Themenstarter
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- 28.09.05
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- 10.315
:danke: liebe nisha,
früher konnte ich auch noch nicht einfach so leute kennenlernen.
es ist eben so, dass unsere mutter uns jede freundschaft verbot.
schon im kindergarten zog sie über unsere "gschpänchen" her. auch auf dem spielplatz sorgte sie dafür, dass wir nicht mit anderen kindern zusammen kommen konnten.
in der grundschule dann, als wir freundinnchen hatten, erlaubte uns unsere mutter nicht, mit ihnen zusammen zu sein. sie suchte uns die freundinnen selbst aus. doch meist klappte es mit denen dann nicht, oder unsere mutter fand dann doch plötzlich einen grund, um uns zu verbieten, mit ihnen zusammen zu sein.
meine schwester lernte später nur sehr schwer, freundinnen zu haben. bei mir klappte es besser. doch wenn wir jemanden hatten, durften wir ihn nicht nach hause bringen, oder unsere mutter vergraulte sie uns. meine schwester brachte also nie jemanden nach hause. ich konnte mich da besser gegen meine mutter durchsetzen.
so schaffte ich es, dass bei mir freundinnen auch üben durften, wenn ich nicht mal zu hause war. ich fand es schade um unsere schönen räume, wenn sie so wenig genutzt werden und meine freundinnen auf übzimmersuche sind.
auch als ich dann eine eigene wohnung hatte, durften da studienkollegen wohnen, wenn ich nicht drinnen war. wenn ich da war schliefen sie einfach in meinem flur. (ich hatte nur ein zimmer.)
ich erpresste meine mutter, indem ich sagte, wenn ich nach der schule nicht mit meinen freunden fussball spielen darf, dann werde ich auch nicht lernen. zum glück war ich gut in der schule, sonst wäre das nicht gegangen. meine schwester konnte nicht mit diesem trumpf kommen, da sie wegen der psychischen degradierung meiner mutter eine blockade hatte.
nachdem ich es geschafft habe, dass sich meine mutter nicht mehr so um mich "kümmerte", kam halt meine schwester dran. meine schwester wollte es sich eben nicht nehmen lassen, einen festen freund zu bekommen, was das grösste verbot unserer mutter war und mit schlägen gefestigt wurde. und weil ich dieses verbot eingehalten habe, wurde ich psychisch nicht so sehr zur schnecke gemacht wie meine schwester.
ich brachte also meine freundinnen trotzdem manchmal heim. mutter hin oder her.
trotzdem war es für mich nicht einfach, in gruppen freunde kennen zu lernen. wegen meiner ads konnte ich mich nie auf die gespräche konzentrieren und war immer abgelenkt. ich bekam von gesprächen nie so viel mit und war immer gleich wieder weg mit meinen gedanken.
meine ads war ja auch der grund, weshalb ich die zielscheibe für schläge, ausgerengten armen, "ich werf dich aus dem fenster"-drohungen und vielen zeiten alleine eingesperrt im keller war, bevor meine schwester diese stellung übernahm, weil sie eben auch mit männlichen wesen sprach und nicht nur mit mädels.
warum ich mich im krankenhaus immer gleich mit den zimmerkolleginnen und anderen mitpatienten verstehe, weiss ich auch nicht.
und warum ich jetzt so offen im unterricht reden kann, weiss ich auch nicht. früher war ich noch ziemlich scheu. und wegen meinen konzentrationsproblemen konnte ich auch fast nicht an diskussionen teilnehmen. heute spreche ich auch, wenn ich gar nicht mitbekomme, von was wir es eigentlich haben. heute mache ich es nach intuition. ich muss aber auch sagen, dass meine gehirnprobleme dank der medikamente schon besser sind und es wahrscheinlich deswegen auch besser geht.
