Krachen bei Druck auf Ohr - Hörsturz?

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11.02.16
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Guten Tag,

ich habe eine Kracken auf dem linken Ohr, wenn ich mit den Finger auf das Ohrloch lege und dann in Richtung Kopf drücke. Dieses existiert rechts nicht. Hat jemand soetwas auch schonmal gehabt, sind das Begleiterscheinungen von einem Hörsturz? Jemand eine Idee was das sein könnte?

Hier noch die gesamte Geschichte wie es dazu kam, bzw. was sonst noch alles nicht stimmt:
ich leide seit mittlerweile über einem Jahr an Tinnitus. Angefangen hat alles in einer relativ stressigen Phase. Als diese Phase überstanden war ging es bergab mit mir. Zuerst war dieses Gefühl da es geht nichts mehr, bin 3 Tage nur gelegen und alles war zu anstregend. Ich hatte das Gefühl mein Gehirn verweigert jeglichen Input (Lesen, Fernsehen, Telefonieren, ... es war einfach alles zu viel, es ging nur noch liegen und schlafen). Bin dann zu meinem Hausarzt, welcher mich nach Kurzdiagnose mit viralem Infekt nach Hause geschickt hat, ich soll mich erholen. 2 Tage später kam Herzstolpern und daraufhin Panik mit dazu, bin noch in der Nacht in die Klink gefahren, dort wurden allerhand Untersuchungen gemacht und es wurde nichts festgestellt und ich wurde nach Hause geschickt. Tag später wieder beim Hausarzt, hatte mich wieder leicht erholt, dieser diagnostizierte somatoforme störung und ich soll mich beruhigen. Also tat ich das was ich immer tat, war viel draußen an der frischen Luft, viel Bewegung usw. und tatsächlich ging es mir wieder einigermaßen gut. Soweit zum Beginn.

Seither habe ich ein leichtes Rauschen auf dem linken Ohr (meistens ist es leicht, ab und an, gerade unter Stress wird es abartig laut und macht mich regelrecht fertig). Bin deswegen auch damals zum HNO (Diagnose: Leichte Hochtoninnenohrschwerhörigkeit; Ich soll weiter arbeiten gehen und das erholt sich wieder.). Naja ich war relativ beruhigt und habe einfach normal weiter gemacht, die folgenden Monate waren relativ stressig, das Rauschen wurde in den Stressphasen immer lauter. Bin dann noch einige Male beim HNO vorstellig gewesen (auch verschiedene PRaxen, insgesamt 4) und alle meinten nur dass man da nichts mehr machen kann, evtl. war es ein Hörsturz.

Die Sache ging jedenfalls nicht mehr weg und der Hörverlust wurde von Besuch zu Besuch schlimmer. Daraufhin hat man mich zum MRT, zum Orthopäden, zur Akkupunktur, zur Blutuntersuchung, zum Neurologen, zum Zahnarzt, zum Physiotherapeuten usw. geschickt. Alles ohne Befunde, bis auf den Physiotherapeuten welcher Verspannungen gefunden hat und der Zahnarzt welche die Weißheitszähne hierfür verantwortliche machte und diese zog.

Jedenfalls habe ich aktuell ein gutes Rauschen auf dem Ohr, welches je nach Tagesform ab und an unerträglich ist und ab und an nahezu verschwunden. In Ruhe ist es meistens weg, auch wenn ich Liege wird es sehr schnell sehr viel ruhiger. Der Hörverlust ist schwankend, ab und an so gut wie taub ab >4khz und ab und zu so das ich es gar nicht richtig bemerke. In Phasen in denen der Hörverlust stark ist ist auch der Tinnitus extrem und lässt sich nicht in den Hintergrund rücken. Jedenfalls bin ich "austherapiert", man sagt mir ich soll damit leben und wenn ich das nicht kann dann empfiehlt man mir einen Besuch beim Therapeuten. Letzte Vermutung des aktuell behandelnden HNO-Arztes: Sie hatten vermutlich einen Hörsturz, jedenfalls kann ich nichts anderes finden. Hier ist viel zu viel Zeit vergangen und da lässt sich nach aktuellem Stand der Medizin nichts mehr machen.

