Themenstarter
- Beitritt
- 11.02.07
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- 1.082
Hallo,
entgegen mir vorliegender Quellen über die sinnvolle Zuführung von Vit. B 6 bei Histaminintoleranz (Praxishandbuch der modernen Mayr-Medizin von Dr. med. Harald Stossier sowie Skript des Labors Ganzimmun, Mainz) entnehme ich den Darstellungen Dr. Koflers (Allergie-Ambulatorium) über die Behandlung folgende Behauptung:
"Die immer noch empfohlene Vit. B 6 Gabe ist definitiv falsch. Vit. B 6 ist kein Kofaktor, der die DAO unterstützt (wenn schon, dann das Histamin produzierende Enzym Histidindecarboxylase)".
Nach meinem Verständnis hieße das, daß eine Vit. B-6-Gabe kontraindiziert wäre, weil sie Histamin geradezu intensivieren würde.
Ohne vorliegende Evidenz wage ich, dies zunächst infrage zu stellen, und zwar aus folgenden Gründen:
"Histaminase hat die Aufgabe, Histamin zu inaktivieren. Ein Histaminasedefizit zieht also eine erhöhte Histaminkonzentration im Darmlumen nach sich. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang die Mikronährstoffe Magnesium, Zink und Vitamin B 6, da sie für die Bildung der Histaminase bzw. für die Bindung von Histamin essentiell sind."
Quelle: Skript des Labors Ganzimmun, Mainz über "Störungen der Bauchspeicheldrüsenfunktion".
"Vitamin B 6 kann im Körper nur in geringem Umfang gespeichert werden...
der Bedarf an Vit. B 6 hängt in großem Maße vom Eiweißverzehr ab... der Bedarf ist schwer festzulegen...ohne 'Vit. B 6 kann aus der Aminosäure Tryphtophan kein Niacin hergestellt werden, ein Vitamin, das für die Haut und Nerven wichtige Funktionen ausübt...".
Quelle:Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente von Heinz Knieriemen.
"Fehlt Vitamin B 6, können die Aminosäuren nicht weiter verarbeitet werden - und es kommt zu Eiweißmangel...Wenn wir zuviel Eiweiß zu uns nehmen, z.B. 3 x am Tag Fleisch oder Wurst essen, wird für seine Verwertung das ganze Pyridoxin (Vit. B 6 ) aus dem Darm, der Leber und den Zellen gesogen - und das Vitamin fehlt dann an anderen Stellen...unter seeelischem oder körperlichen Dauerstress werden oft die allerletzten Vit.-B 6-Reserven verschlissen...es nutzt oft garnichts, wenn man sich - laut den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - scheinbar ausreichend mit Pyrodoxin ernährt. Man hat trotzdem viel zu wenig Pyrodoxin im Blut, weil diese inzwischen antiquierten Maßstäbe nicht mehr stimmen... Die biologische Verwertbarkeit von Pyrodoxin ist von Person zu Person verschieden...Wenn Pyrodoxin fehlt, weil die Ernährung vorwiegend aus Weißbrot, fetter Wurst, Pommes frites, poliertem Reis, Fertiggerichten und Süßem besteht, werden große Mengen nur teilweise verwerteter Aminosäureprodukte aus dem Körper ausgeschieden...Pyrodoxin muß täglich in hoher Konzentration mit der Nahrung zugeführt werden, weil dieser unersetzliche Biostoff im Stoffwechsel nicht gespeichert wird. Radikale Diäten oder Schlankheitskuren führen oft zu erheblichem Pyrodixinmangel...".
Quelle:Fit durch Vitamine von Klaus Oberbeil.
Legt man also die von der DGE empfohlenen Tageswerte von 1,8 mg für Männer und 1,6 mg für Frauen zugrunde und stellt die an B 6 vitaminreichsten Nahrungsmittel gegenüber, so verbleiben unter Berücksichtung histaminbelasteter Vit.-B 6- reichhaltiger Nahrung (Kalbsleber, Bananen, Linsen, Spinat, Weizenkeime, Rinderleber, Emmentaler, Walnüsse, Linsen) bestenfalls Kartoffel (1 mittlere = 0,7 mg), Lachs (1 mg), Zucchini (0,5 mg), Haferflocken (0,3 mg) für einen bedenkenlosen Verzehr übrig.
Quellen:Mikronährstoffe der Medizin von Michael Zimmermann sowie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente von Heinz Knieriemen.
Inwieweit hierdurch noch gewährleistet wäre, daß eine abwechslungsreiche Kost eingenommen werden kann, bleibt offen, ganz abgesehen davon, daß auch dies nicht ausreichen würde, weil die Tageswerte zu tief angesetzt scheinen und die ohnehin zu praktizierende Diät bezw. Karenz vitalhaltiger anderer Nahrungsmittel bei Histaminintoleranz eingehalten werden muß.
Ich bin persönlich ein Gegner von Substitutionen jeglicher Art, weil sie oft ebenso Nebenwirkungen haben können wie die von der Schulmedizin verschriebenen Medikamente aus dem Pharmabereich.