es geht mir halt dank der therapie wirklich besser. also auch hirnmässig gesehen. meine krankheit ist wirklich nicht mehr so schlimm. dafür kommt jetzt das krankheitstrauma. ich denke, dass jede lange, chronische krankheit ein trauma mit sich zieht.
was dsa psychische angeht, habe ich meinen eltern verziehen. sie geben sich sehr mühe, alles wieder gut zu machen und sie haben es ja auch nicht absichtlich gemacht, denke ich. ich habe die kindheit aufgearbeitet. jeder mensch kann seine probleme auf die eltern schieben. ich finde, dass jeder für seine eigenschaften selbst verantwortlich ist.
klar kann es irgendwann zu viel werden. wenn man nicht in zuckerwatte aufgewachsen ist und später andere anstrengende dinge aufkommen. bei mir sind das die versicherungen, gutachter, sich streitende ärzte, früher war es noch mein ehemaliger lehrer, etc.
wenn es einem dann körperlich noch so schlecht geht, dann kann das alles schon überschwappen.
na, ja. das leben ist anstrengend. momentan möchte ich wieder sterben, weil mir alles zu viel ist.
das mit dem beistand ist so eine umstellung.
körperlich werde ich immer schwächer, weil ich vor errschöpfung nicht mehr schlafen kann.
wenn ich dann wenig schlafe, dann habe ich wieder mehr schmerzen, welche ja schon bei viel schlaf stark sind.
früher waren das alles keine gründe, dass es mir an die substanz ging. doch nach allem, was ich erlebt habe, bin ich geistig schwach geworden.
die, welche mich am meisten in lebensunfähigkeit getrieben haben, sind gerade die, welche mich eigentlich lebensfähig sehen möchten. das sind die versicherungen.
momentan bin ich deswegen psychisch ziemlich fertig. körperlich ginge es mir ja besser seit den infusionen im sommer. ich sollte zwar wieder infus haben, damit es mir noch besser geht. ich müsste also wieder viel organisierren und machen. aufräumen, lernen, üben, etc.
doch jetzt, wo ich eben körperlich besser aufstehen könnte und nicht so schnell zusammenbrechen würde beim üben, brauche ich sehr, sehr viel psychische kraft, um mich dazu durchzuringen. ich dröhne mich nur noch mit fernsehen und internet zu.
ich sehe keinen sinn mehr zum kämpfen. weil es nie aufhört. es nimmt nie ein ende. jetzt, wo ich endlich rente habe, muss ich schon in einem halben jahr wieder zum gutachten gehen. es hört wirklich nie auf. und trotz rente sind geldprobleme da, weil so eine krankheit halt schon teuer ist und die versicherung immer noch schaut, wo sie sich vor dem zahlen drücken kann.
sorry, dass ich vom thema abkomme.
doch es ist eben jetzt soweit, dass mich nicht mal dieser junge herr aufheitern kann. ich reisse mich sehr zusammen. ich suche überall, was mir freude geben könnte, mit ihm zu schreiben und mich damit von den dummen symptomen abzulenken.
ich warte den ganzen tag auf seinen brief und wenn er dann da ist, suche ich krampfhaft danach, was ich ihm freudiges schreiben könnte. weil eigentlich bin ich ja ein fröhlicher mensch. das will ich ihm auch zeigen.
diese trauer gehört nicht zu mir. sie kommt nur von den äusserlichkeiten, welche an mich herantreten. dem jungen herrn möchte ich aber zeigen, wer ich wirklich bin. ich war schon immer ein lustiger, gewitzter mensch. trotz allem.
also ich habe jetzt viel geschrieben, das vielleicht eigentlich gar nicht zur sache gehört. ich wollte nur auf deinen angesprochenen mut eingehen und damit sagen, dass ich mich eigentlich nie so mutig fand. es war meine überlebensstrategie.
vielen lieben dank, dass du mir so gute sachen geschrieben hast! sie helfen mir weiter.
magst du mir von dir erzählen?
