Themenstarter
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hi @ all,
ich habe mir mal die Mühe gemacht, diesen hervorragenden Text von Ron Hoggan zu übersetzen.
Hier meine Übersetzung, bitte entschuldigt meine Fehler:
Im englischen Original lesen? https://gluten-free.org/hoggan/eatingdi.txt
Ich möchte keinesfalls zum Ausdruck bringen, dass ich Vegetarismus als eine "Essstörung" empfinde. Aber ich schätze diesen Artikel als scharfsinnig und höchst lesenswert ein.
Denn mir fällt immer wieder auf, dass die von Blasenbeschwerden Betroffenen berichten, sie seien Vegetarier. (Ich arbeite an einer Zitatsammlung.)
Aber von irgendwas muss der Mensch satt werden. Und was ißt er, um von seinen Salaten und Gemüsen satt zu werden: Milchprodukte und Getreide, um sie kalorisch aufzupeppen. Und gewiss eher wenig Fett, wenn er so eitel ist wie ich. Aber vielleicht ist beides "Getreide und Milchprodukte" statt Fleisch und "Sparen an Fett" um schlank zu bleiben der völlig falsche Weg und halt u.A. Blasenprobleme zur Folge.
Ich praktiziere eine Ernährung mit viel Gemüse, wenig Fleisch, ohne Milchprodukte und mit wenig Getreide. Zum Sattwerden erhöhe ich ggf. den Fettanteil. Meine Erfahrung damit sind bestens. Und die Figur auch.
Was sagt Ihr dazu?
ich habe mir mal die Mühe gemacht, diesen hervorragenden Text von Ron Hoggan zu übersetzen.
Hier meine Übersetzung, bitte entschuldigt meine Fehler:
Ess-Störungen und Vegetarismus
Wenn man annimmt, dass 20-30% der Bevölkerung die genetische Veranlagung für Zöliakie hat, jedoch nur eine kleine Minderheit von diesen die Krankheit auch bekommt (5), und wenn man die Annahme teilt, dass die vegetarische Ernährung wahrscheinlich einen größeren Anteil an Gluten (Proteine aus Weizen, Roggen und Gerste) enthält, dann sind Sie vielleicht interessiert an der Hypothese, die ich nun ausbreiten möchte.
Gesteigerte Aufnahme von Gluten steigert das Risiko, Symptome von Zöliakie zu entwickeln, bei denen, die die genetische Veranlagung haben. Bei denen, die Zöliakie haben, ist eine Verbindung mit Ess-Störungen allgemein bekannt und vielfach veröffentlicht. (1,2,3,4) Eine Untersuchung hinsichtlich einiger möglicher Abläufe bei der Zöliakie kann vielleicht auch Erkenntnisse hinsichtlich Ess-Störungen erbringen.
Da eines der wichtigsten Charakteristika der Zöliakie die Schäden an den Dünndarm- Zotten sind, und da Malabsorption (schlechte Aufnahme) von Vitaminen und Mineralien bei Zöliakie wohlbekannt ist, sollte es keine große Überraschung sein, dass einige Zöliakie-Kranke dazu neigen, Erde zu essen (pica). Es ist ein natürliches Verhalten für Lebewesen, Dinge zu essen, die in ihrer Ernährung defizitär sind.
Einige Zöliakie-Kranke sind auch bekannt für exzessives Essen, und fehlende Gewichtszunahme dabei.
Eine weitere Gruppe von Zöliakie-Kranken vermeidet Essen. Vielleicht ist sich diese Gruppe bewußt, dass Essen dazu führt, dass sie sich krank fühlen, und daher vermeiden sie es.
Es gibt auch übergewichtige Zöliakie-Kranke. Eine Frau, diagnostiziert von Dr. Joe Murray an der University of Iowa, wog bei ihrer Diagnose 388 britsche Pfund, ca. 175 kg. Dr. Joe Murray erklärt ihr Befinden als Überkompensation für Malabsorption.
Ich möchte eine alternative Erklärung anbieten, die auf einen großen Teil der Bevölkerung zutreffen könnte.
Vielleicht habe alle mit der genetischen Disposition für Zöliakie minime Schäden an den Dünndarmzotten. Wenn diese minimen Schäden dazu führen, dass essentielle Fettsäuren und/oder andere Mikronährstoffe nur ungenügend aufgenommen werden, dann würde daraus ein Mangel resultieren. Die natürliche Reaktion darauf ist es, mehr zu essen... hungrig zu sein, obwohl genügend Kalorien aufgenommen wurden. Die Kalorien-Aufnahme ist vielleicht immens, und Fette werden gespeichert (aus den überflüssigen Kohlehydraten, Hakushi) und dennoch, wegen der ungenügenden Aufnahme, sind vielleicht die aufgenommenen essentiellen Fettsäuren nicht genügend.
