Der Herbst ist die schönste Zeit für die Wildschweine
Viele sagen, heutzutage gäb’ es eine Wildschweinplage,
denn der jungen Ferkelbrut täten warme Winter gut
und die Jagd mit dem Gewehr sei bei diesem Tier sehr schwer.
Auch der große Säbeltiger wär längst fort. Die Sau sei Sieger.
So ein Wildschwein wird geboren mit den allerfeinsten Ohren.
Hört’s von fern nur einen Laut, ist’s gleich weg und abgehaut.
Anders als das Reh, der Hirsch, läuft es nie auf seiner Pirsch,
ohne was zu überlegen, täglich auf den gleichen Wegen.
Nein, es wechselt seine Spuren hundertmal in Wald und Fluren.
Einmal frißt es in den Feldern, einmal wühlt es in den Wäldern,
schon sah eine Frau voll Graus eine Sau in ihrem Haus.
Niemand weiß von vornherein, was es treibt, das wilde Schwein.
In die dicksten Dornenhecken kriecht es, um sich zu verstecken.
Ohne Mucks und ohne Schnaufen kann’s in alten Ästehaufen
gut getarnt und reglos liegen, ach es ist zum Jungekriegen!
Schließlich geht der Jäger heim – und der Wildsau auf den Leim.
Einer ist vielleicht zu wenig, doch zu mehrt da bin ich König!
Also traten zwanzig Mann jüngst zu einer Treibjagd an.
Bald war ein Getreidefeld von den Jägern rings umstellt,
wo die Säue, die verreckten, sich im hohen Korn versteckten.
Jeder wußte ganz genau, keine Chance’ hat eine Sau
gegen zwanzig grüne Jäger, jeder Mann ein Flintenträger.
Einmal müssen sie heraus und dann ist’s mit ihnen aus.
Nicht ein Fünferl möchte man geben, um ein solches Schweineleben.
Ja, man roch schon fast den Duft von dem Braten in der Luft,
als die Truppe blitzesschnelle, wie ein Mann, an einer Stelle
donnernd aus den Acker kam, wo der Jäger Reißaus nahm.
Mit dem Tode müßt er’s büßen, wagte er es, hier zu schießen.
Und, was keinen wundern muß, auch kein andrer kam zu Schuß,
sondern sah nur Schwänz’ von hinten, wie sie in dem Wald verschwinden.
Also unterlag aufs neue Menschenlist der Wildschweinschläue!
Dies geschah, es ist bekannt, bei Gröbenzell im flachen Land.
Hu Ti
der kein Jäger ist