien ergaben sich widersprüchliche, aber nicht gänzlich negative Resultate. Die Wirksamkeit kann damit nicht als belegt gelten und muss weiter untersucht werden. Schon die immensen Kosten dieser Therapie verbieten einen unkritischen Einsatz dieser Therapieform.
...
Deutsche Gesellschaft fr Muskelkranke e.V.

Grüsse,
Oregano
 
wundert es, daß es überhaupt entdeckt wird:

Es wurde und wird immer dann entdeckt (dann ist es inzwischen, weil es sich ein bisschen rumgesprochen hat, war früher noch viel schwerer, verhältnismäßig einfach), wenn jemand eine Kinderlähmung hatte, jahrzehnte lang stabil und belastbar war und es dann langsam aber stetig und manchmal sehr steil bergab geht. Dann wird ne Ausschlussdiagnostik und ne sorgfältige Anamnese gemacht und dann die Verdachtsdiagnose gestellt, aber nie würde ich damirt zum FEld- Wald- und Wiesen- Neurologen gehen, wir wissen ja, was dann passieren kann.

Wenn man keine Rente oder sowas daraufhin beantragen muss, kann man sich eine Überzogene Diagnostik in so einem Fall sparen, man lebt so gut es geht und hilft sich so gut es geht. Schwierig wird es, wenn man eine Rehamaßnahme oder sowas will, da müssen die auf die speziellen Bedürfnisse eingehen.

Die Selbsthilfe hat ja ein paar Ansprechpartner.

In dem Link zu dem Selbsthilfeverein gibt es ja einen Film, da kann man sehr gut sehen, wies geht.

Vor allem geht es ja auch darum, keine kontraproduktiven Therapien in so einem Fall zu machen, z.B. übertrieben Sport machen, sondern Muskel- und Kreislauftraining ganz ganz sanft, sonst gehts schief.

Ach, irgenwo sah ich gerade, dass jemand gegen die Schmerzen Tee aus Hanfblüten trinkt. Das hielte ich für eine wunderbare Idee, auch bei PPS und sich daraus ergebenden Schmerzen, aber- verboten.

Schwierig wird es, wenn jemand einen Impfschaden hatte oder nur eine geringfügigere Schädigung hatte (oder gar keine Diagnose hatte). Dann bekommt man den Hinweis "es könnte bei mir ja auch so was sein, ich hatte ja einen Impfschaden, ich hatte ja eine schwere Grippe in der Zeit (wenn man sich überhaupt erinnert)" nur, wenn man durch Zufall darüber stolpert und dann kommt es eben wie immer auf Eigeninitiative an.

Na ja, die Selbsthilfe ist inzwischen wirklich gut, vor 20 Jahren war das noch anders, aber es gibt immer noch zu wenig Ärzte.

Liebe Grüße
Datura
 
hallo @all :fans:

ein sehr informativer Beitrag ihr Lieben, dankeschön

ich bin selbst Poliobetroffene und seit gut zwei Jahren haben sich Kräfteverlust und zunehmende Schmerzen schleichend gesteigert. Die Ärzte wollten bisher nicht wirklich auf meine Symtome eingehen und so habe ich einen Termin bei einem Spezialisten in Koblenz gemacht, da werde ich mich einer gründlichen Untersuchung unterziehen.

:kraft:<< diese Zeiten sind leider vorbei :rolleyes:
 
Wenn man die Symptome der Postpolio liest, läßt das an manches andere Krankheitsbild denken:

...
Neue gesundheitliche und funktionelle Probleme
---
Müdigkeit
Muskelschmerzen
Gelenkschmerzen
Schwäche in früher befallenen Muskeln
in früher nicht befallenen Muskeln
Kälteintoleranz
Atrophien

Probleme bei Aktivitäten des täglichen Lebens
Gehen
Treppensteigen
Ankleiden

Die Patienten berichten sehr oft auch über eine verstärkte Müdigkeit und verminderte Belastbarkeit. Diese ist unabhängig von den durchgeführten körperlichen Anstrengungen. Müdigkeit und Erschöpfung können nach einer Belastung auch ungewöhnlich lange anhalten. Ein weiteres Symptom ist die Angabe von Schmerzen in
der Muskulatur oder den Gelenken. Oft wird von den Patienten eine Kälteintoleranz angegeben. Auch die Atmung kann sich verschlechtern. Der Patient bemerkt dabei nach Anstrengung eine länger andauernde Kurzatmigkeit als früher. Besonders bei Infektionen der Atemwege kann die Funktionsstörung dekompensieren, so dass eine ausgeprägte Kurzatmigkeit schon in Ruhe besteht, die Atmung also nicht mehr ausreicht. Bei leichteren Störungen macht sich die Beeinträchtigung der Atmung oft nur als nächtliche Funktionsstörung in Form von „Schlafapnoe“ bemerkbar.
Bei einem Teil der Patienten werden auch Schluckstörungen beobachtet, bei genauer Untersuchung immerhin bei ca. 30%. Aber nur bei einem Teil dieser Patienten werden Beschwerden berichtet. Primär sind hierfür Schwächen der Rachen- und Kehlkupfmuskulatur veranwortlich.
...
https://www.polio-forum.de/Paschen-DasPost-Polio-Syndrom.pdf

