Nach Ausfräsen/Extraktion - Verbleiben Bakterien im Kiefer?

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04.11.07
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Hallo Forum

Es geht mir nur indirekt um das Offenlassen (mit AB) oder Zunähen (ohne AB) nach dem Ausfräsen, was wir schon oft diskutiert haben.

Ich habe mittlerweile viele Stellen im Kiefer ausgefräst und teilweise Zähne gezogen bekommen. Dabei wurden die ausgefrästen "Leerstellen" zugenäht und die Extraktionsstellen offen gelassen, damit sich ein Blutpfropf bilden kann, der die Wunde während der Heilung abdeckt. Dies hat im Oberkiefer gut funktioniert. Im Unterkiefer haben sich die Extraktionsstellen leicht entzündet, weil wahrscheinlich Essensreste oder Bakterien in die Wunde kamen und nicht wieder heraus. Momentan habe ich wieder eine offene Extraktionsstelle (47), die Probleme macht. Wie bei den anderen Stellen zuvor auch helfe ich mir mit peinlicher Sauberkeit, Reso-pac (Kann ich wärmstens empfehlen. Ist wie ein Kaugummi aus Zellulose, das auch auf Schleimhaut klebt und die Wunde verschließt. Kann auch als Medikametenträger eingesetzt werden) und Spülungen mit Wasserstoffperoxid, Hexoral oder Alkohol. So halte ich die Entzündung in Grenzen, den Heilungsprozess aber auch.

Ich denke, daß die Wunde wie bei den anderen Stellen zuvor auch, zuheilen wird. Sorgen machen mir allerdings die Bakterien. Ich kann nicht vermeiden, daß allerlei Bakterien an und in den Kiefer gelangen, die dort nicht hingehören. Wie groß ist das Risiko, daß die dort verbleibenden Bakterien unbemerkt eingeschlossen werden und später eine Kieferostitis verursachen?

Bei einer anderen Extraktionswunde Wunde, die sich entzündet hatte, habe ich ein paar Tage lang Tetracyclin Augensalbe (AB) mit Gazestreifen eingelegt. Die Entzündung ging auch lokal ganz schnell zurück, aber die Pilze haben direkt frohlockt. Mein Mund war innerhalb eines halben Tages völlig mit weißem Belag gefüllt, mein Pilzproblem war so stark wie zu schlimmsten Zeiten. Ich habe dann das AB auch in Absprache mit meiner Zahnärztin abgesetzt und wieder mit den anderen Mitteln gearbeitet bis die Wunde zu war. Ehrlicherweise muß ich dazu sagen, daß ich den Zahn neben der damaligen Extraktionsstelle (48) jetzt habe ziehen lassen, da er u.a. auf Druck empfindlich reagierte. Ich mache mir natürlich Sorgen, daß dies auf eingeschlossene Bakterien zurückzuführen war.


Also um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:
a) AB (z.B.Tetrazyclin) einsetzen mit allen negativen Begleiterscheinungen bis die Wunde zu heilt oder
b) mit den anderen desinfizierenden Mitteln weitermachen und hoffen, daß die Selbstheilungskräfte es schon richten - mit dem Risiko, daß Bakterien verbleiben können?


Danke für Eure Antworten.
Steinmi
 
Die Entzündung ging auch lokal ganz schnell zurück, aber die Pilze haben direkt frohlockt. Mein Mund war innerhalb eines halben Tages völlig mit weißem Belag gefüllt, mein Pilzproblem war so stark wie zu schlimmsten Zeiten.

Hi Steinmi.

Ich rate zu Option a.

Gegen den hartnäckigen Soor hilft Ampho-Moronal-Suspension ausgezeichnet.
Diese Erfahrung habe ich gemacht. Dieses Antimykotikum hilft wesentlich besser
gegen Candida als Nystatin und ist gut verträglich. Spreche die Ärztin darauf an,
bald ist das Thema erledigt, da die Wunde ohne Tetracyclin schneller zuwächst.

Tetracyclin hat ein breites Wirkungsspektrum - aber es kommt vereinzelt auch
zu allergischen Reaktionen. Du scheinst ja nicht allergisch reagiert zu haben.

Ist ein Wundabstrich gemacht worden mit Erregertestung samt Vorschlägen
bzgl. wirksamen und geeigneten, lokalen Antibiotika?



Herzliche Grüße nach Düsseldorf, Bodo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Bodo,

danke für Deine Antwort.
Ja, Abstrich habe ich machen lassen wie bei allen Aktionen zuvor auch. Das Ergebnis liegt noch nicht vor. Bislang war auf fast alle zuvor gefundenen Bakterien Tetracyclin wirksam.

