Mein neuer Partner ist alkoholabhängig

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Hallo zusammen

Mein Partner (37) mit dem ich seit 5 Monaten zusammen bin ist Alkoholabhängig. Anfangs ist es mir nicht so aufgefallen da er nur seine Feierabendbiere trank. Mit der Zeit merkte ich, dass er, auch wenn wir weg waren und er schon irgendwie 3,4,5 grosse Biere getrunken hatte, wenn wir nach Hause kamen um 23.00, 24.00 er nochmals eins aufmachte. Ich fand das nicht nötig und fragte ihn danach. Er war dann doch etwas beschämt und gab keine richtige Antwort. So ging das noch paar Wochen weiter. Ich wollte nicht nörgeln, wir waren ja noch nicht lange zusammen.

Er hatte von Anfang an Schwierigkeiten mit der Potenz. Ich sah das als gute Gelegenheit und sagte ihm, ich hätte gelesen, das Alkohol eine grosse Rolle spielen kann und er doch mal 2, 3 Tage nichts trinken solle um zu schauen was passiert.Nach 2 Tagen merkte er, dass er doch ein Problem hatte. Wir redeten darüber und er sagte mir, er wisse es schon lange, habe es aber verdrängt.

Nun ging er diesen Dienstag das 1. mal in eine Selbsthilfegruppe. Er war nicht abgeneigt, da bin ich schon sehr froh. Aber ich merke einfach er hat noch keine Vorstellung, was auf ihn zukommt. Ich bin Esssüchtig und habe jetzt 8 Monate ein Programm mitgemacht an dem ich umlernte was gesunde Nahrung ist und eben auch Strategien wie ich die Sucht in den Griff kriege. Strategien um den Drang auszuhalten oder zu verscheuchen etc. Klar, Esssucht ist nicht Alkoholsucht, aber doch ging ich an meine Grenzen und weiss doch wie das ist den Drang zu haben. Und all die Hochs und Tiefs, wenn man sich mal nicht beherrschen konnte oder eben doch.

Er wiedert sich so sehr selbst an, er findet den Geschmack wiederlich und wenn er getrunken hat fühlt er sich scheusslich. Darum findet er jetzt, er will nicht langsam Schritt für Schritt diese Strategien lernen und anwenden, sich entwöhnen etc. Er will radikal von 100 auf 0 aufhören. Der Sitzungsleiter konnte das, und jetzt will er das auch. Aber für das muss es diesen "Klick" im Kopf geben, sonst funktioniert das meiner Meinung nach nicht. Vorgestern Nacht hat er diesen Entschluss gefasst und jetzt, 1 1/2 Tage später ist er vollkommen am durchdrehen..er zittert und ihm ist schlecht und er hat ein riesen Verlangen. Er sagt, er wird es nicht durchhalten und sofort nach der Arbeit (finde ich super kann er noch so lange warten) Bier kaufen gehen. Und er hasst sich jetzt schon für das und für den Augendblick wenn er den 1. Schluck nimmt. Er ist in einem riesen Gefühlschaos und völlig verloren.

Meine Frage ist nun wie ich mit dem ganzen umgehen soll. Das ist jetzt erst den Anfang. Ich weiss, helfen kann nur er sich selbst. Aber ich möchte ihm beistehen. Wie soll ich reagieren wenn er kurz vor dem Wahnsinn ist, nervös hin und her läuft, oder gar Schmerzen hat. Wenn er aufgeben will und sich ein Bier kaufen will. Wenn er nicht mehr weiter weiss, wenn er die ganze Nacht wach liegt weil er nicht schlafen kann etc.
Wie weit soll ich verständnis haben und ihm Zeit geben, wann muss ich ihm einen Tritt in den A... geben damit er z.b. kein bier kauft?
Bin grad ein bisschen überfordert.

so, jetzt habe ich euch ewig lang zu getextet...:) freu mich über jeden Tipp.

Liebe Grüsse
Puccini
 
Mein neuer Partner ist Alkoholabhängig

Hallo ,

man sollte nicht panisch werden und wohl überlegt an dinge herangehen .
ich denke , der mann ist ausgemergelt , was die versorgung mit Vitaminen/mineralstoffen/spurenelementen betrifft .