Grüsse,
Oregano
 
Hallo an alle
heute kam mir mein Impfausweis in die Hand, und da schaute ich mal wegen Polioimpfung nach. Versuche auch herauszufinden wie es mir wann wie ging.
Habt ihr diese Impfung auch mehrmals bekommen, war das eine Wiederholungsimpfung?
1.2.68 + 14.3.68 = Polio + Sabin I-III

10.3.75 = Sabina I+II+III
30.4.80 = Typ I/II/III 1980 Sabin oral

Zusatz:
5.10.1992 Polio I II IM (vor Malaysia mit allerlei anderen zusammen, was ich schlecht ertrug)

würde mich interessieren
Danke, LG KARDE

Und viele andere als Kind, habe ich auch, was halt damals so üblich war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Zusammenhang mit der Polio-Impfung finde ich diese Aussage interessant :

Nun gibt es ja in Deutschland keine Polio-Fälle mehr. Das ist doch ein Beweis für den Erfolg der Impfungen?

Impfbefürworter behaupten das gerne. Allerdings ist diese Behauptung beziehungsweise dieses Dogma falsch, es ist leider nicht so. Wenn man die Polio-Impfung etwas tiefer und genauer untersucht, zeigt sich, dass die Erkrankung nicht dadurch seltener wurde, sondern dass es sich um ein statistisches Problem handelt, das 1952 bis 55 aufgetreten ist.
Als die Impfungen gegen Polio eingeführt wurden, waren die Fallzahlen schon rückläufig. Hinzu kommt, dass die Krankheit "Polio" umdefiniert wurde: Bis dahin zählten alle Fälle, die auch nur kurzfristig Lähmungserscheinungen zeigten, als Polio. Nun wurde per Definitionem abgestimmt, dass nur die Fälle als Polio gewertet werden sollten, die länger als 60 (sechzig!) Tage Lähmungen hatten. Dies führte zum sofortigen Rückgang der Fallzahlen.
Und noch ein Faktor darf nicht außer Acht gelassen werden: das Insektizid DDT, das in den 50er Jahren mit großer Begeisterung und sorglos verwendet wurde. Eine DDT-Vergiftung kann haargenau die gleichen Symptome hervorrufen wie Polio. Auch diese Fälle flossen in die Statistiken hinein. Als dann bald auch DDT verboten wurde, gingen natürlich die Lähmungsfälle und damit die "Polio-Fälle"
https://www.thieme.de/viamedici/medizin/krankheiten_diskussion/impfen2.html
------------------
Hallo Karde,

das klingt nach einer Schluckimpfung, die heute nicht mehr gemacht wird, weil sie nicht ohne Risiken war.
Polio-Impfung (Kinderlähmung) - NetDoktor.de
Polioimpfstoff

Grüsse,
Oregano
 
Eigentlich sollte hier keine Impfkritikdisskussion stattfinden (was dazu führen könnte, dass dazu 100 Seiten geschrieben werden und jemand, der Infos zu Post - Polio sucht, nichts findet und entnervt aufgibt), sondern Infos über das Postpoliosyndrom weitergegeben werden.

Hier auf Seite 9 gibt es eine Statistik der Fallzahlen in der Bundesrepublik

https://www.diss.fu-berlin.de/diss/...00000004452/DissVollnberg-online-1.pdf?hosts=

da sind die Fallzahlen seit 1946 aufgetragen. Es ist mitnichten so, dass die Fallzahlen schon vorher zurückgegangen sind, sondern sie haben gewechselt, was völlig normal ist. Pünktlich mit der Einführung der Schluckimpfung sind die Fallzahlen drastisch runtergegangen.

In der DDR ist die Schluckimpfung genau zwei Jahre früher eingeführt worden und genau zwei Jahre früher sind die Fallzahlen zurückgegangen. Leider finde ich die Statidtik nicht mehr, wo die beiden Fallzahlen übereinander gelegt worden sind.

Demnach hätten die DDR und die BRD sich abgesprochen, ab jetzt ändern wir mal die Statistische Grundlage, damit die Fallzahlen in beiden Ländern zum Zeitpunkt der Impfung zurückgehen - na ja. Die hygienischen Verhältnisse waren in beiden Ländern 1960 und 62 gleich gut. Und der Zusammenhang mit DDT tritt in der BRD genau zwei Jahre später auf? Also bitte.

