Medikamentierung bei Herpes zoster und die möglichen Folgen

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Die Fachliteratur (z. B. Pschyrembel) ist sich darin einig, daß Herpes zoster in den Erschenungsformen der Gürtelrose bzw. der Gesichtsrose nicht zum Tode führen kann.

Dagegen fällt es auf, daß nach dem als "Gebrauchsinformation: Information für Anwender" bezeichneten Beipackzettel der folgenden bei Herpes zoster üblicherweise verschriebenen Medikamente nach deren Einnahme in seltenen Fällen durchaus mit dem Todeseintritt zu rechnen ist, z. B.:

- Aclovir 800 - 1 A Pharma(R) 800 mg
"Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2013)
"Sehr seltene Nebenwirkungen (betreffen weniger als 1 Behandelten von 10 000)"
> "akutes Nierenversagen"

- Zostex(R) 125 mg Tabletten
"Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2015"
"Die folgenden Nebenwirkungen wurden ebenfalls beobachtet, jedoch ist die Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)"
> "akutes Leberversagen"

Weshalb sind bei nicht tödlich verlaufenden Krankheiten hierzulande Medikamente mit der nicht auszuschließenden Todesfolge im Gefolge deren Einnahme zugelassen?

Gerold
 
aus dem gleichen grund aus dem noch tausende andere, oft völlig unnötige chem. medikamente zugelassen sind, die extreme nebenwirkungen haben.

es wird sehr viel daran verdient. zum einen von der pharmaindustrie, den apotheken, von politikern und ärzten, die mit teils hohen summen von der pharmindustrie geschmiert werden usw.

zum anderen von den ärzten, die dadurch dauerpatienten haben und sich auch meist garnicht mehr die mühe machen herauszufinden, warum jemand krank ist und was er selbst tun kann, um das zu ändern (gesunde ernährung, mehr bewegung usw usw, wobei dabei auch das immunsystm usw. unterstützt wird und auch infektionen usw weniger werden) und was man an unschädlichen mitteln (naturheilmittel, homöop. mittel usw) einsetzen kann.
es ist halt bequemer und geht schneller, einfach nur für irgendein symptom die "passenden" pillen usw. zu verordnen.
viele bezeichnungen von krankheiten sind doch auch nur bezeichnungen eines symptoms, z.b. hypertonie, das versch. ursachen haben kann, aber meist nur dadurch "behandelt" wird, daß ein blutdrucksenker verschrieben wird. das ändert nichts an der ursache, verzögert höchstens, wenn überhaupt, die folgen der eigentlichen krankheit. ähnlich ist es auch bei vielen anderen symptomen.

eine gürtelrose bekommt man ja wenn man irgendwann mal windpocken hatte und später das immunsystem aus irgendeinem grund vorübergehend nicht fit ist.
meist verläuft sie völlig harmlos, wenn auch teils unangenehm. extreme verläufe können auftreten, sind aber sehr selten.
am besten beugt man vor, indem man gesund lebt und dadurch das immunsystem fit hält, damit verhindert man gleichzeitig auch noch etliche andere krankheiten.

wobei man beim schlucken von pillen usw. auch noch bedenken sollte, daß nebenwirkungen meist garnicht gemeldet werden, also noch sehr viel häufiger sind als angegeben.

allerdings ist es auch oft so, daß die leute eh nur pillen schlucken wollen statt etwas an der lebensweise usw zu ändern und noch nicht mal den beipackzettel lesen, bevor sie etwas schlucken............


lg
sunny
 
allerdings ist es auch oft so, daß die leute eh nur pillen schlucken wollen, statt etwas an der lebensweise usw zu ändern und noch nicht mal den beipackzettel lesen, bevor sie etwas schlucken............
Ich habe den Eindruck, daß es Ärzte - auch Fachärzte - gibt, die noch nie einen Beipackzettel eines Medikaments, das sie verschreiben, aufmerksam durchgelesen haben, sondern all die im Gefolge der Einnahme eines von ihnen verordneten Medikaments auftretenden Nebenwirkungen der Krankheit selbst zuweisen, wie ich dies dieser Tage selbst mitbekommen habe.

Alles Gute!

Gerold
 
Hallo Gerold,

Ärzte halten sich häufig an die sogenannen "Leitlinien", in denen bestimmte Medikamente empfohlen werden.
... Der Arzt, der von einer Richt- oder Leitlinie abweicht, muss die Gründe hierfür angeben, da er im Falle eines Irrtums oder bei nicht überzeugender Be- gründung für die Abweichung das Haftungsrisiko trägt. ...
https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/Werkzeuge/Publikationen/ll-p0802.pdf

https://www.aerzteblatt.de/archiv/3...handlung-entscheidend-fuer-den-Therapieerfolg

Ärzte machen immer wieder Erfahrungen mit Anzeigen von Patienten, die nicht so behandelt wurden, wie sie es wollten bzw. haben Angst, in Haftung genommen zu werden. Ich nehme stark an, daß hier die Gründe für die übliche antivirale Behandlung bei Herpes zoster liegen.

Es steht aber jedem Patienten frei, so eine vorgeschlagene Behandlung nicht zu akzeptieren.

Grüsse,
Oregano
 
das nur ein symptom mit nebenwirkungsreichen pillen unterdrücken statt vernünftig zu behandeln gab es auch schon bevor es die richtlinien gab und die ärzte für die meisten patienten noch die halbgötter in weiß waren. es gibt natürlich auch ausnahmen, aber die sind leider selten.

lg
sunny
 
Weshalb sind bei nicht tödlich verlaufenden Krankheiten hierzulande Medikamente mit der nicht auszuschließenden Todesfolge im Gefolge deren Einnahme zugelassen?
Seltsame Logik. Schmerzen führen auch nicht zum Tode, jedes Schmerzmittel kann aber tödliche Nebenwirkungen haben. Demzufolge müssten alle Schmerzmittel vom Markt genommen werden.

Herpesviren wie Zoster können übrigens schon tödliche Erkrankungen hervorrufen, z.B. Entzündungen des Gehirns, vor allem bei Immunsupprimierten.
 
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