Funktions-MRT der HWS bei Dr. Volle und woanders, Therapeutenideen, Verhaltensweisen, Gutachter über Dr. Schaumberger
Hallo liebe LeidensgenossInnen,
bei mir hat sich nun einiges getan und ich denke, dass es für den ein oder anderen interessant sein könnte, davon zu lesen.
Ich habe vor kurzem ein
angebliches Funktions-MRT in einem thüringischen
Provinzkrankenhaus durchführen lassen. Es ging auf GKV. Der Arzt solle nach meinem HA angeblich kompetent sein. Telefonisch bat ich explizit um ein Funktions-MRT, um ev. Bänderschäden feststellen zu können. Die Arzthelferin schien sofort Bescheid zu wissen. Nach Rücksprache mit dem verantwortlichen Arzt hieß es, dass dies ginge, sie würden extra viel Zeit für mich einplanen und dafür das "offene" zweier zur Verfügung stehender MRT-Geräte nehmen. Am Untersuchungstag wurde ich ohne irgendwelche Aufklärungen sofort in die Röhre geschoben. Die Untersuchung dauerte ca. 14 min. Einmal wurde automatisch die Liege verschoben, sodass eine andere Körperstelle aufgenommen wurde, beide Male Kopf in "Normalposition". Das anschließende Gespräch mit dem verantwortlichen Arzt dauerte ca. 3 min. Es sei alles in Ordnung. Meine ihm geschilderten neurologischen Probs könnten gar nicht von der HWS kommen, da sie sämtlich von woanders gesteuert würden. Volle, Kuklinski und Schaumberger kannte er nicht. Den S100-Wert kannte er nicht, da er aber ein Experte auf diesem Gebiet sei, könne er mir mit absoluter Sicherheit sagen, dass man eine offene Blut-Hirn-Schranke nicht übers Blut nachweisen könne. Meine mitgebrachten schriftlichen Diagnosen von Schaumberger von vor einigen Jahren seien "Stuss"! Falls die stimmen würden, könnte ich jetzt gar nicht neben ihm sitzen. Eventuelle Bänderschäden seien klinisch irrelevant, man könne sie im MRT nach Vernarbung nicht oder kaum erkennen. Meine Schmerzen könnten von einer völlig banalen Muskelverspannung kommen. Das bedürfe keinerlei Behandlung. Ich sprach ihn auf neuere Literatur an, nach der man, um Bänder- und Gelenkschäden festzustellen, die Position des Kopfes beim MRT verändern müsse. Literatur auf diesem Gebiet kannte er nicht, aber man könne die Bänder wie auch die Vertebralarterien, die bei mir völlig normal seien, bei Normalposition des Kopfes genauso gut erkennen. Als ich ihn mit der völlig diametralen Ansicht und Diagnose von Dr. Volle wenige Tage zuvor konfrontierte schien er verärgert, dass ich 2 MRTs gemacht habe. Er winkte ab und meinte er, es gebe ja eben viele, die sich für gut hielten. In
diesem Punkt konnte ich ihm uneingeschränkt zustimmen.
Einige Tage zuvor war ich bei
Dr. Volle. Diagnose wohl in etwa das Übliche: dancing dens, Bänderschaden, Kapselschaden, der Atlas stehe nicht in allen Positionen gut, ein Gelenk lasse sich deutlich zu weit aufklappen, es bestehe aber kein Rückenmarkskontakt. Insgesamt nahm sich Volle ca. 5 1/2 Stunden Zeit für mich. Ich konnte ihn alles Mögliche fragen. Er hat ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein in fachlicher Hinsicht [Er mache in den USA die HWS-Auswahltests für die amerikanischen Kampfjetpiloten. Salopp zusammengefasst: Er agiert und therapiert weltweit - teilweise dokumentiert durch äußerst beieindruckende Videos: Er zeigte mir 2 Videos von 2, ich meine australischen Patientinnen, die eine querschnittsgelähmt, die andere möglicherweise im Wachkoma, was für mich nicht richtig zu erkennen war. Nach einem atlastherapeutischen Griff, sah ähnlich aus wie bei Schaumi, fingen beide nach wenigen Sekunden an sich zu bewegen! Das dauerte nach Volle 14 bzw. 20 h an. Danach habe die Wirkung des Impulses wieder nachgelassen. Seine Patienten kommen aus aller Welt nach Rieden. Sein wissenschaftlicher Ruf sei weltweit allerersten Ranges, was Versicherungen zumeist natürlich nicht daran hindere, nicht zu zahlen.] Er erzählte in von mir nicht erwarteter und sehr großer Offenheit Vieles, das m.E. nicht in die ungeschützte Öffentlichkeit eines Forums gehört. Auch über Vor- und Nachteile / Risiken bestimmter Therapien / Ärzte konnte ich ihn löchern.