viele liebe grüsse von deiner shelley :wave:
früher konnte ich auch noch nicht einfach so leute kennenlernen.
es ist eben so, dass unsere mutter uns jede freundschaft verbot.
schon im kindergarten zog sie über unsere "gschpänchen" her. auch auf dem spielplatz sorgte sie dafür, dass wir nicht mit anderen kindern zusammen kommen konnten.
in der grundschule dann, als wir freundinnchen hatten, erlaubte uns unsere mutter nicht, mit ihnen zusammen zu sein. sie suchte uns die freundinnen selbst aus. doch meist klappte es mit denen dann nicht, oder unsere mutter fand dann doch plötzlich einen grund, um uns zu verbieten, mit ihnen zusammen zu sein.
meine schwester lernte später nur sehr schwer, freundinnen zu haben. bei mir klappte es besser. doch wenn wir jemanden hatten, durften wir ihn nicht nach hause bringen, oder unsere mutter vergraulte sie uns. meine schwester brachte also nie jemanden nach hause. ich konnte mich da besser gegen meine mutter durchsetzen.
so schaffte ich es, dass bei mir freundinnen auch üben durften, wenn ich nicht mal zu hause war. ich fand es schade um unsere schönen räume, wenn sie so wenig genutzt werden und meine freundinnen auf übzimmersuche sind.
auch als ich dann eine eigene wohnung hatte, durften da studienkollegen wohnen, wenn ich nicht drinnen war. wenn ich da war schliefen sie einfach in meinem flur. (ich hatte nur ein zimmer.)
ich erpresste meine mutter, indem ich sagte, wenn ich nach der schule nicht mit meinen freunden fussball spielen darf, dann werde ich auch nicht lernen. zum glück war ich gut in der schule, sonst wäre das nicht gegangen. meine schwester konnte nicht mit diesem trumpf kommen, da sie wegen der psychischen degradierung meiner mutter eine blockade hatte.
nachdem ich es geschafft habe, dass sich meine mutter nicht mehr so um mich "kümmerte", kam halt meine schwester dran. meine schwester wollte es sich eben nicht nehmen lassen, einen festen freund zu bekommen, was das grösste verbot unserer mutter war und mit schlägen gefestigt wurde. und weil ich dieses verbot eingehalten habe, wurde ich psychisch nicht so sehr zur schnecke gemacht wie meine schwester.
ich brachte also meine freundinnen trotzdem manchmal heim. mutter hin oder her.
trotzdem war es für mich nicht einfach, in gruppen freunde kennen zu lernen. wegen meiner ads konnte ich mich nie auf die gespräche konzentrieren und war immer abgelenkt. ich bekam von gesprächen nie so viel mit und war immer gleich wieder weg mit meinen gedanken.
meine ads war ja auch der grund, weshalb ich die zielscheibe für schläge, ausgerengten armen, "ich werf dich aus dem fenster"-drohungen und vielen zeiten alleine eingesperrt im keller war, bevor meine schwester diese stellung übernahm, weil sie eben auch mit männlichen wesen sprach und nicht nur mit mädels.
warum ich mich im krankenhaus immer gleich mit den zimmerkolleginnen und anderen mitpatienten verstehe, weiss ich auch nicht.
und warum ich jetzt so offen im unterricht reden kann, weiss ich auch nicht. früher war ich noch ziemlich scheu. und wegen meinen konzentrationsproblemen konnte ich auch fast nicht an diskussionen teilnehmen. heute spreche ich auch, wenn ich gar nicht mitbekomme, von was wir es eigentlich haben. heute mache ich es nach intuition. ich muss aber auch sagen, dass meine gehirnprobleme dank der medikamente schon besser sind und es wahrscheinlich deswegen auch besser geht.
es geht mir halt dank der therapie wirklich besser. also auch hirnmässig gesehen. meine krankheit ist wirklich nicht mehr so schlimm. dafür kommt jetzt das krankheitstrauma. ich denke, dass jede lange, chronische krankheit ein trauma mit sich zieht.