Möglicherweise war die massenhafte Anwendung des Lebendimpfstoffes (zwar abgeschwächt) ein großer Fehler, aber nur so konnte man massenweise und plötzlich alle durchimpfen.

Oregano, was wolltest Du damit

Wenn man die Symptome der Postpolio liest, läßt das an manches andere Krankheitsbild denken:

sagen? Das die Leute eigentlich kein Post Polio haben? Das sind alles Leute, die Polio mit Lähmungen hatten und die nach Jahren der Stabilität dramatische Verschlechterung erfahren. Die Gründe für das Auftreten liegen im Schwammigen - "es könnte sein - " usw, dass ständige Überlastung der Neuronen der Grund ist .

Dass das ganze ein immunologisches Problem sein könnte, wird abgestritten. ich glaube, dass es genau das ist, es wird auch immer mal wieder diskutiert.

Möglicherweise , wie ich schon geschrieben habe, ist es "CFS", wie es auch nach anderen Viruserkrankungen entsteht, nur dass eben auch die Lähmungen dramatisch schlimmer werden. Wenn man systematisch bei allen Post Polio Leuten das Immunsystem untersuchen würde (was so gut wie nie gemacht wird, es wird auf Deibel komm raus die Nervenleitgeschwindigkeit getestet), hätte man womöglich gute Hinweise auf die Ursache durch ein fehlgesteuertes Immunsystem.

Ich verlinke noch zu einem anderen Forum:

Neueste Untersuchungen zur Ursache des Post-Polio-Syndroms

wo's nur um Polio geht. In dem Beitrag geht es auch um eine andere Sichtweise des PPS .

An Karde, ja diese Schluckimpfung mit abgeschwächten Erregern gab es dreimal, wird schon die gewesen sein.

Ich würde mich jetzt nicht verrückt machen, ob ich einen Schaden durch die Impfung erlitten habe, denn beweisen kann man das sowieso nicht. Sinnvoll ist sowieso, wenn man chronisch krank ist (durch womöglich mehrere Infektionskrankheitn und auch noch Impfschaden) eine Unterstützung aller Organsysteme (was nicht einfach ist, wenn man kein Geld hat und krank ist und sich das Wissen aneignen muss - das weiß ich) und behandeln der Infektionskrankheiten, so gut es geht.

Aber da es ja Ironie an keine Viren gibt Ironie aus, wie einige hier im Forum meinen, verabschiede ich mich aus diesem Thread und kann nur auf die Polioforen verweisen, denn

Viren gibt es, auch Polioviren.

Grüße von Datura
 
Hier

Je ähnlicher dem eigentlichen Krankheitserreger, desto
bessere Immunantwort
 Müssen replizieren, um effektiv zu sein, sollten dabei jedoch
keine Krankheit auslösen.
 Oft effektiv nach nur einer Dosis
 Schwere Impfreaktionen (Impfzwischenfälle) möglich (cave:
Immundefizienz, Schwangere)
 Neutralisierende Antikörper interferieren mit der Induktion
von protektiven Immunantworten
 Nicht stabil (Kühlkette; Rückmutation in den Wildtyp
möglich, z.B. oraler Polioimpfstoff: vakzineassoziierte
paralytische Poliomyelitits, 1: 5.000 000

steht einiges zu den Nachteilen der abgeschwächten Erreger:

immunologie.charite.de/fileadmin/redaktion/gallery/Lehre_5._klin._Sem/Q4_5klinSe_SeminarT1_Impfen_2011.pdf

Es sind bei den Impfaktionen meines Wissens grobe Fehler gemacht worden, z.B. wurde nicht deutlich genug gemacht, dass man bei einem Infekt, wenn sich jemand krank/ verschnupft fühlt oder bei Immundefekten (was man ja vorher nicht weiß) keinesfalls mit abgeschwächtem/ Lebendimpfstoff impfen darf. Genau deshalb kann man nach einer Impfung krank werden, was man aber dann auch schlecht nachweisen kann und nur im Einzelfall als Impfschaden anerkannt wird. Und man wollte schnell alle durchimpfen - ein Fehler, wie man heute weiß. Ich weiß von jemand, die geimpft wurde trotz grippalem Infekt und die Kinderlähmung bekommen hat, was aber nicht nachgewiesen und auch nicht anerkannt wurde, war nur relativ leichte Form.

Aber was sagt uns das alles? Dass das Leben an sich recht gefährlich ist und uns niemand je versprochen hat, gesund 90 zu werden.