Nun ist es aber so, dass ich neben dem schlecht hören und dem Tinnitus eine Reihe anderer Symptome habe, welche mich diese Diagnose nicht glauben lassen.
  • Zum einen spinnt die Belüftung etwas, rechts geht die Luft beim Druckausgleich ins Ohr, links zischt diese richtig hinein.
  • Ich habe durchgehend Druck auf dem linken Ohr
  • Mein Kiefer knackt auf der linken Seite beim Kauen von Kaugummi (richtiges Schnalzen bei jedem Läsen des Bisses)
  • Mein Kiefergelenk schmerzt leicht und kracht richtig wenn ich mit der Hand gegen den Kiefer drücke
  • Wenn ich einen Finger auf der Ohrloch links lege und dagegen drücke (Was ich ständig auch unbewusst tue) dann kracht es richtig im Ohr. Rechts ist hier kein Geräusch festzustellen.
  • Beim Drehen des Kopfes entsteht ein Schleifgeräusch im Nacken
  • Bei jedem Schlucken knackt es leicht auf dem betroffenen Ohr, hier ist auch irgendwie ein Muskel, welcher den Ganzen Tag zuckt
Laut HNO sind dies alles Folgen des Hörsturzes, ich kann nicht so richtig daran glauben, da es wie gesagt oft Phasen gibt in welchen die VErspannungen nachlassen und dort auch das Ohr sich wie befreit anfühlt. Vielleicht hatte jemand etwas ähnliches und kann mir einen neuen Ansatz nennen, würde mich nur ungern damit abfinden da es die Lebensqualität schon extrem mindert. Nachdem die Fachärzte ratlos sind habe ich noch etliche Termine bei einem Heilpraktiker wahrgenommen. Dieser meinte er kann mich nicht sagen woran es liegt aber mein zentrales Nervensystem steht massiv unter Spannung (leichte Berührungen an gewissen Punkten z.b. 6ter Brustwirbel führen zu Schweißausbrüchen am Rücken). Nächste Woche habe ich Termin bei einem weiteren Neurologen (habe auch oft Probleme mit der linken Gesichtshälfte wie Druckschmerz, Überempfindlichkeit ggü. Wind und Kälte, seltsames Gefühl auf dem Gesicht (aber nicht taub), Zucken am Auge Links. Ein ganzheitlicher Zahnarzt ist auch noch terminiert, leider ist bis zum Termin noch sehr viel Zeit die ins Land geht. Termin beim Therapeuten ist auch gemacht.

Wäre super wenn hier jemand eine Idee hätte wie man das wieder hinbekommen kann.
 
Hallo Retsev,

warst Du auch schon bei einem guten Osteopathen? Das würde ich Dir unbedingt empfehlen ...

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Der osteopathische Therapeut wird den Patienten im Ganzen betrachten, untersuchen und sein Augenmerk auf die Spannungen der Dura mater (harte Hirnhaut), der Muskulatur und auf eventuell beeinträchtigte Verläufe von Nerven und Gefäßen legen, und auch das Kiefergelenk, seine Muskulatur sowie die Halswirbelsäule in die Behandlung einbeziehen.

Sind beispielsweise Halswirbelkörper blockiert, so kann dies zu Beschwerden des Innenohrs führen. Die Wirbel der Halswirbelsäule verfügen an ihren Querfortsätzen über Löcher, durch die die Wirbelarterie (A. vertebralis) aus der Schlüsselbeinarterie entspringend zum Gehirn verläuft. Mit ihren Ästen versorgt diese Arterie u. a. die Halsmuskulatur, einen Teil des Kleinhirns sowie das Innenohr als Labyrintharterie.

Erfolgsaussichten und Kombination mit anderen Therapien
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Osteopathie bei Tinnitus - Osteopathie
Willkommen | Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD e.V.)

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Retsev,

gerade gefunden:

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Wie hängt Tinnitus mit psychischen Erkrankungen zusammen?
Tinnitus geht häufig mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Ängsten einher. Psychisch Erkrankte
können die Ohrgeräusche schlechter ausblenden als Gesunde.
Auch hier hat die kognitive Verhaltenstherapie gute Ergebnisse gezeigt und ist der medikamentösen Therapie
überlegen. Patienten lernen dabei, ihre Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu richten. Sie üben, die Ohrgeräusche zu akzeptieren und nicht dagegen anzukämpfen.
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Quelle: MRI Newsletter Feb. 2016

Vielleicht könntest Du mit dieser Methode etwas an Deinem Tinnitus verändern? Ich nehme an, daß die Kognitive Verhaltenstherapie an Kliniken aber auch ambulant angeboten wird. (Hier im Forum gibt es noch mehr Informationen über diese Methode).

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Retsev,

hast Du schon unser Wiki Tinnitus - Symptome, Ursachen von Krankheiten entdeckt? Da die Ohrgeräusche sehr unterschiedliche Ursachen haben können und die Heilungschangen von der Ursache abhängen gibt es leider auch keine allgemein verbindlichen Tipps. In der Regel ist es so, dass je länger der Tinnitus anhält je unwahrscheinlicher sein Verschwinden wird. Das ist die schlechte Nachricht....und nun die gute: Deine Symptome haben sich nach meiner Meinung noch nicht verfestigt und, da die Stärke stark schwankt meine ich dass der Tinnitus behandlungsfähig ist. Bei mir piept und zischt es seit Jahren....und es stört mich überhaupt nicht mehr. Ich höre die Geräusche nur noch wenn ich mich (wie jetzt) mit dem Thema beschäftige....und im Gegenteil, setzt der Tinnitus mal aus, werde ich unruhig oder wache auf bis ich begreife dass "mein Freund" gerade mal ne Pause macht.
 
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