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Ist das eigentlich gut so mit dem NaCl?
Deine Zellen schwimmen sozusagen in Salzwasser - und zwar hauptsächlich genau Na und Cl, ohne Wasser ergibt das also Speisesalzkristalle.
Dein ganzer Körper ist ein Ozean - im Sinne des Wortes. Könnte damit zusammenhängen (so ist die Theorie - aber wie alles, das 4 Milliarden Jahre zurückliegt, lässt sich das schwer abschließend beweisen), dass einzelliges Leben im Ozean entstand. Es ist am Ende viel komplizierter, weil Leben an Land ging und wieder zurück in den Ozean und viel hin und her und durcheinander, aber der Grundtenor ist ungefähr so. Da shin und her erklärt, wenn man mal die seitenlangen Ausführungen z.B. auf entsprechenden Webseiten folgt, warum das Grundprinzip da ist, aber die genaue (Salz) Konzentration im extrazellulären Körperwasser ein andere ist, als wir sie heute im Ozean vorfinden (aber auch die Ozeane haben sich ja im Verlaufe der Milliarden Jahre geändert).
In den Zellen hast du eine ganz andere Flüssigkeit, mit anderen dominierenden Ionen.
Zurück zur Frage: Wenn Infusionen gegeben werden, also größere Mengen Flüssigkeit, wird IMMER "Salzwasser" gegeben, und zwar mit genau der Ionenkonzentration, die extrazellulär vorliegt. Wenn du Wasser mit mehr oder weniger Ionen geben würdest, geht Wasser dahin, wo mehr "Salz" (Ionen) ist (Osmose). Also entweder trocknen deine Zellen aus, weil Wasser rausgeht (Ionen werden durch die Zellmembranen an der freien Bewegun gehindert, Wasser nicht), wenn du extrazellulär "salziger" wirst (zB Trinken von Meerwasser), oder deine Zellen schwellen an, wenn das Innere der Zellen plötzlich "salziger" ist (wenn auch andere Salze, nicht NaCl).
Letzteres passiert zB bei den Geschichten von Hobby-Marathonläufern, die dem Tip "immer viel Trinken" folgten, aber zu sehr: die merken das zuerst im Kopf, weil die Neuronen am anfälligsten sind für solche Störungen, und wenn sie dann weiter Salz-armes Zeugs trinken (Salz schwitzen die ja auch noch jede Menge aus), schwillt das Hirn weiter an, hat aber keinen Platz - tot. Deshalb gibt's ja "isotonische Getränke" für Sportler. "Tonizität" ist dabei das Wort, mit dem osmotischer Druck durch unterschiedliche Ionenkonzentration auf zwei Seiten einer nur für Wasser (aber nicht für die Ionen) durchlässigen Membran gemessen wird.
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