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Pilzinfektion (Mykose)

JAN SCHWENKENBECHER, WISSENSCHAFTSJOURNALIST

Pilzinfektionen betreffen oft die Haut, Haare oder den Intimbereich. Erfahren Sie, welche Behandlung bei einer Mykose hilft.
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Was ist eine Pilzinfektion?
Bei einer Pilzinfektion sind verschiedene Pilze am Werk, die sich im Übermaß vermehren. Die häufigsten Ursachen der Pilzinfektion bei Menschen sind Fadenpilze (Dermatophyten) und Hefepilze (Candida). Sie können sich in verschiedensten Körperregionen ausbreiten, zum Beispiel auf der Haut, den Schleimhäuten im Mund und Intimbereich oder den Finger- und Fußnägeln. Pilzinfektionen heißen medizinisch auch Mykosen, also eine Erkrankung durch Pilze.

Eigentlich sind Pilze normale Mitbewohner der menschlichen Haut und Schleimhäute - eine Besiedelung muss nicht zwangsläufig krank machen. Eine gewisse Mengen an Pilzen ist bei Menschen also ganz normal. Ein intaktes Immunsystem sorgt nämlich dafür, dass sie sich nicht im Übermaß vermehren. Bei geschwächten Abwehrkräften finden sie jedoch ideale Lebensbedingungen vor.

Pilzinfektion: Wie steckt man sich an?
Am häufigsten ziehen sich Menschen die Pilzinfektion durch den Kontakt mit pilzhaltigen Hautpartikeln (beim Barfußlaufen) oder Gegenständen (gemeinsam benutzte Handtücher, Waschlappen, Kuscheltiere bei Kindern) zu. Dringen die Pilze dann in die Haut ein, zum Beispiel über Wunden oder bei geschwächter Immunabwehr, können sie eine Pilzinfektion auslösen.

Risikofaktoren für eine Pilzinfektion
Am wohlsten fühlen sich die Pilze bei Temperaturen zwischen 30 und 40° C und einem feuchten Mikroklima. Diese Milieu entsteht bei schlechter Belüftung, etwa wenn Sie luftundurchlässige Schuhe oder Kleidung (Blusen, Hemden, T-Shirts, Jacken) tragen. Wer dann noch stark schwitzt, hat optimale Voraussetzungen für Pilzinfektionen geschaffen. Daneben begünstigen weitere Faktoren eine Pilzinfektion, zum Beispiel:

Eine geschwächte Immunabwehr, etwa nach einer Organtransplantation, oder bei chronischen Krankheiten (z.B. Krebs, HIV, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)
Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva): Keime aller Art können sich vermehren und ausbreiten – auch Pilze.
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Besonders gefährlich scheint der Hefepilz Candida auris zu sein. Erst 2009 entdeckten Ärzte in Japan diese Pilzart bei einem Patienten. Gegen herkömmliche Mittel gegen Pilze scheint dieser Vertreter sehr resistent zu sein. Der Pilz kann in den Blutkreislauf gelangen, dort eine Blutvergiftung verursachen und Betroffenen sogar das Leben kosten. Für gesunde Menschen stellt der Pilz dagegen keine größere Gefahr dar, weil das Immunsystem ihn ausreichend abwehren kann. In Deutschland sind Einzelfälle dieser Pilzinfektion bekannt.
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Pilzinfektion durch Antibiotika: Die Medikamente töten nicht nur krankmachende Keime, sondern auch nützliche Bakterien ab. Dann haben andere Erreger wie Pilze leichteres Spiel und können sich ausbreiten. Oft ist der Hefepilz Candida albicans der Übeltäter bei der Pilzinfektion. Er befällt die Schleimhäute im Mundraum - dann heißt die Pilzinfektion Mundsoor. Macht er sich im Intimbereich breit, entwickelt sich ein Scheidenpilz. Weil Pilze die „guten“ Milchsäurebakterien verdrängen, gerät das Scheidenmilieu außer Balance.
Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Durchblutung, die Haut erneuert sich langsamer und auch die Nägel wachsen weniger schnell – dies macht eine Pilzinfektion wahrscheinlicher.
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https://focus-arztsuche.de/magazin/krankheiten/pilzinfektion-der-haut-symptome-und-behandlung

Grüsse,
Oregano
 
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