Angesichts der o.a. Sachlage erscheint es mir aber vertretbar oder gar notwendig zu sein, der orthomolekularen Medizin wenigstens insoweit zu folgen, daß überlegt wird, eine aus natürlichen Produkten, etwa Raps hergestellten ausreichenden Menge an Vitamin B 6 zu substituieren, auch wenn damit in gewisser Weise die Histaminproduktion nach Dr. Kofler gefördert zu werden vermag, weil ein Fehlbedarf zu weitaus größeren Nachteilen führen könnte.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
entgegen mir vorliegender Quellen über die sinnvolle Zuführung von Vit. B 6 bei Histaminintoleranz (Praxishandbuch der modernen Mayr-Medizin von Dr. med. Harald Stossier sowie Skript des Labors Ganzimmun, Mainz) entnehme ich den Darstellungen Dr. Koflers (Allergie-Ambulatorium) über die Behandlung folgende Behauptung:
"Die immer noch empfohlene Vit. B 6 Gabe ist definitiv falsch. Vit. B 6 ist kein Kofaktor, der die DAO unterstützt (wenn schon, dann das Histamin produzierende Enzym Histidindecarboxylase)".
Nach meinem Verständnis hieße das, daß eine Vit. B-6-Gabe kontraindiziert wäre, weil sie Histamin geradezu intensivieren würde.
Ohne vorliegende Evidenz wage ich, dies zunächst infrage zu stellen, und zwar aus folgenden Gründen:
"Histaminase hat die Aufgabe, Histamin zu inaktivieren. Ein Histaminasedefizit zieht also eine erhöhte Histaminkonzentration im Darmlumen nach sich. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang die Mikronährstoffe Magnesium, Zink und Vitamin B 6, da sie für die Bildung der Histaminase bzw. für die Bindung von Histamin essentiell sind."
Quelle: Skript des Labors Ganzimmun, Mainz über "Störungen der Bauchspeicheldrüsenfunktion".
"Vitamin B 6 kann im Körper nur in geringem Umfang gespeichert werden...
der Bedarf an Vit. B 6 hängt in großem Maße vom Eiweißverzehr ab... der Bedarf ist schwer festzulegen...ohne 'Vit. B 6 kann aus der Aminosäure Tryphtophan kein Niacin hergestellt werden, ein Vitamin, das für die Haut und Nerven wichtige Funktionen ausübt...".
Quelle:Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente von Heinz Knieriemen.
"Fehlt Vitamin B 6, können die Aminosäuren nicht weiter verarbeitet werden - und es kommt zu Eiweißmangel...Wenn wir zuviel Eiweiß zu uns nehmen, z.B. 3 x am Tag Fleisch oder Wurst essen, wird für seine Verwertung das ganze Pyridoxin (Vit. B 6 ) aus dem Darm, der Leber und den Zellen gesogen - und das Vitamin fehlt dann an anderen Stellen...unter seeelischem oder körperlichen Dauerstress werden oft die allerletzten Vit.-B 6-Reserven verschlissen...es nutzt oft garnichts, wenn man sich - laut den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - scheinbar ausreichend mit Pyrodoxin ernährt. Man hat trotzdem viel zu wenig Pyrodoxin im Blut, weil diese inzwischen antiquierten Maßstäbe nicht mehr stimmen... Die biologische Verwertbarkeit von Pyrodoxin ist von Person zu Person verschieden...Wenn Pyrodoxin fehlt, weil die Ernährung vorwiegend aus Weißbrot, fetter Wurst, Pommes frites, poliertem Reis, Fertiggerichten und Süßem besteht, werden große Mengen nur teilweise verwerteter Aminosäureprodukte aus dem Körper ausgeschieden...Pyrodoxin muß täglich in hoher Konzentration mit der Nahrung zugeführt werden, weil dieser unersetzliche Biostoff im Stoffwechsel nicht gespeichert wird. Radikale Diäten oder Schlankheitskuren führen oft zu erheblichem Pyrodixinmangel...".
Quelle:Fit durch Vitamine von Klaus Oberbeil.
Legt man also die von der DGE empfohlenen Tageswerte von 1,8 mg für Männer und 1,6 mg für Frauen zugrunde und stellt die an B 6 vitaminreichsten Nahrungsmittel gegenüber, so verbleiben unter Berücksichtung histaminbelasteter Vit.-B 6- reichhaltiger Nahrung (Kalbsleber, Bananen, Linsen, Spinat, Weizenkeime, Rinderleber, Emmentaler, Walnüsse, Linsen) bestenfalls Kartoffel (1 mittlere = 0,7 mg), Lachs (1 mg), Zucchini (0,5 mg), Haferflocken (0,3 mg) für einen bedenkenlosen Verzehr übrig.
Quellen:Mikronährstoffe der Medizin von Michael Zimmermann sowie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente von Heinz Knieriemen.
Inwieweit hierdurch noch gewährleistet wäre, daß eine abwechslungsreiche Kost eingenommen werden kann, bleibt offen, ganz abgesehen davon, daß auch dies nicht ausreichen würde, weil die Tageswerte zu tief angesetzt scheinen und die ohnehin zu praktizierende Diät bezw. Karenz vitalhaltiger anderer Nahrungsmittel bei Histaminintoleranz eingehalten werden muß.
Ich bin persönlich ein Gegner von Substitutionen jeglicher Art, weil sie oft ebenso Nebenwirkungen haben können wie die von der Schulmedizin verschriebenen Medikamente aus dem Pharmabereich.
Angesichts der o.a. Sachlage erscheint es mir aber vertretbar oder gar notwendig zu sein, der orthomolekularen Medizin wenigstens insoweit zu folgen, daß überlegt wird, eine aus natürlichen Produkten, etwa Raps hergestellten ausreichenden Menge an Vitamin B 6 zu substituieren, auch wenn damit in gewisser Weise die Histaminproduktion nach Dr. Kofler gefördert zu werden vermag, weil ein Fehlbedarf zu weitaus größeren Nachteilen führen könnte.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt