Katzen

Hallo Leon,

unsere beiden Katzen (sind leider vor einigen Jahren verstorben
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) sind in den Neujahrsnächten in den Keller geflüchtet...
Dort fühlten sie sich sicher und am weitesten weg von dem Geknalle und Getöse auf der Strasse. Daran hat sich nie etwas geändert - es war in jedem Jahr dasselbe...

Liebe Grüsse,

uma
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Meine Katze


Hier ist mein Geständnis in einem Satze:

Ich habe zu Hause eine kleine Katze!
Sie schnurrt und schmeichelt zu allen Zeiten
Und wartet ergeben auf Zärtlichkeiten.

Nur geht sie leider auf eig'ne Faust

Zu Nachbarsleuten und stiehlt und maust.
Die Wurst, das Fleisch - darin ist sie eigen -
Schleppt sie ins Haus, um stolz es zu zeigen.

Ob Brötchen, Gemüse, Sardinen, Salat,

Ob Hering, Zitronen, Geflügel, Spinat,
Ob Soleier, Fische, ob Käse, ob Speck,
Das maust sie dem Nachbarn vom Küchentisch weg.

Ich bete, daß nie ein Bestohl'ner aus Wut

Dem Kätzchen etwas zuleide tut,
Denn davon leben wir königlich:
Meine Frau, die Kinder, die Katze - und ich.

Peter Frankenfeld
 
Auch Erich Kästner war ein Katzenfreund:

www.katzensuchdienst.de/Katze/EKKatzen.html

www.katzensuchdienst.de/Katze/Bilder/CatFriends1.gif
 
Einen Gruß an alle,

Ja, erstaunlich, nicht wahr? Es scheint ja ikaum einen Literaten/ Dichter u. ä. zu geben, der/ die sich nicht mit Katzen befasst hat!

Hier ist ein Text voneinem meiner Lieblingskabarettisten:


Kasper mein Liebling

von Hans Dieter Hüsch 1925

Kasper
mein Liebling
liegt immer mitten im Gemüse
und wälzt sich auch gern
wie seine Mutter Pünktchen
in Pfützen
er schnarcht die ganze Nacht
und sitzt tagsüber
meistens neben dem Eisschrank
schaukelt hin und her
und reibt sein rosa Näschen an meiner Hand:
Hol doch Hackfleisch raus!

Er ist aber auch
der gütigste geduldigste und sozialste Kater
den ich kenne
Vielleicht auch der tumbste
ein Parsival
der Parsival von Bretzenheim
er pinkelt hin wo er muß und wo er will
am liebsten auf meine Manuskripte

Kaber mein Kaber


Herzliche Grüße von Leòn
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Von Katzen

Vergangnen Maitag brachte meine Katze
Zur Welt sechs allerliebste kleine Kätzchen,
Maikätzchen, alle weiß mit schwarzen Schwänzchen.
Fürwahr, es war ein zierlich Wochenbettchen!
Die Köchin aber, Köchinnen sind grausam,
Und Menschlichkeit wächst nicht in einer Küche -
Die wollte von den sechsen fünf ertränken,
Fünf weiße, schwarzgeschwänzte Maienkätzchen
Ermorden wollte dies verruchte Weib.
Ich half ihr heim! - Der Himmel segne
Mir meine Menschlichkeit! Die lieben Kätzchen,
Sie wuchsen auf und schritten binnen kurzem
Erhobnen Schwanzes über Hof und Herd;
Ja, wie die Köchin auch ingrimmig drein sah,
Sie wuchsen auf, und nachts vor ihrem Fenster
Probierten sie die allerliebsten Stimmchen.
Ich aber, wie ich sie so wachsen sahe,
ich preis mich selbst und meine Menschlichkeit.
Ein Jahr ist um, und Katzen sind die Kätzchen,
Und Maitag ist's! - Wie soll ich es beschreiben,
Das Schauspiel, das sich jetzt vor mir entfaltet!
Mein ganzes Haus, vom Keller bis zum Giebel,
Ein jeder Winkel ist ein Wochenbettchen!
Hier liegt das eine, dort das andre Kätzchen,
In Schränken, Körben, unter Tisch und Treppen,
Die Alte gar - nein, es ist unaussprechlich,
Liegt in der Köchin jungfräulichem Bette!
Und jede, von den sieben Katzen
Hat sieben, denkt euch! sieben junge Kätzchen,
Maikätzchen, alle weiß mit schwarzem Schwänzchen!
Die Köchin rast, ich kann der blinden Wut
Nicht Schranken setzen dieses Frauenzimmers;
Ersäufen will sie alle neunundvierzig!
Mir selber, ach, mir läuft der Kopf davon -
O Menschlichkeit, wie soll ich dich bewahren!
Was fang ich an mit sechsundfünfzig Katzen! -

Theodor Storm (1817-1888)

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