Trotzdem: Der Zahn, der gerade entfernt wurde, war nicht Amalgam gefüllt. Es ginge also "nur" um Bakterien. An allen Extraktions /Frässtellen wurden Bakterien gefunden, aber nur dort, wo Amalgam gewesen war, hatte sich über die Jahre eine Ostitis gebildet.

Kannst Du mir Deine Empfehlung noch etwas begründen ?

Ampho-Moronal-Suspension werde ich probieren ? Habe damit öfter Probleme.

Danke
steinmi
 
Kannst Du mir Deine Empfehlung noch etwas begründen ?

Hi Steinmi.

Es wurde durch Untersuchungen ausgefrästem Kieferknochenmaterials ermittelt,
dass sich die im Amalgam enthaltenen Schwermetalle auch unter Zähnen nachweisen
lassen, die nie Amalgam gefüllt waren.

Insofern wäre es ratsam, die lokal wirksamen, chelatierenden Eigenschaften des
Tetracyclins in Verbindung mit der antibiotischen Wirkung auch bei Zahn 48 einzusetzen.

Ggf. könntest Du den gewechselten Gazestreifen im Labor auf Quecksilber untersuchen lassen.

Sollte sich wenig nachweisen lassen, wäre dies um so erfreulicher.

Ampho-Moronal-Suspension ist verschreibungspflichtig, in Deiner Situation
(schwerer Mundsoor) meiner Meinung nach angezeigt und hilfreich.


VGB
 
Ich kann dazu nur sagen das ich an vielen gezogenen Zähnen die ausgefräst und tamponiert wurden nun massive Kieferostitis habe,die bis zum Nervenkanal geht,ich kann mir alles wieder operieren lassen!!

Im eingeschickten Knochen waren auch massiv Pilze da,durch das Antibiotikum in der Tamponade,auch hast du durch die Tamponaden immer eine Bakterienquelle im Kiefer,was eigentlich logisch ist!!

Gruss Martin
 
Hallo Martin,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Du würdest also gerade auf das Antibiotikum verzichten wegen einer möglichen Kiefrerostitis ? Das habe ich bislang nicht so gesehen, ist aber auch ein Aspekt.

Wodurch entsteht denn eine Ostitis ? Bakterien oder/und Pilze ?

Pilze kann ich leider sowieso nicht ausschließen. Weder mit oder ohne AB, da ich recht pilzbefallen bin.

Jetzt bin ich also genauso schlau wie vorher.

Gruß
steinmi
 
Nun, ich will mal weiter berichten.

Ich habe Tetrazyklin Augensalbe mit Gazestreifen seit 3 Tagen eingelegt.
Die Entzündung um die Extraktionsstelle ist zwar schnell zurückgegangen, das Kiefergelenk ist aber nach wie vor etwas empfindlich. Allerdings habe ich jetzt weiße Eiterstippen und eine Rötung im Hals ähnlich einer beginnenenden Angina. Es ist aber keine, da dies der selbe Vorgang und Zustand ist wie beim letzten Zahnfach, wo ich ebenso vorging.
Lediglich damals sagte die Bakteriologie, daß die gefundenen Bakterien sensibel auf Tetrazykline reagieren würden. Dieses mal sagt die Bakteriologie bei dem selben Bakterienstamm (enterococcus faecalis), daß sie resistent sind.

Problematischer empfinde ich seit dem Einfügen des AB eine totale Abgeschlagenheit und meine Gelenkprobleme kommen wieder - wie zu meinen besten Vergiftungszeiten. Das sollte doch nicht sein , oder ?

Ja, jetzt könnte man natürlich wieder sagen, es werden Gifte gelöst, die erst abtransportiert und dann wieder irgendwo eingelagert werden. Aber so einfach möchte ich das nicht abtuen. Zumal dieser Zahn nie amalgamgefüllt war. Ich überlege wirklich das AB wieder abzusetzen. Außerdem habe ich ein Jucken an den Innenseiten der Unterarme und Unterschenkel und der Stuhlgang hat sich in der Konsistenz stark zum Negativen verändert. Das alles bringe ich mit dem AB in Verbindung, da es am Tag nach der ersten Gabe begann.

Und was ratet Ihr mir ?

Gruß steinmi
 
Ja das kenne ich!!

Nochmal sauber ausfräsen lassen,danach vernähen und auf AB verzichten!!

So würde ich es versuchen!!
 
Hallo Martin,

habe ähnliche Probleme nach Ausfräsen im Oberkiefer (Dauerentzündung im Gaumen, Ohrrauschen, Bluthochdruck). Wie ist es Dir seither ergangen? Welche Wege bist Du gegangen? Nochmals ausfräsen lassen?

Grüße Stinch
 
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