Grüße von Datura
 
Hallo Datura,

Oregano, was wolltest Du damit sagen?

Zitat:
Wenn man die Symptome der Postpolio liest, läßt das an manches andere Krankheitsbild denken: Dass die Leute eigentlich kein Post Polio haben? Das sind alles Leute, die Polio mit Lähmungen hatten und die nach Jahren der Stabilität dramatische Verschlechterung erfahren. Die Gründe für das Auftreten liegen im Schwammigen - "es könnte sein - " usw, dass ständige Überlastung der Neuronen der Grund ist .

Dass das ganze ein immunologisches Problem sein könnte, wird abgestritten. ich glaube, dass es genau das ist, es wird auch immer mal wieder diskutiert.

Möglicherweise , wie ich schon geschrieben habe, ist es "CFS", wie es auch nach anderen Viruserkrankungen entsteht,...

Du schreibst es hier schon selbst: es ist ein immunologisches Problem und hier auf Polio zurück zu führen. Nur wird eben selten an ein Postpolio-Syndrom gedacht.

Grüsse,
Oregano
 
Oregano, das

es ist ein immunologisches Problem und hier auf Polio zurück zu führen

habe ich nie geschrieben, sondern ich habe geschrieben, ich glaube und könnte und möglicherweise, denn ich weiß nicht, dass das Post Polio ein immunologisches Problem ist. Woher weißt Du das? Es wurde nie großflächig (an möglichst vielen sicher an PPS erkrankten ) eine gründliche Immunsystemuntersuchung gemacht. Der Mainstream ist der:

Die Ursachen des PPS sind noch nicht endgültig geklärt. Als wahrscheinlichste Ursache gilt eine Überlastung und Zerstörung verbliebener Motoneurone, wahrscheinlich ausgelöst durch emotionalen (seelischen), physischen (durch Überanstrengung) und/oder metabolischen (stoffwechselbedingten) Stress der Nervenzellen. Schon während der Phase funktioneller Stabilität kann eine fortgesetzte Dysfunktion (Fehlfunktion) der Motoneurone festgestellt werden. Wenn dann eine gewisse Schwelle (Zerstörung von mehr als 50-60 % der Motoneurone) überschritten ist, kommt es nach herrschender Lehr-Meinung zum Auftreten des PPS durch Dekompensation (Entgleisung) des seit der akuten Kinderlähmung bestehenden De- und Re-Innervations-Prozesses.

Post-Polio-Syndrom

Seit die PPS- Selbsthilfe so aktiv ist, wird das PPS bekannter und die, die Lähmungen hatten, eine gesicherte Polio hatten und nach jahrzehnten eine Verschlechterung erleben müssen, die bekommen schon eine Diagnose und sind froh darüber, bekommen sie doch dann wenigstens ordentliche Rollstühle und sonstige Hilfen und Hilfsmittel.

Die, die vielleicht möglicherweise eventuell ein PPS nach einer Impfung haben oder auch Polio ohne Lähmungen und müde und erschöpft sind und vermehrt Infektionen oder Krebs oder sonstwas in der Folge haben - das wird man nie beweisen können. Bei gesicherter Polio ohne Lähmungen wird man rückschließen können, mehr aber auch nicht. Selbst wenn im Immunsystem Entgleisungen sind, kann man nicht sagen, dass ist von Polio, dieses nützt ja auch nichts. Man kann alles für die eigene Stärkung machen, mehr aber auch nicht.

Vielleicht freuen sich die Orthopäden und Neurologen ja auch, haben sie doch neues Patientengut und würden die nie an Immunologen abgeben, zumal, wo die Immunologie zu durchschauen und dann auch noch ne therapie daraus zu entwickeln, enorm schwierig ist.

Na ja, hab grad keine Zeit mehr.
Ein schönes neues Jahr für alle!

Datura
 
zumal, wo die Immunologie zu durchschauen und dann auch noch ne therapie daraus zu entwickeln, enorm schwierig ist.

Ich war bei einem Immunologen zur med.Begutachtung (1 Std.) von der IV aus- er nahm gar nichts ernst was ich ihm erzählte, ich hoffte eigentlich auf zusätzliche Blutuntersuche, wurde aber nichts gemacht.
Im Bericht fand er es gäbe wohl keine Immunologische Erklärungen auf meine Erschöpfung und Beschwerden, ich wäre 100% arbeitsfähig, das einzige was er mir raten könne wäre etwas abzunehmen. Hinweise das mein Immunsystem in verschiedenen Zeiten in der Vergangenheit auf gewisse Sachen extrem reagierte waren gegeben.
Bis ich krank wurde, hatte ich nie Uebergewicht und war sehr aktiv und sportlich.

LG KARDE
 
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