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https://www.medical-tribune.de/mein...e-gefaehrden-die-neutralitaet-von-leitlinien/... Leitlinien sollen die aktuelle medizinische Evidenz widerspiegeln. Allerdings werden einige der Empfehlungen von Experten als fragwürdig empfunden. Sie hinterfragen insbesondere die Unabhängigkeit von Leit*linienautoren.
Industrielle Interessen haben bei der Erstellung und Aktualisierung von medizinischen Leitlinien nichts zu suchen“, betont Professor Dr. Thomas Lempert. Der Chefarzt der Neurologie in der Berliner Schloss*park-Klinik ist einer der Initiatoren von Leitlinienwatch, einer Plattform zur Analyse und Bewertung von Einflüssen der Industrie auf Leitlinienautoren.
Die Bilanz von Leitlinienwatch ist ernüchternd. Nur 16 % der insgesamt 169 von der Initiative untersuchten Empfehlungen aus den bei der Arbeitsgemeinschaft Medizinisch-Wissenschaftlicher Fachgesellschaften (AWMF) gelisteten Leitlinien erhielten das Prädikat „gut“. Dagegen ist der Untersuchung zufolge bei 43 % der Empfehlungen die Neutralität gefährdet oder es besteht dringender Reformbedarf (41 %).
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https://www.leitlinienwatch.de/wer-wir-sind/...leitlinienwatch.de
Das Transparenzportal für medizinische Behandlungsleitlinien.
Leitlinienwatch bewertet medizinische Behandlungsleitlinien auf ihre Unabhängigkeit von der Pharmaindustrie. Unser Punktesystem belohnt Maßnahmen, mit denen der Einfluss von Interessenkonflikten reduziert wird. Leitlinienwatch wird von Mezis, NeurologyFirst und Transparency Deutschland getragen.
Hier die Liste der bisher bewerteten Leitlinien:
https://www.leitlinienwatch.de/bewertete-leitlinien/
https://www.neurologyfirst.de/wp-co.../DGN-2018-Vortrag-Leitlinienwatch-Lempert.pdf... Interessenkonflikte von Leitlinienautoren:
- Sind epidemisch und betreffen meist die Mehrheit der Autoren (Langer et al. 2012, Schott et al. 2015)
- Werden in > 50% falsch angegeben (Andreatos 2017)
- Gehen mit hohen Geldflüssen einher: Ø 157.000 $ in der Dermatologie, USA (Checkets et al. 2017)
- Beeinflussen die Inhalte der LL
(Schott 2013, Stamatakis&Ioannidis 2011, Lin et al. 2017)
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- Industrie-Bias in klinischen Studien
Bias in Zulassungsstudien
• Unangemessene Dosierung der Vergleichssubstanz
• Selektierte Populationen
• Placebo statt aktivem Komparator
• Multiples Testen, Data-Fishing
• Surrogatparameter
• Selektion positiver Daten
• Verschweigen von Nebenwirkungen
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Wenn sich also ein Behandler auf die Leitlinien beruft, sollte der Patient sich darüber im Klaren sein, daß das nicht wirklich bedeutet, daß diese Leitlinien wirklich neutral und "rein wissenschaftlich" erstellt worden sind sondern durchaus von den Herstellern entsprechender Arzneimittel beeinflußt sein könnte.
Das gleiche gilt für Prognosen, die aufgrund von vom Menschen eingegebenen Werten von Maschinen erstellt werde. Auf den ersten Blick klingt auch das "wissenschaftlich", hängt aber natürlich von den eingegebenen Daten und den entsprechenden Programmen ab. Auch da ist Vorsicht geboten.
Grüsse,
Oregano