positive Ausrichtung
(Ich habe mir den Beitrag, bevor ich ihn abschicke, noch mal durchgelesen und einiges hinzugefügt - d.h. er liest sich jetzt "ein bisserl durcheinander".
Da du mir sicherlich nicht den Nobelpreis für Literatur verleihen willst, traue ich mich ihn einfach so zu lassen und hoffe, dass du etwas mit meinen Gedanken anfangen kannst.)
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Hallo zanu,
ich habe da wahrscheinlich ähnliche Erfahrungen gemacht wie du.
Mich hats vor sieben Jahren dann einfach umgehauen, Diagnose Burnout.
Seitdem kann ich auch nicht mehr arbeiten und bin mittlerweile auch schon frühpensioniert. "Mein" Burnout wurde nicht nur durch den heftigen Arbeits- sowie Psychostress sowie langjährige schwierige private Probleme ausgelöst, ich habe auch noch diverse Probleme mit meinen Zähnen, die mit Sicherheit auch noch einiges zu meiner gesundheitlichen Situation beigetragen haben.
Ich arbeite also nicht mehr.
Was ich den ganzen Tag so tue? (Das werde ich übrigens auch ab und zu von anderen Leuten gefragt

).
Wenns mir gesundheitlich sehr schlecht geht, dann nicht allzu viel.
Ich bin ein Mensch, der gerne Strukturen einhält.
Ich stehe also morgens mit meinem Partner auf, mache das Frühstück, versorge anschließend den Haushalt, klimpere ein wenig im Internet herum, koche täglich und versuche, mich zu bewegen.
Je nach Fitness gehe ich lange spazieren oder, wie derzeit leider, turne ein wenig auf dem Teppich herum.
In den Zeiten, in denen es mir besser ging, bin ich alleine in die Berge gefahren und dort gewandert (darauf freue ich mich jetzt schon wieder und hoffe, dass das bald wieder möglich ist).
Was mich persönlich sehr viel weitergebracht hat:
Ich höre jeden Tag
Radio Bayern 2 und lade mir z.T. die Beiträge noch nachträglich aufs Handy, den ich als mp3-Player nutze. Geht auch gut bei der Hausarbeit

Vielleicht bietet dein "Heimatsender" ein ähnliches Programm an wie "mein" Bayerischer Rundfunk, ansonsten kannst du auch mal
online hineinhören.
Meine Bedürfnisse haben sich geändert. Ich war zwar noch nie sonderlich konsuminteressiert, aber mittlerweile benötige ich noch weniger Geld als früher. Das ist natürlich gut, weil ich nicht sonderlich viel Pension bekomme.
Kleidung kaufe ich wenig, und nur Sachen, von denen ich weiß, dass ich sie noch in ein paar Jahren tragen kann.
Meine Frisur ist mittlerweile klassisch und ich lasse mir die Haare auch nicht färben, ich bin also auch nicht auf regelmäßige Friseurbesuche angewiesen.
Verreist bin ich noch nie viel (geht derzeit auch nicht) - aber auch im Urlaub brauche ich nicht viel Geld.
Bücher kaufe ich mir selten (nur wenig Sachbücher und die auch meistens gebraucht über amazon), ansonsten leihe ich sie mir in der Bücherei.
Soziale Beziehungen pflege ich übrigens kaum.
Aus mehreren Gründen:
Mir gehts selten gut genug, um Treffen mit anderen ausmachen zu können.
Deren Themen wie Familienangelegenheiten, Konsum etc. interessieren mich nicht sonderlich.
Ich komme mit mir alleine sehr gut zurecht.
Und : Die "Ratschläge", die ich von anderen bekomme, damit ich "endlich gesund werde", sind für mich nicht hilfreich, manchmal schon eher beleidigend.
Was mich dennoch freut:
Ab und zu habe ich dann sehr gute Begegnungen mit Menschen, bei denen ich auch merke, dass ich, obwohl ich schon lange kein "normales Leben" mehr führe, nicht langweilig bin, weil ich bei fast allen Themen mitreden kann.
Nicht nur meine Bedürfnisse haben sich geändert, auch meine Interessen. Ich kann nicht sagen, ob sie so bleiben, ich verändere mich selbst ja täglich.
Soll heißen:
Wirf dich ruhig ins Leben, mach das, was dir in den Sinn kommt.
Für mich sind Zeiten äußerst sinnvoll, in denen ich mal "kein Programm habe" - weil ich dadurch zu mir selbst gebracht werde. Und dann fällt mir doch etwas Neues ein, das gut zu mir passt.
So z.B. Thema "Kochen":
Letztes Jahr bin ich durch einen Kürbis darauf gekommen, dass man den ja "indisch" zubereiten kann.
Das hat mich dann interessiert, ich habe mir indische Kochbücher aus der Bücherei geholt, mir dann selbst drei gekauft und seitdem koche ich ausschließlich indisch (vertragen sowohl mein Partner als auch ich besser als das "normale" Essen, weil wir so ziemlich dieselben Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben

))
Und ich sehe mir Fernsehsendungen über Indien und mittlerweile auch Tibet etc. an und interessiere mich auch ein wenig für den Buddhismus.
All das ausgelöst durch einen Kürbis

))
Und, was ich interessant finde: Mein Partner zieht mit.
Für Pilze interessiere ich mich auch sehr, war auch viel "in den Schwammerln" - geht derzeit nicht, kommt aber sicherlich wieder.
Auf die Pilze bin ich wieder über Umwege gekommen. Ich war früher mit meinem Vater öfter beim Schwammerlsuchen, dann aber jahrelang nicht mehr, über einen Bekannten bin ich wieder draufgekommen, habe mir Bücher besorgt, mich eingearbeitet etc.
Trau dich, einen Schritt zu gehen. Dann öffnen sich Wege zu Themen, die du vermutlich bislang nicht kanntest bzw. von denen du nicht dachtest, dass sie dich interessieren könnten.
Und dann findest du womöglich nicht nur "wieder zu dir und deiner Lebensfreude", sondern findest dich teilweise völlig neu und zu einer ganz neuen Lebensfreude, die dich auch über schwierige gesundheitliche Zeiten trägt.
Ich drücke dir die Daumen und sende herzliche Grüße,
Laxxmi
Ich freue mich, dass du zu diesem Thema einen Thread eröffnet hast.
Ich wollte nämlich schon länger mal eine Themensammlung dazu erstellen, so nach dem Motto "Was man alles tun kann, wenn man krank ist und seine seelische/geistige/körperliche/moralische

Fitness erhalten bzw. neu gestalten will".