Eine Untervorsorgung ist häufig auch bei Rauchern zu beobachten und bei Menschen mit hohem Alkoholkonsum
Die Experten für orthomolekulare Labordiagnostik - Die Experten für orthomolekulare Labordiagnostik

hier ist eine Supplementation notwendig , sogar hochdosiert !

Taurin

Es gibt Berichte über einen positven therapeutischen Effekt bei Alkoholentzugs*symptomen.
Taurin 3mal 1000mg täglich oral !
Mikronährstoffe bei neurologischen Erkrankungen - Die Experten für orthomolekulare Labordiagnostik

Wenn man sich mit Supplementation in Form bringt , hat man unendlich mehr kraft , kommendes zu bewältigen und vieles erledigt sich von selbst !

LG kopf .

P.S. ein starker Hinweis auf Vitamin-und Nährstoffmängel ist die schwierigkeit mit der Potenz .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kopf

Ich danke Dir für Deine Tipps!
Die Potenz ist auch eher noch Kopfsache..denn früher bei Sex ohne Gefühle hatte er nie Probleme, aber schon immer wenn es um etwas ging. Und der Alkohol macht es noch schlimmer. Aber das mit der Unterversorgung werd ich mir ansehen..rauchen tut er nämlich auch..

Liebe Grüsse
Puccini
 
probier das mal ! ich habe meine schwester versorgt ! sie ist trinkerin und gestern erzählte sie meiner mutter : das es ihr sehr gut geht und sie viel aktiver geworden ist !
sie hatte extremen Vitamin D3 mangel ! der wurde ausgeglichen und zusätzlich ein hochdosierter Vitamin b komplex eingenommen !
eine zinkkur wurde gemacht und siehe da . es geht ihr gut und trinken ist : nix da :)

LG kopf.
 
Hmmm..jetzt hat er mir gerade geschrieben, er sei fertig mit der Arbeit, er habe sich ein Bier gekauft. Er sagt sich er will nicht, er will nicht. aber hat so lust...was soll ich auf das antworten?
 
wie gesagt , Puccini ! ich würde mir "neue Kraft " zu legen (oben erwähnte Dinge ) und dann durchstarten . lese dich hier ein und teile gewonnene erkenntnisse mit ihm !

Alkoholismus ist nicht nur ein psychisches problem , es endet in der körperlichkeit , weil es zerstört und unmengen an resourcen verbraucht .

ich würde auf zusammenarbeit setzen und ihm das bier erstmal lassen !

LG kopf.
 
Er sollte einen stationären Entzug machen da bekommt er Medikamente und er fühlt sich nicht so schlecht. Und außerdem ist er dann unter ärzlicher Beobachtung!
 
Hallo unheilig

das will er nicht,nur wenn ers anders nicht schafft. Aber ich bin sehr sehr stolz auf ihn. Er hst gestern zwar eins gekauft und ist 2 stunden damit in der weltgeschichte herum gefahren und hat mit sich gekämpft,aber er hats nicht getrunken. Dann hat er noch 3 gekauft und ist nach hause gekommen...heute morgen hat er alle 4 weg geleert. Und am nachmittag war er an einem turnier wo bier einfach dazu gehört..und er hat keins getrunken. Es geht ihm nicht gut und er zittert wahnsinnig..:-( aber bin doch sehr stolz auf ihbn..ich bin mir bewusst dass ein rückfall jeder zeit möglich ist...mal schauen wies weiter geht..

Lg und gute nacht
puccini
 
Meine Meinung: von 100 auf null geht so ganz ohne Vorbereitung nicht!
Ich habe mich fast ein Jahr vorbereitet drauf (im Kopf) und hatte, als ich den Entschluss fasste, nie mehr das Bedürfniss zu saufen.