Mir (ich habe Schaumberger und Atlasprofilax bereits eigentlich erfolgreich durch) empfahl er (@Kate: Könntest Du bitte die Therapeuten in die Liste aufnehmen):
- den Atlastherapeuten Dr. med. Bernd Kaute, Hessenalle 10, 34576 Homberg, Tel.: 056681-930320 (reiner Impulstherapeut). Kaute ist einer von drei Atlastherapeuten auf Volles Liste: Daneben natürlich Dr.Schaumberger und der auch von Schaumberger sehr empfohlene Dr. med. Klaus König, Sand 24, 21073 Hamburg, Tel.: 040-76750623. Nach Angabe von Volle mache König aber keine Gutachten. Vor wenigen Jahren meinte Schaumberger ferner zu mir, dass ich bei König eh keinen Termin bekommen würde, da er mit OPs mehr verdiene.
- Lymphdrainage
- CranioSacral-Therapie, möglichst beginnend bei Frau Monika Reiter, Marienplatz 25, 82362 Weilheim, Tel.: 0881 / 90 11 568.
Herzlich Willkommen in der Privatpraxis Oberland !
- Außerdem empfahl er die Konsultation eines Umweltmediziners: Dr. Müller (möglicherweise meinte er den Dr. Müller in Izny) oder Dr. Kuklinski. Da ich bereits bei Dr. K. einen Termin vereinbart habe, habe ich zu Müller nicht nachgehakt (Dies bleibt dann dem Nächsten von Euch vorbehalten, der zu Volle geht).
- Zusätzlich soll ich isometrische Übungen machen. Aufgrund eines Rückschlages seit ca. 6 Wochen dürfe ich mit den isometrische Übungen aber erst in ca. 4 Wochen beginnen. Generell dürften Übungen nicht zu oft durchgeführt werden. Grundsätzlich seien zu viele oder falsche Übungen gefährlich. Schlechte Therapeuten (das wären dann vermutlich die meisten, denke ich) könnten mich um Jahre zurück werfen.
- gute und einfache Übung: Zeige-u. Mittelfinger seitlich ans Kinn legen und dann ca. 1-1 1/2 min pro Seite mit dem Kopf, der sich in Geradeausstellung befindet, dagegen drücken.
- Die von Schaumberger empfohlenen Übungen solle ich weiter machen.
- Strecken und Stauchen der HWS (z.B. durch Gutachter) seien zu meiden



- Impfungen seien soweit wie möglich zu meiden, insb. Seren mit inaktivierten Erregern (gibt es noch andere?).
- Um physiotherapeutisch voranzukommen hatte ich bereits einen Termin bei PT Pieter Westerhuis , Schweiz, Maitland-Konzept, vereinbart. Das fand Volle okay. Allererste Wahl wäre nach Volle aber PT Dr. Harry von Piekartz / NL:
Harry von Piekartz, Maitland-Konzept. Je nach Herkunft der Patienten schicke Volle sie i.d.R. zuerst zu Piekartz oder Schaumberger.
Harry von Piekartz und Pieter Westerhuis haben einiges sehr Interessante, teilweise gemeinsam, veröffentlicht.
- Volle meinte, ich solle mir unbedingt Bewegungsmuster angewöhnen, die absolut kontrolliert sind. Keine schnellen u. spontanen Reaktionen, sondern immer daran denken, dass das Kopfgelenk nicht instabil wird. Lieber den ganzen Oberkörper drehen als schnell den Kopf. Das hat er mehrfach betont. Er halte das für ganz entscheidend für den weiteren Verlauf. Eine Prognose könne er aber wirklich nicht geben.
- Falls ich noch zu einem Neurotologen gehen wolle, empfiehlt er Dr. Müller-Kortcamp (oder so ähnlich geschrieben) in Soltau. M.W. wäre dies auch nach Kuklinski die erste Adresse.
