MCAS: soll etwa 17% der Bevölkerung betreffen

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Informationen zum Mastzellaktivierungssyndrom:
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Mastzellen sind multifunktionale Immunzellen, die helfen eine Infektion oder Fremdstoffe (Toxine, Chemikalien, Allergene) zu bekämpfen, indem sie zahlreiche verschiedene chemischen Botenstoffe wie Entzündungsmediatoren, Zytokine und Histamin freisetzen. Beim Mastzellaktivierungssyndrom sind die Mastzellen "hyperaktiv". Sie reagieren auch auf Substanzen, die keine wirkliche Bedrohung darstellen. Es werden zu viel Histamin und andere Botenstoffe ausgeschüttet, was zu vielseitigen Symptomen in verschiedenen Organen und Systemen des Körpers führen kann. Mastzellen setzen Histamin und Entzündungsbotenstoffe schubweise frei, was den stark wechselhaften Verlauf der Erkrankung erklärt.

MCAS betrifft jeden 6. in Deutschland - bleibt aber meist unerkannt

MCAS ist eine - auch bei vielen Ärzten - kaum bekannte Krankheit. Erst 2016 wurde Mastzellaktivierungsstörungen ein internationaler Diagnosecode ICD-10 zugeordnet. In Deutschland existiert die offizielle Diagnose MCAS bisher nicht einmal. Eine deutsche Studie ergab jedoch, dass etwa 17 % der Bevölkerung betroffen sind (Molderings et al., 2013).

Leider ist die Diagnose MCAS aufgrund der vielfältigen, unspezifischen Symptome, die scheinbar keinen Zusammenhang haben, äußert schwierig. ...
 
Die 17% glaube ich persönlich nicht, erscheint mir zu hoch. Jedenfalls stammen die 17% aus diesem Artikel:


Die Diagnose wurde über eine Mindestpunktzahl eines selbst ausgefüllten Fragebogens gestellt. Der Fragebogen ist hier zu finden:

Fragebogen (Word-Dokument): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3787002/bin/pone.0076241.s003.doc

Kann ja, wer neugierig ist, mal ausfüllen. Mir erscheint das zu unspezifisch, ich wäre da auch positiv und habe eher keine MCAS.
 
Es gibt offensichtlich nicht wirklich Klarheit und Einigkeit über den Begriff der MCAd (MCAS):
... MCAS ist eine Krankheit mit einer zwar oft typisch verlaufenden, aber gleichzeitig eher unspezifischen Symptomatik. Daher ist es nicht immer leicht, jemanden korrekt als betroffen oder nicht-betroffen einzuordnen. Eines der aus wissenschaftlicher und ärztlicher Sicht gesehen größeren Probleme von MCAS ist, dass sich selbst die Experten noch nicht einig sind hinsichtlich seiner Definition. Was genau ist MCAS, und welche Merkmale muss jemand erfüllen, um eine MCAS-Diagnose zu erhalten? Hier unterscheiden sich vor allem die Meinungen zweier Forschergruppen. Im Wesentlichen erscheinen Dr. Afrin, Prof. Molderings und Kollegen (Afrin et al., 2020; Afrin et al., 2017; Afrin, 2014, Afrin und Molderings, 2014; Molderings et al., 2014; Molderings et al., 2013) als prominente Vertreter einer Sichtweise, und Dr. Valent, Dr. Akin und Kollegen als vorrangige Vertreter einer anderen (Valent et al., 2019a, b; Valent und Akin, 2019; Valent et al., 2012). Es gibt einige Übereinstimmungen, und einige Unterschiede. Die unterschiedlichen Sichtweisen werden im Folgenden vorgestellt. Jedem Thema folgt ein persönliches Fazit mit einer Einordnung der dargestellten Sachverhalte. Dies spiegelt neben den wissenschaftlichen Fakten auch die Meinung der Autorin Dr. Nina Kreddig wieder. ...


Je nachdem, wo die Kranken also einsortiert werden, ergeben sich mehr oder weniger Prozent der Bevölkerung...

Grüsse,
Oregano
 
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