Aber jeder ist anders. Wünsch euch viel Kraft, aber um ehrlich zu sein: er will wegen dir aufhören (wenn ich das richtig sehe). Wenn er nicht aus seinem Innersten heraus aufhören will seh ich schwarz. Sucht ist Suche und solange der Suchende nicht gefunden hatt sucht er weiter...

alles Gute
Therakk
 
Hallo, Therakk, hierraus

Er wiedert sich so sehr selbst an, er findet den Geschmack wiederlich und wenn er getrunken hat fühlt er sich scheusslich. Darum findet er jetzt, er will nicht langsam Schritt für Schritt diese Strategien lernen und anwenden, sich entwöhnen etc.

lese ich, dass er auch wegen sich selbst aufhören will.

Grüße von Datura
 
Er will aufhören weil es ihn eigendlich schon lange stört,er es aber verdrängt hat. Und nun hat er in mir wieder eine ernsthafte bziehung gefunden,in der es wahrscheindlich seine letzte chance ist eine familie zu gründen. Und er ist ein absoluter familienmensch. Und das ist ihm wichtiger als alkohol. Ich denke auch das von 100 auf 0 nicht einfach so durch gezogen werden kann...er hat immernoch durchgrehalten...vielleicht ist seine sucht nicht so gravierend..er hat bis jetzt schlisslich nur seine feierabendbiere getrunken.und manchmal auch 1 tag nicht...vielleicht brauchte er nur einen anstoss...
 
Liebe Puccini,

ich drùcke euch ganz fest die Daumen beim Kampf gegen diese Sucht.

Es ist sehr schōn zu lesen,wie du zu deinem Freund hältst und welche Gedanken du dir machst,um ihm zu helfen.

Mein Bruder war jahrelang ein sehr starker Alkoholiker und brauchte mehr als nur das tägliche Bier.
Seine Familie litt sehr darunter,stand ihm aber immer zur Seite.

Dann verlor er seine Arbeit und die Trennung von seiner Familie stand bevor.
Es bestand die Gefahr des vōlligen Absturzes.
Aber es machte Klick bei ihm und er schaffte zu Hause die Entgiftung und ist seit 10 Jahren trocken.

Er hatte einmal einen schlimmen Rùckfall und schaffte es dann.Ohne Unterstützung der Familie håtte er es aber auf keinen Fall geschafft.

Darum finde ich sehr gut, dass dein Partner erkennt,dass er Probleme hat,mein Bruder gestand sich das nicht ein.
Auch braucht man immer einen Halt,einen Sinn - die Liebe, um die nötigen Kråfte zu mobilisieren .

Du wirst sehen,ob sein Wille stark genug ist,allein mit dir da herauszufinden.Es wird nicht einfach werden und das weißt du sicher auch.
Der Kampf lohnt sich,denn ein kompletter Absturz wie bei meinen Bruder ist sehr schlimm.

Ich wùrde bevor es soweit kommt,professionelle Hilfe suchen.

Ich hoffe ihr schafft es!
Alles,alles Gute fùr euch!

Herzlichst Wildaster
 
Ich wünsch echt von ganzem Herzen dass er den Anstoss bekommt und es klappt!

Ich hab schon gelesen dass er aufhören möchte......Ich hab auch oft gesagt dass mich Bier anwiedert und der Zustand des Betrunkenseins nicht mehr will, aber solage der Dämon stärker ist wirds schwer.....
Bei mir wars schlussendlich die Trennung von Frau und Kindern die meine Heilung auslöste.....und dafür lieb ich meine EXFrau, für ihre Konsequenz.:kiss:

Unterstützung auf jeden Fall, Mitgefühl auf jeden Fall aber nie Mitleid und sei konsequent.

Alles Gute
Therakk
 
Hallo zusammen

Danke für eure lieben Worte...seit 8 tagen hat er nichts getrunken :) <3
gestern ging es ihm echt schlecht ...er musste erbrechen und hatte magenkrämpfe..ansonsten hat er eifach ein extremes reissen..und seine glieder kribbeln ständig..wenn er es aushält und sich nicht bewegt, zuckt ees unkontrolliert..

bin echt stolz auf ihn...wie lange geht der körperliche entzug ungefähr?

lg puccini
 
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