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https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/mastzellaktivierungssyndrom-mcas/
(*): hEDS: https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/mastzellaktivierungssyndrom-mcas/
(**): POTS: https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/posturales-orthostatisches-tachykardiesyndrom-pots/
Grüsse,
Oregano
https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/mastzellaktivierungssyndrom-mcas/...
Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) tritt häufig mit dem hypermobilen EDS (hEDS)(*) auf und ist ebenfalls im Komplex mit POTS (**) anzutreffen. Diese Kombination ist derzeit mehr in den Fokus einiger Forscher gerückt und so lässt sich hoffentlich bald der Zusammenhang klären.
Die Mastzellaktivierung ist nicht gleich gestellt mit der Mastozytose. Während es sich bei der Mastozytose eine Erkrankung ist, bei der sich Mastzellen in abnormaler Zahl in verschiedenen Geweben vermehren, handelt es sich bei der Mastzellaktivierung um die Freisetzung der in den Mastzellen vorhandenen Mediatoren. Dies endet aber häufig in der selben Symptomatik. Das Mastzellaktivierungsyndrom kann jedes System im Körper betreffen und zu einer neurologischen, gastrointestinalen, Haut-, Herz- und Atemwegsbeteiligung führen. Symptome treten in unterschiedlicher Ausprägung auf, wenn die Mastzellen durch unterschiedliche Trigger zur Degranulation angeregt werden.
...
Notfallinformationen im Fall einer Operation:
Bei Operationen können viele Faktoren, wie Stress, Blutungen, Unterkühlung und verschiedene Medikamente, die Ausschüttung von Mastzellmediatoren begünstigen. Gerade deshalb sollten all diese Trigger mit in die prä-, peri-, und postoperative Pflege einbezogen werden.
Bei invasiven Eingriffen oder Untersuchungen sollte 30 Minuten vorher Prednisolon sowie H1- und H2-Antihistaminika intravenös verabreicht werden. Vor allem bei bereits bekannter Unverträglichkeit gegenüber den Medikamenten.
Die Aufregung vor der Operation sollte minimiert werden und es sollte intensiv besprochen werden, welche Anästhetika, Schmerzmittel, Antibiotika und Muskelrelaxanzien angewandt werden dürfen.
Außerdem sollte eine mastzellspezifische Gerinnungsanalyse erfolgen, um nicht nur Blutungs- sondern auch Thromboseneigung auszuschließen.
Während der Operation muss darauf geachtet werden, dass der Patient nicht unterkühlt; dass die Haut nicht gereizt wird; und es sollte möglichst die am wenigsten traumatische Operationstechnik genutzt wird. Des Weiteren sollte mit Anaphylaxie gerechnet und diverse Gegenmaßnahmen ergriffen werden (Adrenalin, Antihistaminikum, Volumenersatz, Steroide). Patienten die unter erhöhter Blutungsneigung leiden, können von Tranexamsäure profitieren.
Auch nach der Operation sollte der Patient weiterhin in Bezug auf anaphylaktische Reaktionen beobachtet und eine Thromboseprophylaxe vorgenommen werden.
Viele Medikamente haben einen schlechten Einfluss auf Mastzellerkrankungen.
Zu vermeidende Mittel und deren Alternativen wären die Folgenden
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit):
Zu vermeidende Antibiotika:
Cefotiam, Cefuroxim, Chlortetrazyklin, Clavulensäure, D-Cycloserin, Framycetin (Neomycin), Isoniazid, Polymyxin B
Alternativ: Roxithromycin
Lokalanästhesie: Generell werden Estertypen (z. B. Procain) schlechter vertragen als Amidtypen
Zu vermeidende Anästhesie: Curare, Methohexital, Phenobarbital, Propanidid
Alternativ: Propofol, Ketamin
Zu vermeidende Muskelrelaxanz: Alcuronium, Atracurium, Doxacurium, Gallamin, Metocurine, Mivacurium, Pancuronium, Succinylcholin (Suxamethonium), Tubocurarine
Alternativ: Cis-Atracurium, Vecuronium, Rocuronium
Zu vermeidende Herz/ Blutdruckmittel: Alpha- und Betablocker (z. B. Alprenolol), Chinidin, Dihydrazalin, Furosemid, Propafenon, Reserpine, Verapamil
Zu vermeidende Husten- und Asthmamedikamente: Acetylcystein, Ambroxol, Aminophyllin, Codein, Theophylin
Zu vermeidende entkrampfende Mittel: Metoclopramid, Papaverin, Pilocarpin, Scopolamin
Zu vermeidende Opiate/ Opoide: Morphium, Codein, Pethidin
Alternativ: Remifentanil, Alfentanil, Fentanyl, Oxycodon, Piritramid, Tramadol
Zu vermeidende andere Schmerzmittel: Acemitacin, Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Flurbiprofen, Indometacin, Ketoprofen, Meclofenaminsäure, Mefenaminsäure, Naproxen, Noscapin, Pyrazolone, Sufentanil, Toradol (Ketorolac)
Alternativ: Ibuprofen, Fenbufen, Levamisol, Paracetamol, Cannabinoide
Zu vermeidende Psychopharmaka: Bupropion, Carbamazepin, Diazepam, Diphenhydramin, Flunitrazepam, Thiopental
Alternativ: Chlorpromazin, Haloperidol, Amitryptilin, Doxepin, Clomipramin, Maprotilin, Clonazepam, Triazolam, Oxazepam
Generell lässt sich sagen, dass Psychopharmaka in therapeutischer Konzentration die Ausschüttung von Mediatoren bewirken.
Zu vermeidende Kontrastmittel: Jodhaltige Kontrastmittel, Gadolinium
Alternativ: Nichtionische Kontrastmittel bzw. prophylaktische Gabe von Prednisolon, H1 und H2 Blocker
Zu vermeidende Sonstige: Latexhandschuhe, Ethanol (Vorsicht vor ethanolhaltigen Arzneimitteln!)
...
Weitere Informationen (deutsch):
...
https://www.mta-dialog.de/artikel/das-mastzellaktivierungssyndrom.html
https://www.mastozytose.net
https://www.mastozytose.com
https://www.mastozytose.de
https://www.histaminintoleranz.ch
https://www.mastzellaktivierung.info
Englisch:
EDNF presentation of Prof. Anne Maitland
ehlers-danlos.com/2014-annual-conference-files/Anne Maitland.pdf
https://www.mastcellmaster.com
ECNM - The European Competence Network on Mastocytosis - HOME
ehlers-danlos.com/2012-annual-conference-files/Smith_Mast_Cell_Disorders_r2-1.pdf
Home - Mast Cell Research
(*): hEDS: https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/mastzellaktivierungssyndrom-mcas/
(**): POTS: https://www.instabile-halswirbelsaeule.de/posturales-orthostatisches-tachykardiesyndrom-pots/
Grüsse,
Oregano
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