was dsa psychische angeht, habe ich meinen eltern verziehen. sie geben sich sehr mühe, alles wieder gut zu machen und sie haben es ja auch nicht absichtlich gemacht, denke ich. ich habe die kindheit aufgearbeitet. jeder mensch kann seine probleme auf die eltern schieben. ich finde, dass jeder für seine eigenschaften selbst verantwortlich ist.
klar kann es irgendwann zu viel werden. wenn man nicht in zuckerwatte aufgewachsen ist und später andere anstrengende dinge aufkommen. bei mir sind das die versicherungen, gutachter, sich streitende ärzte, früher war es noch mein ehemaliger lehrer, etc.
wenn es einem dann körperlich noch so schlecht geht, dann kann das alles schon überschwappen.
na, ja. das leben ist anstrengend. momentan möchte ich wieder sterben, weil mir alles zu viel ist.
das mit dem beistand ist so eine umstellung.
körperlich werde ich immer schwächer, weil ich vor errschöpfung nicht mehr schlafen kann.
wenn ich dann wenig schlafe, dann habe ich wieder mehr schmerzen, welche ja schon bei viel schlaf stark sind.
früher waren das alles keine gründe, dass es mir an die substanz ging. doch nach allem, was ich erlebt habe, bin ich geistig schwach geworden.
die, welche mich am meisten in lebensunfähigkeit getrieben haben, sind gerade die, welche mich eigentlich lebensfähig sehen möchten. das sind die versicherungen.
momentan bin ich deswegen psychisch ziemlich fertig. körperlich ginge es mir ja besser seit den infusionen im sommer. ich sollte zwar wieder infus haben, damit es mir noch besser geht. ich müsste also wieder viel organisierren und machen. aufräumen, lernen, üben, etc.
doch jetzt, wo ich eben körperlich besser aufstehen könnte und nicht so schnell zusammenbrechen würde beim üben, brauche ich sehr, sehr viel psychische kraft, um mich dazu durchzuringen. ich dröhne mich nur noch mit fernsehen und internet zu.
ich sehe keinen sinn mehr zum kämpfen. weil es nie aufhört. es nimmt nie ein ende. jetzt, wo ich endlich rente habe, muss ich schon in einem halben jahr wieder zum gutachten gehen. es hört wirklich nie auf. und trotz rente sind geldprobleme da, weil so eine krankheit halt schon teuer ist und die versicherung immer noch schaut, wo sie sich vor dem zahlen drücken kann.
sorry, dass ich vom thema abkomme.
doch es ist eben jetzt soweit, dass mich nicht mal dieser junge herr aufheitern kann. ich reisse mich sehr zusammen. ich suche überall, was mir freude geben könnte, mit ihm zu schreiben und mich damit von den dummen symptomen abzulenken.
ich warte den ganzen tag auf seinen brief und wenn er dann da ist, suche ich krampfhaft danach, was ich ihm freudiges schreiben könnte. weil eigentlich bin ich ja ein fröhlicher mensch. das will ich ihm auch zeigen.
diese trauer gehört nicht zu mir. sie kommt nur von den äusserlichkeiten, welche an mich herantreten. dem jungen herrn möchte ich aber zeigen, wer ich wirklich bin. ich war schon immer ein lustiger, gewitzter mensch. trotz allem.
also ich habe jetzt viel geschrieben, das vielleicht eigentlich gar nicht zur sache gehört. ich wollte nur auf deinen angesprochenen mut eingehen und damit sagen, dass ich mich eigentlich nie so mutig fand. es war meine überlebensstrategie.
vielen lieben dank, dass du mir so gute sachen geschrieben hast! sie helfen mir weiter.
magst du mir von dir erzählen?
viele liebe grüsse von deiner shelley :wave: