Hypokaliämie (Kaliummangel) durch Cola und Softdrinks

Clematis

Hallo,

bei hohem Konsum von Softdrinks kann ein Kaliummangel entstehen. Auslöser sind dabei ein Zuviel an Coffein, Fructose und Glucose.

Ioannina – Wer an heißen Tagen Flüssigkeitsverluste durch Cola ausgleicht, riskiert unter Umständen eine Elektrolytentgleisung. Im International Journal of Clinical Practice (JCP) warnen Experten vor den Folgen einer Cola-Hypokaliämie.

Die Beschwerden eines Kaliummangels reichen von einer leichten Muskelschwäche (hypokaliämische Hypotonie) bis zu schweren Lähmungserscheinungen (hypokaliämische Paralyse), berichtet Moses Elisaf von der Universität in Ioannina, Griechenland (JCP 2009: 63: 900-902).
Deutsches Ärzteblatt: Hypokali?mie durch Cola
Originalbericht:
Excessive cola consumption can lead to super-sized muscle problems warn doctors | EurekAlert! Science News

Vollständige Originalstudie:
Cola-induced hypokalaemia: pathophysiological mechanisms and clinical implications - Tsimihodimos - 2009 - International Journal of Clinical Practice - Wiley Online Library
Die üblichen Cola- und Softdrinks enthalten:
Coffein von 95 bis 160 mg/l
Glukose bis zu 11 g Zucker je dl
Hohes Fruktose Mais (Corn) Syrup (HFCS) umfaßt jegliche Gruppe von Maissyrup, das einem enzymatischen Prozeß unterzogen wurde, um den Fruktosegehalt zu erhöhen, der dann mit reinem Maissyrup vermischt wird und zu HFCS wird. Fructose ist außerdem in vielen Fertigprodukten, Keksen usw. enthalten.
Lt. Studie ist der Hauptverantwortliche für den Kaliummangel jedoch das Coffein, was bei Kaffee- und Teetrinkern (ohne Fruktose, Glukose) festgestellt wurde. Wie Coffein mit Fructose und Glucose in Kombination genau zusammenwirken und zu Kaliummangel führen, ist noch nicht genau abgeklärt.

https://www.spiegel.de/wissenschaft...ng-cola-klaut-dem-koerper-kraft-a-625807.html

Koffeingehalt verschiedener Softdrinks, bei sog. Energy-Drinks besonders hoch:
https://wilstar.com/caffeine.htm

Gruß,
Clematis
 
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Hallo Clematis,

ein interessantes und wichtiges Thema :).

Es gibt natürlich noch weitere Ursachen für einen Kaliummangel:

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Eine ungenügende Kaliumzufuhr mit der Nahrung kommt durch eine Mangelernährung oder durch eine Störung der Kaliumaufnahme aus der Nahrung in den Körper zustande.
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Fehlernährung oder eine Unterernährung vor allem in Alters- und Pflegeheimen, in Spitälern, bei Essstörungen, bei krankhaftem Übergewicht, bei Alkoholsucht, bei Obdachlosen und bei Menschen unter grossem Termin- und Zeitdruck vorkommen.
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Bei einer Störung der Kaliumaufnahme aus der Nahrung in den Körper erhält der Körper eigentlich genügend Kalium mit der Nahrung, um seinen Bedarf zu decken. Da der Magen-Darm-Trakt aber durch unterschiedliche Veränderungen im Körper, wie Darmerkrankungen, in Mitleidenschaft gezogen wird, kann er nicht mehr genügend Kalium aus der Nahrung in den Körper aufnehmen.
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Der Körper verliert vermehrt Kalium bei starkem Schwitzen, körperlicher Anstrengung, Verzehr von zu viel Salz, verschiedenen Durchfallerkrankungen, Erbrechen, unterschiedlichen Krankheiten und bei Einnahme gewisser Medikamente.

Ein Verzehr von zu viel Salz führt zu einem vermehrten Kaliumverlust, weil das Natrium, von dem in Form des Salzes zu viel in den Körper aufgenommen wurde, vermehrt wieder mit dem Urin ausgeschieden werden muss.
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Erkrankungen, die zu einem Kaliummangel führen, sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion, eine Überfunktion der Nebennierenrinde mit einem Überschuss an Aldosteron oder an Glukokortikoiden und verschiedene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Aldosteron und Glukokortikoide sind Botenstoffe, die, wenn sie in vermehrter Menge im Körper vorhanden sind, der Niere befehlen, viel Kalium mit dem Urin auszuscheiden. Zu den Medikamenten, die einen vermehrten Kaliumverlust bewirken, gehören unter anderem Urin-fördernde Medikamente, Abführmittel und Insulin zur Behandlung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus.
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Vor allem bei älteren Menschen kann ein Kaliummangel durch Austrocknung wegen Aufnahme von zu wenig Flüssigkeit entstehen, da ältere Menschen oft ein mangelhaftes Durstgefühl haben und deshalb zu wenig trinken. Denn erhält der Körper zu wenig Flüssigkeit, befiehlt er den Nieren so wenig Wasser wie möglich mit dem Urin auszuscheiden. In der Folge scheidet der Körper aber mehr Kalium mit dem Urin aus. Das gleiche ist bei Säuglingen und Kleinkindern möglich, wenn sie zu wenig Flüssigkeit erhalten.
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Kalium, Kaliummangel, Kaliumüberschuss, Hypokaliämie, Hyperkaliämie - eesom Gesundheitsportal

Ansosnten hier nochmal ein sehr interessanter Artikel zum Kalium Blutwert:

Grüsse,
Oregano
 

Hallo Oregano,

ja, derer gibt es leider sehr viele...

