... Wir bekommen immer wieder das Feedback unserer Leser, dass Kaffeeabstinenz nicht nur guttut, also z. B. die Schlafqualität verbessert, sondern auch dafür sorgt, dass man wieder (viel) mehr Energie hat, gleichmäßig über den Tag verteilt.
Drei Gründe, warum Kaffee Energie rauben kann
Es gibt viele Erklärungen, warum Kaffee dir Energie rauben kann, zum Beispiel:
1. Koffein und andere im Kaffee enthaltene Substanzen sind s. g. Adenosinrezeptor-Antagonisten.
Adenosinrezeptoren werden bei „Müdigkeit“ bzw. Erschöpfung aktiviert. Die im Kaffee enthaltenen Antagonisten hemmen diese Wirkung, daher fühlen wir uns nicht oder weniger müde, wenn wir Kaffee trinken.
Langfristig aber hemmen wir damit die Anpassungsfähigkeit unserer Zellen. Denn erst durch die Aktivierung u. a. dieser Rezeptoren „versteht“ die Zelle, dass sie erschöpft ist, und erst dadurch kann sie z. B. mehr Mitochondrien, also Kraftwerke in den Zellen bilden. Etwas ausführlicher haben wir dies im
aktuellen Artikel (hier klicken!) besprochen.
2. Kaffee ist sehr polyphenolreich – mit Auswirkungen auf die Schilddrüse.
Sehr lange bekannt ist, dass phenolische Verbindungen in Pflanzen … gesund sind. Resveratrol – aus dem roten Wein – hat es sogar in die Schlagzeilen geschafft. Und auch heute noch ist Resveratrol wohl mit das bekannteste Polyphenol überhaupt.
Es gibt allerdings auch Schattenseiten. Wie oben erwähnt wirken viele dieser Pflanzenstoffe in niedrigen Dosen sehr gesund. Schnell aber überschreitet man die Schwelle:
Pflanzenstoffe hemmen eine Vielzahl körpereigener Enzyme. Sie hemmen z. B. auch Entgiftungsenzyme in der Leber,
weswegen man seit vielen Jahren überall lesen kann, dass man am besten keine Zitrusfrüchte bzw. daraus hergestellte Säfte bei Medikamentengabe oder vor Operationen zuführen soll.
Ganz klassisch ist auch die Wirkung auf die Schilddrüse. So hemmt z. B.
die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure das Enzym Thyreoperoxidase in der Schilddrüse. Dieses Enzym sorgt aber für die Produktion von Thyroxin, gemeinhin bekannt als T4. Andere phenolische Verbindungen, vor allem Flavonoide – die auch im Kaffee enthalten sind – hemmen oft Deiodasen.
Das hemmt wiederum die Umwandlung von T4 zum hochaktiven Schilddrüsenhormon T3.
Mit solchen Pflanzenstoffen kann man Tieren in Versuchen schnell und einfach eine Unterfunktion entwickeln lassen. Das sollte man immer auf dem Schirm haben – nicht nur, wenn man gerne und viel Kaffee trinkt, sondern auch, wenn man meint, literweise grüne Smoothies trinken zu müssen.
3. Kaffee bzw. Koffein hat Auswirkungen auf den Eisenhaushalt.
Unlängst wurde gezeigt,
dass Koffein das Eisenspeicherprotein Ferritin – zumindest in Zellstudien – hochregulieren kann. Das sorgt dafür, dass mehr Eisen in den Speicher wandert und der Zelle weniger Eisen zur Verfügung steht. Das wäre eine gute Sache für die Krebs-Prophylaxe, fühlt sich unter Umständen aber auch nicht optimal an. Denn unsere Zellen sind eisenhungrig, und speziell das, was Energie produzieren soll – die Mitochondrien – sind maximal abhängig von der Eisenverfügbarkeit. Abgesehen davon kann Kaffee die Eisenaufnahme im Darm selbst hemmen. ...