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Bei gering- bis mittelgradig reduzierter Nierenfunktion wird die Substanz noch ausreichend renal ausgeschieden (6). Bei einer Kreatinin Clearance von < 60 ml/min und ab einem Serumkreatinin von > 1,2 mg/dl ist Metformin kontraindiziert. Weitere Komplikationen sind:
Zustände, die zur Stoffwechselentgleisung mit Gefahr der Laktatazidose prädisponieren:
Katabole Stoffwechsellage, Reduktionsdiäten, schwere Infekte, Neoplasien, Herzinsuffizienz NYHA III-IV, respiratorische Insuffizienz, Hypoxie;
schwere Lebererkrankungen, Alkoholismus, Pankreatitis;
hohes Alter;
Schwangerschaft/Stillzeit (relativ, Normalfall in Entwicklungsländern);
prä- und postoperativ bei Allgemeinanästhesien, i. v. Kontrastmittelgaben (Absetzen 48 Stunden zuvor und Wiederaufnahme der Therapie 48 Stunden danach).
Neben häufigen, die Compliance beeinflussenden, gastrointestinalen Beschwerden stellt die Metformin assoziierte Laktatazidose (MALA) eine gefürchtete Komplikation der Metforminbehandlung dar. Die MALA ist mit einer Inzidenz von 6 bis 8 Vorfällen auf 100 000 Patientenjahre sehr selten, mit einer Letalität von bis zu 48 % jedoch relevant. Die Prognose hängt wesentlich von Hypoxie verursachenden Komorbiditäten ab. Nahezu alle Fälle traten bei Patienten mit Risikofaktoren respektive mit Kontraindikationen auf. Laut mehreren Studien, unter anderem zweier Cochrane-Analysen von 2010 (7), besteht insgesamt bei Metformin jedoch kein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose gegenüber alternativer antidiabetischer Therapie (7).
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