Fand nur, daß der Zusammenhang mit Cola einen eigenen Titel verdient ;), da hier jemand geschrieben hatte, sie trinke mindestens 3 Liter täglich, dann stellte sich heraus, daß sie nicht Wasser, sondern Cola meinte :rolleyes:.
Wenn man dann nicht krank wird...

Ich hätte wohl auch gleich dies noch als Querverweis einsetzen sollen, was ich hiermit nachhole:
https://www.symptome.ch/threads/mineralien-und-ihr-nutzen-verschiedene.117083/

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Aber zur Verteidigung muss man sagen:
Cola hat gar nicht so viel Zucker, wie man nach dem Vorurteil annehmen täte.
Das habe ich jetzt rausgefunden.
Z.Bsp. Apfelsaft direkt: 100ml - 10,5g Zucker
Cola (no-name) 100ml - 9,5g Zucker

Natürlich macht das Cola nicht zu einem gesunden Getränk.
Aber Schokolade hat oft bei 100g - 55g Zucker!!
 
Erkrankungen, die zu einem Kaliummangel führen, sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion

Bitte dieses Zitat ist falsch und ausserdem noch unter Umständen gefährlich!

Nierenfunktionsstörugen bewirken ab einem gewissen Stadium dass auch Kalium über die Niere nicht mehr genügend reguliert wird. Es kommt zu einem Ansteigen des Kaliumspiegels im Blut der im Extremfall tödlich enden kann, weil der Herzmuskel darauf reagiert.
Ich weiss das nun sehr genau, da ich seit 22 Jahren Dialysepatientin bin und wir höllisch darauf achten müssen, nicht zuviel Kalium in der Nahrung zu haben. Deshalb wird sogar empfohlen das Obst und Gemüse zu wässern. Was ich kaum mache, ich mache lieber lange Dialysen mit einem Konzentrat das wenig Kalium enthält , um mich gesund ernähren zu können.

Kurz bevor ich Dialysepflichtig wurde hatte ich mich mit Kakao und Zucker belustigt. Dadurch schnellte mein Kaliumwert auf 8 in die Höhe. Mein Arzt hatte mich noch nicht über die Kaliumproblematik aufgeklärt und auch den hohen Wert übersehen. Wäre ich kein Kontrolletti und hätte den Wert nicht selbst gesehen, wäre ich über die Klinge gesprungen einige Tag später aufgrund einer Kaliumvergiftung. Der Arzt war dann höchst alamiert als ich ihm sagte, das Kalium ist auf 8 und wollte mich ins Krankenhaus einweisen. Ich nahm dann lieber einen Kaliumbinder.

Alles Gute.
Claudia.
 
Erkrankungen, die zu einem Kaliummangel führen, sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion
Bitte dieses Zitat ist falsch und ausserdem noch unter Umständen gefährlich!
Hallo Bestnews,

Das Zitat ist NICHT falsch - bitte den vollständigen Regelkreis berücksichtigen.

Nierenfunktionsstörugen bewirken ab einem gewissen Stadium dass auch Kalium über die Niere nicht mehr genügend reguliert wird. Es kommt zu einem Ansteigen des Kaliumspiegels im Blut der im Extremfall tödlich enden kann, weil der Herzmuskel darauf reagiert.
Diese Aussage ist nur teilweise richtig! Hierbei kann es aber auch zu einer überhöhten Ausscheidung von Kalium kommen, was von der Art der Nierenfunktionsstörung abhängt, wenn z.B. eine Überfunktion der Nebennierenrinde vorliegt. Eine ungenügende Regulierung kann in beide Richtungen gehen - zu viel und zu wenig Kalium.

Das vollständigere Zitat lautet:
Mögliche Erkrankungen, die zu einem Kaliummangel führen, sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion, eine Überfunktion der Nebennierenrindemit einem Überschuss an Aldosteron oder an Glukokortikoiden und verschiedene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Aldosteron und Glukokortikoide sind Botenstoffe, die, wenn sie in vermehrter Menge im Körper vorhanden sind, der Niere befehlen, viel Kalium mit dem Urin auszuscheiden. Zu den Medikamenten, die einen vermehrten Kaliumverlust bewirken, gehören unter anderem Urin-fördernde Medikamente, Abführmittel und Insulin zur Behandlung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus.

Unter gewissen Umständen kann die Menge an Kalium im Körper absolut normal sein und trotzdem kommt es zu einem Kaliummangel. Dann nämlich, wenn die Verteilung des Kaliums zwischen dem Inneren der Zellen und dem Raum ausserhalb der Zellen gestört wird, beispielsweise im Rahmen sehr tiefer Blutzuckerwerte oder einer Insulinbehandlung der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus.
Gruß,
Clematis
 
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Hallo Clematis, ich sehe ein Komma. es ist eine Aufzählung und nach dem Komma werden andere ERkrankungen aufgeführt und der erste Teil der Aufzählung lautet:

Mögliche Erkrankungen, die zu einem Kaliummangel führen, sind Krankheiten der Niere mit Einschränkung der Nierenfunktion

Und darum geht es mir. Und wenn es nur missverständlich dargestellt ist , dann ist mein KOmmentar wichtig.

Schönen Sonntag.
Claudia.

Schönen Sonntag.
 
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