Hinzu kommt vielleicht ein zu geringes Angebot an essentiellen Fettsäuren in der Ernährung. Das könnte in der weitverbreiteten medizinischen Ansicht liegen, dass übergewichtige Leute eine fett-reduzierte Diät befolgen sollten. Das wahrscheinliche Resultat ist eine gesteigerte Aufnahme von Kohlehydraten. Wenn meine Annahme hinsichtlich des zugrundeliegenden Problems, kalorische Angemessenheit in Kombination mit Defizit an essentiellen Fettsäuren (wegen ungenügender Aufnahme durch die geschädigten Darmzotten), zutreffend ist, dann ist das (die fettarme Ernährung) genau die falsche Empfehlung. So wird der Übergewichtige von der gängigen medizinischen Praxis zu einem Leben mit stetig sich verschlimmernden Depressionen, Autoimmunerkrankungen und zunehmender Fettleibigkeit verurteilt.
Und am Ende ihrer Tage, wenn diese Leute Herzinfarkten, Schlaganfällen oder ähnlichen Disastern erliegen, dann wissen die selbstgerechten Ärzte und auch Laien genau, dass es an fehlender Willenskraft lag.
Meine Mutter nahm über 35 Jahre hinweg stetig zu. Ich sah sie mehr Willenskraft aufbringen, als die meisten von uns können. Dennoch konnte sie ihren Fressattacken nicht widerstehen. Ich habe gesehen, wie sie etwas aus dem Kühlschrank nahm und es verschlang, während sie zugab, soeben eine volle Mahlzeit gehabt zu haben und ziemlich satt zu sein.
Im Dezember 1994 wurde bei mir Zöliakie diagnostiziert. Als Blutverwandte ersten Grades sollte meine Mutter, nach den Veröffentlichungen zu diesem Thema, ebenfalls darauf untersucht werden. Ihr Arzt weigerte sich. Er lachte über die Idee.
Durch Hartnäckigkeit und einen festen Glauben an ihren Sohn erreichte meine Mutter endlich (nach viermonatigen Verhandlungen) einen Anti-Gliadin Antikörper Blut-Test. Sie hatte während des vorhergehenden Jahres eine weitgehend gluten-reduzierte Diät gehalten, und dennoch waren ihre Antikörper Levels erhöht.
Sie hat keine definitive Diagnose angestrebt. Sie hat während der vergangenen sieben Monate gluten-frei gelebt. Ihre Arthritis hat sich gebessert (wenn auch andere Therapien noch andauern), aber sie sieht die gravierendste Veränderung im Verschwinden ihres Ess-Zwangs.
Ihre Mahlzeiten sind nun ziemlich bescheiden. Ausser in der Weihnachtszeit hat sie nicht genascht. Jetzt kann sie problemlos "nein" sagen.
Ihre Schwäche lag niemals in fehlender Willenskraft. Sie kämpfte mit einem Instinkt, der so tiefverwurzelt ist, dass nur eine Heilige hätte widerstehen können. Das, glaube ich, ist die Geschichte hinter einem großen Teil nordamerkanischen Übergewichts.
References:
1. Ferrara, et. al. "Celiac disease and anorexia nervosa" _New York State
Journal of Medicine_ 1966; 66(8): 1000-1005
2. Gent & Creamer "Faecal fats, appetite, and weight loss in the coeliac
syndrome" _Lancet_ 1968; 1(551): 1063-1064
3. Wright, et. al. "Organic diseases mimicking atypical eating disorders"
_Clinical Pediatrics_ 1990; 29(6): 325-328
4. Grenet, et. al. "Anorexic forms of celiac syndromes" _Annales de
Pediatrie_ 1972; 19(6): 491-497
5. Hoggan, R "Considering Wheat, Rye, and Barley Proteins as Aids to
Carcinogens" _Medical Hypotheses_ In Press.
Im englischen Original lesen? https://gluten-free.org/hoggan/eatingdi.txt
Ich möchte keinesfalls zum Ausdruck bringen, dass ich Vegetarismus als eine "Essstörung" empfinde. Aber ich schätze diesen Artikel als scharfsinnig und höchst lesenswert ein.
Denn mir fällt immer wieder auf, dass die von Blasenbeschwerden Betroffenen berichten, sie seien Vegetarier. (Ich arbeite an einer Zitatsammlung.)
Aber von irgendwas muss der Mensch satt werden. Und was ißt er, um von seinen Salaten und Gemüsen satt zu werden: Milchprodukte und Getreide, um sie kalorisch aufzupeppen. Und gewiss eher wenig Fett, wenn er so eitel ist wie ich. Aber vielleicht ist beides "Getreide und Milchprodukte" statt Fleisch und "Sparen an Fett" um schlank zu bleiben der völlig falsche Weg und halt u.A. Blasenprobleme zur Folge.
Ich praktiziere eine Ernährung mit viel Gemüse, wenig Fleisch, ohne Milchprodukte und mit wenig Getreide. Zum Sattwerden erhöhe ich ggf. den Fettanteil. Meine Erfahrung damit sind bestens. Und die Figur auch.
Was sagt Ihr dazu?