Eine interessante Runde bei Maybrit Illner, mit Jan Josef Liefers, Karl Lauterbach, Klaus Stöhr und Ute Teichert:
Bei Maybrit Illner diskutieren u.a. Karl Lauterbach und Jan Josef Liefers zum Thema "Geimpft, getestet, genervt – mehr Freiheit wagen?" am 14. Oktober 2021, um 22:15 Uhr im ZDF.
www.zdf.de
Anscheinend wusste man seit 2 Monaten, dass die Zahlen der Impfquote nicht stimmen, aber nicht um wieviel, da die Betriebsärzte nur unklare Regeln zur Weitermeldung hatten, manche machten Angaben, manche nicht, so Lauterbach.
Stöhr sprach von einer Datenwüste und einem Vakuum in der Kommunikation in Deutschland, das nicht in der Lage sei, präzise Zahlen zu erfassen.
Es ging auch um den Freedom Day, wie hoch die Impfquote sein muss, da Dänemark, den bereits feiert und warum hier nicht, obwohl die Impfquote doch jetzt sogar höher sein müsste.
Differenziert wurde dann, dass Dänemark bei den über 65% jährigen ja auch schon eine Impfquote von 95% hätte und Deutschland in dieser Altersgruppe bei ca. 84% läge. Für einen Freedom Day sollte da mindestens auch über 90% erreicht werden.
Stöhr meinte, dass sich 10% auf jeden Fall nicht mehr impfen lassen würden und wies auch auf eine Umfrage hin, in der 55% angaben, dass sie glauben, sich nie zu infizieren. (Womöglich auch ein Punkt zu vorigem Beitrag)
Liefers sprach über den indirekten Druck auf Ungeimpfte und seinem Erlebnis auf der Intensiv. Er ist fasziniert von den mRNA-Impfungen und ist geimpft, aber er erteilt keine Impfempfehlung, das soll jedermanns individuelle Entscheidung bleiben.
Ein Blick nach Frankreich, obwohl der Druck dort höher ist, würde die Beteiligung an den Demos nachlassen. Auf Intensiv sind dort auch 9 von 10 ungeimpft. Aber Wirtschaft würde sich verbessern und Normalität langsam einkehren.
Stöhr wies darauf hin, dass auf Intensiv vor allem Ungeimpfte mit Übergewicht, Raucher, Menschen mit Migrationshintergrund und finanziell und sozial Schwache liegen, diese wären nicht mit 2 oder 3G Regeln zu erreichen. 12% ließen sich momentan jede Woche nur testen, 50% nicht und 66% der über 60jährigen seien Impfverweigerer.
Liefers fragte, warum es eigentlich dann keine Impflicht gäbe, und man das durch die Hintertür versucht. Lauterbach erwiderte, dass dies ohne Erreichen einer Herdenimmunität epidemiologisch nicht vertretbar wäre und man mit zusätzlichem Zwang die Gefahr da wäre, noch andere (politische) Gruppen zu nähren.
Es ging noch hin und her mit Kindern und Covid-19 und Fütterung falscher Narrative bzgl. Schwere der Erkrankung und Long Covid und der Notwendigkeit der Impfung der Kinder unter 12.
Gesundheitsämter legen unterschiedliche Regeln an den Schulen in den einzelnen Bundesländern.
Kommentar von Liefers am Ende der Sendung- Wie wollen wir eigentlich leben, welche Art von Risikomanagement wollen wir in Zukunft leben? Abrüstung von aggressiver Sprache, Diskurs auch mit Randmeinungen, ohne Stigmatisierung derselben, wäre mehr als wünschenswert.
Stöhr klagt die unverhältnismäßige Angstmacherei in der Coronapolitik an, Teichert meinte, man solle durch zu starke Lockerungen, die Zielgerade auf der man sich befindet, nicht verspielen. Und Illner - Wissenschaftliche Meinungen sollten vorher intern ausdiskutiert werden, bevor man mit Einzelmeinungen an die Öffentlichkeit tritt.
Inhaltsangabe von mir ist teilweise mit eigenen Worten widergegeben und hat nicht den Anspruch, dass alles wortwörtlich zitiert wurde und vollständig ist.