Volle erklärte mir, welche
kognitiven Funktionen bei HWS-Instabilität
eingeschränkt sind:
Visuell Wahrgenommenes werde zwar gespeichert, die Schublade, in der es gespeichert werde, könne aber kaum gefunden werden. Vieles könne daher nicht erinnert werden, die Dateien müssten neu angelegt werden. Vieles muss ganz neu gelernt, antrainiert werden. Das Verstehen von Texten sei erheblich erschwert und brauche viel mehr Zeit. Texte müssten recht aufwendig mit Texterschließungsmethoden erarbeitet werden. Die visuelle Aufarbeitung von Textinhalten (z.B. Mindmapping) helfe, allerdings sei gerade die visuelle Verarbeitung gestört, da sie über den kraniozervikalen Übergang (KZÜ) laufe. Die visuelle Datenflut soll eingeschränkt werden (ab und an eine dicke Sonnebrille aufziehen). Daher bietet es sich an, falls möglich auditiv zu lernen (mittels CDs, Hörbüchern, falls das eben möglich ist. Dabei müssen dann aber die Augen geschlossen werden). Die auditive Informationsverarbeitung laufe nicht über den KZÜ und sei nicht gestört, allerdings könne eine große, disparate auditive Informationsflut auch nicht verarbeitet werden und führe zur Überforderung (beispielsweise in Klassen, Gruppen). Trotz vermutlich bleibender Defizite könne man es sich aber wahrscheinlich neu aneignen, antrainieren auch auf wissenschaftlichem Niveau kognitiv zu arbeiten.
Eine berufliche Prognose könne aber nicht wirklich gestellt werden, da Überarbeitung immer wieder zu Zusammenbrüchen führen könne.
Es gebe ausgeprägte Kurzzeitgedächtnisstörungen. Die 3D-Raumorientieruing geschehe über die Lotachse Axis, Atlas, Kopfgelenk. Diese sei bei HWS-Instabilität erheblich gestört und führe zu Unsicherheit und Fehlinformationen, insb. wenn man sich nachts oder bei geschlossen Augen orientieren will (Folgen: Anstoßen, Stolpern, Gangunsicherheit, falsche Abstandseinschätzungen, aber auch Orientierungsunsicherheit an unbekannten Orten etc.).
Multitasking ist nicht mehr möglich. Deshalb müssen Arbeitsvorgänge abgeschlossen werden, bevor neue begonnen werden.
Meine bereits in einem anderen Thread gestellte Frage, ob die Kuklinski-Therapie aufgrund
möglicher Mykotoxine gerade
in B-Vitaminen, womöglich Risiken in sich berge, hielt Volle zwar für interessant. Er glaube aber nicht, dass B-Vitamine auch bei Vorbelastung auf Mykotoxine oder Schimmelpilze gefährlich seien. Dies solle ich aber mit Kuklinski abklären. Dass die zusätzliche Diagnose der SHG Berlin (Frau Schröder) wie auch deren Therapievorschlag mir geholfen habe, glaubt Volle auch. Er denkt aber im Grunde nicht in Kategorien quantitav relevanter Toxinmengen und meiner Einschätzung auch anderer Krankheitserreger. Er denkt m.E. "lediglich" im Sinne eines auslösenden Signals an das Immunsystem, was immunologische Reaktionen bewirken könne. D.h. die Frage war für ihn, ob in B-Vitaminen aufgrund der biotechnischen Synthese durch Schimmelpilze Oberflächenstrukturen vorhanden sind, auf die ein ehemals Schimmelpilzen und / oder Mykotoxinen ausgesetztes Immunsystem anspringen könnte, also im allergischen, aber nicht nur im allergischen Sinne. Dies halte er aber, wie gesagt, für eher unwahrscheinlich.
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Den Abschnitt über meine medizin. Begutachtung, bei der Schaumberger höchstgradig kritisiert wird, habe ich wieder rausgenommen, da das Rechtsverfahren noch nicht abgeschlossen ist.
------------- 12.6.2008 Karolus
Noch kurz: Volle meinte, die durch Schaumi angeordneten Aufnahmen in Memmingen sind auch alles andere als unumstritten. Die meisten könnten da überhaupt nichts Pathogenes erkennen. Dann haben wir leider auch hier vielleicht nichts wirklich Verwertbares.
Viele Grüße
Euer Karolus