Aha! Windfarmen in Großbritannien operieren weit unter der angekündigten Effizienz
Hallo Nischka,
Zunächst eine Korrektur: nicht Großbritannien, sondern nur Schottland.
Die Daten wurden von einer sehr radikalen Umweltschutzorganisation, dem John Muir Trust verbreitet, der enge Bindungen zum Sierra Club, ebenfalls sehr radikal in Californien unterhält.
Was aber noch wichtiger ist, die Daten wurden von Stuart Young Consulting zusammengestellt, nicht selbst erhoben. Der wahre Ursprung dieser Daten ist:
Stuart Young and the John Muir Trust are grateful to ELEXON Ltd for permission to use its generation data, and for the not inconsiderable help I have had from the BSC Service Desk.
[email protected].
Siehe hier:
https://www.windaction.org/news/31634
Erhoben wurden die Daten von ELEXON Ltd., einer Vertriebsorganisation bzw. einem Berater der Energieunternehmen, für alle Fragen, die sich ihnen stellen.
Die Dienste von ELEXON für die Energiewirtschaft umfassen:
Our service offerings reflect our expertise in:
Commercial management and procurement - Management und Beschaffung
Service and operations management - Kundendienste und Operation
Customer support - Kundenunterstützung
Assurance - Versicherungen
Government support - Unterstützung bei Regierungsfragen
Change assessment and implementation - Bewertung und Implementation
Quelle:
https://www.elexon.co.uk/pages/ourservices.aspx
Die Daten wurden also von einem Unternehmen gesammelt, das mit der Energiewirtschaft und damit auch mit den AKW-Betreibern in engster Verbindung steht und dann von einer Umweltorganisation verbreitet, die sich der Landschaftserhaltung verschrieben hat und mit zu den radikalsten gehört.
Desweiteren sollte man die ausschließlich in Schottland erhobenen Daten nicht überbewerten, denn es ist lediglich eine regionale Erhebung, die mit den gleichen Windrädern in anderen Regionen völlig anders ausfallen könnte/würde.
Es wird auch nicht darauf eingegangen welcher Art (Hersteller) die Windräder sind, ob es neue durchentwickelte oder erste Versuche sind, noch wie und wo sie genau aufgestellt wurden oder wie hoch sie sind. Alle diese Informationen wären aber erforderlich, um diesen Bericht überprüfen zu können. So wie er verbreitet wird, kann es einfach nur ein Propagandafeldzug sein, der von wem auch immer lanciert wurde.
Das Problem beim Kopp-Verlag ist: einerseits bringt er gelegentlich gute kritische Bücher heraus, andererseits hat er einige "Hausautoren" wie Rétyi, Risi, Schulze, Wisnewski, Ulfkotte, Grandt usw., die eine Menge Gewäsch, Mutmaßungen, Schlagzeilen aus den Medien, zu einem Brei verarbeiten und als Fakten darstellen, wobei heftig mit Schlagworten gearbeitet wird, die Dinge beliebig verfälscht werden, um eine eigene Ansicht zu untermauern, aber nie irgendwelche ECHTE Referenzen angegeben werden. Einige dieser Bücher habe ich gelesen, eines von so einem Autor hat mir gelangt, nie wieder.
Ähnlich wird in dem BBC-Scotland-Artikel verfahren, siehe hier:
https://www.bbc.co.uk/news/uk-scotland-12985410
Nicht der John Muir Trust ist Urheber der Studie, sondern Elexon, was ein ganz anderes Licht darauf wirft. Und wieder ist nichts davon überprüfbar.
Dann liest man besser das Buch von Holger Strohm: Friedlich in die Katastrophe, hier ist JEDE Aussage mit genauer Quelle angegeben, die man dann selbst überprüfen kann. DAS hat Hand und Fuß! Sicher ist auch das aus Sicht des Autors subjektiv, denn er wählt aus, was er verwendet, doch er zeigt damit, daß die Zitierten eben mit ihm übereinstimmen oder auch nicht und belegt das.
Gruß,
Clematis23